Und so nach und nach dämmerte es vielen ehemaligen DDRlern, aber auch deren Kindern, die die DDR nicht oder nur als Kleinkinder erlebt hatten, dass der wunderschöne Begriff von Freiheit lediglich eine Art Ersatz von Religion (Stichwort Nächstenliebe – Freiheit des Andersdenkenden) darstellt, wenn man an persönlicher Freiheit lediglich die „kostenlosen“ Rechte wie Unversehrtheit der Wohnung, Religionsfreiheit und und und nutzen kann.
Freizügigkeit oder Eigentumsrechte bedingen Cash. Und von Hartz IV oder einem Niedriglohn lassen sich keine großen Sprünge bzw., Reisen machen, so dass im Laufe der Jahren bei vielen Mitbürgern in den neuen Bundesländern die Erkenntnis gereift ist, das sie es in der DDR eigentlich besser hatten. Insbesondere dann, wenn man diese Zeit lediglich als Kind erlebt haben mag und deshalb die Nachteile jenes Systems eben nicht kennt.
Und dies wiederum ist der Punkt zum Einhaken für Contramann in der Kritik an Pegida: Leute, ihr seid auf der falschen Demo! All das Gerede von einer Überfremdung durch den Islamismus. Der tatsächlich vorhandenen Aggressivität dieser Religion, die vielleicht nur von einer Minderheit von Muslimen getragen wird, dafür aber heftig. Sicher ist es bedenklich, dass der Staat bei diesem leider vorkommenden Terror von Islamisten alle Augen zumacht aus Angst, als ausländerfeindlich zu gelten aus Rücksicht auf die Demeter Fraktion in ihren Audi SUVs.
Aber all das ist doch nicht Euer Thema, Leute. Engagiert Euch lieber gegen TTIP oder für den Mindestlohn oder andere, eben „linke“ Themen. Die gelten ja eh als Nachfolger der SED. Da habt ihr es doch! Wer, wenn nicht Gysi und Wagenknecht, wer sollen Eure Idole sein? Das wäre doch mal was; Da könntet ihr beenden, was ihr oder Eure Eltern 1989 losgetreten haben.
Doch nein, so ist der Deutsche ja nicht. Weltoffen und Gewandt möchte er sein – Scheiße was. Freundlichkeit Fremden gegenüber habe ich im Ausland überall erlebt – außer in Paris und in Deutschland selbst. Das ist zwar eine sehr grobe Verallgemeinerung und die Ausnahmen sind zahlreich, aber der allgemeine Eindruck bleibt leider.
Verbittet und egoistisch ist er, der Deutsche. Selbst wenn er sich für die Aufnahme von Flüchtlingen einsetzt, dann aber bitte kein Heim in meiner Nähe und auch keine Migranten in der Schulklasse meines Kindes. So und nicht anders ist er, der typische Deutsche. Insofern hält Contramann die erzürnten Gegner der Pegida für Heuchler, die sich genau wie die Demonstranten vor den Karren spannen lassen.
Denn Pegida ist eine schöne Ablenkung von den tatsächlichen Problemen eines Großteils der Bevölkerung und für die herrschende Elite dieses Landes ein Geschenk des Himmels. Jegliche Kritik am System, die sich gerade auch bei Pegida Luft macht, kann so locker in die böse rechtsradikale Ecke verschoben werden. Selbst die Linken müssen Pegida komplett verteufeln, um nicht ebenfalls an den Pranger gestellt zu werden.
Und die Medien machen natürlich mit. Unabhängige Medien, die 4. Gewalt in der Republik, das ich nicht lache. Abhängigkeit von den großen Anzeigenkunden oder auch nur die üblichen Verflechtungen in der Wirtschaft im Allgemeinen lassen eine unabhängige Berichterstattung in Zeiten rückläufiger Auflagen nicht zu. Als Folge ergeben sich dann agitatorische Artikel, wie am Anfang dieses Beitrages beschrieben.
