1
"Bist du schon geimpft? Also ich habe ja meinen Termin zur ersten Impfung am nächsten Mittwoch." Solche und ähnliche Ansagen bekam ich in letzter Zeit immer häufiger, so dass ich mich gezwungen sah, den Impfturbo zu zünden. Ich hatte mir auch schon eine Strategie überlegt.
Am Dienstag, dem 11. Mai, hatte ich einen Termin bei meiner Rheumatologin. Sie würde ich fragen, ob sie mich impfen würde. Sollte das nicht funktionieren, dann würde ich meinen Hausarzt am nächsten Morgen anrufen, um dort einen Termin zur Impfung zu bekommen.
Ab dieser Woche zählte ich zur Gruppe der dritten Priorität, weil ich über 60 bin und einige Krankheiten habe, die als Risikofaktor gelten. Da mittlerweile auch Hausärzte impfen dürfen, hatte ich mich dazu durchgerungen, mein Glück bei einem Arzt zu suchen, den ich persönlich kenne und vertraue. Eine Impfung in einem anonymen Impfzentrum wollte ich erst als dritte Möglichkeit in Anspruch nehmen.
Nach einer etwas längeren Wartezeit saß ich am Dienstag Nachmittag endlich vor meiner Ärztin und konnte mein Ansinnen vorbringen. Wie ich bereits kurze Zeit später erfuhr, führte meine Rheumatologin keine Impfungen durch, weil sie eine Nachsorge von 15 Minuten nach der Impfung nicht sicherstellen kann.
Nein, ich habe nicht gefragt, was genau sie damit meinte. Obwohl sie es erklärte, hatte ich es auch gleich danach vergessen. Stattdessen sagte sie mir, dass eine Impfung für mich unbedenklich sei. Ein impfverbot für Rheumapatienten, welches der Bundesgesundheitsminister mal öffentlich bekannt gemacht hatte, musste dieser sehr schnell zurücknehmen. Für mich als MTX Patienten sei die Impfung unbedenklich.
Erst am Vormittag dieses Tages hatte meine Rheumatologin einen bösen Brief an das Impfzentrum geschrieben, weil eine ihrer Patientinnen trotz Impftermin vom Impfzentrum einfach abgewiesen wurde, da sie MTX Patientin sei. Deshalb gab sie mir noch ein Schreiben mit, auf dem sie mir ausdrücklich eine Impffähigkeit bescheinigte.
Als Folge rief ich am nächsten Morgen meinen Hausarzt an, um mich von ihm impfen zu lassen. Die Sprechstundenhilfe erklärte mir, dass der Doktor zwar impft, aber empfahl mir gleichzeitig, mich beim Impfzentrum anzumelden. Denn der Doktor hat im Mai bereits alle Termine vergeben, er mache jetzt nur noch die Zweitimpfungen. Diese führt er mit Biontec durch, denn mit Astra Zeneca will er nichts zu tun haben.
Zur Erklärung: Ab Juni bekommen die Hausärzte nur noch Astra Zeneca zugeteilt. Ich scherzte noch, dass der Arzt standhaft bleiben solle, und legte dann auf. Jetzt stand für mich fest, dass ich doch einen Termin beim Impfzentrum brauchte. Eigentlich wollte ich das ja nicht, aber... Am Freitag würde ich mich dort anmelden können, denn am besagten Mittwoch befand ich mich im Büro in Salzgitter. Da konnte und wollte ich mich nicht um die Online Anmeldung im Impfzentrum kümmern.
Also am Donnerstag? Nein, das ging natürlich nicht, denn Donnerstag war Vatertag. Da hätte ich mich sicherlich online registrieren können, war aber den Nachmittag über mit Dora, Herbert und meiner Löwin spazieren. Traditionellerweise sind an Himmelfahrt die Väter mit einem Bollerwagen und sehr viel Bier unterwegs, aber dieses Jahr war das nicht der Fall.
Ich traf lediglich zwei Wanderer, die stark angetrunken waren, und einer davon war noch mein Kollege aus der Ausländerstelle. Sicherlich hätte ich ihn fragen können und sollen, ob er mir noch ein Bier abgibt. Dann hätte ich auch noch eins mit ihm zusammen getrunken. Aber leider hatte er nur Krombacher dabei, das geht ja nun mal gar nicht.
