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Genau wie das Bild war auch das Spiel hervorragend, zumindest von Wehen Wiesbaden. Eine spielerisch starke Mannschaft, wie ich sie bislang in dieser Saison der dritten Liga noch nicht gesehen hatte. Eintracht hatte den Wiesbadenern lediglich Kampf entgegenzusetzen und konnte den frühen Rückstand mit viel Glück schnell ausgleichen.
Jedoch schoss Wehen noch vor der Pause die erneute Führung und legte kurz nach der Halbzeit das 3:1 nach. Kurz vor Ende keimte dann kurzzeitig Hoffnung auf, als Otto der Anschlusstreffer gelang. Doch in den letzten Minuten konnte Eintracht keine Torchance mehr erzwingen und verlor das Spiel hochverdient mit 2:3.
Obwohl wir uns alle etwas träge fühlten, musste Cooper anschließend zum Gassi geführt werden. Mühsam erhoben sich Patti und meine Löwin mit mir, um dem freudig springenden Cooper eine Runde zum Drehen anzubieten. Pocke musste hier leider passen, die Schlaffheit war in seiner Person übermächtig ausgeprägt.
Wir Spaziergänger fanden dies schade, als wir uns in den nasskalten, aber nicht regnerischen Bad Lauterberger Sonntagnachmittag begaben. Schließlich lenkte das bisschen Bewegung ideal von eventuell auftretenden Hungerattacken ab. Auf der Strasse war es an diesem Sonntag erstaunlich ruhig. Bei so einem grauen Himmel sehnt man sich wohl eher nach einer Tasse Tee vor dem Kamin.
Cooper interessierte das natürlich nicht. Wie selbstverständlich setzte er seine Markierungen in die letzten Schneehaufen oder auch mal an eine Hauswand. Wir gingen mit dem angeleinten Cooper in die Fußgängerzone, wo Patti und meine Löwin schon einmal das eine oder andere Geschäft taxierten.
Nach einer geraumen Zeit erreichten wir den Kurpark und damit das Kurhaus, in dem auch Modeschmuck und Edelsteine zum Verkauf standen. Höchst interessiert gingen Patti und meine Löwin die einzelnen Vitrinen ab, doch leider war an diesem Tag niemand vor Ort, der den Verkaufsstand geöffnet hatte. Erst am Montag sollte der Verkauf wieder starten. Da hatten Patti und meine Löwin doch glatt noch Termine frei.
Auf dem Rückweg zäumten wir die Fußgängerzone von hinten auf, als es dann auf einmal zu regnen anfing. In der beginnenden Dämmerung ergab sich so ein malerisches Bild. Über einen eher grauen Himmel zogen dunkle Wolken dahin. Die gerade angegangenen Straßenlaternen und der kühle Regenschauer schufen eine richtig schöne wie melancholische Atmosphäre, bei dem ein depressiver Mensch gern eine alte Scheibe von Joy Division hören dürfte.
Wir hatten nur noch einen kurzen Weg zum Vitalium zurückzulegen; der Regen hörte nach kurzer Zeit wieder auf. Als wir an der letzten Ecke hinter dem Parkplatz vor dem Vitalium angekommen waren, trennten sich unsere Wege. Patti ging mit Cooper geradeaus, damit er noch ein paar Markierungen setzen konnte. Meine Löwin und ich gingen links herum den Hügel hinauf, um die 48 Stufen der Treppe bis zum Eingang ins Vitalium in Angriff zu nehmen.
Es war nicht mehr lang hin, dann trafen wir uns alle wieder beim Abendessen. Bis dahin hatte ich noch einen längeren Termin im Badezimmer wahrgenommen. Nicht mein erster nach dem Morgen, das möchte ich hier nur kurz erwähnen.
Dies war auch der Grund, weshalb ich mich spontan dazu entschloss, die Einnahme des Bittersalzes wie meine Löwin jeweils am Abend vorzunehmen, damit ich ab Montag tagsüber bei den Anwendungen nicht gestört werde. Diesmal stand auf unseren Plätzen jeweils noch ein Glas mit Möhrensaft. Ich hatte bislang nicht gewusst, wie geil dieser Möhrensaft schmecken kann.
