Erik Harlandt - 1000 Jahre mehr oder weniger (Band 1 von 2)
Nach den beiden großen Hypes um Mickey 7 und Killerbot , welche mich ja eher weniger überzeugen konnten, wollte ich endlich wieder einen richtigen Pageturner in die Kralle bekommen. Was lag da näher, als ein Zweibänder von Erik Harlandt? Vieles dieser Handlungsstränge oder des Storytellings kam mir zwar arg bekannt vor, aber gefesselt hat es mich doch.
Geht ja auch gleich richtig gut los. Liam landet mit einem Außentrupp auf einer Randwelt des Reichs, um einen Stützpunkt des Widerstands zu zerstören. Das Reich wiederum kämpft vorwiegend gegen die Xtras, einer unbekannten Spezies, die das Imperium der Menschen bedroht. Ein Imperium, welches strikt zwischen hoher und niedriger Herkunft trennt; die obere Klasse schottet sich ab.
Deshalb hat der von einem Agrarplaneten stammende Liam keine Chance, eine Offiziersstelle zu ergattern. Und als sein Außentrupp scheitert, schließt er sich folgerichtig dem Widerstand an und wird sogleich auf eine Sondermission geschickt. Er wird als Offizier auf ein besonderes Kriegsschiff des Reiches eingeschleust und schafft es, sich unentbehrlich zu machen.
Denn dort sind Ki’s im Einsatz, weil nur sie die Feindbewegungen der Xtras berechnen können, was den Menschen einen Vorteil verschafft. Das Problem besteht nun darin, dass KI’s im Reich nach einem gerade noch zerschlagenem Aufstand der KI’s gegen die Menschen verboten sind. Nur weil die KI’s auf dem Schiff nicht vernetzt sind, lässt sich eine legale Vorgehensweise konstruieren.
Liam nimmt zunächst Kontakt mit der KI Berms auf, die ihn bittet, ihn und die anderen KI’s zu befreien. Nach einiger Zeit und geschickter Taktiererei gelingt Liam dies auch, zumal ein großer Angriff der Xtras dank der KI-Koordination durch Liam zurückgeschlagen werden kann. Mehr und mehr wird Liam zur Marionette von Berms.
Beim Großangriff auf die Flotte der Xtras scheitert Liam und kann nicht verhindern, dass Berms die gesamte Flotte der Menschen opfert, um ihn zu retten. Denn das Ganze war eh nur eine Simulation gewesen - hier beginnt der zweite Teil des Romans. Denn Liam ist eigentlich Liamos Pruschet, der Regent des Reiches.
Präziser formuliert ist er ein Klon des Originals und lediglich einer von vielen des Sternenreichs. Seit 1000 Jahren sorgen die Klone dafür, dass der Regent überall präsent ist, damit das Reich stabil bleibt. Hier musste ich an die entsprechenden literarischen Vorbilder - z.B. „Foundation“ von Asimov - denken.
Liam der Rebell stellt sich zunächst als gewollter Gegenentwurf zum Regenten dar, um dem seit 1000 Jahren bestehenden System des dank Klonens unsterblichen Liamos neue Facetten hinzufügen zu können. Dessen Terrorherrschaft würde sich wohl ohne das Einbinden der immer noch vorhandenen Opposition abnutzen; der Widerstand aus dem ersten Romanteil arbeitet reell für den Regenten.
Doch damit ist es immer noch nicht genug. Die gesamte Menschheit stellt sich als gigantisches Zuchtprogramm der Xtras heraus. Die KI’s sollen die Menschheit so weit lenken, dass die Xtras das Protein nach 1000 Jahren abernten können. Ihr Drang nach Freiheit hat das Ziel, die Herrschaft der Xtras zu brechen und eine Maschinenzivilisation in der Galaxis zu errichten. Das die Menschen hierbei nicht wirklich erforderlich sind, merkt Liam schnell. Doch leider kann er sich nicht aus dem Bann von Berms befreien; er muss auf die Dankbarkeit der KI’s hoffen.
Am Ende also doch noch eine erfrischende Wendung. Weiß Gott kein Happy End, aber eine hübsche Idee, das Leben in der Galaxis lediglich als riesiges Zuchtprogramm zur Ernährung einer Alienrasse hinzustellen.
Erik Harlandt - 3000 Jahre und mehr (Band 2 von 2)
Der zweite Band ist etwas kürzer, also volle Konzentration auf die Kriegsvorbereitung gegen die Xtras. Liam ist derweil voll in der Rolle des Liamos Pruschet aufgegangen und markiert den Harten, wo es sein muss. Der Liam aus dem ersten Teil ist deswegen nicht verschwunden; im Laufe des Romans wird er wieder stärker.
Auch in diesem Band bleiben die Xtras eher im Hintergrund; ihr Aussehen wird vage als eine Schwarmintelligenz von Würmern beschrieben. Und Berms ist nicht einfach nur eine KI, die einen 1000-Jahrplan zur Beseitigung ihrer Schöpfer, den Xtras, ausgearbeitet hat.
Denn nachdem Liam endlich den Ursprungsplaneten, quasi die Zentrale der Xtras, ausfindig machen konnte, entfernt Harlandt die nächste Zwiebelschale. Tatsächlich existiert nicht lediglich ein Reich der geklonten Menschen, sondern Fünf. Diese sind um jeweils 200 Jahre verschoben, so dass die Xtras alle 200 Jahre ernten können.
Und in allen Reichen - seit dann 3000 Jahren - brachte Berms es irgendwie fertig, den jeweiligen Liamos dazu zu bewegen, gegen Ende der jeweiligen 1000 Jahre eine Kriegsflotte auszuheben und diese zu verstecken; die Menschen in Stasis.
Und jedes der einzelnen Reiche - das im Roman ist das zwölfte und letzte vor der Schlacht - bietet 40 Milliarden Schiffe und 20 Billionen Soldaten auf. Das Ganze mal Zwölf… Harlandt begnügt sich nicht mit Kleinigkeiten; Er denkt in größeren Zusammenhängen.
Und dann kracht das alles in wenigen Minuten auf die Planeten und Stationen der Xtras, Von den Soldaten überlebt keiner, auch die Xtras nicht. Das zuletzt für die Rüstung geplünderte Reich unseres Buches geht an mangelnder Versorgung zugrunde, und das sehr schnell. Eindringlich schildert uns Harlandt hier ein Horrorszenario, welches nachdenklich stimmt. Ich sehe hier durchaus eine Anspielung auf die momentane Aufrüstung von Deutschland und der Nato.
Es wird einsam im Universum. Liam - inzwischen nur noch in einer Drohne als KI existent - findet tatsächlich noch ein verlorenes Schiff, auf dem die menschliche Besatzung gegen ein Xtra kämpft. Am Ende dieser kurzen Zwischensequenz sind auf dem Schiff alle tot.
Ganz zum Schluss erreicht Liam einen Planeten mit Leben. Keine Technik, das Rad ist noch nicht erfunden. Nun sinniert er auf wenigen Seiten über das Leben, das Universum… So klingt dieser zweibändige Zyklus still und leise aus und lässt mich nachdenklich zurück.
