Sonntag, 23. Juni 2024

Warum spielt denn der Poldi nicht?

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Nach der von der UEFA präsentierten Mannschaftsaufstellung spielte die Mannschaft, so der simple Spitzname des deutschen Teams, im unerwarteten 4-4-2. Höwedes rückte auf die rechte Abwehrseite, während Kimmich im Team blieb, allerdings im rechten Mittelfeld verortet wurde. Und Müller als zweiter Stürmer? Nein, nein. Vergesst dies schnell, es war im Spiel eher ein 3-2-2-2-1 System. Bei Bedarf, also in der Defensive, rückten Hector und Kimmich von den Außenbahnen als Außenverteidiger zu den 3 Innenverteidigern nach hinten. Es sah tatsächlich so aus, als ob Torsten Lieberknecht Jogi Löw die Dreierkette kurz erklärt hätte.
Wie erwartet, zeigte uns die ARD auch noch die Tore aus den Spielen gegen Italien der früheren EM und WM Turniere, um den Status Italiens als Angstgegner Deutschlands zu untermauern. Hier vermisste ich den italienischen Altinternationalen im Studio und vor allem Arnd Zeigler, den sie völlig ohne Grund offenbar weggesperrt hatten.
Dann ging das Spiel nach den Hymnen endlich los. Hierzu stellte meine Löwin noch die Kräuterbutter vom Nachmittag auf den Tisch. Danny hatte zu meinem Bedauern ihre Tomaten- und erst recht die Chakalakabutter mit nach Hause genommen. Lediglich meine Röstzwiebelbutter hatte er verschont, die kam jetzt noch mit hinzu. Die Brötchen vom Morgen dazu in Scheiben geschnitten - lecker!
Phil wusste instinktiv, das die fettige Creme mit den Röstzwiebeln von mir fabriziert wurde, weil er sofort die Geschmacksverstärker in der leicht übersalzenen Butter heraus schmeckte. Diesen Mix aus Butter, Creme Fraiche von President (die EM ist in Frankreich, Leute!) und Röstzwiebeln hatte ich mittags aus der von Dora mitgebrachten Butter gezaubert, dazu das Currypulver für die perfekte C-Wurst zu Hause und Vegeta, der unverzichtbare Salzersatz mit hohem Gemüseanteil nebst... Natriumglutamat hinzugefügt. Hauptsache ist doch, dass es schmeckt. Und so war es schließlich auch, denn Phil und ich rissen eine gewaltige Kerbe in die Schale mit der Röstzwiebelbutter.
Von Beginn an stand das Spiel auf "hohem taktischen Niveau", so der Reporter Steffen Simon mit vorgetäuschtem Sachverstand. Bei uns jedoch kam eine große Langeweile auf. Beide Teams neutralisieren sich weitgehend, Erinnerungen an Portugal gegen Polen wurden wieder geweckt. Als auch noch Schweinsteiger in der 16. Minute für den verletzten Khedira in die Mannschaft rückte, wurde das Spiel gleich viel ruhiger. Bis zur Halbzeit passierte gar nichts mehr; Bis auf den nicht gegebenen Treffer von Schweini nach einem Foul hatten beide Teams lediglich überschaubare Möglichkeiten herausgespielt. Auffällig war höchstens, das Kimmich auf der rechten Abwehrseite den Italienern viel zu viel Raum ließ, was diese aber nicht auszunutzen verstanden.
Nach dem Wechsel kam die Mannschaft der Bratwurstesser sichtlich besser ins Spiel und erzielte in der 65. Minute das 1:0 durch Özil. Der Riestermeister Gomez setzte sich auf der linken Seite herrlich durch, passte schön zu Hector, und dieser leitete die Murmel in die Mitte weiter, wo Özil einfach nur den Fuß hinhalten musste. Ausgerechnet Özil, der bisher und unserer Meinung nach auch in diesem Spiel vollkommen außer Form war.
Jetzt endlich begann die Mannschaft Fußball zu spielen anstatt lediglich zu arbeiten und eroberte sich ein Übergewicht, das zweite Tor lag sichtbar in der Luft. Und mitten in der Drangphase der Deutschen "sprang Boateng der Ball in der 77. Minute nach einer Flanke von rechts an den über den Kopf ausgestreckten Arm", so beschreibt Kicker Online diese Szene.
Na ja, dem Kicker konnte man auch in den dunkelsten Phasen der deutschen Geschichte mangelnde Solidarität mit der Nationalelf nicht vorwerfen. Wir im Fernsehsessel sahen jedenfalls einen Boateng, der in der Manie eines Handball- oder auch Basketballprofis mit hochgerissenen Armen auf den italienischen Spieler zusprang und den Ball dann zielgerichtet mit den Armen abwehrte. Weiß der Teufel, was Boateng, auch an diesem Tag ansonsten sehr sicher und stabil stehend, in dieser Szene gerissen hatte. Jeder andere wäre nach dieser Nummer ausgewechselt worden.
Der Innenverteidiger Bonucci ließ Neuer beim Elfmeter keine Chance. Das erste Gegentor im Turnier für die deutsche Mannschaft war gefallen. Würden die Italiener jetzt etwas offensiver agieren? Natürlich nicht, denn bis zum Ende der Verlängerung passierte so gut wie gar nichts mehr. Weder die Italiener noch die Deutschen spielten auf Sieg, da war selbst Portugal erheblich offensiver zu Werke gegangen.
Nach einer grausigen Verlängerung kam es deshalb folgerichtig zum Elfmeterschießen. In den überflüssigen 30 Minuten hatte ich noch ein wenig am Wolters gearbeitet und war dabei mehr ins Schwitzen geraten als Buffon und Neuer. Phil nuckelte dazu an seiner Fanta rum. Wir alle drei kämpften in der Verlängerung mit der Müdigkeit, das lahme Spiel hatte uns schläfrig gemacht. Wahrscheinlich ging es den Spielern auch nicht anders.
Nach jeweils 8 (!) Elfern beider Mannschaften dann die Entscheidung. Erst scheiterte der eingewechselte Darmian an Neuer, dann schob Hector den Ball unter dem fallenden Buffon hindurch zum viel umjubelten Endstand zum 7:6 für Deutschland ins Tor. Unsere Mannschaft hatte am Ende das glücklicherweise Füßchen, denn wenn Buffon, der ja auch schon 38 Lenze zählt, etwas schneller gefallen wäre, hätte er den Ball gehalten.

Freitag, 14. Juni 2024

Hartmudo: Sommermärchen 2024?

Heute ist es wieder so weit - eine neue Fußball EM startet mit dem Eröffnungsspiel und dem Gastgeber. Die Paarung lautet Deutschland gegen Schottland und findet nicht in Schottland statt. Wird sich das Sommermärchen von 2006 wiederholen lassen, als ganz Deutschland fahnengeschmückt herumlief und sich selbst feierte?
Angesichts der Tatsache, dass vor allem die „Woken" peinlichst darauf achten, dem rechten Milieu nicht in die Hände zu spielen und deshalb alles nach „national" riechende vorsichtshalber verdammen, habe ich da so meine Zweifel. Die Menschen sollen sich nicht so laut freuen, wenn Deutschland gewinnt.
Ich selbst bin ja bekanntermaßen kein Freund der deutschen Nationalmannschaft, aber das geht mir dann doch zu weit. Was ist nur in diesem Land los? Als Bundesrepublik 1949 mit dem Vorsatz gegründet, dass „von deutschen Boden nie wieder ein Krieg ausgehen möge", über die Wiederbewaffnung rein zur Verteidigung des Landes bis zur Entsendung deutscher Truppen ins Ausland, aktuell eine Brigade in Litauen und womöglich bald Berater in der Ukraine, also in ein Kriegsgebiet, zumindest wenn es nach Frau Strack-Zimmermann geht.
Dazu passt noch, dass Rheinmetall als Sponsor von Borussia Dortmund auftritt. Die ukrainische Mannschaft wird wahrscheinlich von den üblichen Promis schmeichlerisch und mit blaugelben Fähnchen schwenkend angefeuert, während Russland selbstverständlich ausgesperrt ist. Der Fußball fällt so als Friedensstifter aus - wieder einmal.
Die große Euphorie, welche uns die übertragenden Sender ARD, ZDF und RTL vermitteln wollen, will sich nicht wirklich einstellen. Hatte ich bei früheren Turnieren noch mit Freunden und Kollegen gefachsimpelt, so unterblieb dies bei diesem Turnier vollkommen. Haben es also die „Woken" geschafft, uns auseinander zu dividieren und den Spaß an einem spannenden Turnier zu nehmen? Ich hoffe doch nicht.
Einzig meine Löwin ließ sich nicht beirren und freut sich auf schöne Spiele. Dafür liebe ich sie, diese Frau lässt sich nicht unterkriegen.
Wie bei jedem Turnier darf natürlich auch eine Tipprunde nicht fehlen. Deshalb hatten wir uns beide bei Check 24 zum Tippspiel angemeldet - T-Shirt der Nationalmannschaft gab es gratis dazu (meine Löwin hat daher 2, ich trage dieses Trikot nicht). Gewinnchancen rechnen wir uns bei der riesigen Teilnehmerzahl eh nicht aus.
Das sieht bei der Tipprunde bei meinem Kollegen - dem Kölner - schon anders aus. Da habe ich soeben 17 Teilnehmer gezählt. Das wird dieses Mal sicherlich wieder sehr viel Spaß machen, da brauchen wir kein Tipico oder Betwin. Der Spaß soll ja im Vordergrund stehen, nicht der zu erhoffende Gewinn.
Mit dem Kölner hatte ich mich gestern sogar tatsächlich über das Turnier unterhalten; ich traf ihn vor dem Herrenklo. Endlich ein vernünftiges Fachsimpeln: Wer wird Torschützenkönig? Kane, Mbappe oder doch jemand anders, der alte Sack Ronaldo womöglich? Europameister? Frankreich, England - unserer Nationalmannschaft räumen wir beide geringe Chancen ein.
Das liegt vor allem am schlecht aufgestellten Sturm. DFB Trainer Nagelsmann scheint doch tatsächlich mit Kai Havertz als falscher Nummer 9 ins Turnier gehen zu wollen. Das mag in der Vorrunde - leichte Gruppe! - noch funktionieren, aber spätestens ab Achtelfinale wird das mehr als eng, wenn es König Zufall richten müsste.
Füllkrug oder besser noch Undav sollten vorne drin spielen. Beide torgefährlich und beweglich; Havertz ist nur beweglich, wenn er Raum hat. Nach unserem kurzen Gedankenaustausch stellte sich bei mir endlich das EM Feeling ein. Dies ist für mich zwar lediglich ein TV-Ereignis mit hoffentlich viel Überraschungen, aber wir machen es uns nett zurecht.
Hier - wie (nahezu) vor jedem Turnier - meine ewige Tabelle:
 

