1
Joshua Tree - Das Fossil (Band 1 - 3)
Weiter gehts mit deutschsprachiger Science Fiction. Joshua Tree konnte mich bereits mit Behemoth 2333 begeistern; wie sieht das mit diesem Zyklus aus?
Sehr gut! Besonders gefallen hat mir die klarere Strukturierung als bei Behemoth 2333. Denn beim Fossil bleibt die Zahl an Handlungsorten überschaubar, so dass sich der Leser erheblich besser auf die Story konzentrieren kann. Diese ist trotz einiger Twists und neu hinzukommenden offenen Fragen von einer gradlinigen und einfachen Natur.
Der Zyklus beginnt mit 3 verschiedenen Handlungssträngen, von denen einer in der Vergangenheit des Jahres 2018 spielt. Ansonsten schreiben wir das Jahr 2042. Der 1. Roman beginnt als brutaler Crime Thriller, als die Witwe des kanadischen Archäologen Dan Jackson ermordet wird. Dieser war 2018 spurlos verschwunden.
Starten wir 2018. Dan Jackson hat in der Antarktis eine riesige Pyramide entdeckt und findet dann auch noch Beweise, dass bereits vor 66 Millionen Jahren eine intelligente Spezies auf der Erde gelebt hatte, die dann aber dank der Eiszeit untergegangen war. Die circa 2,50 Meter großen Humanoiden hatten sogar den Mars besucht; ihre Technologie war erheblich weiter als die des heutigen Homo Sapiens entwickelt.
Ungewollt weckt Jackson einen der „Erbauer“ aus seinem Kälteschlaf und stirbt dank einer zu sauerstoffhaltigen Atmosphäre in der Kammer des Erbauers. Warum dieser übrigens altsumerisch spricht, wird nur kurz angedeutet („als er das letzte Mal Kontakt zu Menschen hatte“), ist jedoch für den Fortgang der Handlung uninteressant.
2042. Die taffe Ermittlerin Agatha Devenworth bekommt den eher biederen Südtiroler Polizisten Pano Hofer als Partner zugeteilt; Anfangs widerwillig, lernt sie jedoch Panos‘ Scharfsinn alsbald zu schätzen. Das erinnert etwas an Lethal Weapon, treibt die Geschichte allerdings unterhaltsam an. Nicht alles aus den USA ist schlecht.
Bei ihren Recherchen drängt sich alsbald der Name Luther Karlhammer auf. Der südafrikanische Unternehmer hat mit seiner Organisation (Human Foundation) u.a. die Weltmeere vom Plastikmüll befreit. Er war der Geldgeber von Jackson gewesen und profitierte von dessen Entdeckung in der Antarktis. Denn der Erbauer namens Xinth gibt sein überlegenes technisches Know How nach und nach an die Menschheit weiter.
Aber er hat einen Gegenspieler - anfangs schlicht „der Feind“ genannt. Diesem sind Devenworth und Hofer auf den Fersen und führen ihn, wenn auch unfreiwillig, zur Pyramide und damit zu Xinth. Der Fremde heißt eigentlich Hortat und ist ebenfalls ein Erbauer, der vor Jahrmillionen, als die Kultur der Erbauer beim notwendigen Massenexodus (Meteoreinschlag; Aussterben Saurier) in den Weltraum ausgestorben war, von Xinth auf dem Mars verbannt worden war.
Somit sind wir beim letzten Handlungsstrang; bei der Astronautin Filio Amorosa, Teilnehmerin und einzige Überlebende der Marsexpedition von 2039. Die fristet ihr Dasein als Schatzsucherin, die mit ihrer Crew im indischen Ozean nach einem bestimmten Trümmerstück ihrer bei der Rückkehr abgestürzten Raumkapsel.
Als sie das Stück findet, lässt sie ihre Crew im Stich und verkauft den Fund von vermeintlich außerirdischer Artefakte an Karlhammer, um damit einen Platz bei der nächsten Marsexpedition zu ergattern. Leider explodiert die Rakete schon bei den Startvorbereitungen, wieder bleibt Amorosa am Leben.
Am Ende des ersten Teils können Pano und Devenworth den Feind nur mit Mühe töten; Karlhammer und Xinth werden schwer verletzt. Und Karlhammer kann Amorosa doch noch einen Trip zum Mars bieten. Sie muss dort unbedingt hin, leidet sie doch bezüglich der ersten Mission an einer Amnesie. Praktisch zur Spannungssteigerung.
Nahezu nahtlos geht es im zweiten Teil weiter. Da die Pyramide in der Arktis (die Erbauer nennen diese Geth) über ein Wurmloch mit dem Schiff von Hortat auf dem Mars per Wurmloch verbunden ist, sind Filio Amorosa und der grantlige Techniker Cassidy ohne Zeitverlust, aber mit wenig Sauerstoff, auf dem Mars und stehen alsbald auch Hortat gegenüber; und auch Heinrich Marks, ihrem Geliebten von der ersten Mars Mission.
Womit wir auch gleich bei einem neuen Rückblick sind. Diesmal geht es ins Jahr 2039 zur ersten Mars Mission zurück. So nach und nach erfährt der Leser, was bei der ersten Mission nun passiert und warum diese gescheitert war. Schnell wird hier das Freund-Feind Bild durcheinander gebracht. Ist Hortat wirklich der Bösewicht, der aufgehalten werden muss?
Hortat war zu seiner Zeit ein Wissenschaftler gewesen, der die „Mikrophage 21“ entwickelt hat. Mithilfe dieser war es ihm u.a. möglich, den Attentäter im 1. Teil zu steuern. Und er benutzte diese 2039, um die anderen Crewmitglieder der ersten Expedition zu beeinflussen, damit sie Xinth bei ihrer Rückkehr zur Erde töten sollten.
Xinth stellt sich eher als konservativer Priester heraus, der die in Geth gelagerten letzten 10.000 Embryonen der Erbauer in den Zwölferraum (Hyperraum) bringen will, obwohl der Exodus der Erbauer 66Mio Jahre zuvor dank des psychisch zu belastenden Zwölferraums gescheitert war. Hortat will den Verlust der Embryos vermeiden und Xinth töten.
Dienstag, 29. April 2025
Mittwoch, 23. April 2025
Hartmudo: Belgien
10
Im Gegensatz zu Antwerpen ist der Bahnhof von Brügge keine Schönheit. Der klobige Betonklotz, welchen die Belgier mitten in die schöne Parklandschaft geknallt hatten, ließ Schlimmes für unseren heutigen Abstecher befürchten. Hätten wir vielleicht doch eher Gent besuchen sollen? Wir parkten den Wagen ab und gingen los Richtung Innenstadt.
Und immer den anderen Touristen hinterher. Und ich sah da schon einen stundenlangen Gewaltmarsch auf mich zukommen. Da schlug wieder mein allgegenwärtiger Pessimismus durch; meine Ungeduld, die Abneigung gegen übermäßige Anstrengungen… wie auch immer: Die ganzen negativen Gedanken lösten sich - wie zumeist eigentlich - schon nach wenigen Minuten der Unrast in Wohlgefallen auf.
Denn bereits nach knapp 100 Metern überquerten wir einen der zahlreichen Kanäle und konnten von der Brücke aus auf eine schöne Parklandschaft, aufgeheitert dank Wasserfontainen, blicken. Der herrliche Sonnenschein leuchtete dazu das Bild optimal aus, auch wenn die immer noch relativ kühle Witterung das Öffnen der Jacke verhinderte.
Was für ein Kontrast zu Ostende. Hier in Brügge war wirklich Frühling angesagt. Es dauerte dann nicht lange, da waren wir bereits in die engen Häuserschluchten des Stadtkerns vorgedrungen. Rote und gelbe Ziegelstein Bauten prägten die zusammenhängenden Häuserschluchten in Backsteingotik, fast fühlte ich mich an mittelalterliche Burgmauern erinnert.
Und etwas weiter im Hintergrund erblickten wir auch schon eine bekannte Sehenswürdigkeit von Brügge, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Die Liebfrauenkirche ist ein besonders schönes Werk der Backsteingotik und außerdem Grabstätte von Karl dem Kühnen, durch dessen übermäßigen Ehrgeiz das ehedem mächtige Herzogtum Burgund 1477 unterging und zunächst der französischen Krone anheimfiel.
Brügges mittelalterliches Stadtbild nebst den historischen Gebäuden sind nie durch Kriege direkt bedroht worden, selbst in beiden Weltkriegen nicht. Im 15. Jahrhundert galt Brügge als eine der wirtschaftlich und kulturell reichsten Städte Europas; dank der florierenden Textilindustrie nebst dem angeschlossenen Fernhandel wurde Brügge zu einer der wichtigsten Geburtsstätte des Frühkapitalismus.
Im Zentrum des mittelalterlichen Kerns befindet sich der Grote Markt, welcher im Mittelalter noch mit einem Schiff direkt angefahren werden konnte. Wie der Markt im 13. Und 14. Jahrhundert gebaut, überragt der Turm Belfort die gesamte Stadt; im Mittelalter diente er als Brandwache. Bis heute darf ihn kein Neubau überragen.
Brügge erwies sich für uns also schon nach kurzer Zeit zu einem wirklich schönen Kontrast zu Ostende und vor allem Antwerpen. Hier spürt man noch die vergangene Größe burgundischer und flandrischer Kaufleute, welche den Übergang von einer adligen Ständegesellschaft zur modernen bürgerlichen Lebenskultur angestoßen hatten.
