Dienstag, 1. September 2015

Contramann: Wir sind das Pack 1/2

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/freital-appell-an-die-menschen-die-fluechtlinge-ablehnen-seid-still-a-1049880.html
Alles richtig, Stefan Berg, aber:
Sicher ging im Westen niemand auf die Straße, als die Ossis in den Westen machten, und skandierten „Ossis raus!“ Es waren ja auch nur vergleichsweise wenige. Denn die meisten kamen nach der Grenzöffnung und blieben in der Regel nur im Westen, wenn sie einen Job hatten. Deshalb fielen sie irgendwann auch nicht mehr weiter auf und alle beruhigten sich, so wie es sein soll.
Die „Republikflüchtlinge“ bzw. Übersiedler aus der DDR brauchten keinen Asylantrag zu stellen, sondern erhielten Pass und Personalausweis sofort gemäß der Hallstein Doktrin. Es herrschte eine Konfrontation zwischen Nato und Warschauer Pakt, eine Eingliederung geschah aus seinerzeit aus rein politischen Gründen.
Die heutigen Flüchtlinge dagegen können sich nicht so schnell integrieren. Die notwendige Unterstützung durch Sprachkurse, berufliche Eingliederung oder schulische Hilfen, um nur ein paar zu nennen, wird nur sehr sparsam gewährt. Liegt einerseits am Spardiktat der deutschen Exekutive und andererseits an der schieren Überrumpelung des Verwaltungsapparats durch die Vielzahl an Flüchtlingen.
Hinzu kommt noch das Versäumnis des Gesetzgebers. Denn da nach dem Grundgesetz erst ein Asylverfahren durchzuführen ist, wenn jemand willentlich auf Dauer in Deutschland bleiben möchte, und diese Verfahren dank des weltweit berüchtigten deutschen Bürokratiemonsters oft jahrelang dauern, eine Abschiebung bei Ablehnung oftmals bzw. zumeist nicht durchgeführt wird, ist das Asylverfahren eine Farce. Es führt lediglich dazu, das dringend benötigte Unterstützung bei der Integration gar nicht oder erst nach Jahren, wenn es nicht mehr Not tut, gewährt wird.
Für die reinen Flüchtlinge - aktuelles Beispiel sind die Menschen, die vor dem IS Terror aus Syrien oder dem Irak fliehen – läuft es ähnlich. Eine befristete Aufenthaltserlaubnis von bspw. 2 Jahren ist eben nur eine befristete Geschichte. Auch hier gilt das Gleiche wie im Absatz vorher. Und sollte sich die Lage in Syrien oder dem Irak wieder Erwarten in, sagen wir mal 4 Jahren, entspannen und diese Menschen nach Hause können, dann werden die meisten versuchen, über das Asylverfahren eine Abschiebung hinauszuzögern oder ganz zu vermeiden.
Du kannst mich jetzt einen Nazi schimpfen, das trifft mich aber nicht mehr. Denn ich habe das in meiner beruflichen Tätigkeit schon in den 90ern mitbekommen. Sicherlich sind die Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien nach 3 – 5 Jahren freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt. Das war aber auch damals schon ein relativ gut entwickeltes Land, wenn man mal die Verhältnisse weltweit betrachtet.
Die Menschen aus dem Libanon dagegen – dort krachte es in den 70er und 80er Jahren besonders schlimm – wollten nach noch mehr Jahren der Duldung in Deutschland ohne Arbeitserlaubnis, ja stellenweise über einem Jahrzehnt sogar, nicht mehr zurück und versuchten es zumeist über das Asylverfahren, um in Deutschland bleiben zu können. Wie viele Menschen aus dem Libanon seinerzeit tatsächlich zurückgegangen sind, erfährt man heute bezeichnenderweise nicht. Warum wohl?
Aber wer will es den Flüchtlingen seinerzeit wie heute auch verdenken, es hat sich ja seit damals nicht wirklich viel getan. Ein Flüchtling kommt nach abenteuerlicher Flucht in Deutschland an und wird hier nach allen Regeln der Kunst erkennungsdienstlich behandelt. Nach kurzer Zeit wird er über zentrale Anlaufstellen an eine Gemeinde „verteilt“. Dort kommt er mit dem Bus an, zeigt seinen Paß und muss einen Antrag unterschreiben, den er nicht versteht. Dazu bekommt er noch eine bunte Tasche mit Kugelschreiber, Stadtplan oder auch nen Kaffeepott. Schon Kolumbus hatte ja Glasperlen an die Indianer verteilt.
Kurze Zeit später steht er dann in seiner voll eingerichteten Unterkunft und weiß eigentlich nur, wann er wo das nächste Geld bekommt und das er dort auch nen Krankenschein holen muss, damit er zum Arzt gehen kann. Niemand sagt dem Flüchtling, dass man das Fleisch nicht direkt auf die Herdplatte legt, sondern eine Pfanne benutzen sollte. Dies ist leider kein rassistischer Witz, es ist Tatsache und dem Umstand geschuldet, das für die meisten Flüchtlinge die Nahrungszubereitung mit einem Elektroherd unbekannt ist.
Wie schon gesagt – eine Unterstützung selbst bei den einfachsten Dingen fehlt. Das hat zur Folge, dass diese Menschen enger zusammenrücken in der Diaspora, weil sie sich nur bei Landsleuten bzw. gleichen „Ethnien“ (brrrr, schlimmes Wort) sicher fühlen können. Hierüber findet für diese Menschen eine auf deutsche Verhältnisse angepasste Sozialisation statt. Und die deutsche Verwaltung steht daneben und schaut zu.
Sie schaut zu, eben weil deutsche Politiker zu feige sind, die nötigen Mittel – sprich Personal sowie Unterstützung in jedweder Form – zur Verfügung zu stellen. Die notwendigen Kosten wären nämlich derart hoch, dass nicht nur im Osten vereinzelt irgendwelche Sachsen in Heidenau die Kanzlerin ausbuhen.
Die Leidtragenden sind nicht zuletzt die Flüchtlinge, die zwar sehr schnell eine Arbeitserlaubnis oder auch eine eigene Wohnung bekommen, aber letztlich lediglich durch ungeschulte und damit unqualifizierte ehrenamtliche Helfer Unterstützung erfahren. Das viele hiervon ihre Schlepper noch bezahlen müssen, um in der Heimat festgehaltene Familienmitglieder auslösen zu können, sollte sich selbst im „guten“ Deutschland herumgesprochen haben.
In der Folge integrieren sich diese Menschen, die entgegen anderslautenden Pressemeldungen eben keine oder kaum nennenswerte berufliche Kenntnisse vorweisen können, eben nicht in einem für sie oft unverständlichen Kulturkreis, mit dem sie sich gerade deshalb auch nicht identifizieren können. Die Hemmschwelle zur Kriminalität beispielsweise wird dadurch herabgesetzt.
Hierzu noch ein Link: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.heidelberg-asylbewerber-belaestigen-junge-frauen.2b5bbd09-56f0-4329-b49c-6c8889aa2b2a.html
Das heißt natürlich nicht, dass sich alle Flüchtlinge so verhalten, das ist mir klar, auch wenn Du mir eine derartige Meinung jetzt vielleicht andichten möchtest. Aber es ist eben eine Folge mangelhafter Betreuung und Integration.

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