Am Freitag saß ich dann sehr früh vor meinem Rechner im Homeoffice, weil meine Kollegin mich per WhatsApp darüber informierte, dass das Home Office nicht funktioniert. Sie hatte leider recht, daher blieb mir genügend Zeit, um mich um meinen Impftermin über die Hotline, also online, zu kümmern. Mein Impfpass und die Berechtigung, die mir meine Rheumatologin ausgestellt hatte, lag griffbereit neben mir, falls ich sie benötigen sollte.
Und dann ging alles sehr schnell. Ich tippte meinen Namen, die Adresse sowie Handynummer und E-Mail-Adresse ein, auf dass ich mich registrieren könnte. Nach der Eingabe eines kurzen Registrierungscodes, der an meine E-Mail geschickt wurde, ging es blitzschnell. Da ich über 60 bin und zur Priorisierungsgruppe gehöre, wurde mir ohne Umschweife der 17. Mai als Impftermin angeboten.
Donnerwetter, nur drei Tage später, das ging aber schnell! An dem Tag waren noch zwei Termine frei, zwischen denen ich wählen konnte. 11.45 Uhr am Vormittag und 15:30 Uhr am Nachmittag. Da ich wusste, dass ich vormittags noch im Homeoffice beschäftigt sein würde, blieb nur der Nachmittagstermin.
Das passt mir ganz gut, denn ich hatte mich für den Mittag zu einem Treffen bei Randy verabredet, den ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Gerade am Vortag hatte er mich noch gefragt, ob ich schon geimpft sei. Da konnte ich ihn jetzt aber mal so richtig überraschen, denn: ich war für den Impfstoff von Johnson & Johnson vorgesehen, der, im Gegensatz zu den anderen Impfstoffen, lediglich einmal geimpft werden muss, um einen anerkannten Vollschutz gegen Covid-19 erlangen zu können.
Ich lud noch ein Merkblatt sowie einen Bogen, den ich ausfüllen und an dem Impftermin im Impfzentrum abgeben müsste, herunter und war dann fertig. Zu meiner eigenen Verwunderung war ich nicht nur erleichtert, sogar sogar ein bisschen erfreut.
"Bist du schon geimpft? Also ich habe ja meinen Termin zur ersten Impfung am nächsten Mittwoch." Solche und ähnliche Ansagen bekam ich in letzter Zeit immer häufiger, so dass ich mich gezwungen sah, den Impfturbo zu zünden. Ich hatte mir auch schon eine Strategie überlegt.
Am Dienstag, dem 11. Mai, hatte ich einen Termin bei meiner Rheumatologin. Sie würde ich fragen, ob sie mich impfen würde. Sollte das nicht funktionieren, dann würde ich meinen Hausarzt am nächsten Morgen anrufen, um dort einen Termin zur Impfung zu bekommen.
Ab dieser Woche zählte ich zur Gruppe der dritten Priorität, weil ich über 60 bin und einige Krankheiten habe, die als Risikofaktor gelten. Da mittlerweile auch Hausärzte impfen dürfen, hatte ich mich dazu durchgerungen, mein Glück bei einem Arzt zu suchen, den ich persönlich kenne und vertraue. Eine Impfung in einem anonymen Impfzentrum wollte ich erst als dritte Möglichkeit in Anspruch nehmen.
Nach einer etwas längeren Wartezeit saß ich am Dienstag Nachmittag endlich vor meiner Ärztin und konnte mein Ansinnen vorbringen. Wie ich bereits kurze Zeit später erfuhr, führte meine Rheumatologin keine Impfungen durch, weil sie eine Nachsorge von 15 Minuten nach der Impfung nicht sicherstellen kann.
Nein, ich habe nicht gefragt, was genau sie damit meinte. Obwohl sie es erklärte, hatte ich es auch gleich danach vergessen. Stattdessen sagte sie mir, dass eine Impfung für mich unbedenklich sei. Ein impfverbot für Rheumapatienten, welches der Bundesgesundheitsminister mal öffentlich bekannt gemacht hatte, musste dieser sehr schnell zurücknehmen. Für mich als MTX Patienten sei die Impfung unbedenklich.