 

Land

Titel

Vize

HF

Punkte

1

Deutschland

3

3

3

28,5

2

Spanien

3

1

1

19,5

3

Italien

2

2

2

18,5

4

UDSSR/GUS/Rußland

1

3

2

16,5

5

Frankreich

2

 

2

15,5

6

CSSR/Tschechei

1

1

3

13,5

7

Portugal

 

1

3

12,5

8

Niederlande

1

 

4

11,5

9

Dänemark

1

 

3

9,0

10

Jugoslawien (auch Kroatien, Serbien etc.)

 

2

1

7,0

11

England

 

1

2

6,5

12

Belgien

 

1

1

5,0

13

Griechenland

1

 

 

5,0

14

Ungarn

 

 

2

3,0

15

Schweden

 

 

1

1,5

16

Türkei

 

 

1

1,5

17

Wales

 

 

1

1,5


Hhhm. Spanien hat ein neues Team - jung und hungrig. Ich drück ihnen die Daumen. Schade, wie schon gesagt, dass die Russen boykottiert werden. Evtl. könnten die Kroaten noch etwas reißen, wenn sie die Todesgruppe mit Spanien und Italien überstehen sollten. Die Italiener als Titelverteidiger sind sowieso die große Wundertüte. Dann noch Belgien, Holland und meine Lieblinge, die Portugiesen: Einer von den Dreien kommt ins Halbfinale, mein Tipp.
Jetzt uns allen aber ein schönes Turnier ohne Störungen. Als da wären unnötige Pyro-Eskapaden oder die vereinzelt befürchteten Attentate wg. Gaza oder der Ukraine. Und ganz wichtig wäre meiner Ansicht nach eine Pause der Politik.
In der Vergangenheit wurden bei großen Turnieren schon mal unliebsame Entscheidungen abseits des Medieninteresse durchgeboxt. Nicht das zum Ende des Turniers noch deutsche Soldaten in Charkiv kämpfen - dies wäre mein größter Albtraum.

Sonntag, 9. Juni 2024

Contramann: kurz gesehen im Juni

https://www.hintergrund.de/politik/inland/vom-albtraum-der-faeser-demokratie/
In diesem Beitrag wird eine andere Politikerin der Ampelkoalition auseinandergenommen, die mir durch ihre Biestigkeit negativ auffällt: Nancy Faeser. Sie ist Sinnbild für eine Denkweise, die mir überhaupt nicht gefällt.
Missliebige und allzu kritische Stimmen zum aktuellen Regierungsgebahren zum Ukraine-Krieg oder Israels Kampf gegen die Hamas im Gaza werden ins rechte Lager gerückt und damit als demokratiegefährdend dargestellt.
Dieses immer gleiche Schema, welches auch von der CDU und den Linken, mitunter selbst von der AfD, mitgetragen wird, kann sich darüber hinaus der Unterstützung durch die großen Medien sicher sein. Ob Tagesschau, Heute Journal oder die Printmedien - bei Kritik ist die „Freiheit der Demokratie“ gefährdet.
Um das klarzustellen: Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist völkerrechtswidrig - keine Frage. Ebenso der terroristische Überfall der Hamas. Nur: Beides hat eine Vorgeschichte und die wird eben nicht nur von Frau Faeser, sondern auch von den großen Medien großzügig ausgespart bzw. durch falsche Behauptungen beiseitegewischt. Beispiel die Neujahrsansprache des Bundeskanzlers am Silvesterabend 2023: „Russland hat uns vom Gas abgeschnitten.“
Sicherlich erkennen Leute, die sich Ihre Intelligenz oder eigene Meinung bewahrt haben, diese bewusste Fehlinterpretation der Fakten um den Nord Stream Anschlag oder auch das im Übrigen nach wie vor geltende Angebot Russlands, Deutschland mit Gas zu beliefern. Aber Achtung! Damit ist man schon ein Demokratiegefährder.
Was meint Frau Faeser und mit ihr die ganze Berliner Blase eigentlich mit Demokratie? Das muss wohl das Grundgesetz mit den dort garantierten Grundrechten sein. Hierauf kann man zurecht stolz sein und auch ich bin sofort dabei, wenn es gilt, diese Grundrechte zu verteidigen.
„Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.“ - Voltaire
DASS ist Demokratie und da stehe ich hinter. Das schließt selbst AfD Politiker oder Anhänger mit ein, solange der Holocaust nicht geleugnet, Ermordungen befürwortet oder Straftaten verherrlicht werden. Etc.pp. Und natürlich verteidige ich Frau Faeser dahingehend, dass sie ihre (meiner Ansicht nach) falsche Meinung äußern darf, da sie sich hierbei im Rahmen des Grundgesetzes bewegt. Oder vielleicht doch nicht?
Eine Frage stellt sich am Ende: Was nützt mir die Freiheit der Demokratie, wenn ich ausgegrenzt werde, weil ich eine „falsche“ Meinung vertrete? Ich befürchte, den ganzen „Schlafwandlern“, die der Meinung unserer politischen und medialen „Elite“ hinterherhecheln, reicht es aus, diese Freiheit auf dem Papier zu besitzen.
Und wie ein kleines Kind haben sie Angst im Dunkeln. Deutschland - das Land der Untertanen und Duckmäuser.

https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/alles-nur-eine-frage-der-prioritaeten/?pk_campaign=feed&pk_kwd=alles-nur-eine-frage-der-prioritaeten
Ein herrlich sarkastischer Beitrag in Overton zum Murks bei der Deutschen Bahn, aber auch am Ende andeutend, dass es auch in anderen Themenfeldern wie Bildungspolitik oder Zuweisung massive Defizite gibt. Diese werden von unseren „Eliten“ nicht lösungsorientiert angegangen, sondern schlichtweg ausgesessen oder mit Scheinargumenten wie „das ist wenigstens gut für den Klimaschutz“ weggebetet.
Die simple Wahrheit ist jedoch eine Andere: Es geht immer nur die Profitinteressen einiger weniger. Und die Politik - auch die meisten Medien - versündigt sich an den Bürgern mit dem blinden Nachbeten von Ausreden und Unwahrheiten.

