Samstag, 25. August 2018

Hartmudo: Ein offenes Bein für Microsoft

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Bei meinem Orthopäden bin ich schon längere Zeit nicht mehr gewesen. Beim letzten Besuch hatte er wohl mein Knie punktiert. Ein einschneidendes Erlebnis, dass ungefähr so angenehm ist wie eine Nasennebenhöhlenentzündung. Er schaute sich mein Bein auch sehr interessiert an, stellte die üblichen Fragen und hatte sogleich eine Diagnose zu bieten. „Das ist ein Ulcus", erklärte er gewohnt lapidar. „Sie haben ein offenes Bein. Haben Sie Diabetes? Probleme mit der Wundheilung?"
Bei einer schlechten Wundheilung denkt man unwillkürlich an Diabetes, doch das schloss ich kategorisch aus, weil die Werte zuletzt beim alljährlichen Check durch meinen Hausarzt in Ordnung waren. Beim ganzen Abnehmen in letzter Zeit - mittlerweile 15 kg - hatte ich mich von Süßkrams ferngehalten und mein Bewegungspensum ständig gesteigert. Das konnte es einfach nicht sein.
Der Orthopäde sagte mir offen, dass er für mein Problem nicht der richtige Ansprechpartner sei und verwies mich an einen Gefäßspezialisten in der HEH Klinik Melverode. Aber so ganz ohne Hilfe wollte er mich nicht gehen lassen. Seine Arzthelferin machte beim Spezialisten einen Termin für mich klar. Dieser war leider erst in der Folgewoche am Dienstag. 11.00 Uhr vormittags. Ihr ahnt es schon: Der Orthopäde schrieb mich bis einschließlich Dienstag krank. Er entließ mich aus seiner Behandlung, nicht ohne mir schnell noch ein Pflaster auf die leicht nässende Wunde zu kleben und einen Verband um das Bein zu wickeln.
Der Gefäßspezialist sollte auch meine Gefäße durchchecken, da hatte mein Orthopäde die Befürchtung, dass diese nicht mehr in Ordnung seien und ich deshalb das offene Bein hätte. Ulcus, er sagte: Ulcus. Mir machte das schon ein wenig Sorge, als ich mit dem Bus nach Hause fuhr. Andererseits wiederum freute ich mich regelrecht auf die paar freien Tage, die ich trotz meiner Einschränkungen nutzen wollte.
Nicht dazu, um den Begräbnissen von Kid Pit am Freitag und Viktor am Montag beizuwohnen. Diesbezüglich hatte ich Pocke schon Tage vorher absagen müssen, weil ich mir in der momentanen Personalknappheit im Büro nicht freinehmen konnte. Und in der Krankheit gehe ich dann auf gar keinen Fall hin.
Was ich in den paar Tagen gut hinbekam, war die erste Staffel von Star Trek Discovery, soweit diese Folgen (die ersten 13) bereits auf Netflix zur Verfügung standen. Die noch ausstehenden Folgen (jeden Freitag wird eine neue freigeschaltet) hebe ich mir für später auf, denn Folge 13 endete mit einem Break, so dass ein Abschluss erst einmal gegeben ist.
Anfangs ging Discovery sehr lahm los, ich quälte mich durch die erste Folge. Doch mit zunehmender Dauer wird Discovery immer besser. Der hohe Produktionsaufwand hatte sich somit gelohnt. Auch wenn Michelle Burnham optisch sehr stark an Naomi aus „the Expanse" erinnert, gewinnt dieser Hauptcharakter zunehmend an Tiefe. Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.
Nebenbei nutzte ich die freie Zeit, um an meinem Linux Mint weiter zu arbeiten, schaute jedoch schon einmal nach Alternativen, sprich: einem neuen PC. Das linke Bein pocherte derweil so vor sich hin, ab und an stellte sich auch dieser stechende Schmerz mal wieder ein. Doch da ich an der Wunde bandagiert war und diese auch dran bleiben sollte, legte ich bloß ab und an das Bein noch, was kurzzeitig eine gewisse Entlastung brachte.
Jopi, Edith und Jürgen waren an dem Wochenende wegen Viktor, mit dem sie eine lange Freundschaft verband, zu Besuch. Anlässlich eines Gesprächs mit Jopi erwähnte ich meine Absicht, mir einen neuen PC zu kaufen. Denn zu diesem Schritt hatte ich mich nach einigen Überlegungen durchgerungen.
Sowohl er als auch Pocke rieten mir vom Neukauf ab, bloß weil sich Windows nicht mehr starten lässt. Alle 3 waren wir uns einig, dass man mit Linux fast alles machen kann, aber eben nur fast. In den Tagen zuvor war mir dies schmerzlich bewusst geworden, als ich zu.B. kein vernünftiges Programm fand, um Bilder auf das Druckformat 12 x 8 cm zu bringen.
Vor allem dachte ich an mein Quicksteuer von Lexware, was mich Jahr für Jahr 35,-€ kostet. Da hatte ich mir noch überlegt, es über Wine laufen zu lassen. Jopi riet mir zum Einsatz einer virtuellen Maschine, doch das klang mir viel zu kompliziert. Jedenfalls motivierte mich das genüssliche Grinsen von Jopi und Pocke ob meines Ärgers über mein "Home Office"zum Säubern meines alten PCs.
Sonntag Abend nach dem Krimi, meine Löwin schlief schon, machte ich mich flugs an die Arbeit mit der Sicherung. Auf meiner externen Festplatte hatte ich genügend freie Kapazitäten, um dort die wichtigsten Daten von der Linux- wie von der Windows-Partition zu verstauen. USB 3.0 mit einem neuen Rechner wäre hier schön gewesen, doch mit meinem alten Rechner dauerte es halt etwas länger.
Zusammen mit mir wartete Liam Neeson als Sky Marshall Bill Marks in Non-Stop. Sinnlose Gewalt nach Mitternacht, so liebe ich das. Am Ende konnte Liam Neeson seine Unschuld beweisen und alle Insassen des Flugzeugs retten, auch das kleine Mädchen. Julianne Moore war auch mit von der Partie als verständnisvolle Passagierin.

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