Wie letzten Monat schon erwähnt, bin ich beim Durchsuchen von Youtube nach Videos von Imelda May auf interessante Bands gestoßen. Direkt und als erstes fiel mir dabei „The Silver Shine“ auf.
Diese neuere Rockabilly Band wurde schon 2004 in Budapest gegründet und hat es bis heute auf 5 – 6 veröffentlichte CDs gebracht. Nicht schlecht für eine ungarische Band, denn Ungarn ist nicht gerade bekannt für eine furiose Rockszene.
Dafür ist aber die Band furios unterwegs. Schon beim ersten Ansehen dieses Videos war ich bereits nach wenigen Sekunden vom Standbasslauf und der mitreißenden Gitarrenarbeit hin und weg. Vom Sound her klingt das Ganze eher nach Punk-a-billy, lediglich der Standbass hält den Sound noch ungefähr auf Neo Rockabilly Kurs. Auch optisch war ich von dem grobschlächtig wirkenden Sänger und Gitarristen sowie der grenzdebil lächelnden Bassistin angetan. Wirkt im ersten Moment vielleicht etwas bemüht oder auch unbeholfen, hat aber Charme, wenn man einfach mal verinnerlicht, dass hier noch Musiker am Start sind, die eben nicht in eine eingefahrene Rock `n` Roll Kultur hineingeboren wurden wie unsereiner.
Allein das macht die ganze Geschichte charmant und richtig frisch wie nen Fisherman`s. Hinzu kommt, dass sich die Band auch um klare und eingängige Soundstrukturen bemüht, was ja mittlerweile in den USA, Großbritannien oder auch bei uns nicht mehr selbstverständlich ist, weil die Bands wohl immer noch der Meinung sind, dass man einen Song nicht zu eingängig machen sollte. Gerade so als ob darunter die Qualität leiden würde. Ich habe schon seit Jahren den Eindruck, die Bands haben regelrecht Angst davor, sich auf leicht eingängige Songs zu beschränken, weil man ihre Musik ansonsten unter Schlager einsortieren würde.
Ist natürlich totaler Blödzinn, aber seit den Ramones oder auch den Undertones muß man die Kapellen mit den durchgängig „guten“ Stücken suchen. Hierbei handelt es sich offenbar um eine seltene Spezies.
Jetzt ist es nicht so, dass alle Songs von „the Silver Shine“ richtig durchzünden wie eine Rakete, aber vom Songwriting her würde ich das hier als Champions League bezeichnen. Und wenn ich allein schon an Revolverheld denke, da ist mir der leicht asozial aussehende Ungar namens „Ati EDGE“ allemal lieber.
Die Band hat sich in den letzten Jahren in ganz Europa, aber auch in den USA, eine gute Credibility bei den Neo Rockabilly Fans erarbeitet. Die Basis ist zwar nach wie vor im östlichen Europa verortet, aber Touren u. a. mit „Reverend Horton Heat“, den Meteors oder auch den „Long Tall Texans“ machten die Band weltweit bekannt.
Bei den Fans des Neo Rockabilly. Leider ist diese Musik nicht (mehr) massentauglich, so das nicht nur Udorallala nichts von dieser Band erahnte. Aber es lohnt sich, dieser Band auf dem eigenen „Plattenteller“ zuhause eine Chance zu geben.
Oder auch auf der Bühne, wenn möglich. Und das nicht nur wegen „Krista Kat“, der Bassistin, die häufig auch den Gesangspart übernimmt. Ihre Akustik Version von „Mercedes Benz“ ist sogar überraschend gut, da ich bei ihr ein derartiges Stimmvolumen eigentlich nicht erwarten würde.
Also, Folks: Schaut Euch nach Genuss dieses Videos ruhig nach weiteren Schmankerln dieser Band aus Ungarn bei Youtube um. Ihr werdet überrascht und begeistert sein!
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