In einer richtig engen Gasse - knappe drei Meter breit - wurde dies deutlich spürbar. Saubere und renovierte Hausfassaden mit gelben Ziegeln. Selbst das Kopfsteinpflaster war moosbefreit und wirkte wie grad frisch angelegt. Der Tisch mit den zwei Stühlen mitten in der Gasse vermittelte den liebevollen Eindruck, dass hier das Leben auch auf der Straße stattfindet.
Ein oder zwei Ecken nach dieser kleinen Gasse betraten dann endlich die langgezogene Straße mit den vielen kleinen Geschäften - umgangssprachlich auch als Touristenrennbahn bekannt. Diesen schönen Begriff hatte zugegebenermaßen mein alter und schwedischer Freund Pan für die Einkaufsmeile in Stockholm geprägt.
Wobei sich hier als Vergleich eher die irischen oder auch deutschen Kleinstädte anbieten, denn daran erinnerte mich diese Straße in Brügge sofort. Eine reine Fußgängerzone zwischen zwei durchgehenden, maximal dreigeschossigen Häuserreihen mit kleinsteinigem Straßenpflaster. Und dazu am späten Vormittag voller Menschen, besser gesagt Konsumenten.
Willkommen also in Kilkenny oder in Minden, wie es beliebt. Wobei es in Brügge, da Belgien, eine Vielzahl kleiner Schokolaterien gibt, tatsächlich auch landesweite Ketten. Meine Löwin zeigte sich auch hier begeistert, mich dagegen nervte es bald eher, da mir spätestens im dritten oder vierten Laden aufgefallen war, dass sich das Warenangebot überall stark ähnelte. Ich kenne das von den selbstgestrickten Schals und Pullovern aus Schafswolle in Irland.
Dessen ungeachtet machte es mir großen Spaß, bei anhaltend blauen Himmel durch Licht oder Schatten zu schlendern. Und den vielen Kutschen, hier wohl eine unverzichtbare Attraktion für Touristen, auszuweichen, die uns alle naselang entgegenkamen. Da wurde es so langsam an der Zeit, in einem Cafe eine Pause einzulegen.
Wir fanden dieses Cafe am Ende der Fußgängerzone an einem kleinen Platz. Dort konnten wir die Fuhrwerke mit Schmackes in die Fußgängerzone einfahren sehen. Gegenüber befand sich ein Diamantmuseum; kurz überlegten wir noch, ob wir etwas für die kulturelle Bildung unternehmen könnten. Geschenkt, das Museum war am Sonntag geschlossen.
Im Cafe "De Katelijne" hatten wir uns nach drinnen gesetzt, obwohl die Bedienung bei unserem Eintreffen gerade die Außenbestuhlung hergerichtet hatte. Nun ging ja ein wenig Wind und die Luft war immer noch frisch, so dass wir uns drinnen einen gemütlicheren Platz erhofft hatten. Durch das große Fenster, neben dem wir saßen, hatten wir einen guten Blick auf das bunte Treiben in diesem Teil von Brügge, das ungleich angenehmer auffiel als Antwerpen oder Ostende.
Da bot es sich für mich förmlich an, den Vormittag mit einem Jupiler ausklingen zu lassen. Meine Löwin gönnte sich eine heiße Choki und ein "Croque Monsieur", welches 15 € kostete und aus zwei jeweils doppelten Toastbrotscheiben bestand, welche dann beide auch eine hauchdünne Scheibe Schinken und eine nicht dickere Scheibe Käse umschlossen.
Die Salatbeilage dazu sorgte zwar für eine angenehmere Optik, konnte aber den negativen Gesamteindruck in der Relation zum Preis nicht verbessern. Aber wenigstens hatten wir einen bequemen Sitzplatz gehabt und ein Jupiler ist ein Jupiler ist ein Jupiler.
Nun war die Pause vorbei - wir begaben uns auf den Rückweg, besser gesagt, wir gingen die Fußgängerzone zurück, um uns auch noch das andere Ende der Innenstadt, sprich den groten Markt, anzuschauen. Und ja, mittlerweile schlug die Uhr 12 Uhr mittags. Da war es an der Zeit, eine "richtige" Mahlzeit einzunehmen.
Im Gegensatz zu Antwerpen ist der Bahnhof von Brügge keine Schönheit. Der klobige Betonklotz, welchen die Belgier mitten in die schöne Parklandschaft geknallt hatten, ließ Schlimmes für unseren heutigen Abstecher befürchten. Hätten wir vielleicht doch eher Gent besuchen sollen? Wir parkten den Wagen ab und gingen los Richtung Innenstadt.
Und immer den anderen Touristen hinterher. Und ich sah da schon einen stundenlangen Gewaltmarsch auf mich zukommen. Da schlug wieder mein allgegenwärtiger Pessimismus durch; meine Ungeduld, die Abneigung gegen übermäßige Anstrengungen… wie auch immer: Die ganzen negativen Gedanken lösten sich - wie zumeist eigentlich - schon nach wenigen Minuten der Unrast in Wohlgefallen auf.
Denn bereits nach knapp 100 Metern überquerten wir einen der zahlreichen Kanäle und konnten von der Brücke aus auf eine schöne Parklandschaft, aufgeheitert dank Wasserfontainen, blicken. Der herrliche Sonnenschein leuchtete dazu das Bild optimal aus, auch wenn die immer noch relativ kühle Witterung das Öffnen der Jacke verhinderte.
Was für ein Kontrast zu Ostende. Hier in Brügge war wirklich Frühling angesagt. Es dauerte dann nicht lange, da waren wir bereits in die engen Häuserschluchten des Stadtkerns vorgedrungen. Rote und gelbe Ziegelstein Bauten prägten die zusammenhängenden Häuserschluchten in Backsteingotik, fast fühlte ich mich an mittelalterliche Burgmauern erinnert.
Und etwas weiter im Hintergrund erblickten wir auch schon eine bekannte Sehenswürdigkeit von Brügge, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Die Liebfrauenkirche ist ein besonders schönes Werk der Backsteingotik und außerdem Grabstätte von Karl dem Kühnen, durch dessen übermäßigen Ehrgeiz das ehedem mächtige Herzogtum Burgund 1477 unterging und zunächst der französischen Krone anheimfiel.
Brügges mittelalterliches Stadtbild nebst den historischen Gebäuden sind nie durch Kriege direkt bedroht worden, selbst in beiden Weltkriegen nicht. Im 15. Jahrhundert galt Brügge als eine der wirtschaftlich und kulturell reichsten Städte Europas; dank der florierenden Textilindustrie nebst dem angeschlossenen Fernhandel wurde Brügge zu einer der wichtigsten Geburtsstätte des Frühkapitalismus.
Im Zentrum des mittelalterlichen Kerns befindet sich der Grote Markt, welcher im Mittelalter noch mit einem Schiff direkt angefahren werden konnte. Wie der Markt im 13. Und 14. Jahrhundert gebaut, überragt der Turm Belfort die gesamte Stadt; im Mittelalter diente er als Brandwache. Bis heute darf ihn kein Neubau überragen.
Brügge erwies sich für uns also schon nach kurzer Zeit zu einem wirklich schönen Kontrast zu Ostende und vor allem Antwerpen. Hier spürt man noch die vergangene Größe burgundischer und flandrischer Kaufleute, welche den Übergang von einer adligen Ständegesellschaft zur modernen bürgerlichen Lebenskultur angestoßen hatten.
In einer richtig engen Gasse - knappe drei Meter breit - wurde dies deutlich spürbar. Saubere und renovierte Hausfassaden mit gelben Ziegeln. Selbst das Kopfsteinpflaster war moosbefreit und wirkte wie grad frisch angelegt. Der Tisch mit den zwei Stühlen mitten in der Gasse vermittelte den liebevollen Eindruck, dass hier das Leben auch auf der Straße stattfindet.
Ein oder zwei Ecken nach dieser kleinen Gasse betraten dann endlich die langgezogene Straße mit den vielen kleinen Geschäften - umgangssprachlich auch als Touristenrennbahn bekannt. Diesen schönen Begriff hatte zugegebenermaßen mein alter und schwedischer Freund Pan für die Einkaufsmeile in Stockholm geprägt.
Wobei sich hier als Vergleich eher die irischen oder auch deutschen Kleinstädte anbieten, denn daran erinnerte mich diese Straße in Brügge sofort. Eine reine Fußgängerzone zwischen zwei durchgehenden, maximal dreigeschossigen Häuserreihen mit kleinsteinigem Straßenpflaster. Und dazu am späten Vormittag voller Menschen, besser gesagt Konsumenten.
Willkommen also in Kilkenny oder in Minden, wie es beliebt. Wobei es in Brügge, da Belgien, eine Vielzahl kleiner Schokolaterien gibt, tatsächlich auch landesweite Ketten. Meine Löwin zeigte sich auch hier begeistert, mich dagegen nervte es bald eher, da mir spätestens im dritten oder vierten Laden aufgefallen war, dass sich das Warenangebot überall stark ähnelte. Ich kenne das von den selbstgestrickten Schals und Pullovern aus Schafswolle in Irland.
Dessen ungeachtet machte es mir großen Spaß, bei anhaltend blauen Himmel durch Licht oder Schatten zu schlendern. Und den vielen Kutschen, hier wohl eine unverzichtbare Attraktion für Touristen, auszuweichen, die uns alle naselang entgegenkamen. Da wurde es so langsam an der Zeit, in einem Cafe eine Pause einzulegen.
Wir fanden dieses Cafe am Ende der Fußgängerzone an einem kleinen Platz. Dort konnten wir die Fuhrwerke mit Schmackes in die Fußgängerzone einfahren sehen. Gegenüber befand sich ein Diamantmuseum; kurz überlegten wir noch, ob wir etwas für die kulturelle Bildung unternehmen könnten. Geschenkt, das Museum war am Sonntag geschlossen.