Als besonderes Leckerli hatte jeder von uns ein kleines Schälchen mit 2 Orangenspalten vor sich stehen. Gierig saugten wir uns nicht nur den Saft, sondern auch das Fruchtfleisch ein. Als krönenden Abschluss goss ich mir zusätzlich schnell das Glas mit Bittersalz hinter die Binde. Dazu gab es wie üblich Tee bis zum Abwinken. Eine Thermoskanne für Jeden.
Wobei... wenn ich „Jeden“ sage, meine ich selbstverständlich alle außer Patti. Denn die bekam irgend etwas Breiiges. Auf alle Fälle fiel ihre Mahlzeit wie immer wesentlich üppiger als „unsere“ aus. Und wie bei sämtlichen Essen auch ließ sie davon noch was übrig, weil sie so wenig Hunger hatte. Unnötig zu erwähnen, dass jeder andere von uns noch die Teller abgeleckt hätte.
Nach dem Essen zeigte der Einsatz des Bittersalzes Wirkung, so dass ich den nächsten Termin noch rechtzeitig wahrnehmen konnte. Fast schon als Pflichtveranstaltung war der um 19.30 Uhr angesetzte Vortrag von Dr. Hönck von Plachy über das Fasten zu verstehen. Leider ohne Patti, die nun ihrerseits zu schlaff war. Der Vortrag war wirklich sehr informativ; Pocke hatte sich hierfür gut vorbereitet und stellte einige Zwischenfragen, wobei er einige rasch angelesene Grundkenntnisse offenbarte. Ich für mein Teil verfolgte das Geschehen stumm, aber durchaus aufmerksam.
Der Doktor setzte sich erfolgreich mit den häufigsten Gegenargumenten zum Nutzen einer Fastenkur auseinander und wusste hierbei das Auditorium auf seiner Seite.
Nach einer Stunde war der Vortrag vorbei. Patti wartete schon auf uns mit einem schönen Gesellschaftsspiel. „Pochen“ war im vorderen Teil des Speisesaals an einem Vierertisch angesagt. Dieses ursprünglich französische Spiel aus dem 17. Jahrhundert war früher in der DDR äußerst populär. Ich werde es mir wohl auch besorgen müssen, denn die Mischung aus mehreren Spielen wie Skat, Poker und Patience stellte sich als sehr unterhaltsam heraus.
Dazu gab es leckeren Tee der Marke Bad Heilbrunner, der uns von der Hausdame gekocht wurde. Vital hieß die Mischung und hatte offenbar einen nicht geringen Anteil von Süßholz aufzuweisen. Auch nachdem alle anderen Tische, an denen ebenfalls gespielt wurde (hauptsächlich Skip Bo) leer waren, ließ uns die Hausdame dort weiterspielen. Sie nahm uns aber das Versprechen ab, dass wir anschließend das Licht im Speisesaal löschen mögen.
Natürlich vergaßen wir das, als wir uns kurz nach halb Zehn voneinander verabschiedeten, um auf unseren Zimmern den Polizeiruf 110 auf ARD One anzuschauen.
Als Retterin in der Not erwies sich dann Patti, die mir noch schnell eine WhatsApp schickte. „Haben wir das Licht ausgemacht?“ lautete die simple Frage, die mich dazu motivierte, direkt aus dem Zimmer meiner Löwin drei Stockwerke hinab in den Speisesaal zu laufen, um das Licht dort auszumachen.
Anschließend - noch einmal etwas Sport; 3 Stockwerke wieder zu Fuß hinauf - schauten sich meine Löwin und ich den aktuellen Polizeiruf 110 des Tages an. Dieser äußerst düstere Polizeiruf war nicht gerade eine Augenweide, so dass wir den Film bereits nach einer knappen halben Stunde aus gemacht hatten. Meine Löwin legte sich jetzt schlafen und ich schaltete das TV in meinem Zimmer noch einmal an.
Ich musste allerdings sehr schnell feststellen, dass der Film nach wie vor an einer künstlerischen Schwäche litt. So bedeutungsschwanger wie viele andere Filme aus der Tatort Reihe war dies eher eine Sache für den bourgeoisen Bildungsaffen, aber nicht für mich. Daher legte ich mich lieber hin und las in meinem Buch weiter.
Noch vor dem Einschlafen hatte ich dann zwei weitere Termine auf der Toilette und erhielt nochmals die Gelegenheit, meinen Schlüpper zu wechseln. Bis 23.00 Uhr las ich noch in meinem Buch, dann setzte ich die Maske auf und löschte das Licht.
