Ich entschloss mich, diesen Bericht zu schreiben, als folgendes passierte:
Die Krankenschwester setzte mir die Kopfhörer auf, bevor ich in die MRT Röhre geschoben wurde. Ein Radioprogramm sollte erklingen, weil die Röhre bannig laut sein sollte. Und was musste ich da gleich als ersten Song ertragen? Die Toten Hosen mit "Altes Fieber". Brrrr, wenn schon Schlager dann wenigstens Helene Fischer und nicht Campino!
Aber fangen wir von vorne an. Der ganze Hustle begann wohl am 6. November, einem Freitag Nachmittag. Freudestrahlend saß ich auf dem Ergometer in der Mukkibude meines Vertrauens, las Perry Rhodan und hatte einen höheren Widerstand eingestellt. Abends sollten Jenny und Kroll noch zum Doppelkopf vorbei schauen; meine Löwin und ich waren richtig heiß auf diesen Kartenabend. Deshalb trat ich trotz der größeren Gegengewichte mit vollem Einsatz in die Pedale.
Lief ja auch alles problemlos, auch am Abend hatte ich dank Wolters und mehrerer Schnäpse keine Beschwerden. Was sollte auch sein? Wir Vier amüsierten uns prächtig beim schon lange fälligen Doppelkopfabend. Derweil daddelte sich Pedro mit " Zelda - Ocarina of Time" in meinem Zimmer ungestört durch den Abend. Er hatte seine Ruhe, wir unseren Spaß, der leider wieder viel zu kurz war. Dennoch war ich entspannt und legte mich gegen 2.00 Uhr nachts ab. Die weiteren Aktionen am nächsten Tag störten mich nicht, im Gegenteil. Ich war quasi heiß, Baby.
Samstag in der Frühe bemerkte ich beim Aufstehen so krampfartige Schmerzen in beiden Beinen. Dazu waren die Knöchel augenscheinlich geschwollen. Mist. Ich zog gedanklich sofort die Verbindung zum Ergometer vom Vortag, stellte aber fest, dass es sich unter Bewegung weniger schmerzhaft anfühlte.
'Alles klar, Muskelkater'. So mein klares Resümee nach kurzer Überlegung. Das mit den dicken Knöchel war für Hartmudo ja nichts Neues, das hatte Vadder sein Sohn früher schon ein paar Mal gehabt; Das ging immer wieder von alleine weg. Wohl vom Saufen, wa?
So fuhren wir denn gegen Mittag zum Kanonier und Bienchen - da war ein Besuch überfällig und außerdem war die Kleine gerade ein Jahr alt geworden. Die Schmerzen in der linken Wade gingen mehr und mehr zurück. Rechts war ich nach wenigen Schritten schmerzfrei, alles wunderbar also. Bewegung ist halt die beste Medizin gegen Muskelkater.
Das Essen kam vom Griechen und anschließend gab es noch Kaffee und Kuchen. Doch obwohl wir uns angeregt unterhielten, mussten wir am Nachmittag doch wieder zurückfahren, weil wir abends zum Essen einen Tisch beim Araber reserviert hatten. Nicht nur Jenny und Kroll, sondern auch Edith und Jürgen hatten ihr Kommen angekündigt.
Mit Jürgen wollte ich am nächsten Tag ins Stadion gegen 60 gehen. Ulli hatte die Karten bereits besorgt. Und zu Dritt wollten wir am Bierstand im Stadion in alten Erinnerungen schwelgen. Dieses Spiel der Eintracht war der Grund für Jürgens Besuch in Braunschweig, Edith wollte mit ihrem Vater in den Harz fahren.
Kroll und Jürgen monierten sofort die mangelnde Bierversorgung beim Araber, Meinereiner zwängte sich Ayran rein. Meine Wade war jetzt natürlich schnell vergessen, zumal wir nach dem Essen und einem kurzen Spaziergang in die Silberquelle endlich den ersehnten Gerstensaft erhielten.
An diesem wunderschön milden Abend im Herbst standen wir gemütlich im Freien unter einem der großen Schirme. Stellenweise nieselte es leicht. Auf den Barhockern ließ es sich bei funkigem Sound aus den 80ern sehr gut aushalten. Jenny und Edith waren super drauf, ebenso meine Löwin. Wir Jungs fühlten uns auch ganz Wolters.
Das Sitzen in der relativen Enge ging mir irgendwann auf den Sack, also stellte ich mich hin. Wunderbar, der Schmerz in der rechten Wade war gering. Ich war nicht so angeschiggert, als das ich es nicht mehr gemerkt hätte. War wirklich kein Grund zur Besorgnis.
Irgendwann an diesem Tag hatte ich wohl das Beim komisch gedreht; Ich spürte einen dumpfen Schmerz in der rechten Kniekehle. Erst stechend, dann dumpf und abnehmend. Ein Grund zur Besorgnis? I wo.
Relativ früh, also kurz vor Mitternacht, beendeten wir diesen lauschigen Abend. Hatten ja alle noch was vor am Sonntag. Mir selbst schwankte beim Zubettgehen einiges, als ich mein rechtes Bein betrachtete. Es war vom Knie abwärts merklich dicker als das linke und irgendwie beunruhigte mich das.
Am nächsten Tag stand das Highlight des Weekends auf dem Programm: Eintracht gegen 60. Spielbeginn 13.30 Uhr, Treffpunkt mit Jürgen und Ulli sollte der Bierstand hinter der Nordkurve sein, also bei unseren Plätzen.
Mein rechtes Beim sah nicht wirklich besser aus, aber ich hatte mir bereits am Vortag überlegt, dass Bewegung nur gut sein könnte. Gegen Zwölf fuhr ich deshalb los, damit ich auch ja pünktlich bin. Schlau wie ich bin, schaltete ich auf der Strecke zum Stadion relativ kleine Gänge, um die Wade zu schonen.
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