Im Cafe "De Katelijne" hatten wir uns nach drinnen gesetzt, obwohl die Bedienung bei unserem Eintreffen gerade die Außenbestuhlung hergerichtet hatte. Nun ging ja ein wenig Wind und die Luft war immer noch frisch, so dass wir uns drinnen einen gemütlicheren Platz erhofft hatten. Durch das große Fenster, neben dem wir saßen, hatten wir einen guten Blick auf das bunte Treiben in diesem Teil von Brügge, das ungleich angenehmer auffiel als Antwerpen oder Ostende.
Da bot es sich für mich förmlich an, den Vormittag mit einem Jupiler ausklingen zu lassen. Meine Löwin gönnte sich eine heiße Choki und ein "Croque Monsieur", welches 15 € kostete und aus zwei jeweils doppelten Toastbrotscheiben bestand, welche dann beide auch eine hauchdünne Scheibe Schinken und eine nicht dickere Scheibe Käse umschlossen.
Die Salatbeilage dazu sorgte zwar für eine angenehmere Optik, konnte aber den negativen Gesamteindruck in der Relation zum Preis nicht verbessern. Aber wenigstens hatten wir einen bequemen Sitzplatz gehabt und ein Jupiler ist ein Jupiler ist ein Jupiler.
Nun war die Pause vorbei - wir begaben uns auf den Rückweg, besser gesagt, wir gingen die Fußgängerzone zurück, um uns auch noch das andere Ende der Innenstadt, sprich den groten Markt, anzuschauen. Und ja, mittlerweile schlug die Uhr 12 Uhr mittags. Da war es an der Zeit, eine "richtige" Mahlzeit einzunehmen.
Samstag, 19. April 2025
Hartmudo: Superwumms
28
Nur mal so am Rande: Braunkohl musste früher immer einmal Frost abbekommen haben. Nur so bildete sich eine gewisse Süße durch Umwandlung von Stärke in Zucker. Dem versuche ich mich bei "meinem" Braunkohl (wenn ich ihn selbst koche) durch Beigabe von Mumme anzunähern. Die Mumme, eine mittelalterliche Erfindung Braunschweiger Bierbrauer, ist ein alkoholfreies Getränk mit mehr Gerstenmalz, als es pur erträglich ist.
Daher kommt mein Braunkohl auch ohne zusätzliches Schmalz aus. Lediglich Gemüsebrühe und so einiges an Haferflocken verleihen meinem Braunkohl mit Mumme einen runden Geschmack, der keine Wünsche offen lässt. Sicherlich schütte ich auch etwas mehr Senf als vorgeschrieben in den Kohl, aber 200 Gramm Gänseschmalz, wie es mein Vater einst vorexerziert hatte, sind für mich nicht darstellbar.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Auch der Braunkohl meiner Schwester ist lecker, keine Frage. Nach diesem opulenten Mahl wurde es dann gemütlich. Wie es in unserem Kegelclub ein schöner Brauch ist, ging nun das Wichteln los. Links rum, rechts rum oder direkt den einzig interessanten Gegenstand auf dem Tisch zu sich tauschen. Das dauerte 10 Minuten mit Stoppuhr, dann war der Spaß vorbei.
Anschließend blieben wir noch sitzen und plauderten ein wenig. Im Jahr zuvor hatte ich da noch den Aquavit getrunken, der einzige Schnaps, den Bud im Haus gehabt hatte. Er selbst war ja die letzten bald 20 Jahre seines Lebens abstinent gewesen. Einige Wolters dazu… dieses Jahr halt nicht. Fiel mir diesmal leicht - die Erinnerung an diese eine Nacht nach der Solo-Kartenrunde hatte mir vollauf gereicht.
So nach und nach erlahmten unsere Gespräche und es wurde Zeit, den späten Nachmittag zu beenden und nach Hause zu fahren. In der beginnenden Dunkelheit fuhren wir mit Mary und Charles zurück. Zu Hause angekommen, spielte ich mit meiner Löwin noch zwei Runden Take Five, bevor wir vor der Glotze abhingen.
Als ich mich später dann mit Alan und Charlie getroffen hatte, waren meine Dämonen schon längst wieder eingetroffen. Auch dieser Tag war sehr schön gewesen, konnte aber die Nacht nicht positiv gestalten. So dämmerte ich bis zum Morgen dahin; kurze Schlafphase von zwei bis drei Stunden, dann wach nach dem Toilettengang und am nächsten Morgen wie gerädert.
"Hört das denn nie auf?" Dachte ich nicht zum ersten Mal.
Montag, 27. Februar. An diesem Morgen war mein letzter Termin bei der Krankengymnastik Kreisel gewesen. Die Physio zeigte mir noch einmal einige Übungen für mein Handgelenk und beschwor mich, die Übungen täglich durchzuführen, um die Funktionsfähigkeit meines rechten Handgelenks optimal zu erhalten.
Die Übungen während der sechs Sitzungen hatten mir tatsächlich etwas gebracht, keine Frage. Bloß zu Hause hatte ich es da schon nicht mehr umsetzen können. An mangelnder Zeit lag das garantiert nicht. Eher daran, dass ich noch eine Tätigkeit zusätzlich als meine tägliche Routine eingesammelt hätte.
Wenigstens war ich anschließend nachmittags noch fit genug gewesen, mich mit dem Bus in die Stadt zu begeben und einen Centergutschein im Wert von 30,- € als Geschenk für Jelas Schwester Deva zu kaufen. Den Weg zurück erledigte ich mal wieder zu Fuß; ich hatte immer diese Zahl von 10.000 Schritten vor dem Auge.
An diesem Tag hatte ich außerdem zwischen Krankengymnastik und Stadtbummel noch etwas anderes sehr wichtiges erledigt. Wegen der Kosten des Unfalls hatte ich noch eine Mail an das Personalamt geschickt. Zu diesem speziellen Punkt meiner Krankheitsgeschichte muss ich an dieser Stelle einmal ausholen. Diesen Teilaspekt erzähle ich dann doch lieber im Zusammenhang und nicht im laufenden Zeitrahmen.
Der Nerv wegen der Kostenübernahme der Krankenbehandlung im Zusammenhang mit meinem Unfall hatte am 3. Februar begonnen gehabt, dem Tag meines ersten Walks mit Charles. Wobei… eigentlich begann das sogar noch etwas eher - und zwar mit dem Schreiben der Debeka, meiner Krankenkasse, welches ich kurz nach der Weihnachtsfeier der Trantüten Ende Januar erhalten hatte.
Nur mal so am Rande: Braunkohl musste früher immer einmal Frost abbekommen haben. Nur so bildete sich eine gewisse Süße durch Umwandlung von Stärke in Zucker. Dem versuche ich mich bei "meinem" Braunkohl (wenn ich ihn selbst koche) durch Beigabe von Mumme anzunähern. Die Mumme, eine mittelalterliche Erfindung Braunschweiger Bierbrauer, ist ein alkoholfreies Getränk mit mehr Gerstenmalz, als es pur erträglich ist.
Daher kommt mein Braunkohl auch ohne zusätzliches Schmalz aus. Lediglich Gemüsebrühe und so einiges an Haferflocken verleihen meinem Braunkohl mit Mumme einen runden Geschmack, der keine Wünsche offen lässt. Sicherlich schütte ich auch etwas mehr Senf als vorgeschrieben in den Kohl, aber 200 Gramm Gänseschmalz, wie es mein Vater einst vorexerziert hatte, sind für mich nicht darstellbar.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Auch der Braunkohl meiner Schwester ist lecker, keine Frage. Nach diesem opulenten Mahl wurde es dann gemütlich. Wie es in unserem Kegelclub ein schöner Brauch ist, ging nun das Wichteln los. Links rum, rechts rum oder direkt den einzig interessanten Gegenstand auf dem Tisch zu sich tauschen. Das dauerte 10 Minuten mit Stoppuhr, dann war der Spaß vorbei.
Anschließend blieben wir noch sitzen und plauderten ein wenig. Im Jahr zuvor hatte ich da noch den Aquavit getrunken, der einzige Schnaps, den Bud im Haus gehabt hatte. Er selbst war ja die letzten bald 20 Jahre seines Lebens abstinent gewesen. Einige Wolters dazu… dieses Jahr halt nicht. Fiel mir diesmal leicht - die Erinnerung an diese eine Nacht nach der Solo-Kartenrunde hatte mir vollauf gereicht.
So nach und nach erlahmten unsere Gespräche und es wurde Zeit, den späten Nachmittag zu beenden und nach Hause zu fahren. In der beginnenden Dunkelheit fuhren wir mit Mary und Charles zurück. Zu Hause angekommen, spielte ich mit meiner Löwin noch zwei Runden Take Five, bevor wir vor der Glotze abhingen.
Als ich mich später dann mit Alan und Charlie getroffen hatte, waren meine Dämonen schon längst wieder eingetroffen. Auch dieser Tag war sehr schön gewesen, konnte aber die Nacht nicht positiv gestalten. So dämmerte ich bis zum Morgen dahin; kurze Schlafphase von zwei bis drei Stunden, dann wach nach dem Toilettengang und am nächsten Morgen wie gerädert.
"Hört das denn nie auf?" Dachte ich nicht zum ersten Mal.
Montag, 27. Februar. An diesem Morgen war mein letzter Termin bei der Krankengymnastik Kreisel gewesen. Die Physio zeigte mir noch einmal einige Übungen für mein Handgelenk und beschwor mich, die Übungen täglich durchzuführen, um die Funktionsfähigkeit meines rechten Handgelenks optimal zu erhalten.
