Und weiter gehts. Elias stellt klar, dass Vater das Raumschiff anführt und er selbst das Häuflein der Überlebenden. Für Hennessy ist das eine bittere Pille, aber da ist er machtlos. Auch die ehemalige Kommandantin des lerotinischen Raumschiffs, Danˋren, zeigt sich unterwürfig. Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass selbst die Lerotiner Angst vor einem übermächtigen Feind haben müssen, der ihnen überlegen ist und sie am liebsten vernichten würde. Es handelt sich dabei um eine Maschinenzivilisation, die offensichtlich aus einer menschlichen Gesellschaft hervorgegangen ist.
Auf dem Planeten Nemesis, der dank stark magnetischen Metallvorkommens für elektronische Systeme nicht großflächig scanbar ist, wollen sich die Überlebenden niederlassen. Anna und Elias checken erst einmal die Lage vor Ort. In einem undurchdringlichen Urwald, der von gefährlichen Tieren nur so wimmelt, stossen sie alsbald auf eine menschliche Gemeinschaft, die auf Steinzeitniveau zurückgefallen scheint.
Sind sie aber nicht, da sie sich lediglich vor der Maschinenzivilisation verstecken. Leider haben die Überlebenden bei der Annäherung an Nemesis unabsichtlich ein Abwehrsystem aktiviert. Das Raumschiff der Lerotiner wird dabei zerstört, aber Vater kann die Drohne ausschalten. Mehr aber auch nicht, denn der Planet wird vom Master Carrier, einer KI, überwacht.
Vater hat den Master Carrier nur kurz austricksen können. Dieser spricht die Überlebenden der Horizon an. Binnen 69 Stunden werden 12 Zerstörer der Zero-Klasse Nemesis erreichen. Jedes einzelne könnte den Planeten pulverisieren, aber das ist nicht der Plan des Master Carrier. Er will Vater, dessen Aitair-Signatur er erkannt hat, übernehmen.
Nun klärt sich so Einiges. Die Bewohner von Nemesis bezeichnen sich selbst als Aitair, sind ergo Nachfahren der ursprünglichen Aitair Terroristen. Angeführt wird die Dorfgemeinschaft von der alten Ranˋgarth und ihrem Mann Jelˋmar. Zusammen mit den Horizon Leuten wird eine Expedition zum Cube des Planeten geplant.
Vom Cube erhoffen sich die Menschen Technologie, um den Master Carrier besiegen zu können. Während Hennessy und Co nebst Vater, der vor dem Master Carrier in einen kleinen Dienstroboter, der normalerweise Kleidung auf Menschen aufsprüht, geflüchtet ist, bei Ranˋgarth und JelˋmarsˋDorfbewohnern bleiben, machen sich Elias, Anna, Sequoyah und Danˋren auf den Weg in den unwirtlichen Dschungel, der dank des stark metallhaltigen Bodens und einer künstlich erzeugten Gewitterfront vom Master Carrier nicht einsehbar ist.
Ihr mitgegebener Führer, der junge Tucˋcen, entpuppt sich leider als Verräter, der die Expedition vor die Abwehrgeschütze des Cube zu treiben versucht. Doch dank eines Sniperschusses kann Elias Tucˋcen ausschalten. Danˋren setzt ihre Megawumme gegen die Abwehr des Cube ein und schon sind sie drin.
Den Zugang zum Innersten erlangen sie allerdings nur, weil Sequoyah eine Halskette mit einem kleinen blauen Kristall dabei hat, der wohl irgendetwas mit den Aitair vor 10.000 Jahren zu tun hat. Und wieder baut Thariot mitten im Buch ein neues Rätsel ein, dass er aber im nächsten Romanabschnitt erklärt. So folgt nach der Alpha- die Betaphase.