Insgesamt befürchtet Contramann, das die Situation wie 1989 zugunsten der Demonstranten kippt, wenn von Woche zu Woche sich mehr Menschen trauen, sich so einer Demonstration anzuschließen. Und da leider die falschen Leute dies organisieren und dort die Reden schwingen, werden die Menschen mehr und mehr in den braunen Sumpf gezogen, obwohl sie es gar nicht wollen.
So geschehen beim Rattenfänger von Hameln oder auch am Ende der Weimarer Republik. Die herrschende Elite wird sich wie weiland Herr Hugenberg auf die Seite der Faschisten schlagen und die giftige braune Soße weiter anheizen. Die Alternative der enttäuschten Menschen – damals wie heute – die Linken oder meinetwegen auch Kommunisten, werden wieder plattgemacht und damit wird erneut die Chance vertan, dieses politische Gedankengut mit der angeblich freien Marktwirtschaft zu verbinden. Dies hatte meines Wissens ansatzweise in Jugoslawien unter Tito oder im israelischen Kibbuz geklappt. Leider sind diese positiven Beispiele durch fatalen Nationalismus diskreditiert worden.
Zum Schluss dann noch dieses Kleinod:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-gruene-und-spd-regen-muslimische-lieder-zu-weihnachten-an-a-1009884.html
Ich fasse es ja nicht. Muslimische Lieder in der Kirche, christliche Lieder in der Moschee. Typisch SPD und Grüne – fernab der Realitäten, völlig losgelöst von allem. Toleranz zwischen den Religionen beinhaltet alles Mögliche, bloß Eines nicht: Die Entweihung der Religionsstätte durch das Absingen von Liedern einer anderen Religion.
Es mag ja sein, dass Frau Göring-Eckardt, die evangelische Theologie in der DDR studiert hatte, aufgrund ihrer persönlichen Vergangenheit hiermit kein Problem hat. Dies gilt aber nicht für ältere Mitbürger gerade auch im Westen der Republik, die immer noch in die Kirche gehen, um sich über die christliche Religion Leitlinien fürs Leben anzueignen. Für Muslime gilt dies um so mehr.
Das Absingen der Lieder von „Nichtgläubigen“ ruft jedenfalls in beiden Fällen radikale Kräfte auf den Plan, während der vermeintlich positive Effekt bereits nach kurzer Zeit verpufft ist. Was für ein dämlicher Vorschlag.
Und dann doch noch zum Jahreswechsel etwas stark Bedenkliches:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-putin-unterzeichnet-neue-militaerdoktrin-a-1010374.html
Die Ukraine hatte ja kurz vor Weihnachten einen Nato Beitritt durch das Kippen der Neutralitätsverpflichtung ermöglicht. Dass Putin deshalb aggressiv reagiert, ist in meinen Augen nur logisch und aus seiner UND Russlands Sicht ein notwendiger und richtiger Schritt.
Contramann hofft, dass der durch westliches Geld ermöglichte Umsturz der ukrainischen Regierung und die offen zur Schau getragene Lust zur Osterweiterung der Nato nicht noch den 3. Weltkrieg auslöst.
Russland und China werden auf alle Fälle politisch weiter zusammenwachsen und Deutschland verliert ein weiteres Stück Unabhängigkeit durch die Aufgabe des russischen Marktes. Den Zusammenbruch des amerikanischen Imperiums mag diese Aktion verzögern, aufhalten wird sie den Kollaps nicht.
Und wenn Deutschland mit hineingezogen wird, werde ich es hoffentlich nicht mehr erleben.
Contramann wünscht dessen ungeachtet allen treuen Lesern ein frohes neues Jahr und hofft, dass es keinen Krieg geben wird.
So nah wie jetzt am 3. Weltkrieg waren wir wohl seit der Schweinebucht nicht mehr.
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