Denn mir ging ja mittlerweile eigentlich gut. Selbst der Zugang wurde mir am Nachmittag "schon" entfernt. Dies musste ich nachmittags allerdings nochmals von der Schwester einfordern, sonst hätten sie mich wieder vergessen. Eigentlich sollte ich nur noch morgen zum MRT, und ansonsten auf das Ergebnis warten. Da hatte meine Löwin mehr auszustehen. Dabei konnte ich ihr aber leider nicht helfen.
Meine Löwin bestärkte mich in der Ansicht, das Krankenhaus noch vor dem Wochenende zu verlassen. Rumliegen kann ich letztendlich auch zu Hause. Die wollen im St. Vinzenz nur die Betten voll kriegen.
Wir saßen übrigens vor dem Fahrstuhl in einem Vorflur; Direkt vor uns befand sich der Kreißsaal des St. Vinzenz. In diesem Krankenhaus hatte meine Löwin Danny und Phil zur Welt gebracht, auch wenn der Kreißsaal seinerzeit in einem anderen Stockwerk untergebracht war.
Müde und erschöpft fuhr meine Löwin schließlich nach Hause, um vor dem Arzt Termin noch etwas Ruhe zu finden. Ich mampfte mein Abendbrot, bestehend aus Graubrot und Frischkäse, mit Appetit. Selbst Sven hatte sein Bett entsprechend hochgestellt und aß sein Brot, so verhungert wie er war.
Sven ist Motorradfreak und fährt einen Chopper, weil ihm die 200 km/h Raser auch auf den Senkel gehen. Er steht eher auf das "sanfte Gleiten" einer Harley, hat allerdings keine. Nach seinem Fabrikat habe ich nicht gefragt, sollte er es erzählt haben, weiß ich es nicht mehr. Ist ja nun auch so gar nicht meine Baustelle.
Mit seinem Passat dagegen gibt er gerne schon mal Gas, nur zur Arbeit lässt er sich nicht hetzen, was sehr vernünftig ist. Sven ist stark engagiert in seinem Job, fungiert selbst als Ausbilder und möchte alsbald seinen Meister machen. Im Prinzip ist sein Team eine Art Feuerwehr im Werk.
Wenn am Band irgendetwas hakt, schnappt er sich (er hat immer einen fest zugewiesenen Bereich im Werk) seine Werkzeug Tasche und radelt so schnell es geht zum abgehaltenen Band und muss blitzschnell das Problem lösen, denn jede Minute Stillstand ist richtig teuer.
Während er den Schaden am Band behebt, ist er weisungsbefugt. Des Öfteren muss er dies dem jeweiligen Meister des Abschnitts deutlich machen. Ich merkte ihm an, das Sven an seinem Job Spaß hat und er auch über den Tellerrand der Halle hinaus blickt. Da musste ich unwillkürlich an Danny denken, der ja in Braunschweig ähnlich engagiert zur Sache geht.
Quasi inmitten des Gesprächs schlief er langsam weg, bat mich aber noch, weiter zu sprechen, bis er eingeschlafen war. Das dauerte erwartungsgemäß nicht lange, so dass ich mich der Abendunterhaltung, sprich eine Serie über Netflix anzuschauen, widmen konnte. Jetzt wäre das WLAN hilfreich, denn auf dem Tablet habe ich lediglich eine 1 GB Flat.
Und wieder bekam ich keine Verbindung. Irgendwie machte mich das stinkig, aber nach kurzer Überlegung checkte ich meinen bisherigen Datenverbrauch und stellte erfreut fest, das ich im aktuellen Abrechnungszeitraum noch keine 200 MB verbraucht hatte. Ich würde es einfach mal antesten, ob ich nicht eine Serie wenigstens anfangen könnte.
Die Serie, die ich schon lange sehen wollte, aber zu der ich bislang noch nicht gekommen war, ist "Sense 8", ein Projekt der Geschwister Wachowski und dem Babylon 5 Schöpfer J. Michael Stracynski. Matrix meets Londo Molari, das klingt äußerst reizvoll.
Die Storyline klingt zuerst einmal kompliziert. 8 Menschen aus 8 verschiedenen Städten auf 4 Erdteilen, alle am 8. August zur gleichen Zeit geboren, stellen im Lauf der Handlung fest, das sie mental eng verbunden sind. Sie können sich sehen und in die Umgebung eines anderen Mitgliedes ihres Clusters hinein versetzen, ohne den Ort wirklich zu wechseln. Andere Personen bekommen davon nichts mit.
Ausgelöst wird diese Verbindung durch den Selbstmord von Angel, die sich in den Kopf schießt, damit Mr. Whispers, ein fieser Psychotherapeut, nicht die Mitglieder ihres Clusters identifizieren kann. Ihr Freund Jonas kann sie nicht beschützen, aber er klärt die 8 Protagonisten der Serie nach und nach auf, so das sie Mr. Whispers nicht in die Falle gehen.
Da wäre als erste der 8 zunächst Nomi, eine politische Bloggerin aus San Francisco. Die lesbische Transsexuelle, als Michael geboren, wird von Mr. Whispers eingefangen, der über sie dass Cluster identifizieren und dann zerstören will. Ihre Freundin hilft ihr bei der Flucht.
Will ist Bulle in Chicago und verliert seinen Job, weil er sich aufgrund seiner Hilfe für andere Cluster Mitglieder merkwürdig benimmt. Irgendwann verliebt er sich in Riley, einer DJane aus London. Diese stammt ursprünglich aus Island, wohin sie auch fliehen muss, bloß um dort von Mr. Whispers geschnappt und von Will befreit zu werden. Nur diese beiden begegnen sich auch körperlich, es ist am Ende der Serie der Cliffhanger zur 2. Staffel.
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