Genau wie das Bild war auch das Spiel hervorragend, zumindest von Wehen Wiesbaden. Eine spielerisch starke Mannschaft, wie ich sie bislang in dieser Saison der dritten Liga noch nicht gesehen hatte. Eintracht hatte den Wiesbadenern lediglich Kampf entgegenzusetzen und konnte den frühen Rückstand mit viel Glück schnell ausgleichen.
Jedoch schoss Wehen noch vor der Pause die erneute Führung und legte kurz nach der Halbzeit das 3:1 nach. Kurz vor Ende keimte dann kurzzeitig Hoffnung auf, als Otto der Anschlusstreffer gelang. Doch in den letzten Minuten konnte Eintracht keine Torchance mehr erzwingen und verlor das Spiel hochverdient mit 2:3.
Obwohl wir uns alle etwas träge fühlten, musste Cooper anschließend zum Gassi geführt werden. Mühsam erhoben sich Patti und meine Löwin mit mir, um dem freudig springenden Cooper eine Runde zum Drehen anzubieten. Pocke musste hier leider passen, die Schlaffheit war in seiner Person übermächtig ausgeprägt.
Wir Spaziergänger fanden dies schade, als wir uns in den nasskalten, aber nicht regnerischen Bad Lauterberger Sonntagnachmittag begaben. Schließlich lenkte das bisschen Bewegung ideal von eventuell auftretenden Hungerattacken ab. Auf der Strasse war es an diesem Sonntag erstaunlich ruhig. Bei so einem grauen Himmel sehnt man sich wohl eher nach einer Tasse Tee vor dem Kamin.
die Brücke hinterm Kurhaus |
Cooper interessierte das natürlich nicht. Wie selbstverständlich setzte er seine Markierungen in die letzten Schneehaufen oder auch mal an eine Hauswand. Wir gingen mit dem angeleinten Cooper in die Fußgängerzone, wo Patti und meine Löwin schon einmal das eine oder andere Geschäft taxierten.
Nach einer geraumen Zeit erreichten wir den Kurpark und damit das Kurhaus, in dem auch Modeschmuck und Edelsteine zum Verkauf standen. Höchst interessiert gingen Patti und meine Löwin die einzelnen Vitrinen ab, doch leider war an diesem Tag niemand vor Ort, der den Verkaufsstand geöffnet hatte. Erst am Montag sollte der Verkauf wieder starten. Da hatten Patti und meine Löwin doch glatt noch Termine frei.
Auf dem Rückweg zäumten wir die Fußgängerzone von hinten auf, als es dann auf einmal zu regnen anfing. In der beginnenden Dämmerung ergab sich so ein malerisches Bild. Über einen eher grauen Himmel zogen dunkle Wolken dahin. Die gerade angegangenen Straßenlaternen und der kühle Regenschauer schufen eine richtig schöne wie melancholische Atmosphäre, bei dem ein depressiver Mensch gern eine alte Scheibe von Joy Division hören dürfte.
Wir hatten nur noch einen kurzen Weg zum Vitalium zurückzulegen; der Regen hörte nach kurzer Zeit wieder auf. Als wir an der letzten Ecke hinter dem Parkplatz vor dem Vitalium angekommen waren, trennten sich unsere Wege. Patti ging mit Cooper geradeaus, damit er noch ein paar Markierungen setzen konnte. Meine Löwin und ich gingen links herum den Hügel hinauf, um die 48 Stufen der Treppe bis zum Eingang ins Vitalium in Angriff zu nehmen.
Es war nicht mehr lang hin, dann trafen wir uns alle wieder beim Abendessen. Bis dahin hatte ich noch einen längeren Termin im Badezimmer wahrgenommen. Nicht mein erster nach dem Morgen, das möchte ich hier nur kurz erwähnen.
Dies war auch der Grund, weshalb ich mich spontan dazu entschloss, die Einnahme des Bittersalzes wie meine Löwin jeweils am Abend vorzunehmen, damit ich ab Montag tagsüber bei den Anwendungen nicht gestört werde. Diesmal stand auf unseren Plätzen jeweils noch ein Glas mit Möhrensaft. Ich hatte bislang nicht gewusst, wie geil dieser Möhrensaft schmecken kann.