Für Nicht-SF-Fans: Die teils wahnwitzig überzogenen Dimensionen mit den aberbillionen Toten entsprechen dem Klischee, weswegen Ihr keine Science Fiction mögt. Der eher depressive Schluss zeigt Euch allerdings, dass SF nicht so stumpf oberflächlich sein muss, wie Ihr es immer unterstellen mögt. Lest es.
Mittwoch, 27. August 2025
Samstag, 23. August 2025
Hartmudo: Belgien
14
Halb Zwölf am Vormittag am Ausgang der U Bahnstation des Atomiums. Nicht nur wegen der von einer Vielzahl von Menschen wimmelnden Umgebung, Fahrkarte in der einen und Brieftasche in der anderen Hand, war mir leicht schwindelig. Ich hatte aufgrund des Intervallfastens noch nichts gegessen und konnte jetzt langsam etwas Schmackofatz vertragen.
Nachdem ich alles verstaut hatte und wir uns in den Zug der vielen Besucher des Atomiums einreihen durften, ging es mir schon wesentlich besser. Sonnig und warm war es mittlerweile geworden; mit der Regenjacke fühlte ich mich absolut overdressed.
Schon aus der Entfernung fotografierte ich die imposanten Kugeln des Atomiums beim Gang über den Parkplatz dieser Sehenswürdigkeit. Hierbei fiel uns auf, dass dieser Parkplatz nicht nur größtenteils leer, sondern auch noch kostenlos gewesen war.
Wenn wir das gewusst hätten, wären wir von vorn herein mit dem Auto zum Atomium gefahren. Wir hätten dann nicht nur Geld gespart, sondern wären auch mindestens eine Stunde eher beim Atomium gewesen, anstatt die Stille des Bahnhofs von Ruisbroek genießen zu müssen. Die spinnen, die Belgier.
Gleich nach dem Parkplatz befanden wir uns auf der Allee, welche zum Atomium führt. Linker Hand befindet sich das Kunstmuseum, rechter Hand ragt das Atomium mit seinen glänzenden metallischen Kugeln in den Himmel empor. Wie ein Alien Raumschiff steht dieses Bauwerk in der Landschaft und ragt quasi aus einem Wald heraus.
Mein Hungergefühl war mittlerweile schon stark ausgeprägt, da traf es sich ganz gut, dass ich in den Pavillons am Fuß des Atomiums ein Cafe entdeckt hatte. Ein Kaffee wäre auch nicht schlecht gewesen, aber die Preise für ein Sandwich (7,50 €) oder einen Cafe Latte (6,- €) waren zu meinem Verdruss stark gesalzen gewesen.
Meiner Löwin war dies selbstverständlich ebenfalls aufgefallen. Und da wir jetzt schon einmal da waren und meine Löwin den Voucher von TripAdvisor in richtige Eintrittskarten umgewandelt hatte, machte sie den Vorschlag, zunächst einmal ins Atomium zu gehen und uns das Ganze erst einmal anzuschauen. Essen würden wir hinterher.
Da erklärte ich mich sofort mit einverstanden und reihte mich mit meiner Löwin in die ewig lange Schlange innerhalb der Konstruktion vor der ersten Rolltreppe ein, welche gleich nach dem Kontroletti auftauchte. Dass das Atomium derart stark frequentiert wurde, war von draußen nicht erkennbar gewesen. Eng gedrängt stiegen wir nun ein in das große Abenteuer, welches sich über mehrere Stockwerke erstreckt.
Das Atomium ist das Wahrzeichen der Expo 1958 in Brüssel gewesen und sollte diese ursprünglich nicht überdauern. Doch das Bauwerk wurde von 2004 bis 2006 mit großem Aufwand instandgesetzt und ist heute mit mehr als 600.000 Besuchern im Jahr die herausragende Attraktion der europäischen Hauptstadt. Aufgewertet wird das Atomium dank der zahlreichen Kunst- und Kulturausstellungen, welche in diesem Museum neben der lesenswerten Geschichte des Atomiums zur Geltung kommen.
Das Atomium erreicht eine Höhe von 102 Metern und besteht aus 9 stählernen Hohlkugeln, jeweils mit einem Durchmesser von 18 Metern. Die Kugeln sind mittels Röhren (3,3 Meter Durchmesser) verbunden, in denen sich Treppen bzw. Rolltreppen befinden.
Von außen betrachtet, stellt das Atomium eine 165-milliardenfache Vergrößerung einer kristallinen Elementarzelle des Eisens dar und steht auf einer Ecke der regelmäßigen wie würfelmäßigen Form dieser Zellen. Diese sehr mathematische Beschreibung ist mir trotz Erklärung in Wikipedia nicht verständlich, von daher lass ich das mal so stehen.
Ich möchte aber noch anmerken, dass sich während der laufenden Expo im Jahr 1958 ein Nuklearreaktor unter dem Atomium befand, der erst 2015 abgeschaltet wurde. Die Brennelemente wurden zurück in die USA überführt.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie technikgläubig die Menschen Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts gewesen waren. Da galt Atomenergie noch als Versprechen für eine unbegrenzt verfügbare und vor allem saubere Energiequelle; Wohlstand und ein schöneres Leben für alle Menschen war der große Traum gewesen.
Heute hat sich die Ansicht über Atomkraft ins Gegenteil verkehrt, als neue "Heilsbringer" gelten u.a. Sonnenenergie und Windkraft. Die so genannten regenerativen Energien werden nun als alternativlos angepriesen. Ob die Wissenschaft das in 20 - 30 Jahren immer noch so beurteilt oder andere Energiequellen als unabdingbar für die weitere Zukunft ansieht, wollen wir mal abwarten, bzw. Ihr - ich werde dann wohl nicht mehr auf diesem Planeten lustwandeln.
Nach der ersten Rolltreppe befanden wir uns auf der nächsthöheren Ebene in der ersten Kugel mit den Schautafeln, wo wir Fotos von den damaligen Bauarbeiten sowie Erklärungen zum Bauwerk nebst Biographien der Architekten bewundern durften. Hier - wie auch in den anderen Kugeln - waren die Erläuterungen in 3 Sprachen verfügbar: Französisch, Flämisch und - für alle - Englisch. Kein Deutsch, aber das war verschmerzbar.
Dies alles wurde uns mittels verschiedener Schautafeln auf den einzelnen Ebenen näher gebracht, doch der eigentliche Clou erwartete uns quasi in der vorletzten, gleichzeitig aber auch der höchsten Kugel: Die Rolltreppe dorthin glänzte bereits mit stroboskopartigen Lichteffekten - und das nicht zu knapp! Sinn der Sache wahr es wohl, dem geneigten Besucher die Orientierung abhanden kommen zu lassen. Bei mir hatte das gewirkt.
Und dann waren wir doch tatsächlich in der Kugel voller Lichtinstallationen angekommen. Die zahlreichen Leuchtstoffröhren in der Mitte der Kugel glänzten mit wechselnden Farben und kurzfrequenzigen Blitzeffekten. Da fühlte ich mich doch glatt in die Kulisse von "Blade Runner" versetzt.
Halb Zwölf am Vormittag am Ausgang der U Bahnstation des Atomiums. Nicht nur wegen der von einer Vielzahl von Menschen wimmelnden Umgebung, Fahrkarte in der einen und Brieftasche in der anderen Hand, war mir leicht schwindelig. Ich hatte aufgrund des Intervallfastens noch nichts gegessen und konnte jetzt langsam etwas Schmackofatz vertragen.
Nachdem ich alles verstaut hatte und wir uns in den Zug der vielen Besucher des Atomiums einreihen durften, ging es mir schon wesentlich besser. Sonnig und warm war es mittlerweile geworden; mit der Regenjacke fühlte ich mich absolut overdressed.
Schon aus der Entfernung fotografierte ich die imposanten Kugeln des Atomiums beim Gang über den Parkplatz dieser Sehenswürdigkeit. Hierbei fiel uns auf, dass dieser Parkplatz nicht nur größtenteils leer, sondern auch noch kostenlos gewesen war.
Wenn wir das gewusst hätten, wären wir von vorn herein mit dem Auto zum Atomium gefahren. Wir hätten dann nicht nur Geld gespart, sondern wären auch mindestens eine Stunde eher beim Atomium gewesen, anstatt die Stille des Bahnhofs von Ruisbroek genießen zu müssen. Die spinnen, die Belgier.
Gleich nach dem Parkplatz befanden wir uns auf der Allee, welche zum Atomium führt. Linker Hand befindet sich das Kunstmuseum, rechter Hand ragt das Atomium mit seinen glänzenden metallischen Kugeln in den Himmel empor. Wie ein Alien Raumschiff steht dieses Bauwerk in der Landschaft und ragt quasi aus einem Wald heraus.
Mein Hungergefühl war mittlerweile schon stark ausgeprägt, da traf es sich ganz gut, dass ich in den Pavillons am Fuß des Atomiums ein Cafe entdeckt hatte. Ein Kaffee wäre auch nicht schlecht gewesen, aber die Preise für ein Sandwich (7,50 €) oder einen Cafe Latte (6,- €) waren zu meinem Verdruss stark gesalzen gewesen.
Meiner Löwin war dies selbstverständlich ebenfalls aufgefallen. Und da wir jetzt schon einmal da waren und meine Löwin den Voucher von TripAdvisor in richtige Eintrittskarten umgewandelt hatte, machte sie den Vorschlag, zunächst einmal ins Atomium zu gehen und uns das Ganze erst einmal anzuschauen. Essen würden wir hinterher.
Da erklärte ich mich sofort mit einverstanden und reihte mich mit meiner Löwin in die ewig lange Schlange innerhalb der Konstruktion vor der ersten Rolltreppe ein, welche gleich nach dem Kontroletti auftauchte. Dass das Atomium derart stark frequentiert wurde, war von draußen nicht erkennbar gewesen. Eng gedrängt stiegen wir nun ein in das große Abenteuer, welches sich über mehrere Stockwerke erstreckt.
Das Atomium ist das Wahrzeichen der Expo 1958 in Brüssel gewesen und sollte diese ursprünglich nicht überdauern. Doch das Bauwerk wurde von 2004 bis 2006 mit großem Aufwand instandgesetzt und ist heute mit mehr als 600.000 Besuchern im Jahr die herausragende Attraktion der europäischen Hauptstadt. Aufgewertet wird das Atomium dank der zahlreichen Kunst- und Kulturausstellungen, welche in diesem Museum neben der lesenswerten Geschichte des Atomiums zur Geltung kommen.
Das Atomium erreicht eine Höhe von 102 Metern und besteht aus 9 stählernen Hohlkugeln, jeweils mit einem Durchmesser von 18 Metern. Die Kugeln sind mittels Röhren (3,3 Meter Durchmesser) verbunden, in denen sich Treppen bzw. Rolltreppen befinden.
Von außen betrachtet, stellt das Atomium eine 165-milliardenfache Vergrößerung einer kristallinen Elementarzelle des Eisens dar und steht auf einer Ecke der regelmäßigen wie würfelmäßigen Form dieser Zellen. Diese sehr mathematische Beschreibung ist mir trotz Erklärung in Wikipedia nicht verständlich, von daher lass ich das mal so stehen.
Ich möchte aber noch anmerken, dass sich während der laufenden Expo im Jahr 1958 ein Nuklearreaktor unter dem Atomium befand, der erst 2015 abgeschaltet wurde. Die Brennelemente wurden zurück in die USA überführt.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie technikgläubig die Menschen Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts gewesen waren. Da galt Atomenergie noch als Versprechen für eine unbegrenzt verfügbare und vor allem saubere Energiequelle; Wohlstand und ein schöneres Leben für alle Menschen war der große Traum gewesen.
Heute hat sich die Ansicht über Atomkraft ins Gegenteil verkehrt, als neue "Heilsbringer" gelten u.a. Sonnenenergie und Windkraft. Die so genannten regenerativen Energien werden nun als alternativlos angepriesen. Ob die Wissenschaft das in 20 - 30 Jahren immer noch so beurteilt oder andere Energiequellen als unabdingbar für die weitere Zukunft ansieht, wollen wir mal abwarten, bzw. Ihr - ich werde dann wohl nicht mehr auf diesem Planeten lustwandeln.
Nach der ersten Rolltreppe befanden wir uns auf der nächsthöheren Ebene in der ersten Kugel mit den Schautafeln, wo wir Fotos von den damaligen Bauarbeiten sowie Erklärungen zum Bauwerk nebst Biographien der Architekten bewundern durften. Hier - wie auch in den anderen Kugeln - waren die Erläuterungen in 3 Sprachen verfügbar: Französisch, Flämisch und - für alle - Englisch. Kein Deutsch, aber das war verschmerzbar.
Dies alles wurde uns mittels verschiedener Schautafeln auf den einzelnen Ebenen näher gebracht, doch der eigentliche Clou erwartete uns quasi in der vorletzten, gleichzeitig aber auch der höchsten Kugel: Die Rolltreppe dorthin glänzte bereits mit stroboskopartigen Lichteffekten - und das nicht zu knapp! Sinn der Sache wahr es wohl, dem geneigten Besucher die Orientierung abhanden kommen zu lassen. Bei mir hatte das gewirkt.
Und dann waren wir doch tatsächlich in der Kugel voller Lichtinstallationen angekommen. Die zahlreichen Leuchtstoffröhren in der Mitte der Kugel glänzten mit wechselnden Farben und kurzfrequenzigen Blitzeffekten. Da fühlte ich mich doch glatt in die Kulisse von "Blade Runner" versetzt.
Montag, 18. August 2025
Contramann: kurz gesehen im August
https://globalbridge.ch/der-siegestag-am-9-mai-ein-heiliger-tag-fuer-das-russische-volk/
In Deutschland wurde dieser für die Russen wichtige Gedenktag so gut es ging ignoriert. Dazu wurde z.B. die geplante Kranzniederlegung auf einem Friedhof für gefallene sowjetische Soldaten im zweiten Weltkrieg durch den russischen Botschafter untersagt, weil die deutsche Politikerkaste hierin eine Propagandaaktion der Russen bezüglich des Krieges in der Ukraine befürchtete.
So zumindest die beschämende offizielle Erklärung.
Beschämend, weil das Erbe der ca. 27 Millionen toten sowjetischen Soldaten und Zivilisten für den deutschen Mainstream wohl gar nichts mehr aussagt; geschichtsvergessen, wie „der Deutsche“ nun mal so ist. „Was früher war, interessiert mich nicht“ habe ich häufig genug gehört, wenn ich die Vorgeschichte des Ukraine-Kriegs (Maidan, Verbot der russischen Sprache im Donbas samt Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung, Asow-Regiment und vor allem Minsker Abkommen) erwähnt hatte.
Ich bin zugegebenermaßen erstaunt, in wie wenigen Jahren die deutsche Bevölkerung auf Linie gebürstet werden konnte. Erinnert mich irgendwie an die DDR. Ganz schlechter Stil, den Unmut über den russischen Angriffskrieg auf diese Weise auszuleben. Da dürfte sich selbst Helmut Kohl im Grabe umdrehen.
https://www.manova.news/artikel/im-schatten-des-narrativs
In diesem Artikel auf Manova findet man ein paar Links auch zu Mainstreamzeitungen (TAZ, Spiegel), an denen leicht nachzuvollziehen ist, dass es in der Ukraine als demokratischen Staat nicht allzu gut bestellt ist.
Diverse Verflechtungen mit neonazistischen Gruppierungen a la Asow-Regiment werden hier noch einmal angeleuchtet. Selbstverständlich hast Du dies nicht im Spiegel oder der TAZ gelesen; wäre ja noch schöner, wenn man der russischen Propaganda auch noch Nahrung gibt. Da schweigt man es lieber tot, will ja eh keiner genau wissen.
Es ist ja auch rationell kaum fassbar: Wenn Du die faschistischen Verflechtungen der ukrainischen Machthaber mit dem Asow-Regime anprangerst, bist Du der Nazi, nicht „der Ukrainer“. In dieser Konsequenz schaffen es die deutschen Medien gewohnt zuverlässig, alle Ungereimtheiten und Widersprüche der ukrainischen Administration auszublenden und mit Scheuklappen das Narrativ einer demokratischen Ukraine zu verbreiten.
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-Krieg-Russland-schickt-Krueppel-Bataillone-in-den-Kampf-article25848554.html
Ehrlich jetzt? Die westliche Propaganda treibt immer schrillere Blüten, je schlechter die Lage der ukrainischen Armee aussieht.
Mir fällt auf, dass immer nur „die Russen“ Kriegsverbrechen begehen. Erschreckend finde ich hierbei, dass selbst intelligente Menschen in meiner Umgebung auf diesen Zug aufspringen und mit schäumenden Mund Putin am liebsten sofort tot sehen wollen.
Ist halt so. Die Leute konsumieren eigentlich nur noch. Wo sind die Verteidiger der Demokratie, wenn man sie mal braucht?
https://overton-magazin.de/top-story/orwell-in-israel/
Als ich von den Plänen des Verteidigungsministers des Staates Israel, respektive im Einvernehmen mit Herrn Netanjahu, hörte, im Gazastreifen eine humanitäre Stadt zu errichten, wurde ich dann doch hellhörig.
Dort soll die palästinensische Zivilbevölkerung konzentriert werden (ja, genau. Kon-zen-triert). Dann könnte die humanitäre Hilfe bzw. Versorgung durch den Staat Israel sichergestellt und die Hamas quasi ausgesperrt werden. Hört sich erst einmal vernünftig an, aber:
Verlassen darf man die humanitäre Stadt aber nicht. Es sei denn, man emigriert. Zum Beispiel nach Ägypten. Wenn das nicht nach Ghetto klingt, weiß ich auch nicht. Meine Güte, diese Menschen leben dort seit Generationen, es ist IHR Land. Die Israelis haben dort nichts zu suchen und Schluss.
Die geschichtliche Parallele zur unrühmlichen deutschen Vergangenheit wird immer deutlicher zu erkennen. Selbst der französische oder der britische Regierungsvorsteher hatten dies kritisiert und verurteilt. Nur der Sauerländer, der aktuell im Berliner Kanzlerbunker wohnt, konnte hierzu kein eindeutiges Statement abgeben.
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/fall-ballweg-unsaubere-berichte-von-ard-und-zdf-li.2346340
Dieser Artikel sollte eigentlich Pflichtlektüre für diejenigen sein, die in politischen Diskussionen auf Meldungen, Berichte etc. von ARD und ZDF verweisen. Sicherlich sind nicht alle Meldungen aus den politischen Redaktionen der Sender entsprechend einseitig gefärbt oder kratzen gar am Rande der Umdeutung nicht genehmer Ereignisse.
https://overton-magazin.de/top-story/nachhaltige-rentenmaerchen/
Der Mann hat ja so was von Recht. Immer, wenn Euch jemand was von selbstsüchtigen Rentnern erzählt, die keine Nachkommen und somit Beitragszahler gezeugt hätten...
Lest diesen Menschen den Artikel komplett vor. Bei Fluchtversuch („so ein Quatsch", „das hör ich mir nicht an") ist körperliche Züchtigung freigegeben.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
In Deutschland wurde dieser für die Russen wichtige Gedenktag so gut es ging ignoriert. Dazu wurde z.B. die geplante Kranzniederlegung auf einem Friedhof für gefallene sowjetische Soldaten im zweiten Weltkrieg durch den russischen Botschafter untersagt, weil die deutsche Politikerkaste hierin eine Propagandaaktion der Russen bezüglich des Krieges in der Ukraine befürchtete.
So zumindest die beschämende offizielle Erklärung.
Beschämend, weil das Erbe der ca. 27 Millionen toten sowjetischen Soldaten und Zivilisten für den deutschen Mainstream wohl gar nichts mehr aussagt; geschichtsvergessen, wie „der Deutsche“ nun mal so ist. „Was früher war, interessiert mich nicht“ habe ich häufig genug gehört, wenn ich die Vorgeschichte des Ukraine-Kriegs (Maidan, Verbot der russischen Sprache im Donbas samt Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung, Asow-Regiment und vor allem Minsker Abkommen) erwähnt hatte.
Ich bin zugegebenermaßen erstaunt, in wie wenigen Jahren die deutsche Bevölkerung auf Linie gebürstet werden konnte. Erinnert mich irgendwie an die DDR. Ganz schlechter Stil, den Unmut über den russischen Angriffskrieg auf diese Weise auszuleben. Da dürfte sich selbst Helmut Kohl im Grabe umdrehen.
https://www.manova.news/artikel/im-schatten-des-narrativs
In diesem Artikel auf Manova findet man ein paar Links auch zu Mainstreamzeitungen (TAZ, Spiegel), an denen leicht nachzuvollziehen ist, dass es in der Ukraine als demokratischen Staat nicht allzu gut bestellt ist.
Diverse Verflechtungen mit neonazistischen Gruppierungen a la Asow-Regiment werden hier noch einmal angeleuchtet. Selbstverständlich hast Du dies nicht im Spiegel oder der TAZ gelesen; wäre ja noch schöner, wenn man der russischen Propaganda auch noch Nahrung gibt. Da schweigt man es lieber tot, will ja eh keiner genau wissen.
Es ist ja auch rationell kaum fassbar: Wenn Du die faschistischen Verflechtungen der ukrainischen Machthaber mit dem Asow-Regime anprangerst, bist Du der Nazi, nicht „der Ukrainer“. In dieser Konsequenz schaffen es die deutschen Medien gewohnt zuverlässig, alle Ungereimtheiten und Widersprüche der ukrainischen Administration auszublenden und mit Scheuklappen das Narrativ einer demokratischen Ukraine zu verbreiten.
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-Krieg-Russland-schickt-Krueppel-Bataillone-in-den-Kampf-article25848554.html
Ehrlich jetzt? Die westliche Propaganda treibt immer schrillere Blüten, je schlechter die Lage der ukrainischen Armee aussieht.
Mir fällt auf, dass immer nur „die Russen“ Kriegsverbrechen begehen. Erschreckend finde ich hierbei, dass selbst intelligente Menschen in meiner Umgebung auf diesen Zug aufspringen und mit schäumenden Mund Putin am liebsten sofort tot sehen wollen.
Ist halt so. Die Leute konsumieren eigentlich nur noch. Wo sind die Verteidiger der Demokratie, wenn man sie mal braucht?
https://overton-magazin.de/top-story/orwell-in-israel/
Als ich von den Plänen des Verteidigungsministers des Staates Israel, respektive im Einvernehmen mit Herrn Netanjahu, hörte, im Gazastreifen eine humanitäre Stadt zu errichten, wurde ich dann doch hellhörig.
Dort soll die palästinensische Zivilbevölkerung konzentriert werden (ja, genau. Kon-zen-triert). Dann könnte die humanitäre Hilfe bzw. Versorgung durch den Staat Israel sichergestellt und die Hamas quasi ausgesperrt werden. Hört sich erst einmal vernünftig an, aber:
Verlassen darf man die humanitäre Stadt aber nicht. Es sei denn, man emigriert. Zum Beispiel nach Ägypten. Wenn das nicht nach Ghetto klingt, weiß ich auch nicht. Meine Güte, diese Menschen leben dort seit Generationen, es ist IHR Land. Die Israelis haben dort nichts zu suchen und Schluss.
Die geschichtliche Parallele zur unrühmlichen deutschen Vergangenheit wird immer deutlicher zu erkennen. Selbst der französische oder der britische Regierungsvorsteher hatten dies kritisiert und verurteilt. Nur der Sauerländer, der aktuell im Berliner Kanzlerbunker wohnt, konnte hierzu kein eindeutiges Statement abgeben.
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/fall-ballweg-unsaubere-berichte-von-ard-und-zdf-li.2346340
Dieser Artikel sollte eigentlich Pflichtlektüre für diejenigen sein, die in politischen Diskussionen auf Meldungen, Berichte etc. von ARD und ZDF verweisen. Sicherlich sind nicht alle Meldungen aus den politischen Redaktionen der Sender entsprechend einseitig gefärbt oder kratzen gar am Rande der Umdeutung nicht genehmer Ereignisse.
https://overton-magazin.de/top-story/nachhaltige-rentenmaerchen/
Der Mann hat ja so was von Recht. Immer, wenn Euch jemand was von selbstsüchtigen Rentnern erzählt, die keine Nachkommen und somit Beitragszahler gezeugt hätten...
Lest diesen Menschen den Artikel komplett vor. Bei Fluchtversuch („so ein Quatsch", „das hör ich mir nicht an") ist körperliche Züchtigung freigegeben.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Samstag, 9. August 2025
Hartmudo: Faxe 2/2
Egal - ich war ja quasi im Auftrag des Herrn unterwegs. Und schnell musste es gehen. Schließlich war ich durstig und brauchte das Pils - schnell! Die Kühltruhe musste vor dem Ausgang stehen, also rasch durch die Abkürzung und da war ich auch schon an der Kühlwand. Richtig groß, der Kühler. Und ganz viel Energy-Schrott. Kein Wolters.
Mist. An Dosenbier - ohne Schnick Schnack - gab es nur Warsteiner und Paulaner Hell. Und Warsteiner… mal ehrlich - das geht ja gar nicht. Da fiel die Auswahl nicht allzu schwer, zumal das Paulaner Hell schon oberes Regal ist.
Beherzt griff ich zu den Dosen. Verdammte Hacke! Warm! Die Dosen waren noch warm, auch die weiter hinten stehenden Dosen waren warm. Hatte sich heute alles gegen mich verschworen? Gibts ja gar nicht. Und das Pullenbier, Becks und Co., waren alles Drittelliter. Früher hatte ich immer noch ein Feuerzeug dabei gehabt, aber seitdem ich nicht mehr rauche… Ich hatte einfach keinen Öffner und warm waren die Pullen obendrein!
Jungs, erinnert Euch an früher in den 80ern. Ihr wart spät abends im Pano oder Koka und alle hübschen Mädchen waren schon fortgegangen - ohne Euch. Nur die eine, dick oder ugly, war noch im Laden und lächelte Euch an. Na - was will ich Euch damit wohl sagen?
Richtig. Voller Widerwillen fasste ich auf die Warsteiner Dosen und prüfte die Temperatur. Gleichzeitig enttäuscht und doch erleichtert atmete ich achtsam aus. Selbst die Warsteiner waren warm. Ich tröstete mich daher mit dem Wissen, dass warmes Bier besser knallt und packte das Paulaner Hell ein. Kein kaltes Bier im Supermarkt - Deutschland, es geht bergab.
Meine innere Mitte hatte ich jetzt endlich gefunden und ging strammen Schrittes zur Bushalte. Gegenüber beim Italiener waren der Singende und sein Sohn nicht mehr zu sehen. Zwei junge Burschen sahen mich alten Sack heranschlurfen und boten mir den Sitzplatz im Wartehäuschen an. Dankend nutzte ich das Angebot, bin ja auch alt.
Die Dosen hatte ich in meiner Tasche verstaut, damit sie nicht noch wärmer wurden. Nur noch 10 Minuten bis zur Ankunft des Busses nach Braunschweig; da ließ ich die Dosen doch besser in der Tasche. Sonst hätte ich mir die erste Dose reinprügeln müssen. Wobei ich dazu durchaus noch imstande bin, aber in meinem Alter muss ich nichts mehr beweisen.
Entspannt packte ich den Kopfhörer und meinen heiß geliebten MP3 Player von Mechem, einem iPod Klon, aus. Dann startete ich die Engine und drosselte als erstes die Lautstärke, war ja noch nüchtern. Die Klänge von „Sound of the Suburbs“ (Members) und „She“ (Method Actors) brachten meine Füße doch tatsächlich geringfügig zum Wippen.
In diesen 10 Minuten nahm ich die Atmosphäre einer stark frequentierten Bushalte um 19.00 Uhr am Sommerabend aufmerksam in mich auf. Atemübungen fielen aus, aber dennoch fiel während dieses meditativen Sitzens auf der Drahtbank einiges schon mal von mir ab. Als dann schließlich der Bus vorfuhr und die Türen öffnete, war ich bereit.
Ich setzte mich in den hinteren Teil des Busses in einer Zweierreihe ans Fenster und stellte meine Tasche auf den zweiten Platz , so dass sich dort niemand mehr hinsetzten brauchte. Ein bekanntes Gesicht zum Quatschen konnte ich heute gar nicht gebrauchen. Lieber betätigte ich den RingPull eines Paulaner Münchner Hell, um an dieser Stelle mal den vollen Namen auszusprechen. So viel Zeit muss sein.
Fortan - in der nächsten Dreiviertelstunde - schraubte ich mir zu den Klängen der Cramps, Devo, Siouxsie & the Banshees und so weiter genüsslich die beiden Dosen rein. Mein Mund blieb ansonsten versiegelt, es sei denn, ein Bäuerchen war fällig. An dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank für die Geduld der Frau, welche in der Reihe vor mir saß.