Erst am Vormittag dieses Tages hatte meine Rheumatologin einen bösen Brief an das Impfzentrum geschrieben, weil eine ihrer Patientinnen trotz Impftermin vom Impfzentrum einfach abgewiesen wurde, da sie MTX Patientin sei. Deshalb gab sie mir noch ein Schreiben mit, auf dem sie mir ausdrücklich eine Impffähigkeit bescheinigte.
Als Folge rief ich am nächsten Morgen meinen Hausarzt an, um mich von ihm impfen zu lassen. Die Sprechstundenhilfe erklärte mir, dass der Doktor zwar impft, aber empfahl mir gleichzeitig, mich beim Impfzentrum anzumelden. Denn der Doktor hat im Mai bereits alle Termine vergeben, er mache jetzt nur noch die Zweitimpfungen. Diese führt er mit Biontec durch, denn mit Astra Zeneca will er nichts zu tun haben.
Impfzentrum Stadthalle |
Zur Erklärung: Ab Juni bekommen die Hausärzte nur noch Astra Zeneca zugeteilt. Ich scherzte noch, dass der Arzt standhaft bleiben solle, und legte dann auf. Jetzt stand für mich fest, dass ich doch einen Termin beim Impfzentrum brauchte. Eigentlich wollte ich das ja nicht, aber... Am Freitag würde ich mich dort anmelden können, denn am besagten Mittwoch befand ich mich im Büro in Salzgitter. Da konnte und wollte ich mich nicht um die Online Anmeldung im Impfzentrum kümmern.
Also am Donnerstag? Nein, das ging natürlich nicht, denn Donnerstag war Vatertag. Da hätte ich mich sicherlich online registrieren können, war aber den Nachmittag über mit Dora, Herbert und meiner Löwin spazieren. Traditionellerweise sind an Himmelfahrt die Väter mit einem Bollerwagen und sehr viel Bier unterwegs, aber dieses Jahr war das nicht der Fall.
Ich traf lediglich zwei Wanderer, die stark angetrunken waren, und einer davon war noch mein Kollege aus der Ausländerstelle. Sicherlich hätte ich ihn fragen können und sollen, ob er mir noch ein Bier abgibt. Dann hätte ich auch noch eins mit ihm zusammen getrunken. Aber leider hatte er nur Krombacher dabei, das geht ja nun mal gar nicht.
Am Freitag saß ich dann sehr früh vor meinem Rechner im Homeoffice, weil meine Kollegin mich per WhatsApp darüber informierte, dass das Home Office nicht funktioniert. Sie hatte leider recht, daher blieb mir genügend Zeit, um mich um meinen Impftermin über die Hotline, also online, zu kümmern. Mein Impfpass und die Berechtigung, die mir meine Rheumatologin ausgestellt hatte, lag griffbereit neben mir, falls ich sie benötigen sollte.
Und dann ging alles sehr schnell. Ich tippte meinen Namen, die Adresse sowie Handynummer und E-Mail-Adresse ein, auf dass ich mich registrieren könnte. Nach der Eingabe eines kurzen Registrierungscodes, der an meine E-Mail geschickt wurde, ging es blitzschnell. Da ich über 60 bin und zur Priorisierungsgruppe gehöre, wurde mir ohne Umschweife der 17. Mai als Impftermin angeboten.
Donnerwetter, nur drei Tage später, das ging aber schnell! An dem Tag waren noch zwei Termine frei, zwischen denen ich wählen konnte. 11.45 Uhr am Vormittag und 15:30 Uhr am Nachmittag. Da ich wusste, dass ich vormittags noch im Homeoffice beschäftigt sein würde, blieb nur der Nachmittagstermin.
Das passt mir ganz gut, denn ich hatte mich für den Mittag zu einem Treffen bei Randy verabredet, den ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Gerade am Vortag hatte er mich noch gefragt, ob ich schon geimpft sei. Da konnte ich ihn jetzt aber mal so richtig überraschen, denn: ich war für den Impfstoff von Johnson & Johnson vorgesehen, der, im Gegensatz zu den anderen Impfstoffen, lediglich einmal geimpft werden muss, um einen anerkannten Vollschutz gegen Covid-19 erlangen zu können.
Ich lud noch ein Merkblatt sowie einen Bogen, den ich ausfüllen und an dem Impftermin im Impfzentrum abgeben müsste, herunter und war dann fertig. Zu meiner eigenen Verwunderung war ich nicht nur erleichtert, sogar sogar ein bisschen erfreut.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen