Der Wirt Georg, ein waschechter Grieche, war total begeistert von uns unerwarteten Gästen und versorgte uns mit Ouzo. Nebenbei vergaß er nicht, mit meiner Löwin und auch Jenny zu schäkern. Nach diversen Runden - das Spiel blieb beim 1:1 - waren meine Löwin und ich müde und latschten zu Fuß ins Hostel. Knappe 20 Minuten sollte es dauern, Google Maps erwies sich auch hier wieder als Ärgernis.
Wir bekamen es aber hin, die kühle Nachtluft blies unsere Köpfe dankenswerterweise wieder frei. Die stickige Luft im Zimmer war leider etwas nervig, doch zwei Bifi zur Nacht musste ich mir noch oral einführen. Zur Ergänzung tötete ich noch eine Tüte Haribo, erst dann war ich zum Einschlafen bereit.
Am nächsten Morgen waren wir früh wach und ausgeschlafen, Kopfschmerzen hatte ich so gut wie keine. Der hauchzart zu spürende Druck im Kopf verschwand nach dem Frühstück im Hostel völlig. Bei 6,90 € in Buffetform kann man nicht meckern, obwohl es nur gekochte Eier gab und die Brötchen etwas aufgebacken wirkten. Aber egal, der Tag konnte beginnen.
Um 13 Uhr war ein Treffen in Ediths Wohnung angesagt, bis dahin mussten wir durch sein. Denn wenn wir schon einmal in Aachen waren, wollten wir unbedingt den Werksverkauf von Lambertz besuchen. Nach einem erfrischenden Fußmarsch klingelten wir bei Edith, um den Autoschlüssel abzuholen. Den hatten wir ihr am Vorabend überlassen, damit sie den Wagen aus dem Parkverbot umparken konnte, falls die Politessen nach 9:00 Uhr auftauchen sollten.
Wir waren aber rechtzeitig da und fuhren auch gleich los, um unser Programm zu schaffen. Dass Edith schon so früh wach war, überraschte mich, aber sie war ja schon immer ein Frühaufsteher. Bis 13 Uhr würden wir wieder da sein, so war der Plan. Denn dann wollten wir nach Belgien fahren. Für meine Löwen und mich galt es nun, die Zeit so gut wie möglich zu nutzen.
Bereits auf der Hinfahrt hatte meine Löwin über Google recherchieren können, dass in Aachen nicht nur Lambertz, sondern auch Zentis beheimatet ist. Außerdem gibt es noch einen Lindt Werksverkauf, der uns aber gar nicht interessierte.
Den hatten wir gerade auf der linken Seite passiert, als wir kurz nach 9 Uhr in einem Aachener Außenbezirk endlich das Werksgelände von Lambertz erreichten. Wir krallten uns einen Einkaufswagen und betraten das Printen Paradies. Im Bereich Werksverkauf für Süßigkeiten und Snacks ist dies zweifelsfrei der größte Verkaufsraum, den ich bislang betreten habe.
unsere Beute von Lambertz |
Es ist Mitte August - die Weihnachtsware ist schon da! Lebkuchenherzen mit oder ohne Füllung, Dominosteine, Vollmilch, weiß oder Zartbitter. Alles da, selbstverständlich auch die Aachener Printen. Schweineöhrchen, Ochsenaugen und last but not least jede Menge Kekspackungen. Ein Traum für jeden Zuckerjunkie!
Nach ca. einem Drittel des Ladens war unser Wagen bereits zur Hälfte gefüllt, als wir endlich die Päckchen mit der zweiten Wahl entdeckten. 400g Dominosteine für 1.99 € - das rockt! Wir schnappten uns noch den Überraschungsbeutel für 5 € und eine schöne Blechdose für Berta, dann gingen wir so schnell wie möglich zur Kasse.
Hatte ich schon die Lebkuchen erwähnt? Dass wir insgesamt weniger als 50 € zahlten, überrascht mich selbst jetzt noch. Und eins will ich hier nicht unerwähnt lassen: Sag zu den Aachener Printen niemals Lebkuchen, das mögen die in Aachen gar nicht. Obwohl niemand den Unterschied erklären kann...
Nun mussten wir nur noch unsere Beute im Hostelzimmer verstauen, denn nach Belgien konnten wir die Süßigkeiten bei diesem warmen Wetter schlecht mitnehmen. Am Hostel angekommen, wo wir selbstverständlich keinen Parkplatz kriegen konnten, fiel mir die ehrenwerte Aufgabe zu, die große Kiste mit den Lambertz Produkten über die Straße in das Hostel in unser Zimmer zu tragen und dort zu verstauen.
Da wir noch etwas Zeit hatten, begaben wir uns in die Innenstadt und fuhren in ein Parkhaus. Dort um die Ecke ist das Elisengalerie-Shopping-Center, für dass wir jetzt noch knapp eineinhalb Stunden Zeit hatten. In einem Laden namens Paprika erstand meine Löwin noch eine wunderschöne Bluse, welche für sie das eigentliche Highlight des Shopping Vormittags gewesen sein dürfte.
Etwas früher als 13 Uhr kamen wir in Ediths Wohnung an, um die Mannschaft beim Frühstück aufzuscheuchen. Da wir zu sechst nach Belgien hinüberfahren würden, brauchten wir zwei Autos. Deshalb schlich Kroll kurz vor 13 Uhr los, um seinen Daimler zu holen. Wir anderen warteten auf der Straße auf ihn, was sich als etwas langwierig herausstellte.
Doch dann ging es endlich los, denn wir waren um 13:45 Uhr im Schokoladenmuseum Darcis in Verviers angemeldet. Edith fuhr bei uns in unserem Auto mit. Auf der Strecke nutzten wir bei sonnigem Wetter die Zeit unter anderem für informative Gespräche über Ediths Kandidatur als Bundestagskandidatin für die Partei.
Um es vorwegzunehmen: dieser Teil Belgiens ist mehr oder weniger dreisprachig, so dass ich keine Verständigungsprobleme mit den Einheimischen bekommen sollte. Als wir Verviers nach kurzer Fahrt erreicht hatten, bekamen wir Im Schokoladenmuseum für lächerliche 8 € eine Führung inklusive eines kleinen Päckchens mit drei Pralinés.
Die Führung bestand zwar lediglich aus einem kleinen Lautsprecher, der per Bluetoothkontakt Texte vorlas, aber das reichte vollkommen aus, um die Geschichte der Kakaoverarbeitung und der Schokolade kennenzulernen. In einem kleinen Film erklärte uns Jean-Philippe Darcis, seines Zeichens Botschafter der belgischen Schokolade und Pionier in der Herstellung der Macarons, seine Philosophie.
Hier wird noch Wert auf Qualität gelegt, dies merkten wir sehr schnell, als wir die Pralines essen durften. Endlich konnte ich Edith's Aussage verstehen, die da meinte, dass sie keine Lindt Schokolade mehr angerührt hatte, seitdem sie diese Schokolade gegessen hatte. Passenderweise befand sich im Eingangsbereich des Gebäudes ein Shop, indem man die hochwertigen Schokoladen und Pralinés käuflich erwerben konnte.
Nebendran ist ein kleines Café, wo wir nach der Führung erst mal eine Pause einlegten und Leckereien von der Karte bestellten. Die Auswahl von einem Macaron und zwei Pralinés für 6,50 € wurde von meinen Mitstreitern favorisiert, während ich mir einen Schokomilchshake genehmigte. Dies schien mir bei den mittlerweile 30° Außentemperatur die bessere Wahl zu sein als der heiße Kakao, den die anderen konsumierten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen