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Diesmal musste ich mich nicht über das Gestell bücken, sondern hinstellen. Und zwar mit dem Rücken zur Bademeisterin. Jetzt folgte wieder der Guss im Wechsel; erst heiß und danach kalt. Die Bademeisterin arbeitete sich hierbei über die Außenseite eines Beines vom Fuß bis zum Knie hoch, um darauf die Innenseite wieder runter zu gießen. Als sie wieder „Ein - at - men... und Aus - aat - men“ sagte, bekam ich richtig Schmerzen im Bein. Es fühlte sich fast an, als ob jemand mir ein Messer in den Unterschenkel von hinten gerammt und dann umgedreht hätte. Das war dann doch sehr unangenehm.
Zum Glück war der Spuk schnell vorbei und ich konnte wieder auf mein Zimmer gehen. Der Schmerz verschwand bereits beim Anziehen des Bademantels. Hoffentlich ohne Hintergedanken verabschiedete mich die Bademeisterin freundlich wie am Vortag.
Mir blieb jetzt sogar noch ein wenig Zeit zum Schreiben an dieser Geschichte. Mein nächster Termin begann erst um 10.00 Uhr, weil ich da mit Pocke und Cooper zum Gassigehen verabredet war. Noch vorher kam meine Löwin kurz vorbei. Sie wollte ein paar Runden schwimmen gehen und hinterher eine Hot Stone Massage absolvieren.
Pünktlich klingelte ich um 10.00 Uhr an der Tür des Appartements. Patti bat mich herein, Pocke fläzte sich noch gemütlich im Sessel. Patti wollte auf einmal doch mit, brauchte aber noch eine halbe Stunde. Selbstverständlich warteten wir auf sie. Wie Patti berichtete, wollte sie das Gassigehen lediglich deshalb hinauszögern, weil Cooper immer kurz vor Mittag kacken würde. Andernfalls hätte sie mit dem Hund quasi zum Mittagessen noch schnell um die Ecke gehen müssen.
mit Cooper unterwegs |
Wir gingen demnach etwas verspätet los. Anstatt rechts Richtung Innenstadt an dem Parkplatz mit unseren Autos vorbei zu gehen wendeten wir uns nach links eine steile Anhöhe hinauf. Wir dachten uns, mit Cooper zum Bismarkturm zu laufen. Dort hatten meine Löwin und ich letztes Jahr im Sommer eine schöne Kaffeepause erlebt, nachdem wir dort mit der Seilbahn aus der Innenstadt gelandet waren.
Auf dem Weg fanden wir auch ein Hinweisschild zum Bismarkturm, dem wir sogleich folgten. Auch andere Wanderer suchten den Bismarkturm, leider vergeblich. Ohne es selbst wirklich zu wissen, schickten wir sie auf den lang gewundenen Weg, der in einer Rechtskurve sanft nach oben führte.
Diesen Weg gingen wir dann selbst ab. Cooper hatte seinen Spaß, weil Pocke irgendwelche Stöckchen ein ums andere Mal entweder die Böschung hinauf oder aber nach rechts auf die zwischen dem Weg liegende Wiese warf. Obwohl der getrampelte Waldweg noch nass und von Pfützen durchzogen war, erfreuten wir uns an dem angenehm milden Wetter und der klaren Luft. Kein Hagel oder Regen wie am Vortag störte unsere Wanderung.
Cooper tat uns den Gefallen und erledigte irgendwann sein großes Geschäft. Wir suchten den Bismarkturm dann noch bis zur nächsten Wegbiegung, brachen dann aber ab, weil wir das sicherlich üppige Mittagessen nicht verpassen wollten. Über einen schmalen Schleichweg gingen wir an den Grundstücksrändern der Häuser neben der Anhöhe beim Vitalium vorbei. An einer schönen Stelle erhaschten wir darüber hinaus einen tollen Blick auf das Vitalium, welches sich majestätisch von den Nachbargebäuden abhob.
