...kein Problem, wirst schon sehn...
Doch. Boah, bin ich sauer. Vertipp mich permanent, bin breit.Da hat die Eintracht im letztem Spiel der Saison bei Holzbein Kiel zweimal die Führung herausgeschossen, um dann sang- und klanglos mit 2:6 gegen eine Kieler Ersatzmannschaft zu verlieren. Das bedeutete den direkten Abstieg. Das Lebenswerk von Lieberknecht ist zerstört, keine Frage.
Und wer mir jetzt noch was erzählt über "hinten sicher" mit ner Dreier- oder Fünferkette - geht nach Hause! - Mann oh Mann. Ich oute mich jetzt mit "Lieberknecht raus" Rufen, weil alles andere jetzt keinen Sinn mehr macht. Es muss ein kompletter Neuanfang her - ohne Lieberknecht oder Arnold.
Heute alles wirr - noch nen Bier, Bayyy - beeee! Scheiss drauf, Lebbe geht weiter.
Das war gestern unmittelbar nach dem Spiel. Heute morgen bin ich mit Kopfweh und ohne meine Schlafmaske aufgewacht. Vor allem ohne Erinnerung an den Ausgang des Abends; lediglich die leere Schachtel Kekse und das angefangene, nicht ausgetrunkene Wolters auf dem Schreibtisch lassen mich erahnen, was nach den paar Zeilen oben noch geschehen sein könnte.
Meine Güte, ich bin immer noch richtig angefressen jetzt. Gegen die Kieler Ersatzelf – Markus Anfang schonte seine gelbverwarnten Spieler und einige weitere für das Relegationsspiel gegen Wolfsburg – lief es anfangs sogar gut. Das 1:0 durch Hochscheidt und sogar noch das 2:1 durch Reichel nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich ließen unsere Hoffnungen auf den Klassenerhalt steigen, aber der erneute Ausgleich und die zwei weiteren Tore der Kieler zum 4:2 der Störche noch vor der Halbzeit brachen der Eintracht das Genick.
In der zweiten Halbzeit habe ich auch kein wirkliches Aufbäumen der Eintracht feststellen können. Die 2:6 Klatsche am Schluss gegen das Reserveteam von Holstein Kiel war dann folgerichtig und auch in der Höhe verdient.
Muttertag 2018. Nachdem wir Danny, Jessica und die Prinzessin kurz vor 15.00 Uhr nach erfolgreichem Spargelessen bei uns zu Hause verabschiedet hatten, fuhren wir schnellstens zu Pocke und Patti, um auf Sky dieses Entscheidungsspiels für die Eintracht anzuschauen. Noch vor Spielbeginn gesellte sich Tesla zu uns. Das Bier schmeckte wieder mal hervorragend und den Fürst Bismark tranken wir erst nach dem Seitenwechsel. Da war ja eh schon alles egal.
Ich komme nicht umhin, der Eintracht auch in diesem Spiel eine schlechte Note für den kämpferischen Einsatz auszustellen. So wie die Eintracht sich gerade in den letzten 3 Spielen präsentiert hatte, müsste man mit dieser Truppe auch um einen Verbleib in der dritten Liga bangen. Immerzu der lange Hafer auf den Stürmer, häufig sogar blind, kann es in der zweiten Liga nicht sein. Selbst in der Kreisklasse geht das nicht gut. Dieser Spielstil trägt eindeutig die Handschrift des Trainers, so leid es mir auch für den Menschen Torsten Lieberknecht tut.
Der Trainer hat ja auch folgerichtig die Schuld an der Niederlage gegen Ingolstadt auf seine Kappe genommen. Das ehrt ihn, aber im Verlauf der Rückrunde waren die Schwächen des Teams überdeutlich zu sehen. Wenn ich dann noch berücksichtige, dass Eintracht diese Saison zwar nicht den Aufstieg angepeilt hatte, aber garantiert nicht gegen den Abstieg spielen wollte, dann bleibt mir nur die Feststellung, dass er mit den letzten Spielen beinahe sämtliche Erfolge der letzten 10 Jahre zunichte gemacht hat.
Sicherlich stand er nicht persönlich auf dem Platz. Es geht hier aber nicht um einzelne Spiele, sondern um das Gesamtbild. Und da hat er meiner Ansicht nach den Fehler begangen, die bis zum Aufstieg in die erste Liga erfolgreiche Defensivtaktik mit schnellen Außen und Kontern weiterzuentwickeln. Hernandez ging im Winter, seine Leistung in der Hinrunde war auch nicht mehr zwingend. Khelifi hatte anfangs gute Ansätze, verschwand aber nach einiger Zeit aus der Startelf. Ein Hochscheidt ist auf Außen zu langsam - als er anfangs der Rückrunde eher zentral im Mittelfeld hinter den Spitzen agierte, war er auf einmal unverzichtbar.
Auf dieser Position spielte er einst in Aue. Seit 5 Jahren in Braunschweig, nahm ihn Lieberknecht erst Anfang dieser Rückrunde auf diese Position. Seit Kessels Weggang ist die Position rechter Außenverteidiger zur Schwachstelle in der Defensive geworden. Dies ist leider immer schlimmer geworden - selbst Hochscheidt musste dort schon spielen.
Gerade gegen Ende dieser Saison zeichnete es sich ab, dass ein Spielaufbau ohne ballsichere Spieler im Mittelfeld und/oder schnelle Außen nicht funktioniert. Das blinde Schwacken der Pille in die Spitze war auf Dauer einfach zu wenig; verletzte Stammspieler hin oder her.
Anfangs ging es ja noch halbwegs. Nyman sorgte für Betrieb in der Spitze und riß selbst Kumbela nochmal mit. Nach seiner Verletzung sprang Abdullahi in die Bresche und selbst Hofmann zeigte zunächst gute Ansätze. Samson war anfangs richtig stark und Khelifi konnte die Schwächephase von Hernandez kompensieren. Sicherlich waren die Verletzung von Baffo und dann noch Breitkreuz ärgerlich, wurden aber nach der Winterpause durch Tingager in der Innenverteidigung gut kompensiert. Teigl und Bulut sind in Braunschweig nicht wirklich angekommen und waren einfach nur teuer. Pech.
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