Die Übungen während der sechs Sitzungen hatten mir tatsächlich etwas gebracht, keine Frage. Bloß zu Hause hatte ich es da schon nicht mehr umsetzen können. An mangelnder Zeit lag das garantiert nicht. Eher daran, dass ich noch eine Tätigkeit zusätzlich als meine tägliche Routine eingesammelt hätte.
Wenigstens war ich anschließend nachmittags noch fit genug gewesen, mich mit dem Bus in die Stadt zu begeben und einen Centergutschein im Wert von 30,- € als Geschenk für Jelas Schwester Deva zu kaufen. Den Weg zurück erledigte ich mal wieder zu Fuß; ich hatte immer diese Zahl von 10.000 Schritten vor dem Auge.
An diesem Tag hatte ich außerdem zwischen Krankengymnastik und Stadtbummel noch etwas anderes sehr wichtiges erledigt. Wegen der Kosten des Unfalls hatte ich noch eine Mail an das Personalamt geschickt. Zu diesem speziellen Punkt meiner Krankheitsgeschichte muss ich an dieser Stelle einmal ausholen. Diesen Teilaspekt erzähle ich dann doch lieber im Zusammenhang und nicht im laufenden Zeitrahmen.
Der Nerv wegen der Kostenübernahme der Krankenbehandlung im Zusammenhang mit meinem Unfall hatte am 3. Februar begonnen gehabt, dem Tag meines ersten Walks mit Charles. Wobei… eigentlich begann das sogar noch etwas eher - und zwar mit dem Schreiben der Debeka, meiner Krankenkasse, welches ich kurz nach der Weihnachtsfeier der Trantüten Ende Januar erhalten hatte.
Sonntag, 13. April 2025
Contramann: kurz gesehen im April
https://overton-magazin.de/hintergrund/gesellschaft/gutmenschen-gegen-geldmenschen-ein-vergebliches-ringen/
Hier ein schöner Abgesang auf die Ampelregierung, insbesondere auf deren moralischen Anspruch. Die sich per Gaza- und Ukrainekrieg als Scheinmoral herausstellte.
Hier gebe ich dem Kommentator Recht, wenn er meint, dass die (ehemalige) deutsche Regierung in ihrem Handeln an die Verkäufer des „Wachturms“ erinnert. Denn egal ob Ukraine, Gaza oder dem unsäglichen Donald Trump: Moralinsauer wird eine schwarz-weiße Wertordnung gepredigt, welche keinen Widerspruch duldet.
Dabei ist gerade beim Vergleich zwischen den Konflikten in der Ukraine und im Gazastreifen mehr als offensichtlich, dass lediglich die „Werte“ der „Geldmenschen“ dank einer zumeist durch die Grünen repräsentierten Wertvorstellung mit einer Textur aufgehübscht werden.
Man verteufelt die russische Aggression; mahnt hier Inhumanität und Brutalität an. Das hindert dieselben Menschen nicht daran, die eher noch brutalere Vorgehensweise des Militärs des Staates Israel gegenüber der Zivilbevölkerung in Gaza als „Selbstverteidigungsrecht“ des Staates Israel zu entschuldigen.
Anders als im Ukraine-Konflikt ist für den „Gutmenschen“ im nahen Osten kein Bruch des sonst so beschworenen Völkerrechts erkennbar, wenn dort Kranke und Kinder zusammengeschossen werden. Nein - diese Politik der Illusionen (feministische Außenpolitik) propagiert erkennbar genau die Vorstellungen, die ja angeblich bekämpft werden sollen.
Da bekommen die von der Regierung und verschiedenen NGO’s unterstützten Demonstrationen gegen Rechts einen schalen Beigeschmack. Erschreckend finde ich daran, dass so viele sicherlich „gute Menschen“ nicht erkennen, was eigentlich offensichtlich ist: Die vertretenen Werte haben nichts mit den realen Ereignissen zu tun und dienen lediglich als hübsche Fassade für eine imperialistische Politik des Geldadels.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article255542372/Merz-stellt-551-Fragen-zu-NGOs-Gruene-sprechen-von-Angriff-auf-Zivilgesellschaft.html
Ich staune. Der Merz macht ausnahmsweise Mal was richtig Gutes. Einfach mal fragen, wie sich die vielen Nichtregierungsorganisationen (NGO’s) eigentlich finanzieren. Leser der Alternativen Presse wissen bereits seit Jahren von der verdeckten Finanzierung der NGO’s mittels Stiftungen etc. durch die Parteien, ja selbst Bundesministerien.
Ist ja auch öffentlich einsehbar, man muss halt nur - wie Merz jetzt - mal nachfragen. Dass Merz hierbei ihm genehme NGO’s wie „LibMod“ nicht in Frage stellt: Geschenkt. Der Hammer bei dieser Meldung ist aber die Reaktion des Grünen Giegold.
Er faselt von einem „Einschüchterungsversuch", von einem Angriff auf die Zivilgesellschaft ist die Rede. Derselbe Giegold hatte während Corona und auch bei den Aktionen gegen Rechts kein Problem, missliebige Mitbürger auszugrenzen.
Und das, lieber Herr Giegold, sind Methoden eines autokratischen Systems. Nicht die Fragen von Merz.
https://apollo-news.net/russland-ki-und-elon-musk-gruenen-politiker-von-notz-sieht-wahlmanipulation-als-erwiesen-an/
Oh Mann. Junge, Du solltest entschieden weniger von diesem Zeugs rauchen.
https://www.news.de/amp/politik/858422801/wladimir-putin-kann-deutschland-mit-raketen-angreifen-militaer-experte-warnt-deutschland-kann-staedte-nicht-schuetzen/1/
Na, da werden auch 500 Milliarden Euro „Sondervermögen" für Bundeswehr und Co. nichts dran ändern. Also wenn einem schon der Kackstift vor einem russischen Angriff geht, dann sollte einen auch klar sein, dass hier wieder alles wie vor 80 Jahren in Schutt und Asche liegen würde.
Von den Millionen Toten ganz zu schweigen. Selbst bei einem Sieg unserer demokratischen und freiheitsliebenden Streitkräfte ( sofern sich überhaupt genügend Dummköpfe finden, die zum Verrecken an die Ostfront gehen) wird es hinterher nicht viel zu feiern geben.
„Militär-Experte" - das ich nicht lache. Also: Jetzt packen wir unsere Schwänze mal schnell wieder in die Hosen und atmen dreimal durch. Waffenstillstand in der Ukraine, vielleicht sogar irgendwann Frieden. Und dazu an der Abrüstung arbeiten, nicht an der Aufrüstung.
https://rtde.org/meinung/239864-billionenschuld-und-klimaschutz-wenn-protest/
Ja, es ist schon zum Haare raufen. Da gingen und gehen Hunderttausende dank einer höchstens „geschönten“ Story von Correctiv auf die Straße, um gemeinsam mit der Regierung unsere Demokratie zu verteidigen.
Als der alte Bundestag jetzt in einer Nacht und Nebel Aktion die vor Jahren erst eingeführte Schuldenbremse aushebelt und die knapp eine Billion Euro umfassende Kreditaufnahme mehr oder weniger zur Aufrüstung frech als Sondervermögen deklariert, ging niemand zur Verteidigung der Demokratie auf die Straße.
Hey - was ist los? Wenn das kein Angriff auf die Demokratie ist, was dann? Oder braucht Ihr NGO’s, die Euch zur Demo einladen, weil Ihr selbst eigentlich kein Interesse mehr an Politik habt?
Dann ist es um die Demokratie wirklich schlecht bestellt.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Hier ein schöner Abgesang auf die Ampelregierung, insbesondere auf deren moralischen Anspruch. Die sich per Gaza- und Ukrainekrieg als Scheinmoral herausstellte.
Hier gebe ich dem Kommentator Recht, wenn er meint, dass die (ehemalige) deutsche Regierung in ihrem Handeln an die Verkäufer des „Wachturms“ erinnert. Denn egal ob Ukraine, Gaza oder dem unsäglichen Donald Trump: Moralinsauer wird eine schwarz-weiße Wertordnung gepredigt, welche keinen Widerspruch duldet.
Dabei ist gerade beim Vergleich zwischen den Konflikten in der Ukraine und im Gazastreifen mehr als offensichtlich, dass lediglich die „Werte“ der „Geldmenschen“ dank einer zumeist durch die Grünen repräsentierten Wertvorstellung mit einer Textur aufgehübscht werden.
Man verteufelt die russische Aggression; mahnt hier Inhumanität und Brutalität an. Das hindert dieselben Menschen nicht daran, die eher noch brutalere Vorgehensweise des Militärs des Staates Israel gegenüber der Zivilbevölkerung in Gaza als „Selbstverteidigungsrecht“ des Staates Israel zu entschuldigen.
Anders als im Ukraine-Konflikt ist für den „Gutmenschen“ im nahen Osten kein Bruch des sonst so beschworenen Völkerrechts erkennbar, wenn dort Kranke und Kinder zusammengeschossen werden. Nein - diese Politik der Illusionen (feministische Außenpolitik) propagiert erkennbar genau die Vorstellungen, die ja angeblich bekämpft werden sollen.
