Peter F. Hamilton - Verderben (Salvation-Saga 2)
Dieser zweite Band knüpft quasi nahtlos an den ersten an, zumindest was die Geschichte um Callum und Yuri angeht.
Das bereits bekannte Expeditionsteam trifft sich auf der Kruse-Station, um aus Feritons Leiche Erkenntnisse über die Olyix zu gewinnen. Vergeblich. Die Kruse-Station liegt außerhalb des Sonnensystems. Von dieser Zentrale aus organisieren die Menschen ihren verzweifelten Abwehrkampf gegen die Olyix.
Diese haben inzwischen die Erde erreicht und sammeln alle Menschen ein, die sie kriegen können, um diese auf ihre Reise zum Ende der Zeit mitnehmen zu können. Viele Städte haben jedoch Schutzschirme errichten können, die unter dem Dauerbeschuss durch die Schiffe der Olyix zusammenzubrechen drohen.
Es geht nur noch darum, die Eroberung der Erde möglichst lange hinauszuzögern. So hat Callum eine Möglichkeit gefunden. die Portale in Waffen umzufunktionieren, wodurch er bei den Schiffen der Olyix großen Schaden anrichten kann. Parallel dazu bauen die Menschen richtige Habitate, welche durch Portale in die Weiten des Weltraums fliehen und Millionen von Menschen in ihren Biosphären aufnehmen können.
Hauptsächlich aber hat die Zentrale - Alpha Defence - das Ziel, die von den Olyix eingesammelten menschlichen Kokons zu befreien. Mithilfe eines von den Neana entwickelten Neuralvirus wollen die Menschen ein Schiff der Olyix kapern, um damit in deren Zentrale irgendwo in der Galaxis vordringen zu können.
Dort soll ein Fünfer Team um Callum, Yuri, Jessika, Kandara und Alik einen Notruf mit den Koordinaten der Zentrale absetzen. Auch wenn es tausende von Jahren dauern könnte, bis die Menschen dieses Signal auffangen würden - zukünftige Generationen der Menschen sollen dann die Kokons befreien können.
Bis dahin soll die Entwicklung von Waffen verfeinert werden. Das klingt fast so wie der heroische Kampf der NATO gegen "den Russen", aber lassen wir das aktuelle politische Geschehen. Nur eins: Hamilton scheint mir voll auf Linie zu sein.
Tausende von Jahren später jedenfalls sind aus dem Fünfer Team die "heiligen Fünf" geworden. In dem Handlungsstrang, der mehrere tausend Jahre später spielt, wird somit quasi der positive Abschluss der Geschichte um Yuri und Co vorweggenommen.
Übrigens beginnt dieser Roman in jener weit entfernten Zukunft, in der zwei Neana die Zivilisation auf dem Planeten Vayan vor den Olyix warnen will. Zu ihrem großen Erstaunen stellt sich heraus, dass diese Zivilisation lediglich ein potemkinsches Dorf darstellt.
Die Gruppe um Yirella und Dellian hat hier ihren Kriegseinsatz. Die vorgetäuschte Zivilisation soll die Olyix anlocken, damit die Menschen dadurch in die Zentrale der Olyix vordringen können. Als sich dann nach über 50 Jahren Wartezeit die menschliche Gruppe in zwei Fraktionen zu spalten droht, erreicht endlich eine Invasionsflotte der Olyix Vayan.
Doch was die Planerin Yirella nicht eingeplant hatte, tritt ein: Die Olyix kannten die Fallen bereits von früheren Versuchen der Menschen und drohen die Kampfflotte von Dellian und Co zu vernichten.
Nur mit Hilfe von Ainsley, dem reichsten Mann aus dem Zeitalter von Callum und Co, welcher irgendwann in den Computer eines vor Waffen starrenden Schiffes, dass von verschiedenen Rassen - darunter den Menschen - entwickelt worden war, kann eine Katastrophe abgewendet werden und die Olyix sind zum ersten Mal empfindlich geschlagen worden.
Nach dem Sieg spaltet sich die menschliche Zivilisation auf Vayan. Die Olyix scheinen trotz des Sieges unüberwindlich zu sein, so dass ein Großteil der Menschen wie ihre Vorfahren ihr Heil in Habitaten finden will. Nur ein kleiner Teil will Yirella und Dellian beim nächsten Versuch unterstützen.
Bei einem Neutronenstern in der Nähe des Punktes, wo die Zentrale der Olyix vermutet wird, soll nun eine echte menschliche Zivilisation den Feind anlocken. Geschickterweise führt Hamilton in diesem Band einen neuen Handlungsstrang ein.
Die Stadt London liegt 2204 unter dem Dauerfeuer der Olyix, die vergeblich versuchen, den Schutzschirm zu durchbrechen. Die Southwark Legion ist eine Straßengang, die von Jade, einer Agentin der Olyix, beauftragt wird, die Energiestationen des Schutzschirm es auszuschalten.
Ollie Heslop ist der Planer der Gang und felsenfest davon überzeugt, das Jade lediglich im Business der Industriesabotage tätig ist. "Nur noch dieser eine Job" verspricht er seiner Verlobten Lola.
Doch Kohei Yamada, der Connexion Chef von London, ist der Gang bereits auf den Fersen. Mit Ach und Krach können drei Mitglieder der Gang nach einem missglückten Anschlag in das Anwesen einer reichen Dame der Gesellschaft fliehen. Diese ist Tronde, einem Gangmitglied, sexuell hörig. Drogen tun ein Übriges.
Und so nimmt das Schicksal unter dem Schutzschirm von London seinen Lauf. Tronde, der seinen Pimmel mit Hilfe von K-Cells der Olyix hat aufrüsten lassen, erwischt es mitten im Akt. Die K-Cells wandeln seine Körpermasse um, nur das Gehirn bleibt intakt. Hilflos, in einem Kokon gefangen, ist er bereit für das Ende der Zeit.
Kohei Yamada lässt das Anwesen stürmen, dabei geht ihm Jade ins Netz. Ihr Olyix Gehirn ist der Schlüssel zu einem der Schiffe der Olyix. Ollie wiederum kann als einziger entkommen und irrt durch London.
Wäre da noch das alt gewordene Liebespaar Gwendoline Zangari und Horatio Seymore. Beide sind inzwischen geschieden, ihr Sohn Loi arbeitet eng mit Yuri zusammen. Als sich sämtliche Menschen mit K-Cells verpuppen, verbarrikadiert sich das Paar in Gwendolines Appartement und kommentiert die traurigen Geschehnisse vom Balkon aus.
Am Ende geht Gwendoline durch ein Portal nach Alpha Defence, um bei den weiteren Plänen mitzuwirken. Der Sozialarbeiter Horatio dagegen bleibt in London, um den Menschen dort bei Seite zu stehen.
Ein spannender Zwischenband insgesamt, der auf ein spannendes Finale hoffen lässt.
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