In der Betaphase sehen wir uns einem Zeitsprung ausgesetzt und sind wieder in Düsseldorf des Jahres 2254. Die junge Sequoyah hat gerade ihren Militärdienst aufgegeben, um in Düsseldorf Humanmedizin, insbesondere die medizinischen Ingenieurswissenschaften, studieren zu können. Dieser Zweig wird von der Saoirse Gesellschaft des Jeremie Saunders-Robinson finanziert. Dessen Tochter Anna freundet sich mit Sequoyah an und verschafft ihr einen Platz in der exklusiven Gruppe unter Professor Kellmann und der mysteriösen Dr. Ristic. Hier kommt Annas Team der Horizon, die sich um die Replikanten kümmert, zusammen.
Gregor, der Freund von Sequoyah, der in München studiert und ihren Studieninhalten äußerst skeptisch gegenübersteht, lädt sie nach Durban in Südafrika zu einem Ausflug ein. Zusammen mit Dr. Ristic, die er kennt und nebenbei nicht vögelt (oder doch?), versucht er, Sequoyah davon zu überzeugen, dass sie für Aitair auf der sich abzeichnenden Mission der Horizon mitfliegt. Zunächst soll sie Kellmann überwachen.
Ein Jahr später. Dr. Ristic fliegt auf und wird verhaftet. Gregor widersetzt sich in München der Verhaftung und wird getötet; 7 Saoirse Sicherheitsleute nimmt er mit in den Tod. Sequoyah wird verhört, aber ohne Folgen, weil Anna sich für sie verbürgt. In Kapstadt sucht Sequoyah Gregors Familie auf und muss feststellen, dass bereits der kleine Gregor im Kindbett gestorben war. Wer war er wirklich?
Gregor natürlich, denn urplötzlich taucht Gregor wieder in Düsseldorf auf. Sequoyah zweifelt an ihrem Verstand, weil Gregor an allen möglichen Orten auftaucht. Als auch Anna ihn erkennt, nimmt sich Sequoyah ein Herz und stellt ihn zur Rede. Und siehe da, lediglich ein Klon von Gregor ist gestorben.
Und Gregor hat viele Klone. Er zeigt Sequoyah die Halskette mit dem kleinen blauen Kristall, welcher der Schlüssel für eine Tür sein soll, in das Andere Gregors Schloss einbauen würden. 2254 versteht Sequoyah dies natürlich nicht. Sie will mit Gregor nichts mehr zu tun haben und weigert sich zunächst, für Gregor den Spion auf der Horizon zu spielen.
Im Jahr 2256 jedoch sieht die Sache anders aus. Auf Schritt und Tritt begegnet Sequoyah jeden Tag den unterschiedlichen Klonen von Gregor, der sie bereits 2 Jahre lang mit seiner ständigen Präsenz quält. Den Platz auf der Horizon hat sie sicher. Und noch vor dem Abflug hilft die Gruppe um Professor Kellmann den Replikanten bei ihrer Geburt. So bringt Sequoyah Sem zur Welt, während Anna Elias behilflich ist. Als letzte der 32 kommt dann auch eine Replikantin zur Welt, die Anna erschreckend gleicht und deshalb Anna genannt wird.
Um ihre Ruhe vor den Klonen zu haben, hatte Sequoyah Gregor schließlich irgendwann nachgegeben und ihm ihre Mitarbeit auf der Horizon zugesichert. Doch am letzten Abend vor dem Abflug macht sich Sequoyah auf und tötet nacheinander alle Klone von Gregor. Das Original hebt sie sich bis zum Schluss auf. Widerstandslos läßt sich Gregor in den Kopf schießen. Hinterher nimmt Sequoyah die Halskette mit dem blauen Kristall an sich.
Zeit für die Gammaphase. Wir sind jetzt wieder im Cube und stehen vor einer Barriere, die durchlässig scheint und wie das Tor bei Stargate aussieht. Doch unsere Helden scheuen sich, hindurchzugehen. Beim Rückweg zum Dorf geraten sie in ein Unwetter und schließlich in ein anderes Dorf, in dem jedoch als erstes der totgeglaubte Tuc`cen auftaucht, danach sofort wieder Ran`garth und Jel`mar.