Da bekommen die von der Regierung und verschiedenen NGO’s unterstützten Demonstrationen gegen Rechts einen schalen Beigeschmack. Erschreckend finde ich daran, dass so viele sicherlich „gute Menschen“ nicht erkennen, was eigentlich offensichtlich ist: Die vertretenen Werte haben nichts mit den realen Ereignissen zu tun und dienen lediglich als hübsche Fassade für eine imperialistische Politik des Geldadels.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article255542372/Merz-stellt-551-Fragen-zu-NGOs-Gruene-sprechen-von-Angriff-auf-Zivilgesellschaft.html
Ich staune. Der Merz macht ausnahmsweise Mal was richtig Gutes. Einfach mal fragen, wie sich die vielen Nichtregierungsorganisationen (NGO’s) eigentlich finanzieren. Leser der Alternativen Presse wissen bereits seit Jahren von der verdeckten Finanzierung der NGO’s mittels Stiftungen etc. durch die Parteien, ja selbst Bundesministerien.
Ist ja auch öffentlich einsehbar, man muss halt nur - wie Merz jetzt - mal nachfragen. Dass Merz hierbei ihm genehme NGO’s wie „LibMod“ nicht in Frage stellt: Geschenkt. Der Hammer bei dieser Meldung ist aber die Reaktion des Grünen Giegold.
Er faselt von einem „Einschüchterungsversuch", von einem Angriff auf die Zivilgesellschaft ist die Rede. Derselbe Giegold hatte während Corona und auch bei den Aktionen gegen Rechts kein Problem, missliebige Mitbürger auszugrenzen.
Und das, lieber Herr Giegold, sind Methoden eines autokratischen Systems. Nicht die Fragen von Merz.
https://apollo-news.net/russland-ki-und-elon-musk-gruenen-politiker-von-notz-sieht-wahlmanipulation-als-erwiesen-an/
Oh Mann. Junge, Du solltest entschieden weniger von diesem Zeugs rauchen.
https://www.news.de/amp/politik/858422801/wladimir-putin-kann-deutschland-mit-raketen-angreifen-militaer-experte-warnt-deutschland-kann-staedte-nicht-schuetzen/1/
Na, da werden auch 500 Milliarden Euro „Sondervermögen" für Bundeswehr und Co. nichts dran ändern. Also wenn einem schon der Kackstift vor einem russischen Angriff geht, dann sollte einen auch klar sein, dass hier wieder alles wie vor 80 Jahren in Schutt und Asche liegen würde.
Von den Millionen Toten ganz zu schweigen. Selbst bei einem Sieg unserer demokratischen und freiheitsliebenden Streitkräfte ( sofern sich überhaupt genügend Dummköpfe finden, die zum Verrecken an die Ostfront gehen) wird es hinterher nicht viel zu feiern geben.
„Militär-Experte" - das ich nicht lache. Also: Jetzt packen wir unsere Schwänze mal schnell wieder in die Hosen und atmen dreimal durch. Waffenstillstand in der Ukraine, vielleicht sogar irgendwann Frieden. Und dazu an der Abrüstung arbeiten, nicht an der Aufrüstung.
https://rtde.org/meinung/239864-billionenschuld-und-klimaschutz-wenn-protest/
Ja, es ist schon zum Haare raufen. Da gingen und gehen Hunderttausende dank einer höchstens „geschönten“ Story von Correctiv auf die Straße, um gemeinsam mit der Regierung unsere Demokratie zu verteidigen.
Als der alte Bundestag jetzt in einer Nacht und Nebel Aktion die vor Jahren erst eingeführte Schuldenbremse aushebelt und die knapp eine Billion Euro umfassende Kreditaufnahme mehr oder weniger zur Aufrüstung frech als Sondervermögen deklariert, ging niemand zur Verteidigung der Demokratie auf die Straße.
Hey - was ist los? Wenn das kein Angriff auf die Demokratie ist, was dann? Oder braucht Ihr NGO’s, die Euch zur Demo einladen, weil Ihr selbst eigentlich kein Interesse mehr an Politik habt?
Dann ist es um die Demokratie wirklich schlecht bestellt.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Mittwoch, 2. April 2025
GuterPlatzzumBiertrinken: Kanne am Eck
Samstag, 22. März. Der Einkauf am Wochenende ist durch; Meine Löwin und ich hatten noch die letzten Besorgungen für den morgigen Doppelkopfabend sowie die Feierlichkeiten anlässlich meines Geburtstages nächstes Wochenende erledigt. Jetzt, am Nachmittag, hatten wir keine Termine. Die Renovierung in unserer Wohnung ist seit gestern ebenfalls durch - also ist es an der Zeit, ein wenig durchzuschnaufen.
Wolkenfreier Himmel, 17° Celsius. Der sehr angenehme Rückenwind trug mich bis zum Sander Bäckereicafe in Watenbüttel. Vom Ortsausgang Ölper bis hierher fühlte ich mich leicht wie eine Feder; jetzt sitze ich mit einem Pott Kaffee vor meinem Tablet und hacke in die Tastatur. Eine sehr interessante Frage hat sich da bei mir in den Kopf eingeschlichen:
Müsste diese Kolumne mittlerweile nicht eher "guterPlatzzumKaffeetrinken" heißen? Denn schon seit geraumer Zeit, seit über einem Jahr, mache ich während meiner Touren vorwiegend eher eine Pause in einem Cafe und trinke dann auch denselbigen, anstatt mir ein Bier zu gönnen. Das war aber nicht mein Anspruch gewesen, nie und nimmer nicht.Ganz klar, da wird sich was ändern müssen. Und weil es dieser Tage bereits in den Frühling übergeht, fühle ich mich bemüßigt, meine alten Tugenden wieder zu ihrem Recht verhelfen zu wollen. Nein, ich fahre nicht unverzüglich zur Tanke und schlorke mir dann schnellstmöglich auf dem Kinderspielplatz ne Dose Wolters rein. Oder zwei.
Denn heute ist Proteinshake Tag, da kommt Alk nicht gut dazu. Deshalb werde ich stattdessen eine Geschichte erzählen. Eine wahre Geschichte, die ich eigentlich statt der Radtour erzählen wollte. Aber beides zugleich geht bekanntlich nicht, dachte ich vorhin auf dem Rad. Weit gefehlt - machen ist the Answer. And Here we Go:
Donnerstag, 20. März. Schon vor Wochen hatte ich mich mit Pocke zu einem Kneipenbesuch entschlossen. Ähnlich wie ich mit meiner Kolumne haben Pocke und ich an den selten gewordenen Kneipenbesuchen einen hohen Anspruch. Wir suchen gerne die typischen Eckkneipen auf, so weit diese überhaupt noch existieren.
Denn dort, wo die Zeit des Aufbruchs der 50er bis 70er Jahre noch zu spüren ist (weil z.B. seitdem nicht mehr renoviert worden ist) und der Mann noch Mann sein kann (allein an der Theke vor Bier und Korn sitzend und die dralle Kellnerin mit vermeintlich lockeren Sprüchen unterhaltend), da zieht es uns hin. Eben nicht in die altbekannten Szeneläden (die es auch nicht mehr gibt), sondern dorthin, wo ein Zigeunerschnitzel noch ein Zigeunerschnitzel ist und man eine Bier-Cola-Mische bekommt, wenn man lauthals "Neger" schreit.
Wir wollten zur Kanne am Eck, am Anfang der Hugo Luther Straße gelegen. Da ich direkt aus Salzgitter mit dem Zug nach Hause gefahren war, hatte ich die schöne Idee gehabt, dass wir zwei uns am besten Viertel vor Sieben an der Straßenbahnhaltestelle am Bahnhof treffen sollten. Wie zuvor versprochen, hatte ich noch 2 kalte Dosen vom Yormaz organisiert, stellte dieselbigen auf die Umrandung des Aschenbechers der Straßenbahnhaltestelle und konnte nach kurzer Zeit Pocke begrüßen.
Dose aufreißen, anstoßen.... Jetzt endlich hatte ich Feierabend. Und schon beim ersten Schluck überfiel mich die Erkenntnis: HIER ist ein guter Platz zum Biertrinken! Da bräuchten wir eigentlich nicht mehr in die Kneipe - nein, natürlich ist ein Gezapftes immer besser. Und so richtig gemütlich war es dort ja auch nicht, wie uns nach kurzer Zeit bewusst wurde, als sich dieser Typ neben uns stellte. Der so aussah, als ob er der Rocky Horror Picture Show entsprungen wäre. Was für ne abgefahrene Type!Ich kann es nur wie folgt beschreiben: Stellt Euch unseren Verteidigungsminister Boris Pistorius vor. Also Gesicht und allgemeine Körperform. Hinzu kommt eine blonde Damenperücke - vorne Pony und hinten gerade man so auf die Schulter fallend. Der graue Stoffrock (Midi, zum Glück kein Mini) harmonisierte hervorragend mit der schwarzen Strumpfhose. Dazu die passenden hohen dunkelbraunen Wildlederstiefel mit flachen Absätzen.
Das schrie förmlich nach weiterem Bier, aber wir hatten ja nur jeder ne Dose. Also stiegen wir dann in die Linie 5 und fuhren zum Arbeitsamt, von dort war es nur noch ein kurzer Fußweg zur Kanne am Eck. Wirklich zu schade, dass ich nicht noch mehr Dosen gekauft hatte. Übrigens: Die leeren Dosen (letzter Schluck, als die Straßenbahn vorfuhr) stellten wir auf den großzügig bemessenen Rand des Aschenbechers und nicht in die Müllmulde in der Mitte.
Denn Pocke und ich sagen: Niemand soll wegen des Pfands im Müll wühlen müssen. Und wir spenden die Dosen für die, die nicht so viel Glück im Leben gehabt haben. Aber wir geben auch niemanden Geld für ne angebliche Busfahrkarte - höchstens für den ehrlichen Punk von der Ecke, der den Euro für ne Dose Bier braucht.
Kurz nach 19.00 Uhr - voller Vorfreude strunkelten wir endlich in die von außen etwas düster wirkende "Kanne am Eck". Zwei wortkarge Typen am Tresen schauten sich die zwei neuen und unbekannten Gestalten an, die soeben hineintraten und gleich durch den eher winzig zu nennenden Schankraum das hintere Ende der Theke ansteuerten.
Hier saßen wir uns nun an den dort drangestellten Hochtisch gegenüber und orderten die ersten beiden großen Biere. 0,4 Wolters im Tulpenglas. Die eher nicht-dralle Bedienung, mutmaßlich aus einem osteuropäischen Land immigriert, war auf Zack und servierte das kühle Nass ziemlich zügig. Beim ersten Bier.
Mit zunehmender Verweildauer mussten wir leider feststellen, dass sich die Bedienung viel lieber an den Spielautomaten am Eingang aufhielt, wo bereits eine andere Frau eine Münze nach der anderen in den Automaten vor sich versenkte. Da kam zwar unwillkürlich das Rotamint-Feeling wieder auf, doch dies konnte uns nicht zum Mitspielen animieren. Geldspielautomaten - das war in der Vergangenheit nie unser Ding gewesen.
Auch ließ die Qualität der gezapften Biere im Laufe des Abends sichtlich nach. Stellenweise wies die Schaumkrone beim Servieren eine Höhe vergleichbar mit meiner Haarlänge auf. Inklusive Tonsur! Keine Frage - die Bedienung hatte ihren Traumjob noch nicht gefunden.
An der hinteren Wand hing ein großer Flachbildschirm und quälte uns mit irgendwelchen Musikern, die dem 90er Techno-Sound frönten. Eventuell auch neuer, wer weiß das schon und vor allem: Wen interessiert diese Muzak?
Abgesehen von der in keinster Weise hier hineingehörenden Videowand wirkten Interieur und das Ambiente in sich stimmig. Die mit der Zeit kommenden und gehenden Gäste quasselten - im Gegensatz zu uns zwei Schwerenötern - nicht viel und tranken alle Bier. Die dunkle Holztheke harmonisierte hervorragend mit der holzvertäfelten Wand, an dem der Flachbildschirm seine unerwünschte Message verbreitete.
Pocke und ich unterhielten uns prächtig. Über die aktuelle politische Lage bekamen wir uns trotz der unterschiedlichen Meinungen endlich mal nicht in die Haare. Die bei uns aktuell laufenden Renovierungen stellten kein großes Thema dar. Thema war vielmehr der Nachwuchs, welcher so langsam in die Welt hinaus schreiten wird.
Bei diesem Thema kamen wir richtig gut in Fahrt. Die am Ende benötigten drei Scheidebecher bestätigten dies eindrücklich. So um 1.00 Uhr herum hatten wir die Zeche gelöhnt und traten auf die menschenleere Straße hinaus. Pocke musste vielleicht 2 Minuten warten, bis sein Bus zum Rathaus kam und wir uns verabschiedeten.
Leider hatte ich ein wenig den Überblick verloren und saß noch geschlagene 10 Minuten an der Bushaltestelle gegenüber der Kanne am Eck, ehe ich endlich checkte, dass hier in den nächsten Stunden kein Bus mehr erscheinen würde.
Mir blieb nichts anderes übrig, als den Weg zur nächsten Bushalte am Cyriaksring in Angriff zu nehmen. Selbstverständlich war auch dort tote Hose angesagt, so dass ich dann nur mit Hilfe eines Taxis nach Hause kam. Wie ich darüber hinaus beim Aufstehen wenige Stunden später feststellen musste, hatte ich mich nicht sofort hingelegt gehabt.
Techno werde ich garantiert nicht gehört haben - aber was hatte ich sonst noch angestellt gehabt? Man weiß es nicht - Spekulationen hierzu werde ich aber nicht mehr anstellen. Was bleibt ist die Erinnerung an einen gelungenen Kneipenbesuch mit Pocke. Ich würde mal sagen: Dringender Wiederholungsbedarf.
Dies war also die Geschichte. Endlich wieder Bier in dieser Kolumne. Der Rest der Radtour verlief dann unspektakulär. Ich fuhr über die Wiesen nach Veltenhof, wo ich die Schwedenkanzel mal wieder anschauen wollte. Dort hatte ich vor 2 Jahren mit meiner Löwin einen sehr erholsamen Spaziergang hingelegt. Der hatte mir so richtig gut getan; ging mir sehr schlecht seinerzeit. Heute verweilte ich dort aber nicht, denn ich wollte nach Hause.
Über Rewe am schwarzen Berg enterte ich den Ölper See und war dann kurz vor 17.00 Uhr in Lehndorf angekommen. Beim nächsten Mal hoffentlich wieder mit Bier. Nicht 7 - 8 wie in der Kanne am Eck, aber ein oder zwei Döschen sollten schon drin liegen.
Wolkenfreier Himmel, 17° Celsius. Der sehr angenehme Rückenwind trug mich bis zum Sander Bäckereicafe in Watenbüttel. Vom Ortsausgang Ölper bis hierher fühlte ich mich leicht wie eine Feder; jetzt sitze ich mit einem Pott Kaffee vor meinem Tablet und hacke in die Tastatur. Eine sehr interessante Frage hat sich da bei mir in den Kopf eingeschlichen:
Müsste diese Kolumne mittlerweile nicht eher "guterPlatzzumKaffeetrinken" heißen? Denn schon seit geraumer Zeit, seit über einem Jahr, mache ich während meiner Touren vorwiegend eher eine Pause in einem Cafe und trinke dann auch denselbigen, anstatt mir ein Bier zu gönnen. Das war aber nicht mein Anspruch gewesen, nie und nimmer nicht.Ganz klar, da wird sich was ändern müssen. Und weil es dieser Tage bereits in den Frühling übergeht, fühle ich mich bemüßigt, meine alten Tugenden wieder zu ihrem Recht verhelfen zu wollen. Nein, ich fahre nicht unverzüglich zur Tanke und schlorke mir dann schnellstmöglich auf dem Kinderspielplatz ne Dose Wolters rein. Oder zwei.
Denn heute ist Proteinshake Tag, da kommt Alk nicht gut dazu. Deshalb werde ich stattdessen eine Geschichte erzählen. Eine wahre Geschichte, die ich eigentlich statt der Radtour erzählen wollte. Aber beides zugleich geht bekanntlich nicht, dachte ich vorhin auf dem Rad. Weit gefehlt - machen ist the Answer. And Here we Go:
Donnerstag, 20. März. Schon vor Wochen hatte ich mich mit Pocke zu einem Kneipenbesuch entschlossen. Ähnlich wie ich mit meiner Kolumne haben Pocke und ich an den selten gewordenen Kneipenbesuchen einen hohen Anspruch. Wir suchen gerne die typischen Eckkneipen auf, so weit diese überhaupt noch existieren.
Denn dort, wo die Zeit des Aufbruchs der 50er bis 70er Jahre noch zu spüren ist (weil z.B. seitdem nicht mehr renoviert worden ist) und der Mann noch Mann sein kann (allein an der Theke vor Bier und Korn sitzend und die dralle Kellnerin mit vermeintlich lockeren Sprüchen unterhaltend), da zieht es uns hin. Eben nicht in die altbekannten Szeneläden (die es auch nicht mehr gibt), sondern dorthin, wo ein Zigeunerschnitzel noch ein Zigeunerschnitzel ist und man eine Bier-Cola-Mische bekommt, wenn man lauthals "Neger" schreit.
Wir wollten zur Kanne am Eck, am Anfang der Hugo Luther Straße gelegen. Da ich direkt aus Salzgitter mit dem Zug nach Hause gefahren war, hatte ich die schöne Idee gehabt, dass wir zwei uns am besten Viertel vor Sieben an der Straßenbahnhaltestelle am Bahnhof treffen sollten. Wie zuvor versprochen, hatte ich noch 2 kalte Dosen vom Yormaz organisiert, stellte dieselbigen auf die Umrandung des Aschenbechers der Straßenbahnhaltestelle und konnte nach kurzer Zeit Pocke begrüßen.
Dose aufreißen, anstoßen.... Jetzt endlich hatte ich Feierabend. Und schon beim ersten Schluck überfiel mich die Erkenntnis: HIER ist ein guter Platz zum Biertrinken! Da bräuchten wir eigentlich nicht mehr in die Kneipe - nein, natürlich ist ein Gezapftes immer besser. Und so richtig gemütlich war es dort ja auch nicht, wie uns nach kurzer Zeit bewusst wurde, als sich dieser Typ neben uns stellte. Der so aussah, als ob er der Rocky Horror Picture Show entsprungen wäre. Was für ne abgefahrene Type!Ich kann es nur wie folgt beschreiben: Stellt Euch unseren Verteidigungsminister Boris Pistorius vor. Also Gesicht und allgemeine Körperform. Hinzu kommt eine blonde Damenperücke - vorne Pony und hinten gerade man so auf die Schulter fallend. Der graue Stoffrock (Midi, zum Glück kein Mini) harmonisierte hervorragend mit der schwarzen Strumpfhose. Dazu die passenden hohen dunkelbraunen Wildlederstiefel mit flachen Absätzen.
Das schrie förmlich nach weiterem Bier, aber wir hatten ja nur jeder ne Dose. Also stiegen wir dann in die Linie 5 und fuhren zum Arbeitsamt, von dort war es nur noch ein kurzer Fußweg zur Kanne am Eck. Wirklich zu schade, dass ich nicht noch mehr Dosen gekauft hatte. Übrigens: Die leeren Dosen (letzter Schluck, als die Straßenbahn vorfuhr) stellten wir auf den großzügig bemessenen Rand des Aschenbechers und nicht in die Müllmulde in der Mitte.