https://www.manova.news/artikel/telegene-moralsimulation
Alena Buyx war während der Coronazeit die Vorsitzende des deutschen Ethikrats und ist Ende April 2024 zurückgetreten. Wie in diesem Beitrag schön nachgezeichnet wird, war sie eine strikte Befürworterin der Impfungen und der Stigmatisierung von Kritikern der Coronamaßnahmen. Und sie steht (zurecht) mittlerweile in einem schlechten Licht da, nachdem u.a. durch die zwangsweise (per Gerichtsbeschluss) veröffentlichten „RKI-Files“ offenbar wird, dass von einer Pandemie nicht mehr die Rede sein kann und dies auch von Anfang an sichtbar gewesen wäre.
Nur: Die vorherrschende Meinung wollte diese Pandemie haben. Die Pharmaindustrie machte fette Umsätze und Politiker, Medien, Wissenschaftler und eben auch Institutionen wie der Ethikrat schlugen ins gleiche Horn und plapperten - ohne sich eigene Gedanken zu machen – kritiklos alles nach. Egal, ob um der Karriere oder des Geldes willen: Es war die große Zeit der Opportunisten. Und die schlugen auch auf die Kritiker, welche sich eben selbst Gedanken gemacht hatten, gnadenlos drauf.
Und das ist für mich die wahre Erkenntnis aus der Coronazeit. Leute wie Frau Buyx, die zur Steigerung ihres Egos erbarmungslos die Karriereleiter erklimmen und nicht mal die Fähigkeiten besitzen, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu checken, bestimmen (mit) die Geschicke unserer Gesellschaft. Ich finde es traurig, dass offenbar die Mehrzahl der Entscheidungsträger in Politik oder Wirtschaft dieser Kategorie angehört.
Und nach Corona der Krieg in der Ukraine, dann noch Gaza…
Ihr solltet hoffen, dass dies nur die Meinung eines ewigen Nörglers ist.