Es sind alles Klone, die den Cube beschützen! Das Dorfleben ist lediglich Fassade; Elias kann die Anführerin Ran`garth jedoch überzeugen, dass ihr kleiner Trupp zum Kern des Cube vordringen muss, weil sie selbst gegen die Saoirse-Organisation des Master Carriers kämpfen würden und wichtige Nachrichten hätten.
Nun gehen sie in diesem Dorf doch durch eine Barriere in den Kern des Cube und treffen dort auf Gregor, besser gesagt einen Klon, den Sequoyah seinerzeit nicht töten konnte. Dass die vielen Klone von Jel`mar und Ran`garth lediglich ältere Inkarnationen von Gregor und Dr. Ristic sind, ist als schönes Easteregg von Thariot zu betrachten.
In diesem Cube auf Nemesis befindet sich der letzte Rückzugsort der Aitair. Sie haben dort eine große Raumflotte unbenutzt im riesigen Hangar stehen, weil selbst diese keine Chance gegen den Master Carrier und die Saoirse hätte. Dabei hatten sie es versucht, die Saoirse mit konventionellen militärischen Mitteln zu besiegen.
Zu diesem Zweck hatten sie die Lerotin gezüchtet; doch diese unterlagen der Saoirse nach kurzem Gefecht und konnten gerade noch ihre eigene Existenz retten, indem sie der Saoirse-Organisation auswichen und sich versteckten.
Und nun endlich sieht Gregor seine Chance auf einen Sieg gegen die Saoirse gekommen. Mit Vaters Hilfe, der bereits den Master Carrier selbst fast besiegt hatte, wollen Gregor, Elias und Anna die Zerstörer der Zero-Klasse lahmlegen und übernehmen. Die eingemottete Flotte der Aitair soll mit einem Ablenkungsangriff helfen und den Master Carrier einlullen.
Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren; selbst Sequoyah fasst langsam wieder Vertrauen in Gregor. Doch Gregor spielt falsch. Zurück im ersten Dorf in einer Höhle, versammeln sich die Aitair und die Überlebenden der Horizon. Kaum ist Vater ins Netz hochgeladen, wird die Höhle zum Gefängnis für Elias und seine Freunde. Die von Gregor zur Verfügung gestellten Kampfanzüge entpuppen sich als Fesseln. Zur Bewegungsunfähigkeit verdammt, müssen Elias und Anna mit ansehen, wie Gregor Sequoyah langsam zu Tode quält.
Er will lediglich mit Ristic zusammen einen Deal mit den Saoirse aushandeln, um von Nemesis verschwinden zu können. Selbst der Rest der Aitair ist ihm einerlei; Die Überlebenden der Horizon und vor allem Vater sind sein Pfand.
Kommen wir zur Delta Phase und damit zu Sem, Ruben und Keziah, die das Baby von Elias in sich trägt. Diese hat es bei ihrer Flucht von Proxima auf die Heimatwelt der Lerotin namens Iris verschlagen. Amun, die Älteste und damit Machthaberin der Lerotin, bewirtet ihre Gäste königlich, denn sie will das Kind von Keziah.
Es wäre die erste natürliche Geburt für die Lerotiner, die wegen auftretender Mutationen nicht selbst fortpflanzungsfähig sind - dafür hatte Gregor seinerzeit noch Sorge getragen. Es stellt sich heraus, dass Keziah bzw. das ungeborene Kind übermenschliche Fähigkeiten herausbildet. Der Embryo kann unbegrenzt Energie aufnehmen und schlagartig wieder abgeben, was auch fast zur Zerstörung eines großen Wohnturms führt.