Denn Pocke und ich sagen: Niemand soll wegen des Pfands im Müll wühlen müssen. Und wir spenden die Dosen für die, die nicht so viel Glück im Leben gehabt haben. Aber wir geben auch niemanden Geld für ne angebliche Busfahrkarte - höchstens für den ehrlichen Punk von der Ecke, der den Euro für ne Dose Bier braucht.
Kurz nach 19.00 Uhr - voller Vorfreude strunkelten wir endlich in die von außen etwas düster wirkende "Kanne am Eck". Zwei wortkarge Typen am Tresen schauten sich die zwei neuen und unbekannten Gestalten an, die soeben hineintraten und gleich durch den eher winzig zu nennenden Schankraum das hintere Ende der Theke ansteuerten.
Hier saßen wir uns nun an den dort drangestellten Hochtisch gegenüber und orderten die ersten beiden großen Biere. 0,4 Wolters im Tulpenglas. Die eher nicht-dralle Bedienung, mutmaßlich aus einem osteuropäischen Land immigriert, war auf Zack und servierte das kühle Nass ziemlich zügig. Beim ersten Bier.
Mit zunehmender Verweildauer mussten wir leider feststellen, dass sich die Bedienung viel lieber an den Spielautomaten am Eingang aufhielt, wo bereits eine andere Frau eine Münze nach der anderen in den Automaten vor sich versenkte. Da kam zwar unwillkürlich das Rotamint-Feeling wieder auf, doch dies konnte uns nicht zum Mitspielen animieren. Geldspielautomaten - das war in der Vergangenheit nie unser Ding gewesen.
Auch ließ die Qualität der gezapften Biere im Laufe des Abends sichtlich nach. Stellenweise wies die Schaumkrone beim Servieren eine Höhe vergleichbar mit meiner Haarlänge auf. Inklusive Tonsur! Keine Frage - die Bedienung hatte ihren Traumjob noch nicht gefunden.
An der hinteren Wand hing ein großer Flachbildschirm und quälte uns mit irgendwelchen Musikern, die dem 90er Techno-Sound frönten. Eventuell auch neuer, wer weiß das schon und vor allem: Wen interessiert diese Muzak?
Abgesehen von der in keinster Weise hier hineingehörenden Videowand wirkten Interieur und das Ambiente in sich stimmig. Die mit der Zeit kommenden und gehenden Gäste quasselten - im Gegensatz zu uns zwei Schwerenötern - nicht viel und tranken alle Bier. Die dunkle Holztheke harmonisierte hervorragend mit der holzvertäfelten Wand, an dem der Flachbildschirm seine unerwünschte Message verbreitete.
Pocke und ich unterhielten uns prächtig. Über die aktuelle politische Lage bekamen wir uns trotz der unterschiedlichen Meinungen endlich mal nicht in die Haare. Die bei uns aktuell laufenden Renovierungen stellten kein großes Thema dar. Thema war vielmehr der Nachwuchs, welcher so langsam in die Welt hinaus schreiten wird.
Bei diesem Thema kamen wir richtig gut in Fahrt. Die am Ende benötigten drei Scheidebecher bestätigten dies eindrücklich. So um 1.00 Uhr herum hatten wir die Zeche gelöhnt und traten auf die menschenleere Straße hinaus. Pocke musste vielleicht 2 Minuten warten, bis sein Bus zum Rathaus kam und wir uns verabschiedeten.
Leider hatte ich ein wenig den Überblick verloren und saß noch geschlagene 10 Minuten an der Bushaltestelle gegenüber der Kanne am Eck, ehe ich endlich checkte, dass hier in den nächsten Stunden kein Bus mehr erscheinen würde.
Mir blieb nichts anderes übrig, als den Weg zur nächsten Bushalte am Cyriaksring in Angriff zu nehmen. Selbstverständlich war auch dort tote Hose angesagt, so dass ich dann nur mit Hilfe eines Taxis nach Hause kam. Wie ich darüber hinaus beim Aufstehen wenige Stunden später feststellen musste, hatte ich mich nicht sofort hingelegt gehabt.
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Blick von der Schwedenkanzel |
Techno werde ich garantiert nicht gehört haben - aber was hatte ich sonst noch angestellt gehabt? Man weiß es nicht - Spekulationen hierzu werde ich aber nicht mehr anstellen. Was bleibt ist die Erinnerung an einen gelungenen Kneipenbesuch mit Pocke. Ich würde mal sagen: Dringender Wiederholungsbedarf.
Dies war also die Geschichte. Endlich wieder Bier in dieser Kolumne. Der Rest der Radtour verlief dann unspektakulär. Ich fuhr über die Wiesen nach Veltenhof, wo ich die Schwedenkanzel mal wieder anschauen wollte. Dort hatte ich vor 2 Jahren mit meiner Löwin einen sehr erholsamen Spaziergang hingelegt. Der hatte mir so richtig gut getan; ging mir sehr schlecht seinerzeit. Heute verweilte ich dort aber nicht, denn ich wollte nach Hause.
Über Rewe am schwarzen Berg enterte ich den Ölper See und war dann kurz vor 17.00 Uhr in Lehndorf angekommen. Beim nächsten Mal hoffentlich wieder mit Bier. Nicht 7 - 8 wie in der Kanne am Eck, aber ein oder zwei Döschen sollten schon drin liegen.
Freitag, 28. März 2025
Uncle Fester: grad gelesen März 2025
Erik Harlandt - Willkommen auf Gerry
Abgefahren. Seit neuestem stehe ich auf deutsche Science Fiction Autoren. Gerade bei den Briten und US-Amerikanern herrscht auf dem Gebiet gerade Flaute. Wenn die nicht gleich die Filmrechte vergolden können, lassen die wohl den Kuli liegen. Oder liegt es daran, dass der Markt für Bücher dank Streaming und anderen Freizeitvergnügungen geschrumpft ist?
Für Übersetzungen ins Deutsche gibt es wohl auch nicht mehr genügend Moos; da schreiben die Leute lieber eigene Romane im Self-Publishing. Erik Harlandt ist wohl einer dieser erfrischenden Newcomer. Er lebt in Hamburg und hat mit diesem eher kurzen Werk ein schöne „locked Room“ Geschichte geschrieben, die wirklich zu fesseln versteht.
Mitte des 24. Jahrhunderts erreicht eine riesig große Raumstation unser Sonnensystem und sendet ein Willkommenssignal: „Willkommen auf Gerry!“ Die beiden großen Machtblöcke des Sonnensystems - Erde und Mars - entsenden Schiffe nach Gerry; ebenso die „Freien“ von den Ansiedlungen im Asteroidengürtel oder den größeren Monden im äußeren Sonnensystem.
Ein Wettlauf um den Zugang zur Raumstation beginnt. Es gilt, sich als erster die erhofften neuen Technologien zu sichern, um nicht gegenüber dem anderen Machtblock ins Hintertreffen zu geraten. Erst als die Menschen versprechen, friedfertig zu sein, erhalten sie Zugang zu Gerry.
Dieses Geschehen nimmt allerdings nur einen kleinen Raum in der Geschichte ein. Hauptsächlich widmet sich Harlandt dem Schicksal zweier Stoßtrupps, die noch vor Eintreffen der Kontrahenten die Dschungelwelt im Inneren des ausgehöhlten Asteroiden, der Gerry eigentlich ist, erkunden. Zum einen die Gruppe um Unteroffizier Hoffmann, der eigentlich Baur heißt und ein Agent der schwächelnden Amis ist. Dank Bewusstseinstransfers (netter Einfall) ist dies möglich geworden. Die andere Gruppe um Hauptmann Peters soll die verloren geglaubte Gruppe um Hoffmann aufspüren; oder war es umgekehrt?
(Fast) den ganzen Roman über entdecken die beiden Stoßtrupps immer neue Räume hinter der Dschungellandschaft und kommen des Rätsels Lösung doch nicht näher. Mit jeder neuen Erkenntnis tauchen neue Fragen auf, zumal sich nach und nach herausstellt, dass Baur nicht der einzige per Bewusstseinstransfers tätige Agent ist. Gegen Ende vereinen sich beide Trupps, bloß um dann den Bodentruppen von Erde und Mars in die Arme zu laufen.
So baut man natürlich bis zum Schluss Spannung auf - das hat Harlandt prima durchgezogen. Am Ende macht er es dann kurz, aber schmerzhaft: Die sich friedfertig arrangierenden Verbände der menschlichen Machtblöcke nutzen das Potenzial von Gerry, um eine Kolonialisierung auf Gerry einzuleiten.
Im rasch erzählten Romanende wird Gerry zur blühenden Landschaft für glückliche Menschen, während die Erde dank der Massenemigration immer mehr verödet. Baur muss aber am Ende auf der Erde mit ansehen, wie Gerry mitsamt der glücklichen Menschen in einem Augenblick verschwindet. Da wird ihm etwas bewusst, was vorher bereits leicht angedeutet worden war.
Die Dschungelwelt und der Humus auf Gerry basieren auf toten Lebewesen, die wie die Menschen auf Gerry gelockt worden waren. Eine gigantische Fliegenfalle also. Hier hat Harlandt ein schönes Ende gefunden, welches einem Cyril M. Kornbluth zur Ehre gereicht hätte.
Andreas Brandhorst - Zeta
…Und gleich der Altmeister mit einem neueren Werk hinterher. Dass passt wie Arsch auf Eimer, denn die Ähnlichkeiten zu „Gerry“ sind frappierend. Auch hier taucht ein außerirdisches Artefakt unvermittelt im Sonnensystem auf; die Konfrontation zwischen Erde und Mars droht auch hier die Menschheit zu vernichten.