Noch weiter vorne saß eine Mami mit ihren zwei kurz vor der Puber stehenden Jungen. Beide lächelten mich aus der Entfernung an, freundlich lächelte ich zurück und beließ es dabei. Nicht das die Racker noch etwas von meinem Bier haben wollten. So weit kommts noch - abgeben ist nicht angesagt. Sollen die beiden noch auf die Weide, bevor sie zur Tränke dürfen.
Am Arbeitsamt hieß es umsteigen; nach Lehndorf fuhr jetzt natürlich keiner mehr. Ich würde am Rudolf noch einmal aussteigen und den Rest zu Fuß latschen müssen, mit meiner schweren Tasche. Gesagt, getan. Am Rudolf ging ich dann jedoch an der gegenüberliegenden Bushalte vorbei und oh! Die 450 kommt in 3 Minuten. Klasse, da wartete ich doch und habe nach zwei Stationen nur noch einen sehr kurzen Weg nach Hause. Im Bus setzte ich mich gar nicht erst hin. Zwei Stationen sind ein Klacks. Und dann kam mir noch in den Sinn…
Und wir befinden uns wieder in den 80ern im Koka. Das bereits erwähnte „ugly Girl“ hat Dich schon fast rumgekriegt, da kommt auf einmal um Vier Uhr morgens die Königin der Nacht durch die Tür! Wieder so ne bildhafte Metapher.
Das Lufteck, Menno! Dort gegenüber stieg ich aus, magisch wurde ich durch die Eingangstür gesogen und setzte mich an den tatsächlich letzten Platz an der Theke. Dort packte ich meine Outdoor-Soundanlage zusammen und bestellte ein Großes. Rings um mich herum klönten und lachten die Gäste, dass es eine Freude war. Zwischendurch rief sogar noch Charles an, der eine Frage wegen eines Umzugsunternehmens hatte. Nettes Gespräch, ich war gut drauf.
„Himmlisch, diese Ruhe“ sagte ich mir noch, als ich das zweite Große nachorderte und bei der Lieferung gleich bezahlte. Kurz vor 21.00 Uhr war es mittlerweile geworden. Ich wollte der kleinen Jela wenigstens noch Gute Nacht sagen, wenn ich denn schon so spät komme. Tatsächlich waren meine Löwin und sie noch wach, waren aber schon auf dem Weg in die Heia. Kuscheltiere spielen. Da bin ich eh raus.
Zur Abrundung des Abends holte ich mir eine Pulle Wolters aus dem Kühlschrank und schmiss die Flimmerkiste an. Passenderweise schaute ich Murderbot; eine neue Serie, die ich nur empfehlen kann. Herrlich! Nach zwei Folgen hatte ich die Stimmung endgültig gedreht und konnte beruhigt zu Bett gehen.
Und irgendwann zwischendurch in einem der Busse hatte ich gedacht: Ich habe schon lange kein Faxe mehr getrunken.
Mist. An Dosenbier - ohne Schnick Schnack - gab es nur Warsteiner und Paulaner Hell. Und Warsteiner… mal ehrlich - das geht ja gar nicht. Da fiel die Auswahl nicht allzu schwer, zumal das Paulaner Hell schon oberes Regal ist.
Beherzt griff ich zu den Dosen. Verdammte Hacke! Warm! Die Dosen waren noch warm, auch die weiter hinten stehenden Dosen waren warm. Hatte sich heute alles gegen mich verschworen? Gibts ja gar nicht. Und das Pullenbier, Becks und Co., waren alles Drittelliter. Früher hatte ich immer noch ein Feuerzeug dabei gehabt, aber seitdem ich nicht mehr rauche… Ich hatte einfach keinen Öffner und warm waren die Pullen obendrein!
Jungs, erinnert Euch an früher in den 80ern. Ihr wart spät abends im Pano oder Koka und alle hübschen Mädchen waren schon fortgegangen - ohne Euch. Nur die eine, dick oder ugly, war noch im Laden und lächelte Euch an. Na - was will ich Euch damit wohl sagen?
Richtig. Voller Widerwillen fasste ich auf die Warsteiner Dosen und prüfte die Temperatur. Gleichzeitig enttäuscht und doch erleichtert atmete ich achtsam aus. Selbst die Warsteiner waren warm. Ich tröstete mich daher mit dem Wissen, dass warmes Bier besser knallt und packte das Paulaner Hell ein. Kein kaltes Bier im Supermarkt - Deutschland, es geht bergab.
Meine innere Mitte hatte ich jetzt endlich gefunden und ging strammen Schrittes zur Bushalte. Gegenüber beim Italiener waren der Singende und sein Sohn nicht mehr zu sehen. Zwei junge Burschen sahen mich alten Sack heranschlurfen und boten mir den Sitzplatz im Wartehäuschen an. Dankend nutzte ich das Angebot, bin ja auch alt.
Die Dosen hatte ich in meiner Tasche verstaut, damit sie nicht noch wärmer wurden. Nur noch 10 Minuten bis zur Ankunft des Busses nach Braunschweig; da ließ ich die Dosen doch besser in der Tasche. Sonst hätte ich mir die erste Dose reinprügeln müssen. Wobei ich dazu durchaus noch imstande bin, aber in meinem Alter muss ich nichts mehr beweisen.
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endlich im Bus |
Entspannt packte ich den Kopfhörer und meinen heiß geliebten MP3 Player von Mechem, einem iPod Klon, aus. Dann startete ich die Engine und drosselte als erstes die Lautstärke, war ja noch nüchtern. Die Klänge von „Sound of the Suburbs“ (Members) und „She“ (Method Actors) brachten meine Füße doch tatsächlich geringfügig zum Wippen.
In diesen 10 Minuten nahm ich die Atmosphäre einer stark frequentierten Bushalte um 19.00 Uhr am Sommerabend aufmerksam in mich auf. Atemübungen fielen aus, aber dennoch fiel während dieses meditativen Sitzens auf der Drahtbank einiges schon mal von mir ab. Als dann schließlich der Bus vorfuhr und die Türen öffnete, war ich bereit.
Ich setzte mich in den hinteren Teil des Busses in einer Zweierreihe ans Fenster und stellte meine Tasche auf den zweiten Platz , so dass sich dort niemand mehr hinsetzten brauchte. Ein bekanntes Gesicht zum Quatschen konnte ich heute gar nicht gebrauchen. Lieber betätigte ich den RingPull eines Paulaner Münchner Hell, um an dieser Stelle mal den vollen Namen auszusprechen. So viel Zeit muss sein.
Fortan - in der nächsten Dreiviertelstunde - schraubte ich mir zu den Klängen der Cramps, Devo, Siouxsie & the Banshees und so weiter genüsslich die beiden Dosen rein. Mein Mund blieb ansonsten versiegelt, es sei denn, ein Bäuerchen war fällig. An dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank für die Geduld der Frau, welche in der Reihe vor mir saß.
Noch weiter vorne saß eine Mami mit ihren zwei kurz vor der Puber stehenden Jungen. Beide lächelten mich aus der Entfernung an, freundlich lächelte ich zurück und beließ es dabei. Nicht das die Racker noch etwas von meinem Bier haben wollten. So weit kommts noch - abgeben ist nicht angesagt. Sollen die beiden noch auf die Weide, bevor sie zur Tränke dürfen.
