Montag, 14. Januar 2019

Contramann: kurz gesehen im Januar


http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/5g-vergaberegeln-kanzleramtschef-helge-braun-bezeichnet-lte-als-ausreichend-a-1240305.html#ref=rss
Ein schöner Artikel, beschreibt er doch, dass 5G die Voraussetzung ist für z.B. autonom steuernde Fahrzeuge. Entsprechende Geräte verbrauchen dazu noch erheblich weniger Energie. Kanzleramtschef Braun hingegen hält diese Zukunftstechnologie für unnötig.
Deshalb verzichtet er liebend gern auf eine Verpflichtung der Netzbetreiber, ihre Infrastruktur auch der Konkurrenz zur Verfügung zu stellen. Das hat zur Folge, dass kein Betreiber auf dem Land seine Masten hinbaut, weil es sich dort eben nicht lohnt.
Was laufen da nur für unfähige Politiker in Berlin durch die Gegend?

https://www.heise.de/tp/features/Eine-neue-CDU-mit-AKK-Wird-Gruen-das-neue-Schwarz-4246030.html
Oh je, Franz Alt. Jetzt macht er seinem Namen alle Ehre, wird sogar noch senil. Es ist ja schön, dass der ehemalige Starjournalist und Moderator der ARD im Alter sein Herz für die Umwelt entdeckt hatte. Aber dass er über die Wahl von Annegret Kramp(e)-Karrenbauer euphorisiert schwärmt und davon träumt, dass jetzt die Wirtschaftskompetenz (?) der CDU mit der Umwelt Deutungshoheit der Grünen zusammen geht und eine große Koalition schmiedet, hat mich jetzt doch richtig geschockt.
Ich befürchte fast, dass sich Franz Alt zukünftig noch als U Boot der Atlantikbrücke herausstellen könnte.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/gelbwesten-proteste-in-frankreich-der-unkalkulierbare-aufstand-a-1242718.html
So geht Protest, Leute! Dieser Artikel beschreibt wunderbar, wie sich die Wut und Verzweiflung der Franzosen über ihre neoliberale Regierung ausdrückt. Ausgestattet mit den gelben Warnwesten aus dem KFZ Erste Hilfe Kasten als Erkennungszeichen, gehen sie unorganisiert auf die Straße und protestieren.
Verabredet über Facebook und Co, aber ohne erkennbare Führungsstruktur, blockieren sie Straßen und legen den Verkehr lahm. Ausgangspunkt war hier eine geplante Erhöhung der Dieselsteuer, welche vor allem diejenigen trifft, die (noch) einen Job haben - wenn auch nicht gut bezahlt - und die Erhöhung der Benzinpreise eben nicht aus der Westentasche bezahlen können.
Dagegen setzt der Staat Altbewährtes: Polizei, Wasserwerfer und Tränengas. Sicherlich sind nicht alle Protestler friedlich, aber die Machthaber unserer Nachbarn haben dennoch nichts aus all den erfolgreichen Revolutionen ihrer Geschichte gelernt.
Bei den Franzosen können wir lernen, was es bedeuten kann, wenn man wirklich für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit eintritt. Die brauchen keine Pegida, um sich an Schwächeren abzureagieren. Die haben Cojones in der Hose und checken auch, wer für ihr Elend verantwortlich ist. Der Deutsche an sich ist dafür wohl zu dämlich.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/sahra-wagenknecht-wer-braucht-einen-aufstand-kolumne-a-1245331.html#ref=meinunghpmobi
Was ist das denn für ein bescheuerter Kommentar zu Weihnachten, Kuzmany? Dass sich Sarah Wagenknecht mit einer gelben Weste vor das Kanzleramt stellt und für die „Aufstehn“ Bewegung wirbt, kann man ja noch kritisieren.
Aber dann so arrogant und scheinbar, aber nur scheinbar, selbstweinerlich meinen, dass es einem selbst gut geht und er deshalb nicht weiß, wie es ist, „auf der Straße Passanten anbetteln zu müssen“, ist voll daneben.
In diesem Kommentar wird das ganze Elend des Nachrichtenmagazins Spiegel, der ehemaligen Speerspitze der Demokratie, sichtbar. Im Spiegel hat sich mittlerweile der einstige Erzfeind namens Springer Verlag eingeschlichen. Den Wechsel von Springer Leuten auf den Posten eines Chefredakteurs beim Spiegel hätte es unter Rudolf Augstein nicht gegeben. Selbst dessen Sohn Jakob beendete Ende Oktober letzten Jahres seine Spiegel Kolumne.
Man gut, dass die Deutschen immer erst eine Bahnsteigkarte kaufen, bevor sie den Zug stürmen. So oder so ähnlich äußerte sich bereits Lenin vor über 100 Jahren und dieser Satz hat bis heute Gültigkeit.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/linke-fraktion-vor-klausur-die-angst-vor-dem-putsch-gegen-sahra-wagenknecht-a-1247243.html
Da schau an! Da hatten die Qualitätsmedien inklusive Taz und Neues Deutschland bereits monatelang geschrieben, dass die Pateivorsitzenden Kipping und Riexinger Sarah Wagenknecht stürzen wollen und sich mehr oder weniger direkt gegen Wagenknecht positioniert, indem sie sie in die rechte Ecke schieben wollten, da wird Anfang 2019 vollkommen überraschend zurückgerudert.
Gerade der Spiegel hatte in der Vergangenheit immer wieder Wagenknecht eines nationalen Sozialismus` verdächtigt - in diesem Artikel ist davon keine Rede mehr.
Doch im letzten Absatz hält sich der Spiegel eine Hintertür für zukünftiges Wagenknecht Bashing offen, indem der Redakteur auf die Vorstandswahlen im Herbst hinweist. Der ganze Artikel ist ein schönes Beispiel für das Agieren dieses Leitmediums, wenn die eigene Meinungsmache ins Leere läuft und man schnell noch einen Artikel hinterherschiebt, um von eigenen Irrtümern abzulenken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen