Ein User (SoShy) aus dem Telepolis Forum vom 16.02.2021 zu folgendem Artikel:
"Lassen Sie sich impfen, dann sind Sie sicher
Und kümmern Sie sich nicht um mich. Ich kann Sie dann nicht mehr anstecken. Sie sind geimpft und somit sicher. Falls Sie sich um Andere sorgen, sorgen Sie dafür, dass diese sich impfen lassen, ignorieren Sie mich einfach.
Falls das Virus mutiert, sind Sie entweder geimpft und sicher oder wir sind beide nicht sicher. Dabei ist es völlig gleich ob ich einmal geimpft wurde oder eben nicht.
Sind Sie geimpft und werden Sie trotzdem krank, dann kann natürlich nur ich, als "nicht geimpfter Mensch" daran Schuld sein. Auf die Idee, der Impfung die Schuld zu geben oder dem Virus oder der neuen Mutation werden Sie nicht kommen wollen, denn Sie haben ja mich. Das ist die Hilfe die ich Ihnen geben kann, denn jetzt ist nicht das Leben schuld, sondern eine bestimmte Person. Sie wissen zwar nicht wann, wie und wo ich Sie angesteckt haben soll, Sie können auch den Infektionsvorgang wissenschaftlich nicht nachweisen aber ich kann immerhin theoretisch Schuld sein. Das muss reichen, mehr hatte die Inquisition auch nicht zur Verfügung. (*sIcnr).
Alles andere sind Ableitungen dieser Logik.
Ausnahmen davon wären möglicherweise:
- Alte Menschen, die man vielleicht nicht impfen sollte. Aber das ist kein Problem, die impfen wir aktuell als Erste. Diese sind also bald geschützt, so sie die Impfung, die ja zur Unzeit geschieht, überleben. Zur Unzeit, denn man impft üblicherweise nicht, solange das Immunsystem runtergefahren ist. Gegen Grippe wird man man Anfang Herbst oder Ende Sommer immunisiert, nicht mitten im Winter. Aber Covid ist ja nicht die Grippe.
- Sehr junge Menschen, die man vielleicht noch gar nicht impfen darf. Die Baby's oder Kleinkinder haben dankenswerterweise, das Lymph- und Immunsystem eines 600 Kilo schweren Ackergauls.
Als ich im Herbst das letzte Mal beim RKI nachsah, war in Deutschland ein Kind unter 10 Jahren an Covid verstorben. Ich bin mir ziemlich sicher, ich habe es nicht angesteckt. Und ich kenne auch kein Kind, das an der Nachwirkungen einer Coviderkrankung leidet. Die Wahrscheinlichkeit an Covid zu sterben oder zu erkranken scheint für die Kleinen sehr, sehr, gering zu sein. Steigt sie drastisch an, können wir neu nachdenken.
Weitere Probleme fallen mir aktuell nicht ein. Ach eines noch:
Sollten Sie Angst davor haben, dass die Impfung bei Ihnen nicht wirkt, lassen Sie sich noch einmal impfen. Am Besten mit konkurrierenden Medikamenten.
Berechnet man mit welcher Wahrscheinlichkeit sie nach zwei Impfungen erkranken könnten, dann ist diese ungefähr identisch mit der Wahrscheinlichkeit mit der ich in der Lage wäre Sie anzustecken, hätten wir beide, je eine Impfung erhalten. Gegenüber Dritten ist Ihr Schutz durch zwei Impfungen natürlich besser als einem getrennten Vorgehen.
Also, lassen Sie sich impfen, dann kann ich Ihnen nichts tun. Selbst wenn ich versuchen sollte, Sie mit Hilfe von Covid umzubringen, wäre das ein ein Vorgehen mit geringen Erfolgsaussichten. Und ich kann Ihnen versichern, ich möchte sie nicht umbringen. Ich möchte schließlich nicht mal selbst erkranken.“
An diesem Text eines offensichtlichen Impfgegners konnte ich nicht vorbeigehen. Es ist ein schöner Kommentar zum gegenwärtigen Irrglauben, dass die Impfung Corona besiegen kann und wir alle schnell zu unserem Leben mit Malle(diven)-Urlaub und Proseco Frühstück zurückkehren können. Dem sind einerseits die Mutationen vor, andererseits aber auch die Wirksamkeit der Impfstoffe selbst. Bislang kann diesen lediglich attestiert werden, dass sie eine schlimme und damit lebensbedrohliche Erkrankung an Covid 19 verhindert.
Das bedeutet, dass man immer noch infiziert werden kann. Somit kann man auch andere anstecken, ohne aber selbst schwer zu erkranken. Wenn das schon ausreichen sollte, um alle Maßnahmen zur Eindämmung vom Corona-Virus aufheben zu können, dann frage ich mich, warum man dann nicht die Risikogruppen (über 80jährige und Menschen mit schlechter Immunabwehr) konsequent schützt und alle anderen, bei denen das Risiko einer schweren Erkrankung eher vernachlässigbar ist, in Ruhe lässt.
Nach einem Jahr sollte zumindest dies aus dem Infektionsgeschehen herauslesbar sein. Und die bei vielen vorherrschende heimliche (weil zugeben tut dies keiner - was sind wir doch alles für Heuchler) Freude über das erzwungene Home Office bei voller Bezahlung, stellenweise sogar auch der Kurzarbeit mit 90% des Lohnes, weicht so langsam der Erkenntnis, dass dies nicht ewig so weitergehen kann.
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