Am Arbeitsamt hieß es umsteigen; nach Lehndorf fuhr jetzt natürlich keiner mehr. Ich würde am Rudolf noch einmal aussteigen und den Rest zu Fuß latschen müssen, mit meiner schweren Tasche. Gesagt, getan. Am Rudolf ging ich dann jedoch an der gegenüberliegenden Bushalte vorbei und oh! Die 450 kommt in 3 Minuten. Klasse, da wartete ich doch und habe nach zwei Stationen nur noch einen sehr kurzen Weg nach Hause. Im Bus setzte ich mich gar nicht erst hin. Zwei Stationen sind ein Klacks. Und dann kam mir noch in den Sinn…
Und wir befinden uns wieder in den 80ern im Koka. Das bereits erwähnte „ugly Girl“ hat Dich schon fast rumgekriegt, da kommt auf einmal um Vier Uhr morgens die Königin der Nacht durch die Tür! Wieder so ne bildhafte Metapher.
Das Lufteck, Menno! Dort gegenüber stieg ich aus, magisch wurde ich durch die Eingangstür gesogen und setzte mich an den tatsächlich letzten Platz an der Theke. Dort packte ich meine Outdoor-Soundanlage zusammen und bestellte ein Großes. Rings um mich herum klönten und lachten die Gäste, dass es eine Freude war. Zwischendurch rief sogar noch Charles an, der eine Frage wegen eines Umzugsunternehmens hatte. Nettes Gespräch, ich war gut drauf.
„Himmlisch, diese Ruhe“ sagte ich mir noch, als ich das zweite Große nachorderte und bei der Lieferung gleich bezahlte. Kurz vor 21.00 Uhr war es mittlerweile geworden. Ich wollte der kleinen Jela wenigstens noch Gute Nacht sagen, wenn ich denn schon so spät komme. Tatsächlich waren meine Löwin und sie noch wach, waren aber schon auf dem Weg in die Heia. Kuscheltiere spielen. Da bin ich eh raus.
Zur Abrundung des Abends holte ich mir eine Pulle Wolters aus dem Kühlschrank und schmiss die Flimmerkiste an. Passenderweise schaute ich Murderbot; eine neue Serie, die ich nur empfehlen kann. Herrlich! Nach zwei Folgen hatte ich die Stimmung endgültig gedreht und konnte beruhigt zu Bett gehen.
Und irgendwann zwischendurch in einem der Busse hatte ich gedacht: Ich habe schon lange kein Faxe mehr getrunken.
Sonntag, 3. August 2025
Hartmudo: Faxe 1/2
Noch 5 Monate bis Weihnachten, dieser 24. Juli. Ein Donnerstag und ich bin mal wieder in Salzgitter im Büro. Da wir heute Abend unsere Enkelin Jela als Übernachtungsgast zu Besuch haben, werde ich wohl erst beim Zubettgehen etwas Entspannung bekommen können. Doch so schlimm ist es eigentlich ja nicht; das Spielen mit ihr (zur Zeit Mensch ärgere Dich nicht mit Hunden und Katzen) macht sogar richtig Spaß.
Doch erst einmal den Tag im Büro hinter mich bringen, so ein Donnerstag kann sich schon mal lang hinziehen. Die Fahrt im Bus verlief hier ja noch störungsfrei. Tiefenentspannt erreichte ich mein Büro in Salzgitter, denn ich hatte einen spannenden Roman begonnen, einen richtigen Pageturner. Das Nullpunkt-Artefakt - näheres von Uncle Fester.
Alsdann verlief der Vormittag entspannt. Meine Kollegin Gerlinde hatte noch eine Frage zu den Höchstbeträgen an Bruttokaltmieten und daraus eventuell resultierenden Leistungskürzungen gehabt. Da blieb dann noch etwas Zeit für das Abschließen meiner Arbeiten im vorangegangenen Home Office. So weit also alles normal.
Meine direkte Vertreterin Melissa war so freundlich und brachte mir einen großen Salat vom Italiener mit, welcher gar vorzüglich schmeckte. So sah ich ergo den Nachmittag mit dem Publikum entgegen. Publikum - was für eine Bezeichnung; als ob ich ein Künstler auf der Bühne und meine Kunden (so sollen wir diese benennen) die zahlenden Gäste wären. So ein Blödsinn.
Die Bürger, die zu mir ins Büro kommen, sind nicht aus Jux und Dollerei ins Rathaus gekommen, sondern weil ihnen schlichtweg das Geld zum Leben nicht ausreicht. Geringe Renten oder auch eine volle Erwerbsminderung sind bei diesen Menschen die Ursache ihrer Geldprobleme. Unser Grundgesetz hatte 1949 hierfür das Sozialstaatsprinzip eingeführt.
Dieses ist derart tief im Grundgesetz verankert, dass es auch durch eine einhundertprozentige Abstimmung des Bundestages nicht beseitigt werden kann, siehe auch Artikel 79 Absatz 3 des Grundgesetzes. Zugegebenermaßen ist das Sozialstaatsprinzip eher ein schwammiger Begriff, aber eine komplette Streichung der Unterstützung an hilfebedürftige Menschen, die immer wieder mal von einigen Mitmenschen gefordert wird, ist eben nicht möglich.
Genug davon - es ist 14.00 Uhr und die Tür geht auf. Nicht meine Bürotür, sondern die ins Büro nebenan zu Gerlinde. Da gab es für einen Kunden ein Problem mit der Krankenversicherung, hier musste ich unterstützen. Und ich hatte dieses Problem auch mit Hilfe des Sozialarbeiters Torsten noch nicht gelöst gehabt, als Gerlinde schon das nächste Problem an der Backe hatte.
Doch halt! An dieser Stelle verliere ich mich wieder mal in Einzelheiten. Worum es eigentlich geht, ist folgendes: Während ich die ganze Zeit an mehreren Problemen gleichzeitig herumdoktern musste, wurde das Raumklima in meinem Büro unerträglich stickig. Zu allem Überfluss erschien kurz nach 17.00 Uhr noch eine neue Kundin, für die ich etwas mehr Zeit investieren musste. Alle Unterlagen kopieren und noch einige Fragen klären, obwohl ich noch nichts zahlen konnte.
Als das endlich erledigt war, hatte ich noch exakt 3 Minuten zur Verfügung, ehe mein Bus nach Braunschweig abfuhr. Und der fährt nur alle Stunde - der Zugverkehr ist bereits die dritte Woche wegen Gleisarbeiten eingestellt. Daher musste ich notgedrungen umdisponieren und brauchte nicht zu hetzen. Denn jetzt hatte ich noch ne volle Stunde Zeit bis zum Bus.
Und ja, ich war sauer. Eine Stunde später zu Hause, ausgerechnet an dem Tag, an dem Jela bei uns zu Besuch weilte. Ich packte aber meine Sachen inklusive des Laptops fürs das morgige Homeoffice zusammen und verließ geordnet meinen Arbeitsplatz, um gemütlich den Weg bis zum Kiosk am Bahnhof anzutreten.
Voller Vorfreude dachte ich an einen Abend im letzten Jahr zurück, an dem ich höchst aufgeregt an der Bushalte am Bahnhof Lebenstedt gesessen und mir dort - und später im Bus - die kalten Dosen Wolters reingeschrotet hatte. Die laute Musik über Kopfhörer verschaffte mir seinerzeit gleich eine viel bessere Laune.