Cooper war also versorgt und kehrte zufrieden mit Patti und Pocke ins Appartement zurück. Ich ging gar nicht erst mit hinein, sondern stieg ein paar Treppen an der Küche des Vitaliums vorbei in den Haupteingang. Es war inzwischen kurz vor Mittag geworden und ich hatte gerade noch genug Zeit, um meine Löwin zum Mittagessen abzuholen. Die beste Ehefrau von allen zeigte sich begeistert von der Hot Stone Massage und wirkte auch richtig entspannt.
Bei diesem Mittagessen hatte jeder von uns Heilfastern erneut eine Thermoskanne sowie eine etwas größere Tasse vor sich stehen. Keine Frage, wir durften uns wieder an einer Excelsior Suppe erfreuen. Meine Löwin war immer noch bezuckert und beschrieb die Hot Stone Massage in aller Ausführlichkeit.
Wir hatten uns wohl bereits an die karge Kost gewöhnt, denn wir thematisierten das Essen nicht einmal. Selbst mein Einwurf, dass nach dem Abendessen schon Bergfest wäre, rief keine Jubelstürme geschweige denn irgendeine Reaktion hervor.
Nach dem Essen freute ich mich wieder auf den Heuwickel. Nicht weil ich ihn bekommen würde, sondern Pocke und meine Löwin. Stattdessen bekam ich die Muße zum Schreiben, welche ich auch nutzte. Ich hämmerte lediglich Stichworte bzw. Satzfetzen in die Tastatur, wodurch ich flüssiger vorankam und in der Timeline am Live Geschehen dran blieb.
Das Vitalium von der Seite |
Wie am Vortag hatte ich mich als Ansprechpartner für Aktionen am Nachmittag zur Verfügung gestellt. Meine Löwin rief auch prompt um halb zwei an und wollte noch etwas spazieren gehen. Unsere Mitstreiter rief ich diesmal nicht an, da sie nach dem Heuwickel noch etwas rumschlafften. Überhaupt wollten wir uns ja um 15.00 Uhr zum nächsten Vortrag treffen.
Meine Löwin und ich nutzten die knapp bemessene Zeit, um uns in der Fußgängerzone bei NKD noch etwas umzusehen. Meine Löwin wollte noch Bettwäsche kaufen, vor allem für Jela, unsere Enkelin, die gerade erst im Oktober geboren wurde und bei uns spätestens im Frühjahr übernachten wird. Ein schönes Reisebett hatten wir bereits; es fehlte noch die passende Bettwäsche.
Meine Löwin fand dort auf die Schnelle noch Bettwäsche für sich, während ich begeistert zu einem Wäschesack griff, auf den ich bislang auf meinen Reisen für meine Schmutzwäsche verzichten musste. Und bei einem Preis von 4,00 € musste ich einfach zugreifen. Auf dem Rückweg ins Vitalium gaben wir uns noch den kleinen Schlenker zum Auto, so dass wir die erbeutete Bettwäsche gar nicht erst mit aufs Zimmer nahmen. Den Wäschesack allerdings nahm ich selbstredend mit aufs Zimmer.
Wir hatten den Kurztrip zu NKD zeitlich gut geplant, denn wir waren rechtzeitig zum Vortrag im entsprechenden Raum anwesend. Um 15.00 Uhr wollte uns die Osteopathin etwas über ihre magische Kunst erzählen. Meine Löwin und ich blockierten gleich eine ganze Sitzreihe, damit wir mit Pocke und Patti zusammen sitzen konnten.
Kurz vor Toresschluss erschien Pocke dann allein; Patti wollte noch mit Cooper rausgehen. Aber sie würde nach dem Vortrag, für den eine Stunde angesetzt war, mit einem Stapel an Spielen auf uns im Speisesaal warten. Endlich kam die Osteopathin um die Ecke, es konnte also losgehen.
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