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“

Samstag, 1. Juni 2024

guterPlatzzumBiertrinken: Wetterumschwung

Samstag, 06. April. Nachdem ich am letzten Wochenende meinen Geburtstag gefeiert hatte, gab es an diesem Wochenende keine Termine. Und da meine Löwin an heutigen Morgen mit Mary und deren Mutter nach Dresden aufgebrochen war, fasste ich noch Ostermontag den Entschluss, mit dem Rad eine kleine Tour zu drehen.
Was lag da näher, als den Vorschlag von Henry an meiner Geburtstagsfeier vom Karfreitag anzunehmen und andere auf diese Tour mitzunehmen? Pocke - frisch aus dem Urlaub zurück, Wolfgang und Henry verspürten ebenfalls Lust aufs Radeln. Der Lange musste aus Termingründen leider passen. Also gedacht, getan.
In den Tagen zuvor war ich leider krank gewesen. Die hohe Dosis Metformin hatte bei mir Durchfall und heftige Bauchkrämpfe verursacht. Mittwoch Nacht hatten mich die Krämpfe nicht schlafen lassen, so das ich Donnerstag meinen Hausarzt kontaktierte und die weitere Einnahme von Metformin nach Rücksprache über seine Vorzimmerdame augenblicklich beendet hatte.
Die zwei Tage benötigte ich auch zur Regeneration; erfreulicherweise fühlte ich mich an diesen Samstag fit. Nahezu euphorisiert fuhr ich mit dem Auto pünktlich zur Geschäftsöffnung zu Ikea, nachdem meine Löwin mit Mary aufgebrochen war.
Dank der Einnahme des Vitamins Q10 hatte sich meine mentale Verfassung trotz der erheblichen Beeinträchtigungen durch das Metformin noch einmal verbessert. Ich verspürte zum ersten Mal in diesem Jahr das dringende Bedürfnis, in Aktionismus zu verfallen und mehr Ordnung in das Chaos in meinem Zimmer zu bringen.
Meine Sammlung von knapp einhundert Geo Epoch Ausgaben staubt bereits seit Jahren vor sich hin und nimmt einfach nur Platz weg. Dank der von mir heute gekauften staubsicheren Kisten von Ikea namens Pansartax kann ich die Hefte nun in den Keller stellen, bevor ich hoffentlich irgendwann die Zeit finde, die Hefte einzeln verkaufen zu können.
Aber zum Radfahren: Als Treffpunkt hatten wir 13.00 Uhr bei Globus am Mettbrötchenstand ausgemacht bzw. im Café nebendran. Mit richtig viel Bock radelte ich schließlich über das Ringgleis zum Globus Markt. Das schöne Wetter trug zu meiner guten Laune wesentlich bei; im Gegensatz zum Vortag war die Temperatur um mindestens 10 Grad gestiegen, so dass ich zum ersten Mal in diesem Jahr ohne Jacke, nur mit einem Poloshirt bekleidet, auf dem Rad saß.
Ich schaffte es, 20 Minuten zu früh da zu sein, was mir die Gelegenheit verschaffte, zwei leckere Mettbrötchen käuflich zu erstehen und mir in der Außenbestuhlung beim Bäcker einen Platz zu sichern. An diesem Morgen hatte ich noch nichts gegessen, das Anfang März begonnene Intervallfasten halte ich immer noch durch.
Momentan esse ich lediglich von mittags 12 Uhr bis 20 Uhr abends. Erstaunlicherweise bleibt mir bis mittags ein Magenknurren erspart, das erleichtert die Sache natürlich. Ich hatte gerade die letzten zwei Bissen des ersten Brötchens vor mir liegen, als Henry auftauchte und augenblicklich die Gelegenheit ergriff, sich selbst ein Mettbrötchen zu holen.
Kaum war er weg, erblickte ich weiter hinten am Fahrradständer Wolfgang und Patti. War Patti zufällig hier? Nein, Wolfgang hatte Patti angerufen und sie hatte erfreulicherweise zugesagt, bei der heutigen Radtour mit dabei zu sein.
Jetzt fehlte nur noch Pocke, damit wir loslegen konnten. Dieser ließ lange auf sich warten, kam dann aber doch schließlich angetigert. Wie auch Wolfgang war er doch tatsächlich noch nie zuvor bei Globus gewesen. Nachdem auch er sich gestärkt hatte, konnten wir endlich losfahren.
Ein bestimmtes Ziel hatte ich mir im Vorfeld nicht überlegt, zu guter Letzt einigten wir uns aber auf eine interessante Route. Bei nach wie vor herrlich schönen Sonnenschein ging es über die Gartenstadt und Broitzem nach Timmerlah. Von hier aus war es nur noch ein kurzer Sprung zum kleinen Cafe in Klein Gleidingen.
Während der Fahrt wurde es warm an meinen Armen, ich befürchtete schon die Entstehung eines Sonnenbrandes. Nachdem wir endlich im kleinen Cafe angekommen waren, sicherte uns Patti dank ihres schnellen Einsatzes den letzten freien Tisch in dem schönen Garten des Cafés. Da saßen wir dann nun gemütlich zusammen, ganz weit hinten in dem Garten genossen wir eine erste Runde unserer kühlen Getränke; teilweise Celler Pils, Flensburger Alster (Pocke) oder alkfreies Weizen für Patti.
Das kleine Café hatte ich bei einer der vorherigen Touren schon einmal besucht gehabt, deshalb brauche ich es wohl nicht mehr vorzustellen. Es ist schon verrückt: In der letzten Woche war es nachts kühl gewesen, sodass die Heizung eingeschaltet werden musste, und heute sind es sommerliche Temperaturen.
Dank unserer angeregten Unterhaltung hatten wir noch Lust auf eine zweite Runde bekommen. Eine dritte Runde hätten wir sicherlich auch noch in Angriff genommen, aber Pocke und Patti hatten noch Termine, so dass wir uns dann wieder gen Braunschweig in Bewegung setzen. Mit Henry hatte ich noch verabredet, dass wir die zweite Halbzeit der Bundesliga Konferenz im Lufteck ansehen wollten.
Wolfgang war natürlich auch sofort hellauf begeistert. Die Rückstrecke an der B1 war bei diesem Wetter herrlich abzufahren, leider hatte das Lufteck aufgrund einer Veranstaltung geschlossen gehabt. Hier verabschiedeten wir uns von Patti und Pocke und fuhren über das Ringgleis zum Schinderhannes,der nächstgelegenen Fußballkneipe.
Und hier hatten Wolfgang, Henry und ich noch richtig Spaß. Die Stimmung unter den vielen Anwesenden war ausgelassen, Bayern verlor nach einer 2:0 Führung noch in Heidenheim und das Wolters war gut gezapft. Zwei Runden später war die Konferenz zu Ende und wir drei fuhren alle in unterschiedliche Richtungen nach Hause.
Ein überaus schöner Nachmittag war zu Ende gegangen und ich machte es mir zu Hause bei den Abendpartien bequem. Bauchkrämpfe und Metformin waren vergessen, besser hätte ich mich an diesem Tag nicht erholen können.
Normalerweise wäre ich alleine losgefahren, aber das wäre nicht so schön wie die Fahrt mit der heutigen Gruppe gewesen. Da gibt es sicherlich noch einige Touren dieses Jahr, allein oder in der Gruppe - egal, ist beides schön.