OK, also der Kiosk am Bahnhof. Der einzige in der „City of Lebenstedt“, welcher kaltes Dosenbier offeriert. Vor dem ich jetzt stand und erfahren musste, dass dieser aufgrund Urlaubs erst Anfang August wieder geöffnet sein würde. Heiß liefen meine Tränen die Wange herunter, als ich von der Seite aus dem Rialto II angesprochen wurde. Der singende Slawe und sein Sohn, beides Kollegas von mir, läuteten dort den Feierabend ein.
Sie luden mich ein, ein Bier mit ihnen zu trinken. Schweren Herzens - und das meine ich nicht ironisch - musste ich ablehnen, weil ich kaltes Wolters aus der Dose an der gegenüberliegenden Bushalte trinken wollte. Nein: Musste! Nur so würde ich heute mein Seelenheil wiedererlangen können., keine Frage.
Mit gemischten Gefühlen verließ ich die beiden in Richtung Kaufland nebenan im BRAWO Carree, um mir dort zwei kalte Dosen Wolters sichern zu können. Ich hatte ja noch etwas Zeit, bis der Bus um 19.00 Uhr am Bahnhof aufschlagen würde. Daher schlich ich mit der dank des Laptops schweren Tasche durch das Carree (ist das nicht österreichischer Schweineschinken? - ach ne, das ist Karree) in Kaufland hinein, schon etwas schwer atmend.
Doch erst einmal den Tag im Büro hinter mich bringen, so ein Donnerstag kann sich schon mal lang hinziehen. Die Fahrt im Bus verlief hier ja noch störungsfrei. Tiefenentspannt erreichte ich mein Büro in Salzgitter, denn ich hatte einen spannenden Roman begonnen, einen richtigen Pageturner. Das Nullpunkt-Artefakt - näheres von Uncle Fester.
Alsdann verlief der Vormittag entspannt. Meine Kollegin Gerlinde hatte noch eine Frage zu den Höchstbeträgen an Bruttokaltmieten und daraus eventuell resultierenden Leistungskürzungen gehabt. Da blieb dann noch etwas Zeit für das Abschließen meiner Arbeiten im vorangegangenen Home Office. So weit also alles normal.
Meine direkte Vertreterin Melissa war so freundlich und brachte mir einen großen Salat vom Italiener mit, welcher gar vorzüglich schmeckte. So sah ich ergo den Nachmittag mit dem Publikum entgegen. Publikum - was für eine Bezeichnung; als ob ich ein Künstler auf der Bühne und meine Kunden (so sollen wir diese benennen) die zahlenden Gäste wären. So ein Blödsinn.
Die Bürger, die zu mir ins Büro kommen, sind nicht aus Jux und Dollerei ins Rathaus gekommen, sondern weil ihnen schlichtweg das Geld zum Leben nicht ausreicht. Geringe Renten oder auch eine volle Erwerbsminderung sind bei diesen Menschen die Ursache ihrer Geldprobleme. Unser Grundgesetz hatte 1949 hierfür das Sozialstaatsprinzip eingeführt.
Dieses ist derart tief im Grundgesetz verankert, dass es auch durch eine einhundertprozentige Abstimmung des Bundestages nicht beseitigt werden kann, siehe auch Artikel 79 Absatz 3 des Grundgesetzes. Zugegebenermaßen ist das Sozialstaatsprinzip eher ein schwammiger Begriff, aber eine komplette Streichung der Unterstützung an hilfebedürftige Menschen, die immer wieder mal von einigen Mitmenschen gefordert wird, ist eben nicht möglich.
Genug davon - es ist 14.00 Uhr und die Tür geht auf. Nicht meine Bürotür, sondern die ins Büro nebenan zu Gerlinde. Da gab es für einen Kunden ein Problem mit der Krankenversicherung, hier musste ich unterstützen. Und ich hatte dieses Problem auch mit Hilfe des Sozialarbeiters Torsten noch nicht gelöst gehabt, als Gerlinde schon das nächste Problem an der Backe hatte.
Doch halt! An dieser Stelle verliere ich mich wieder mal in Einzelheiten. Worum es eigentlich geht, ist folgendes: Während ich die ganze Zeit an mehreren Problemen gleichzeitig herumdoktern musste, wurde das Raumklima in meinem Büro unerträglich stickig. Zu allem Überfluss erschien kurz nach 17.00 Uhr noch eine neue Kundin, für die ich etwas mehr Zeit investieren musste. Alle Unterlagen kopieren und noch einige Fragen klären, obwohl ich noch nichts zahlen konnte.
Als das endlich erledigt war, hatte ich noch exakt 3 Minuten zur Verfügung, ehe mein Bus nach Braunschweig abfuhr. Und der fährt nur alle Stunde - der Zugverkehr ist bereits die dritte Woche wegen Gleisarbeiten eingestellt. Daher musste ich notgedrungen umdisponieren und brauchte nicht zu hetzen. Denn jetzt hatte ich noch ne volle Stunde Zeit bis zum Bus.
Und ja, ich war sauer. Eine Stunde später zu Hause, ausgerechnet an dem Tag, an dem Jela bei uns zu Besuch weilte. Ich packte aber meine Sachen inklusive des Laptops fürs das morgige Homeoffice zusammen und verließ geordnet meinen Arbeitsplatz, um gemütlich den Weg bis zum Kiosk am Bahnhof anzutreten.
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letztes Jahr am Bahnhof |
Voller Vorfreude dachte ich an einen Abend im letzten Jahr zurück, an dem ich höchst aufgeregt an der Bushalte am Bahnhof Lebenstedt gesessen und mir dort - und später im Bus - die kalten Dosen Wolters reingeschrotet hatte. Die laute Musik über Kopfhörer verschaffte mir seinerzeit gleich eine viel bessere Laune.
OK, also der Kiosk am Bahnhof. Der einzige in der „City of Lebenstedt“, welcher kaltes Dosenbier offeriert. Vor dem ich jetzt stand und erfahren musste, dass dieser aufgrund Urlaubs erst Anfang August wieder geöffnet sein würde. Heiß liefen meine Tränen die Wange herunter, als ich von der Seite aus dem Rialto II angesprochen wurde. Der singende Slawe und sein Sohn, beides Kollegas von mir, läuteten dort den Feierabend ein.
Sie luden mich ein, ein Bier mit ihnen zu trinken. Schweren Herzens - und das meine ich nicht ironisch - musste ich ablehnen, weil ich kaltes Wolters aus der Dose an der gegenüberliegenden Bushalte trinken wollte. Nein: Musste! Nur so würde ich heute mein Seelenheil wiedererlangen können., keine Frage.
Mit gemischten Gefühlen verließ ich die beiden in Richtung Kaufland nebenan im BRAWO Carree, um mir dort zwei kalte Dosen Wolters sichern zu können. Ich hatte ja noch etwas Zeit, bis der Bus um 19.00 Uhr am Bahnhof aufschlagen würde. Daher schlich ich mit der dank des Laptops schweren Tasche durch das Carree (ist das nicht österreichischer Schweineschinken? - ach ne, das ist Karree) in Kaufland hinein, schon etwas schwer atmend.
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