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Samstagabend waren wir mit Ulli und der Katze in Wolffs Gasthaus schlemmen, Sonntag zum Geburtstag bei Berta eingeladen. Volles Wochenende also nach dem Dettumer Hoffest; Der August konnte beginnen.
Und zwar mit dem Termin beim sozialen Dienst der Klinik Salzdahlumer am Dienstag. Berta holte mich nach halb Drei von der Tanke Frankfurter Str. ab. Noch weit vor dem Eingang, ungefähr beim ehemaligen Kiosk, wartete Sunny auf uns, zusammen gingen wir etwas angespannt in die Klinik zum sozialen Dienst.
Der freundliche Sozialarbeiter erklärte uns schonungslos die Lage. Den Antrag auf die Einstufung in eine Pflegestufe hatten sie schon auf den Weg gebracht, damit konnte er uns deshalb gleich beruhigen. Dazu hatte er einen Platz zur Kurzzeitpflege für Mutter organisiert und für sie freigehalten.
Es gab nur leider das Problem, das sich Mutter äußerst unkooperativ zeigte und standhaft im Krankenhaus bleiben wollte. Unmissverständlich machte er uns klar, das Mutter das Krankenhaus auf alle Fälle in 2 – 3 Tagen verlassen müsste. Und wenn sie nicht in die Kurzzeitpflege in das für sie reservierte Einzelzimmer, was auch nicht selbstverständlich frei sei, gehen wolle, dann würde er für sie eine ambulante Pflege in der eigenen Wohnung organisieren und gut ist. Damit hätte er gar kein Problem.
Einen letzten Versuch der Überredung unserer Mutter zur Kurzzeitpflege wollte er am nächsten Vormittag noch unternehmen und bat uns, heute noch einmal eindringlich auf Mutter einzuwirken, damit sie vernünftigerweise in die Reuterstraße ins Heim der BBG geht. Ich fand den Sozialarbeiter klasse, weil er die Dinge wohl emotionslos anzugehen pflegt. Anders kann man diesen Job auch nicht machen.
Nach einem erhellenden Gespräch waren meine Schwestern und ich jetzt so richtig gut drauf. Wie gesagt: Ich fand den Sozialarbeiter richtig gut, weil ich auch nicht anders zu arbeiten pflege. Obwohl es sich um meine Mutter handelt, würde ich haargenau so vorgehen. Entweder sie akzeptiert die Tatsache, dass sie sich zumindest im Moment nicht allein versorgen kann oder sie lässt es und muss erst einmal so richtig hart mitkriegen, dass sie ganz allein in der Wohnung nicht nicht zurechtkommen kann.
Als wir drei Geschwister schließlich im Zimmer von Mutter standen, waren unsere Befürchtungen umsonst. Völlig ruhig und vernünftig hörte sie sich unsere Argumente für eine Kurzzeitpflege an. Als ich ihr dann noch auf meinem Smartphone Fotos vom Heim in der Reuterstraße präsentieren konnte, war sie fast schon begeistert. Auch Berta und Sunny waren erstaunt, wie leicht es Mutter mit einem Mal fiel, die notwendige Entscheidung in die richtige Richtung zu schieben.
Auch Dr. Vogel äußerte seine Zufriedenheit, als wir ihm dies anschließend freudestrahlend verkünden konnten. Er meinte dazu noch, das er sie andernfalls erneut auf den Pott gesetzt hätte. Berta informierte den Sozialarbeiter am nächsten Tag von Mutters erfreulichen Sinneswandel.
Am Donnerstag wurde Mutter endlich entlassen. Ich war nicht zugegen, weil ich Donnerstags eh immer lang arbeiten muss und einen Tag vor dem Urlaub ist es schlecht, einen Tag frei zu nehmen. Hinzu kam, dass wir auf der Arbeit einige krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen hatten.
Den Rollstuhl sollte Mutter auf alle Fälle mitnehmen und nicht im Krankenhaus stehen lassen. Grace braucht ihn noch für die Kinder in Neuerkerode, wenn ich das von Sunny noch richtig im Ohr habe. Von uns drei Geschwistern war dann wohl Berta diejenige, die Mutter in der Reuterstraße als erste besuchte. Sunny war am Samstag wohl auch noch da. Ich dagegen glänzte durch Abwesenheit.
Denn der Urlaub von meiner Löwin und mir ging am Samstag auch gleich richtig gut los. Mit Pocke zusammen fuhren wir morgens mit der Bahn nach Berlin zur Biermeile, Patti musste leider krankheitsbedingt absagen. Trotzdem verbrachten wir mit Urmel und Hasi einen schönen Tag auf diesem Fest, den ebenfalls anwesenden Kumpel von Urmel kannte ich noch nicht. Ilka war nicht mit dabei, da sie das Fest schon kannte und selbst keinen Alkohol trinkt. Meine Löwin steht natürlich auch nicht auf grölende Besoffene, aber nachmittags ist das noch nicht schlimm und irgendwann machte sie ihr eigenes Ding und schaute sich alleine auf der Biermeile um.
So war sie von uns die Einzige, die die wohl 2 km lange Biermeile komplett abgelaufen hat; zusätzlich war sie noch im Alexia, dem Einkaufstempel am Alexanderplatz. An diesem Tag hatte sie laut ihrem Schrittzähler einen neuen Rekord aufgestellt.
Wir Jungs konnten dies von uns nicht behaupten, schafften aber dank der akribischen Aufstellung von Pocke 17 verschiedenen Biere und die Hälfte der Strecke. So gegen halb zwei in der Nacht, nach einer ruhigen Fahrt mit dem Flixbus, waren wir endlich zuhause.
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