Der Doktor Kana`h betreut die arglose Keziah, die sich dann auch zur vorzeitigen Entbindung in den Kreisssaal führen läßt, wo sie endlich begreift, dass Amun nicht so freundlich ist, wie es anfangs schien. Die Lerotiner wollen die ungeborene Tochter, Keziah brauchen sie nicht mehr. Als der Embryo mehr und mehr Energie sammelt, dadurch den gesamten Planeten bedroht, versuchen die Lerotiner, Keziah und ihr ungeborenes Kind zu töten.
Doch in Keziah erwachen die Mutterinstinkte. Kana'h wird von ihr brutal umgebracht; Keziah kann mit dem Säugling fliehen. Zusammen mit Sem, Ruben und Nadja, die sich verzweifelt an Ruben klammert, gelingt ihr die Flucht. Während des starken Beschusses durch die Lerotiner, welcher Keziah lediglich noch stärker werden läßt, stirbt Sem und Ruben wird schwer verletzt. Doch Keziah kann ein Schiff kapern und flieht in Richtung Nemesis. Zu Elias, dem Vater ihres Kindes.
Dort kommt es dann zum großen Showdown. Gregor läßt Sequoyah ausbluten, Elias und Anna können da nur hilflos zusehen. Die Saoirse-Organisation erscheint als erstes auf Nemesis, sie wollen Vater haben. Der Master Carrier höchstpersönlich manifestiert sich als junger Mann und kann auch nur noch den Tod von Sequoyah feststellen. Gregor soll wegen des schon vor 10.000 Jahren verbotenen Klonens sowie des Mordes an Sequoyah vor Gericht gestellt werden. Vater löscht sich bei der Übergabe an den Master Carrier selbst, Saoirse will abrücken.
Während die hilflosen Elias, Anna und Dan`ren auf ihren Abtransport von dem Planeten Nemesis warten, erscheint Keziah auf der Bildfläche, verfolgt von einer Armada der Lerotin mit Amun an der Spitze. Dank einer weiteren Schockwelle, die das ungeborene Kind absondert, werden einige Zero Zerstörer wie auch Schiffe der Lerotin vernichtet. Die Trümmer fallen mit den Resten von Keziahs Schiff auf den Planeten. In der Flammenhölle überlebt Keziah nur dank eines Schutzschirmes, den ihre ungeborene Tochter um sie legt. Nadja und Ruben überleben den Absturz nicht. Sang- und klanglos wie Sequoyah verabschiedet Thariot damit eine weitere Hauptfigur.
Von dem sterbenden Planeten kommen Anna und Dan'ren im ersten Rettungsgleiter gerade noch weg. Sie erhält vom Master Carrier die Einstufung als Tracer, einem Führungsoffizier aufgrund ihrer Geschichte 10.000 Jahre zuvor. Das zweite Schiff mit Elias ist wohl abgestürzt. Elias ist tot, der Master Carrier befiehlt die Zerstörung des Planeten und Vernichtung von Keziah, die eine Gefährdung für die gesamte Galaxis darstellt.
Aber Elias hat überlebt. Auch der totgeglaubte Vater existiert noch; er hat sich lediglich in den Chip im Nacken von Elias geladen. Es kommt wie erwartet: Keziah rettet Elias aus der Flammenhölle um seinen abgestürzten Rettungsgleiter und dieser hilft bei der Geburt seiner Tochter. Mit von der Partie ist Marina, die ehemalige Leibwächterin von Andrej auf Proxima - bislang war sie nur eine Nebenfigur gewesen. Würfelt Thariot so etwas aus?
Keziah stirbt bei der Geburt, sammelt aber mit ihrem Kind noch genügend Energie ein, damit sich Elias, Marina und das Kind in ein schwarzes Loch und auf einen anderen Planeten in einem anderen Universum retten können. Sogar Vater ist noch dabei.
Thariot hat zum Schluß noch genügend offene Handlungsfäden übrig gelassen, um einen dritten Band rechtfetigen zu können. Da ständig neue Hauptpersonen dazu kommen und alte "Helden" sterben, ist für Abwechslung gesorgt. Ich freue mich auf Band 3.
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