Samstag, 7. September. Kurz nach 20.00
Uhr. Am Vorabend war ich noch auf Pockes Geburtstag – bis nach 2.00
Uhr hatten wir getagt. Nach gemütlichen 4 Std. Schlaf und einem
Harzausflug mit unseren Kegelschwestern und –brüdern bin ich jetzt
auf dem Weg zum Magnifest.
Heuer jährt sich dies Speck – takel
zum vierzigsten Mal; Ausnahmsweise bei sommerlichen Temperaturen.
Mein Ziel ist – straight und ohne Umwege – der SPD Innenhof. Denn
dort will ich Valentino 66 endlich einmal sehen und noch das eine
oder andere Pils mit Pocke und Urmel vernichten. Jürgen und Edith
machten sich etwas rar, dafür hielten Patti und Ilka mit.
Kurz vor der Bundestagswahl also gibt
Carola Reimann – unsere Frau in Berlin, hübscher als Angela und
Tochter des fünften Hauses von Betazed ….
Ich schweife ab oder, wie wir Engländer
sagen: „Don`t tell me something from the Horse!“
UMD traf ich vor dem Eingang zum Hof.
Ilka und Co kamen kurz darauf; Die Bodyguards ließen uns
unkontrolliert rein. Ein Sitzplatz auf der Treppe war schnell
gefunden. Wechselseitig wurden die Getränke herbeigeschafft (Pils
1,50 €. Ein Hoch auf die Hüterin des Kelches von Rixx).
I`m too sexy for my Shirt ..." |
Nachdem Braunschweig Pension durch
waren – sie hatten überzogen – war die Bühne endlich frei für
Valentino 66. Und das sind U.M.D. (Fingerpicking-Guitar & Vocals)
und Ricky Firestoned (Trommeln & Becken). Prog-a-Billy nennen sie
ihren Sound. Dies beinhaltet Songs der 50er bis 80er im Rockabilly
Gewand; Oder anders gesagt:
Höre, Staune, Gute Laune. UMD steht
mit ner Halbakustischen ohne Hall und Verzerrer vor dem
Vintage-Mikro. Der Spaß an der Freud ist ihm sichtlich anzusehen.
Gleiches gilt für Ricky, der hinter seinem triomäßigen
Minimalschlagzeug sitzt und präzise den Sound zusammenhält. Einen
Bass brauchen beide daher nicht. Auch so ist der Sound kompakt und
mitreißend.
Highlights dieses Auftrittes sind die
eher unbekannteren Stücke wie z. B. „Blue Moon Baby“. Cover von
Clash oder Violent Femmes kommen auch mit diesem Sound gut an, als
ob sie extra für Valentino 66 geschrieben worden wären. Höhepunkt
gegen Ende war natürlich „La Bamba“, wo UMD seine honigsüße
Stimme über den präzise gespielten Beat legen konnte.
Spätestens da war wieder klar, das
auch ohne großes Equipment oder volle Bühne ein großartiges
Rockkonzert möglich ist. So pur und sparsam gespielt, zeigten die
beiden Protagonisten die unerreichte Faszination dieses leider
heutzutage oft vergessenen Musikstils auf.
Auch wenn hier ausnahmslos Cover zum
Einsatz kamen, war die spartanische Bühnendeko nebst den weißen
Anzügen prägnant genug, um viele Künstler mit eigenem Material in
die Schranken zu verweisen.
Es waren wohl mehr als 2 Stunden beste
Unterhaltung. Insbesondere das tragende Schlagzeug hatte es mir
angetan. Mehr davon – aber irgendwann ist halt immer Schluß.
Die Absacker in der Luke hinterher
waren ein gutes Training für die bevorstehende BiRe. Die hierbei
überraschend starke Kondition meinerseits führe ich auf das
herausragende Konzert zurück.
Adrenalin pur. Weiter so, Jungs. Und
nächstes Mal dies nicht vergessen:
„Sunglasses after Dark!
AAAAAHHHH! They're so sharp!”
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