Eine sinnige Maßnahme, wie ich finde, und durchaus nachahmenswert für deutsche Städte. Die könnten sich übrigens auch an der schönen Innenstadt der irischen Hauptstadt ein Beispiel nehmen. Wir vier waren uns jedenfalls einig, dass sich ein längerer Aufenthalt in Dublin lohnen würde. Eine Stunde ist einfach zu kurz.
Aber jetzt endlich rissen wir die Meilen auf der Autobahn runter. Dort gab es nicht viel zu sehen, was Klaus jedoch nicht daran hinderte, viel zu erzählen.Wir saßen dazu in den vordersten Reihen des Busses, damit die Mädels ihre Fotos machen konnten. Nach geraumer Zeit fuhren wir dann fürs Mittagessen ab ins „Racket Hall Country House Hotel“. Die hatten wahrscheinlich einen Deal mit Klaus – ist ja so üblich.
Für mich war das die Gelegenheit, meine Blase zu entleeren. Ich stürmte also als erster aus dem Bus und raste aufs Klo. Als ich kurze Zeit später fertig war, fand ich mich plötzlich ganz am Ende einer langen Schlange zum Essen wieder. Es war somit an der Zeit, mal wieder den „Bockigen“ zu markieren.
Dora, Herbert und meine Löwin standen bereits sehr weit vorne in der Schlange. Sie hatten nicht auf mich gewartet; Und weil es so eng war, dass ich mich nicht durchdrängen konnte, ohne die Leute anzusprechen (keinen Bock drauf, bockig halt), kam ich auch nicht zu meinen Leuten durch. Nicht mal an die Theke und dem Zapfhahn für einen Pint kam ich heran, da wollte ich natürlich gleich gar nichts mehr. So. Ich esse ja eh zu viel und so gut sah das Essen wirklich nicht aus. Ich war halt bockig.
Mein Dank geht eindeutig an Dora, die sich hinterher am Tisch doch „erbarmte“ und mir einen Pint von der Theke holte. Von meiner Löwin erhielt ich sogar noch etwas Blumenkohl und Karotten; Die schmeckten sogar ganz passabel. Über das Fleisch und die die Kartoffeln reden wir jetzt besser nicht. Beides hatte ich sogar probiert, aber gerade eben habe ich gut gegessen und ich möchte im Gedenken an das Fleisch und die Matschkartoffeln im „Racket Hall Country House Hotel“ nicht göbeln.
Als nächstes auf unserer Tour standen die „Cliffs of Moher“ an, ein erster Höhepunkt der Reise. Vor vier Jahren, auf der BiRe 2010, war ich davon auch schon begeistert gewesen. Und siehe da: Es regnete diesmal nicht. Wir fuhren auf den vorgelagerten Busparkplatz und gingen von dort aus in Richtung der Klippen. Da mir der ganze Ort noch gut in Erinnerung geblieben war, schlug ich freudestrahlend vor, dass wir uns zuerst auch das Museum anschauen könnten und nebenbei uns einen Kaffee ziehen könnten.
... und dieser Turm im Hintergrund... |
Ziemlich barsch entgegnete Dora, dass sie schließlich da sei, um die Natur zu erleben und stakste sofort mit Herbert zielstrebig direkt auf die Klippen zu. Meine Löwin und ich gingen dessen ungeachtet zuerst einmal ins Visitors Center. Nicht ins Museum – Ich schnappte mir einen Kaffee und meine Löwin musste aufs Tö. Danach schaute sie sich schnell mal um; Erst dann nahmen wir die Klippen in Angriff. Wir gingen die Stufen an der lang gezogenen Mauer am Rande der Klippen auf der rechten Seite hoch in Richtung des frei stehenden Turmes.
Dieser kostete Geld – wie vor vier Jahren auch – und deshalb ging keiner von uns rauf. Ach ja, Dora und Herbert hatten wir zwischenzeitlich wiedergetroffen.Wir schafften noch ein paar Fotosessions und ließen uns den Wind um die Nase wehen – doch schon war es Zeit für den Rückweg nach unten. Herbert brauchte jetzt einen Kaffee, während Dora und meine Löwin die Klippen auf der linken Seite erkunden wollten.
Der beginnende Regen nahm uns die notwendige Entscheidung ab. Wir gingen Kaffee trinken. Nebenbei war meiner Löwin aufgefallen, das die rückwärtigen Wiesen als Kulisse in der Kerrygold Werbung verwendet werden. Und: Sie sehen wirklich so saftig grün aus wie in der Werbung, ist also mal kein Fake. Überhaupt ist es beeindruckend, was die Kraft der Wassermassen des Atlantiks mit der Felsenküste über Jahrtausende hinweg angestellt haben.
Postkartenmotiv, oder? |
Im strömenden Regen gingen wir nach dem Kaffee zurück zum Bus. Dies war ein erster Höhepunkt der Reise. Meines Wissens gehören die „Cliffs of Moher“ zu den neuen sieben Weltwundern laut der UNO. Unterschlagen habe ich (an dieser Stelle nachgeschoben) die ersten „Steinwüsten“ anstatt eines Strandes irgendwo vor den „Cliffs“, aber wir waren dort auch nur kurz zum Pinkeln und Beine vertreten. Über den „Burren“ im County Clare wird später noch zu berichten sein.
Nach einem langen Tag im Bus erreichten wir endlich das Hydro Hotel in Lisdoonvarna. Hier waren zwei Übernachtungen eingeplant. Weniger als 800 Seelen leben hier, aber einmal im Jahr ist hier laut Klaus die Hölle los. Beim „Matchmaking Day“ im September boxt hier nicht nur der Papst, sondern es steppt auch der Bär! Tausende von Singles versuchen dann, auf dem größten Heiratsmarkt von Europa ihr Glück zu finden. Heute gibt es nur noch einen Matchmaker namens Willy Daly, dessen Handwerk es lediglich ist, Heiratswillige einander vorzustellen. Den Begriff Heiratsvermittler lehnt er jedoch ab.
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