Alleine wollte ich nicht in die Stadt, aber im Zimmer meine wachsende Gereiztheit „ausliegen“ wollte ich ebenfalls nicht. Da blieb nur eins: Küsschen für meine Löwin und schon war ich aus dem Zimmer. Ich schnappte mir mein Buch sowie den Notizblock und setzte mich alleine in die Bar des Hotels, besser gesagt in einen offenen Lobbybereich, um selber etwas abzukühlen. Der eine oder andere Pint würde mich schon wieder aufmuntern.
Aah, tat das gut nach der ganzen Aktion. Als ich am Vortag die unfreiwillige Verlängerungsnacht quasi angekündigt hatte und dies insbesondere von Dora „weg gelacht“ wurde nach dem Motto: „Denen wird schon was einfallen. Das sehen wir morgen“, erfolgte dann am Reisetag das böse Erwachen. Zusätzlich gingen mir dieses beharrliche Pochen der Mädels auf die Gutscheine für die Verpflegung (so viel hatte wir alle in den Tagen zuvor nicht gegessen) und die fast hysterischen Ausraster im Carlton, weil beide Frauen nicht begriffen hatten, das wir in ein erheblich besseres Hotel als vorher kommen würden, gehörig auf den Senkel.
Auch die angeschlagenen Waschbecken und der restliche Gammel der Zimmer änderten nichts an der Tatsache, das das Bewleys am Flughafen das beste Hotel auf der gesamten Reise war. Über das Essen wurde sich merkwürdigerweise nicht beschwert – zum ersten Mal auf der Reise. Zum Lob reichte es dann natürlich nicht mehr.
aaaah - das Bewley`s am Flughafen |
Dies alles ging mir durch den Kopf, als ich in der Hotelbar meine Pints schlürfte. Wer es bisher noch nicht gewusst hatte, versteht es nunmehr vielleicht etwas besser: Ich zerbele gern. Und wenn es mir dann zu viel wird, werde ich unleidlich und vor allem ungerecht. In diesen Stimmungen bin ich lieber für mich allein, um wieder runterzukommen und mich selbst einzunorden. Bier ist in solchen Situationen durchaus hilfreich, um mit der Welt wieder ins Reine zu kommen. Dora und Herbert waren ja arg gebeutelt ob des entgangenen Geburtstages; Und meine Löwin hat nun mal auch nur eine begrenzte Leidensspanne. Ich selbst bin da eigentlich nicht wirklich besser.
Aber trinkfreudig. Spätestens ab dem zweiten Pint ging es mir besser. Ich las ein bisschen und schrieb an diesem Bericht weiter. Das „Logo“ zu dieser Story habe ich übrigens in dieser Situation mit meinem Smartphone geschossen.
Irgendwann an diesem Nachmittag gesellten sich noch zwei Frauen aus Bremen, die ich aus unserer Reisegruppe kannte, an meinen Tisch. Sie hatten mich gesehen und schlabberten an ihren Irish Coffees. Beide waren genau wie wir ins Bewleys abgeschoben worden, weil das Carlton überbucht war. Dank dieser Nachricht konnte ich später die anderen 3 etwas beruhigen. Ich selbst war eh schon wieder vorne, was die Stimmungslage angeht. Die Frauen aus Bremen waren schnell wieder weg, so dass ich wieder meine Ruhe hatte.
Es dauerte insgesamt ca. zwei Stunden, dann ging es mir besser und ich holte meine Löwin sowie Dora und Herbert zum Abendessen ab. Bei dieser Gelegenheit bekam ich endlich mal ein Stew, welches allerdings nicht so toll war. Das Fleisch war dermaßen fettig, das ich es meinen Katzen nicht zum Fressen gegeben hätte. Die mashed Potatoes – 2 Kleckse in dieser „Suppe“ - hatten quasi eine gipsartige Konsistenz. Ideal beim Innenausbau! Insofern negiert dies meine zuvor gemachten Aussagen über das Essen in diesem Hotel, obwohl ich als Einzigster etwas zu meckern hatte an diesem Abend. Typisch Hartmudo.