Als besonderes Leckerli hatte jeder von uns ein kleines Schälchen mit 2 Orangenspalten vor sich stehen. Gierig saugten wir uns nicht nur den Saft, sondern auch das Fruchtfleisch ein. Als krönenden Abschluss goss ich mir zusätzlich schnell das Glas mit Bittersalz hinter die Binde. Dazu gab es wie üblich Tee bis zum Abwinken. Eine Thermoskanne für Jeden.
Wobei... wenn ich „Jeden“ sage, meine ich selbstverständlich alle außer Patti. Denn die bekam irgend etwas Breiiges. Auf alle Fälle fiel ihre Mahlzeit wie immer wesentlich üppiger als „unsere“ aus. Und wie bei sämtlichen Essen auch ließ sie davon noch was übrig, weil sie so wenig Hunger hatte. Unnötig zu erwähnen, dass jeder andere von uns noch die Teller abgeleckt hätte.
Nach dem Essen zeigte der Einsatz des Bittersalzes Wirkung, so dass ich den nächsten Termin noch rechtzeitig wahrnehmen konnte. Fast schon als Pflichtveranstaltung war der um 19.30 Uhr angesetzte Vortrag von Dr. Hönck von Plachy über das Fasten zu verstehen. Leider ohne Patti, die nun ihrerseits zu schlaff war. Der Vortrag war wirklich sehr informativ; Pocke hatte sich hierfür gut vorbereitet und stellte einige Zwischenfragen, wobei er einige rasch angelesene Grundkenntnisse offenbarte. Ich für mein Teil verfolgte das Geschehen stumm, aber durchaus aufmerksam.
Der Doktor setzte sich erfolgreich mit den häufigsten Gegenargumenten zum Nutzen einer Fastenkur auseinander und wusste hierbei das Auditorium auf seiner Seite.
Nach einer Stunde war der Vortrag vorbei. Patti wartete schon auf uns mit einem schönen Gesellschaftsspiel. „Pochen“ war im vorderen Teil des Speisesaals an einem Vierertisch angesagt. Dieses ursprünglich französische Spiel aus dem 17. Jahrhundert war früher in der DDR äußerst populär. Ich werde es mir wohl auch besorgen müssen, denn die Mischung aus mehreren Spielen wie Skat, Poker und Patience stellte sich als sehr unterhaltsam heraus.
Dazu gab es leckeren Tee der Marke Bad Heilbrunner, der uns von der Hausdame gekocht wurde. Vital hieß die Mischung und hatte offenbar einen nicht geringen Anteil von Süßholz aufzuweisen. Auch nachdem alle anderen Tische, an denen ebenfalls gespielt wurde (hauptsächlich Skip Bo) leer waren, ließ uns die Hausdame dort weiterspielen. Sie nahm uns aber das Versprechen ab, dass wir anschließend das Licht im Speisesaal löschen mögen.
Natürlich vergaßen wir das, als wir uns kurz nach halb Zehn voneinander verabschiedeten, um auf unseren Zimmern den Polizeiruf 110 auf ARD One anzuschauen.
Als Retterin in der Not erwies sich dann Patti, die mir noch schnell eine WhatsApp schickte. „Haben wir das Licht ausgemacht?“ lautete die simple Frage, die mich dazu motivierte, direkt aus dem Zimmer meiner Löwin drei Stockwerke hinab in den Speisesaal zu laufen, um das Licht dort auszumachen.
Anschließend - noch einmal etwas Sport; 3 Stockwerke wieder zu Fuß hinauf - schauten sich meine Löwin und ich den aktuellen Polizeiruf 110 des Tages an. Dieser äußerst düstere Polizeiruf war nicht gerade eine Augenweide, so dass wir den Film bereits nach einer knappen halben Stunde aus gemacht hatten. Meine Löwin legte sich jetzt schlafen und ich schaltete das TV in meinem Zimmer noch einmal an.
Ich musste allerdings sehr schnell feststellen, dass der Film nach wie vor an einer künstlerischen Schwäche litt. So bedeutungsschwanger wie viele andere Filme aus der Tatort Reihe war dies eher eine Sache für den bourgeoisen Bildungsaffen, aber nicht für mich. Daher legte ich mich lieber hin und las in meinem Buch weiter.
Noch vor dem Einschlafen hatte ich dann zwei weitere Termine auf der Toilette und erhielt nochmals die Gelegenheit, meinen Schlüpper zu wechseln. Bis 23.00 Uhr las ich noch in meinem Buch, dann setzte ich die Maske auf und löschte das Licht.
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