Freitag, 21. Dezember 2018
Hartmudo: Jahresabschlussbericht
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Hamburg war aber nicht alles, was ich in der diesjährigen Weihnachtsmarktsaison abgearbeitet hatte. Die Saison begann für mich eine Woche früher, am 1. Advent. Da stand wieder der Markt in Groß Schwülper an - der erste ohne Torsten Lieberknecht, obwohl ich diesen dort bereits in den vergangenen Jahren nicht getroffen hatte.
Das Angebot von Charles, mich abzuholen, lehnte ich dankend ab, da ich dieses Mal die Strecke auf jeden Fall mit dem Fahrrad bewältigen wollte. Die Waage log schließlich nicht und zeigte schon seit Wochen höhere Werte an, weil ich dank der Maleschen mit meinem linken Unterschenkel und des regnerischen Wetters weder schwimmen noch mit dem Fahrrad strampeln konnte.
Also rollte ich am späten Vormittag mein Fahrrad aus dem Keller und freute mich tierisch auf die vor mir liegende Strecke, die ich in 45 Minuten bewältigen sollte. Einen leichten Dämpfer erhielt meine Freude in Gestalt des Nieselregens, der mir auf die Glatze pladderte. Doch es waren für Anfang Dezember angenehme Temperaturen zu verzeichnen, so dass ich das Käppi aufsetzte, meine Regenjacke bis zum Hals schloss und einfach losfuhr.
Hinter Watenbüttel hatte ich mit meinen nassen und glitschigen Fingern Probleme mit der Gangschaltung. Ich befürchtete schon, die Fahrt abbrechen zu müssen. Aber nachdem ich die Hand und den Schaltungsgriff mittels eines Tempo kurz getrocknet hatte, konnte ich die Fahrt ohne Probleme fortsetzen. Die kurzfristig düsteren Gedanken waren unnötig gewesen.
Auf dem Weihnachtsmarkt selbst wollte ich nicht allzu lange bleiben. Mary und ihre Tochter Celine - jaa, die auch nach Hamburg mitkommen sollte - unterstützten meine Löwin beim Fischverkauf, waren aber erstaunt, dass ich eins der leckeren Fischbrötchen verschmähte, weil ich lieber eine Bratwurst vertilgte. Weihnachtsgeschenke bestellen wollte ich am Nachmittag, kein Bier trinken... Angel-Arnd und seine Kollegen aus dem Vorstand hatten etwas dagegen. So schiggerte ich am Ende im Dunkeln auf dem Fahrrad nach Hause.
Ein erfolgreicher Saisonstart also. Da konnte es am folgenden Mittwoch so weitergehen. Die Weihnachtsfeier mit meinem Team vom Amt stand an. Gemeinsam besuchten wir am Nachmittag den Weihnachtsmarkt in Wolfenbüttel. Noch im Hellen gingen wir das Gelände ab und tranken den einen oder anderen Glühwein.
Die eine oder andere Kollegin konnte ich noch mit dem finnischen Glök begeistern. Dieser Beerenwein wird mit Mandeln und Rosinen veredelt - sozusagen eine Glühweinbowle. Ich trinke dieses leckere Heißgetränk gerne mit einem Mintuu Peppermint. Die Marke Mintuu solltet Ihr Euch merken; der Peppermint lockt dank 50% Spritanteil.
Hinterher hatten wir beim Wok In am Bahnhof einen Tisch bestellt. Unsere ehemalige Teamleiterin sponsorte das Buffett, bei dem das frisch zubereitete mongolische Zeugs sehr ordentlich aussah, so wie es auf den Tellern meiner Kollegen vor sich hin dampfte. Doch bei meinen diversen mongolischen Buffetts der Vergangenheit hatte ich eigentlich immer schlechte Erfahrungen gemacht, so dass ich mich lieber in einen Glutamat-Rausch hineinsteigerte. War diesmal bestimmt ein Fehler, aber einige Biere halfen mir über den Fehler hinweg.
Auf der Rückfahrt nach Braunschweig mit dem Zug war ich immer noch guter Dinge und ließ mich von meinem MP3 Player berieseln. Gegen Neun Uhr war ich in Lehndorf angekommen und sogleich im Bett verschwunden. Zwei Tage später, am Freitag, kam es erneut zum Besuch des Wolfenbüttler Weihnachtsmarkts.
Diesmal war es das Treffen der Trantüten, unserem Kegelverein. Auf dem nun besser besuchten Markt fanden wir uns nach einigem Hin und her doch noch. Berta und Bud, die etwas später einliefen, holte ich aus dem Winterwald ab. Die Jungs unseres Clubs konnte ich zu meiner Freude ebenfalls vom finnischen Glök überzeugen. Insbesondere Ralle konnte sich für die Mischung mit Mintuu Peppermint begeistern.
Meine Löwin forcierte etwas später unseren Aufbruch, da wir am folgenden Morgen bereits sehr zeitig mit Charles und Mary nach Hamburg aufbrechen mussten. Diesen Tag hatte ich ja bereits ausführlich geschildert, aber über was ich nicht geschrieben hatte, war die WhatsApp von Urmel. Pete Shelley war gestorben. Mit nur 63 Jahren verstarb der geniale Kopf der Buzzcocks, einer unserer alten Lieblingsbands, viel zu früh.
Dies nahm ich zum Anlass, um mir nach dem Weihnachtsmarkt mit den Trantüten am späten Abend die Ohrstöpsel meines Kopfhörers in die Ohren zu friemeln und mich dann an meinen letzten Wolters abzuarbeiten. Schon sehr lange hatte ich mir die Buzzcocks nicht mehr angehört und deshalb vergessen, wie gut sie eigentlich waren.
Bis um halb Zwei war ich noch dabei, vergaß auch nicht, Urmel und den anderen Jungs eine Nachricht über Whatsapp zu schreiben. Urmel spielte einst mit Turbine Murmansk eine schöne Coverversion von „E.S.P.“, dem wohl genialsten Song der Band. Urmel freute sich sogleich, dass ich mich noch an Turbine erinnern konnte.
Als ich am Morgen danach aufstand, war ich überraschend fit unterwegs. Jetzt konnte ich Hamburg in Angriff nehmen.
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