Die Bar |
Hinterher spielten wir wieder Solo auf dem Zimmer und arbeiteten uns an den Restbeständen von Carlsberg und Brot ab. Dies war nun wirklich Abschluss der Reise; Relativ entspannt gingen wir dann zu Bett... Um vorzeitig aufzustehen. Denn, wie bereits erwähnt, kann ich an Reisetagen eh schlecht schlafen. Meiner Löwin ging es witzigerweise ähnlich. Zusammen schauten wir noch Fernsehen und packten unsere Koffer zusammen.
Mittwoch 22.10.
Das letzte Frühstück in Irland bestand aus einem großen Buffet, wie es sich für ein 4 Sterne Hotel gehört. Ich schlug beim Müsli volle Kanne zu und verspachtelte reichlich Toast mit Marmelade, denn selbst hier traute ich den Eiern und der Fleischqualität nicht. Das Stew am Vorabend sprach da ja Bände.
Der Rest ist schnell erzählt. Erst der Transport zum Flughafen mit dem Shuttle, dort dann das übliche lange Warten – ohne Verzehrgutscheine übrigens. Dora, Fuchs, der sie ist, leierte aber noch eine Verlängerung ihrer am Vortag nicht verbrauchten Gutscheine aus den Lufthansa Mitarbeitern heraus. Spät mittags flogen wir dann los Richtung Deutschland. Wir legten erst eine Zwischenlandung in Düsseldorf ein und erreichten am Abend endlich Leipzig. Dort kamen wir weit nach 21.00 Uhr an; Dunkel wars und kalt, so richtig frisch. Zum Parkplatz des Autos mussten wir dann noch ziemlich lange durch die Dunkelheit latschen.
Auf der Rückfahrt war ich merkwürdigerweise komplett wach, aber stumm. Ich freute mich einfach nur auf zuhause und die Katzen. Meine Löwin schlief derweil. Vorne saßen Dora und Herbert, die mittlerweile nicht mehr schlecht gelaunt ob des verpassten Geburtstages waren.
Ein insgesamt sehr schöner Urlaub war nun zu Ende. Und soo schlimm fand ich die Tour mit dem Reisebus dann im Rückblick doch nicht. Für einen groben und schnellen Einblick über Irland hat es vollkommen ausgereicht. Und da wir dann doch genügend Freiräume hatten, konnten wir hier und da noch Kleinigkeiten selbst entdecken. Denn wenn wir vier mit einem Mietwagen auf eigene Faust losgefahren wären, hätte es garantiert Streit gegeben. Irgendeiner von uns wäre immer zu kurz gekommen. Heute der, Morgen die. Nein nein. Es war schon in Ordnung mit dieser Reisebustour durch Irland, mit Klaus und Mr. Fortune.
Auch das allabendliche Kartenspielen würde ich jederzeit mit Dora und Herbert wieder so machen. Für eine Woche ist das richtig klasse. Und Irland ist schön. Gern würde ich mit meiner Löwin nochmal dorthin fahren; Obwohl Schottland auch eine gute Alternative wäre. Schaun mer mal. Dank auf alle Fälle an alle Mitwirkenden an dieser doch erlebnisreichen Fahrt.
Als da wären meine Löwin, natürlich zuerst. Gleich darauf Dora und Herbert, die beide eben auch noch die Neugier in sich spüren. Ab und an prallten wir vier auch mal aneinander, aber wir kamen immer wieder sehr schnell runter. So läuft das, Baby.
Klaus und Mr. Fortune waren ein gutes Team und lotsten uns professionell über die Insel. Insbesondere der Vortrag von Klaus in diesem keltischen Museum hatte es mir angetan; Seine wohl beste Leistung. Dann noch die verstörte Frau beim Frühstück oder die beiden Frauen aus Bremen in der Hotelbar. Ansonsten hatten wir uns kaum mit anderen aus der Gruppe ausgetauscht.
Bisher nicht erwähnt hatte ich den „running Gag“ dieser Tour mit dem jungen Typen. Von wegen „auf dem Klo“. Dort hatten wir uns kurz unterhalten und kokettierten mit dieser „Schwulennummer“. Gehört halt auch dazu, solche kleinen Gags am Rande.
Mal sehen, wohin wir als Nächstes fahren.
Finis.
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