Sonntag, 9. Februar 2025

Contramann: kurz gesehen im Februar

https://reitschuster.de/post/das-a-wort-das-keiner-sagen-darf-ausser-den-gruenen/
Die Grünen Politikerin Paula Piechotta hatte Ende letzten Jahres in einem Podcast behauptet, Olaf Scholz würde innerhalb der SPD insgeheim als Arschloch bezeichnet. Das hatte natürlich einige Aufreger seitens der SPD zur Folge. Woraufhin die Grüne sich lediglich dahin korrigierte, dass sie ja nur eine interne Bewertung der SPD wiedergegeben hätte.
Für einen Rentner, der wegen des bloßen Teilen eines Memes, in dem „Werbeikone“ Robert Habeck als „Schwachkopf“ tituliert wurde, eine Anzeige bekam und sich gar über eine spannende Hausdurchsuchung freuen durfte, ging die Sache nicht so glimpflich ab.
Mal wieder zweierlei Maß bei den Grünen. Und in den Umfragen vor der Bundestagswahl liegen die immer noch bei ca. 13%. Wer wählt diese Partei noch? Warum hatte ich die früher mal gewählt gehabt? Fragen über Fragen - am 23.2. ist Zappo!
…Und dann eine CDU/CSU Koalition mit den Grünen, so meine Befürchtung. Das hatten wir noch nicht. Dann sind Blackrock und Klaus Schwab endlich vereint. Verstehst Du nicht? Dann recherchier dazu im Netz. Mir glaubst Du das ja eh nicht.

https://taz.de/Weidel-Musk-Talk-auf-X/!6061470/
Das Online geführte Gespräch zwischen Elon Musk und Alice Weidel vom 09. Januar 2025 schlug erwartungsgemäß hohe Wellen bei den anderen Parteien und dem allgemeinen Mainstream. Im Zuge des Wahlkampfes durfte Frau Weidel natürlich nicht positiv geschildert werden. Die Verweigerung der Mainstreammedien (gerade des von der Allgemeinheit finanzierten ÖRR), Alice Weidel eine der den anderen Spitzenkandidaten vergleichbare Bühne zu geben, befeuerte dieses Gespräch umso mehr.
Der TAZ Kommentar vom Folgetag trieft daher erwartungsgemäß von Häme. Dies sicherlich noch nicht einmal unberechtigt, aber ein Absatz ist mir dann doch übel aufgestoßen, zeigt er doch das unverblümt betriebene Framing einer ehemaligen Speerspitze der linken Medien.
„Diese (Anm. Weidel) bauchpinselte Musk dafür, dass er sich für die Meinungsfreiheit einsetze – wohlgemerkt, nachdem dieser die Community-Regeln seiner Social-Media-Plattform geschliffen und unzählige Accounts von Neonazis und Rechtsextremen reaktiviert hat. Die Hassrede ist auf X seither regelrecht explodiert.“
Hier wird unterschwellig suggeriert, Musk hätte durch die Reaktivierung rechter Inhalte unzulässige Meinungen zugelassen, mithin die Meinungsfreiheit nicht beachtet. Da schimmert die Hybris von Journalisten durch, welche ich jetzt frecherweise einfach mal im grünen Milieu verorte.
Denn natürlich ist gerade die Öffnung für rechte Inhalte ein Paradebeispiel für eine größere Meinungsfreiheit. Das mag nicht jeden schmecken, mir übrigens auch nicht wirklich, aber nach 13 Jahren allgemeinbildender Schule sollte man das erkennen können.
Aber das will „man“ ja gar nicht. Draufhauen auf den politischen Gegner, wo es nur geht. Diese Vorgehensweise kenne ich sonst nur von politischen Systemen (3. Reich, DDR), welche wir für überwunden geglaubt haben. Dies ist hierbei lediglich ein Beispiel, wie „der kleine Mann durch die herrschende Klasse manipuliert wird“, um einmal mehr eine klassisch marxistisch-leninistische Phrase zu bemühen.
Wo ich schon einmal dabei bin: Hitler als Kommunisten hinzustellen, der die deutsche Industrie verstaatlicht habe, ist natürlich eine historisch mehr als abenteuerliche Sichtweise von Weidel und Musk. Nicht einmal der Postillion kann sich einen solchen Schmarrn ausdenken. Das Eigentum der Unternehmer und Aktionäre (gerade auch US-amerikanische) wurde bei den Nazis ja gerade nicht angetastet. Allein der Holocaust und die damit einhergehende Stigmatisierung ist ja die Definition von Faschismus, also rechts.
Man kann das eher mit der heutigen Vorgehensweise der chinesischen KP vergleichen. Das Motto in China lautet halt Staatskapitalismus statt Kommunismus. Das will Musk erwartbar nicht so sehen, vielleicht kann er es ja auch gar nicht, hat er doch das amerikanische Bildungssystem durchlaufen.
Abschätzige Aussagen zu einer eventuellen Besiedelung des Mars, die andernorts gern in höchst gehässiger Weise als Diskreditierung des Gesprächs und von Musk wie Weidel bemüht wird, kann ich als alter Science Fiction Fan verständlicherweise weder teilen noch unkommentiert lassen. Da fehlt vielen leider die Vorstellungskraft.
Wenn denn die Erde vor dem Klimakollaps steht und gerettet werden muss, dann geht das nur durch eine weitestgehende Deindustrialisierung mit all ihren negativen Konsequenzen oder durch den in der Science Fiction seit über 100 Jahren bevorzugten Ansatz des Sprungs ins All. Wer wie die Grünen meint, eine ökologische Kehrtwende zur Rettung des Planeten durch eine simple Umstellung des ökonomischen Apparates auf „grüne“ Technologien hinzubekommen, der ist genau so „cringe“ wie Musk und Weidel.
Der Kapitalismus, ja selbst eine Demokratie, ist nicht geeignet, die notwendige Umgestaltung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozesse vorzunehmen. Das Raubtier Mensch ist von Natur aus nicht dazu geschaffen, sich selbst zum Nutzen des Ganzen zu beschränken.
Insgesamt strotzt der Artikel nur so von persönlicher Geringschätzung gerade auch von Frau Weidel, einer offen homosexuellen Frau. Und das in einer überregionalen Zeitung, die ansonsten queere Menschen bedingungslos in Schutz nimmt, ob es gerechtfertigt ist oder nicht. Mag sein, dass das Gespräch zwischen Musk und Weidel, welches ich mir erspart habe, ein Armutszeugnis für beide darstellt.
Der Kommentar in der TAZ ist es für die TAZ ganz bestimmt.

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“

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