Samstag, 7. September 2019

Contramann: kurz gesehen im September


https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/monster-unter-artenschutz
Kathrin Hartmann zeigt hier prima auf, dass die (künstlich) erzeugte Euphorie um die Entwicklung von E Autos sich selbst ad Absurdum führt. Der Automobilindustrie geht es lediglich darum, ihre SUVs auch zukünftig noch verkaufen zu können. Denn dort lauert der Gewinn. Je dicker die Kiste, desto größer ist der Gewinn pro Karre.
Diese Karren können sich in der Regel nur Leute leisten, die das Ding von ihrem Arbeitgeber gesponsert bekommen oder selbst derart viel Geld über haben, dass 50.000 bis 60.000 Euro Preisunterschied zum Kleinwagen Peanuts sind.
Doch leider... je dicker die Karre, desto größer die Batterien. Da fällt der viel gepriesene CO2 Vorteil gegenüber Verbrennungsmotoren natürlich nicht nur weg, sondert verkehrt sich ins Gegenteil.
Mein Fazit: Dicke Karren sind keine Lösung, wenn wir über zukünftigen Individualverkehr reden.
ein Zitat hierzu:
Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit der gutsituierten Öko-Gläubigen tatsächlich glaubt, dass sie die Umwelt effektiv entlastet, wenn sie so ein E-Auto zusätzlich als Drittwagen in die Garage stellt und damit 500 km im Jahr fährt. Das ist wie ein teilmobiler Hausaltar.
Aus dem Forum auf tichyseinblick.de zu
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/mobilitaet/bmw-niemand-will-elektroautos/

https://www.heise.de/tp/features/Schweinefleisch-und-Kindergarten-4480850.html
Schweinerei! Da streichen zwei Leipziger Kindertagesstätten Schweinefleisch von ihrem Speiseplan, da sehen die Springer Presse, auch die CDU unisono mit der AfD, die deutsche Leitkultur in Gefahr – so der Tenor dieses Kommentars auf Telepolis.
Leider ist der gesamte Kommentar – vor allem zum Ende hin – nur so gespickt mit Hasstiraden auf deutsche Traditionen, dass es mir fast die Sprache verschlagen hätte. Wenn man Bild und Co Hetze vorwerfen möchte, sollte man selbst sich allerdings auch sprachlich mit Gegenvorwürfen zurückhalten. Nicht zuletzt solch dogmatische Hasstiraden eines „Gutmenschen“ sind es, die mehr und mehr Leute der AfD zutreiben.
Ich verstehe auch nicht, wieso solch schlecht recherchierten (gab wohl keine Polizeiautos zum Schutz) Artikel bei Telepolis überhaupt veröffentlicht werden. Leider ist dies dort nicht zum ersten Mal passiert. Die Qualität bei Telepolis lässt leider nach.

https://www.focus.de/finanzen/nobelpreis-gewinner-paul-krugman-welt-hat-ein-deutschland-problem-star-oekonom-mit-harter-attacke-gegen-schwarze-null_id_11055534.html
„Deutschlands „schwarze Null“ bedrohe die Weltwirtschaft, die deutsche Austeritätspolitik der gekürzten Ausgaben und Niedriglöhnen hätte die südeuropäischen Staaten beschädigt.“ Der Focus zitiert hier Paul Krugman und bezeichnet diesen als „renommierten Ökonom.“ Das hat mich dann doch ziemlich überrascht.
Es ist ja nicht so, dass Krugman sein keysianisch geprägtes Bild der Volkswirtschaft erst seit gestern publiziert. Alternativmedien wie die Nachdenkseiten oder Telepolis haben Krugman immer wieder gern seit bereits 10 Jahren angeführt, wenn sie z.B. die Finanzkrise von 2008 bewertet hatten.
Ganz im Gegensatz natürlich zu den sogenannten Qualitätsmedien wie Spiegel oder auch den Focus, die mehr oder weniger, zumindest von Jahr zu Jahr mehr, auf Regierungslinie eingeschwenkt waren.
Die Erkenntnisse in diesem Artikel sind mir mitnichten neu. Bloß - warum berichtet der Focus auf einmal so positiv darüber? Ich denke, die wollen einfach nur den SPD Finanzminister Scholz (zu Recht) beschädigen. Dabei führt er nur exakt die Schäuble Linie weiter.

https://www.achgut.com/artikel/wie_richard_nixon_mich_lehrt_mich_die_gruenen_zu_waehlen
Was man im Netz doch so für Perlen finden kann! Bestechend in seiner logischen Argumentation erklärt der Autor Thilo Schneider kurz und knapp, warum man seiner eigenen Meinung diametral entgegengesetzt wählen sollte.
Bist Du für deutsche Soldaten im Ausland? Dann wähle Grün. Atomausstieg und „Ehe für Alle“? Das ging nur mit der CDU. Und Lohngerechtigkeit, Rentner und Frauenrechte? Hier wäre dann die AfD die richtige Partei. Wobei letzteres erst bei einer tatsächlichen Regierungsbeteiligung zu verifizieren wäre. Oder anders: Das Risiko wäre mir zu groß, dann meckere ich lieber weiter über die ungerechte Verteilung im Neoliberalismus rum.
Die SPD dann für Aktienbesitzer (da geh ich noch mit), Freunde des unbegrenzten Waffenbesitzes und ein Deutschland in den Grenzen von 1942? Da hakt die Argumentation des Autors. Aber insgesamt ist dieser Artikel des Nachdenkens wert, da er auch impliziert, dass die Parteien die jeweiligen Ideale ihren Wählern gegenüber nur überzeugend rüberbringen können, wenn sie in der Opposition sind.
In Regierungsverantwortung ist immer der große Kompromiss angesagt, zumal ja auch immer irgendwo Wahlkampf ist.

https://www.heise.de/tp/features/Es-begann-mit-einem-rechten-Picknick-4501348.html
Zur Aufarbeitung der Ereignisse von 1989 – grüne Grenze Ungarn, Fall der Mauer – ist dieser Kommentar mehr als geeignet. Er beleuchtet sicherlich nur einige Teilaspekte der damaligen Ereignisse, stellt aber unmissverständlich klar, dass die „friedliche Revolution“ von 1989 eben mitnichten ein Erfolg für Frieden und Freiheit und damit ein Sieg linksliberalen Gedankenguts war.
Die Öffnung der ungarischen Grenze im Vorfeld des Zusammenbruchs der DDR wurde nach Peter Nowak durch die paneuropäische Union eines Otto von Habsburg und anderer Gestalten mit NS Vergangenheit geprägt. Hierzu fehlen mir allerdings die Belege, die bleibt der Nowak schuldig. Insofern halte ich seine Schlüsse hierzu zumindest nicht für zwingend.
Beim Zusammenbruch der DDR sieht das anders aus. Allein mit einem kurzen Artikel aus dem Telegraph, einer Zeitung in der Tradition linker DDR Oppositioneller, die einfach nur Freiheit, aber keinen Kapitalismus wollten, zeigt er, dass die Menschen der DDR in großer Mehrheit nicht nur ihr Deutschland wieder haben wollten, sondern auch Konsum, Konsum, Konsum. Da waren Polen und Tschechen auch nicht mehr Freunde und gute Nachbarn.
Hier greift die Intention des Nowak: Aufzeigen, dass die Ereignisse von 1989 kein Sieg des linksliberalen Lagers darstellten und die Fremdenfeindlichkeit auch damals bereits fröhliche Urständ gefeiert hatte.

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