Die Exkursionen der einzelnen Gruppen auf Zeta treibt auch hier die Story voran. So startet die Astronautin Nightingale Loi das neu gebaute Raumschiff Excelsior nicht in Richtung Alpha Centauri, sondern zum Saturn, wo Zeta seine Reise beendet hat. Begleitet wird sie von Effraim Floyd, einem Anhänger von Terra Solar; einer Organisation, welche die alleinige Herrschaft der Erde über das Sonnensystem anstrebt.
Ebenfalls mit dabei sind die Enhus Chen und Newton; 2 genetisch optimierten Menschen, welche sich zu einer eigenen Spezies entwickeln. Und der Mars darf natürlich auch nicht fehlen. Roxa Mahwe ist Mitglied bei Ma Re, der marsianischen Entsprechung von Terra Solar. Ihr „Partner“ Hannibal ist als Schürfer eher zufällig dabei.
Bleiben noch Eusebius und Nora, welche sich vom Saturnmond Titan aus zu Zeta begeben. Und der ehrenwerte Skarabi, ein Mitglied des die Erde beherrschenden Gremiums und Mitglied von Terra Solar, darf hier nicht unerwähnt bleiben. Denn weil er einzelne Artefakte, welche per Transmitter kontinuierlich auf dem Mond ankommen, zu einer vermeintlichen Waffe verbindet, kommt es im Sonnensystem zu einer Raum Zeit Kontinuums Störung, welche gar das gesamte Universum gefährdet.
Kaum sind die genannten Personen auf Zeta mit der Suche nach dem Zentrum unterwegs, fliegt Zeta wieder aus dem Sonnensystem hinaus. Dank Transmitter können zwar Newton und Floyd, wie auch Chen, zwischenzeitlich auf die in der gestörten Raum Zeit Blase gefangenen Erde umsehen, müssen aber erkennen, dass die Rettung der Erde nur auf Zeta möglich ist.
Der Roman endet mit dem Freitod der überlebenden Hauptpersonen auf Zeta, worauf ihre Persönlichkeiten in die Schwarmintelligenz (Konsens) von Zeta eingehen. In Gestalt eines Roboters tritt der Konsens im Epilog des Romans dem Gremium der Erde gegenüber und verkündet ein neues, goldenes Zeitalter dank der Technologien von Zeta.
Halleluja, möchte man meinen. Im Gegensatz zu Harlandt bietet Brandhorst hier ein optimistisches Ende. Das tut der Qualität des Romans zwar keinen Abbruch, aber ich halte den Pessimismus von Gerry für realistischer als die Hoffnung durch Zeta.
Sei’s drum - spannend ist Zeta alle Mal.
Abgefahren. Seit neuestem stehe ich auf deutsche Science Fiction Autoren. Gerade bei den Briten und US-Amerikanern herrscht auf dem Gebiet gerade Flaute. Wenn die nicht gleich die Filmrechte vergolden können, lassen die wohl den Kuli liegen. Oder liegt es daran, dass der Markt für Bücher dank Streaming und anderen Freizeitvergnügungen geschrumpft ist?
Für Übersetzungen ins Deutsche gibt es wohl auch nicht mehr genügend Moos; da schreiben die Leute lieber eigene Romane im Self-Publishing. Erik Harlandt ist wohl einer dieser erfrischenden Newcomer. Er lebt in Hamburg und hat mit diesem eher kurzen Werk ein schöne „locked Room“ Geschichte geschrieben, die wirklich zu fesseln versteht.
Mitte des 24. Jahrhunderts erreicht eine riesig große Raumstation unser Sonnensystem und sendet ein Willkommenssignal: „Willkommen auf Gerry!“ Die beiden großen Machtblöcke des Sonnensystems - Erde und Mars - entsenden Schiffe nach Gerry; ebenso die „Freien“ von den Ansiedlungen im Asteroidengürtel oder den größeren Monden im äußeren Sonnensystem.
Ein Wettlauf um den Zugang zur Raumstation beginnt. Es gilt, sich als erster die erhofften neuen Technologien zu sichern, um nicht gegenüber dem anderen Machtblock ins Hintertreffen zu geraten. Erst als die Menschen versprechen, friedfertig zu sein, erhalten sie Zugang zu Gerry.
Dieses Geschehen nimmt allerdings nur einen kleinen Raum in der Geschichte ein. Hauptsächlich widmet sich Harlandt dem Schicksal zweier Stoßtrupps, die noch vor Eintreffen der Kontrahenten die Dschungelwelt im Inneren des ausgehöhlten Asteroiden, der Gerry eigentlich ist, erkunden. Zum einen die Gruppe um Unteroffizier Hoffmann, der eigentlich Baur heißt und ein Agent der schwächelnden Amis ist. Dank Bewusstseinstransfers (netter Einfall) ist dies möglich geworden. Die andere Gruppe um Hauptmann Peters soll die verloren geglaubte Gruppe um Hoffmann aufspüren; oder war es umgekehrt?
(Fast) den ganzen Roman über entdecken die beiden Stoßtrupps immer neue Räume hinter der Dschungellandschaft und kommen des Rätsels Lösung doch nicht näher. Mit jeder neuen Erkenntnis tauchen neue Fragen auf, zumal sich nach und nach herausstellt, dass Baur nicht der einzige per Bewusstseinstransfers tätige Agent ist. Gegen Ende vereinen sich beide Trupps, bloß um dann den Bodentruppen von Erde und Mars in die Arme zu laufen.
So baut man natürlich bis zum Schluss Spannung auf - das hat Harlandt prima durchgezogen. Am Ende macht er es dann kurz, aber schmerzhaft: Die sich friedfertig arrangierenden Verbände der menschlichen Machtblöcke nutzen das Potenzial von Gerry, um eine Kolonialisierung auf Gerry einzuleiten.
Im rasch erzählten Romanende wird Gerry zur blühenden Landschaft für glückliche Menschen, während die Erde dank der Massenemigration immer mehr verödet. Baur muss aber am Ende auf der Erde mit ansehen, wie Gerry mitsamt der glücklichen Menschen in einem Augenblick verschwindet. Da wird ihm etwas bewusst, was vorher bereits leicht angedeutet worden war.
Die Dschungelwelt und der Humus auf Gerry basieren auf toten Lebewesen, die wie die Menschen auf Gerry gelockt worden waren. Eine gigantische Fliegenfalle also. Hier hat Harlandt ein schönes Ende gefunden, welches einem Cyril M. Kornbluth zur Ehre gereicht hätte.
Andreas Brandhorst - Zeta
…Und gleich der Altmeister mit einem neueren Werk hinterher. Dass passt wie Arsch auf Eimer, denn die Ähnlichkeiten zu „Gerry“ sind frappierend. Auch hier taucht ein außerirdisches Artefakt unvermittelt im Sonnensystem auf; die Konfrontation zwischen Erde und Mars droht auch hier die Menschheit zu vernichten.
Die Exkursionen der einzelnen Gruppen auf Zeta treibt auch hier die Story voran. So startet die Astronautin Nightingale Loi das neu gebaute Raumschiff Excelsior nicht in Richtung Alpha Centauri, sondern zum Saturn, wo Zeta seine Reise beendet hat. Begleitet wird sie von Effraim Floyd, einem Anhänger von Terra Solar; einer Organisation, welche die alleinige Herrschaft der Erde über das Sonnensystem anstrebt.
Ebenfalls mit dabei sind die Enhus Chen und Newton; 2 genetisch optimierten Menschen, welche sich zu einer eigenen Spezies entwickeln. Und der Mars darf natürlich auch nicht fehlen. Roxa Mahwe ist Mitglied bei Ma Re, der marsianischen Entsprechung von Terra Solar. Ihr „Partner“ Hannibal ist als Schürfer eher zufällig dabei.
Bleiben noch Eusebius und Nora, welche sich vom Saturnmond Titan aus zu Zeta begeben. Und der ehrenwerte Skarabi, ein Mitglied des die Erde beherrschenden Gremiums und Mitglied von Terra Solar, darf hier nicht unerwähnt bleiben. Denn weil er einzelne Artefakte, welche per Transmitter kontinuierlich auf dem Mond ankommen, zu einer vermeintlichen Waffe verbindet, kommt es im Sonnensystem zu einer Raum Zeit Kontinuums Störung, welche gar das gesamte Universum gefährdet.
Kaum sind die genannten Personen auf Zeta mit der Suche nach dem Zentrum unterwegs, fliegt Zeta wieder aus dem Sonnensystem hinaus. Dank Transmitter können zwar Newton und Floyd, wie auch Chen, zwischenzeitlich auf die in der gestörten Raum Zeit Blase gefangenen Erde umsehen, müssen aber erkennen, dass die Rettung der Erde nur auf Zeta möglich ist.
Der Roman endet mit dem Freitod der überlebenden Hauptpersonen auf Zeta, worauf ihre Persönlichkeiten in die Schwarmintelligenz (Konsens) von Zeta eingehen. In Gestalt eines Roboters tritt der Konsens im Epilog des Romans dem Gremium der Erde gegenüber und verkündet ein neues, goldenes Zeitalter dank der Technologien von Zeta.
Halleluja, möchte man meinen. Im Gegensatz zu Harlandt bietet Brandhorst hier ein optimistisches Ende. Das tut der Qualität des Romans zwar keinen Abbruch, aber ich halte den Pessimismus von Gerry für realistischer als die Hoffnung durch Zeta.
Sei’s drum - spannend ist Zeta alle Mal.
Sonntag, 23. März 2025
Hartmudo: Belgien
9
Sonntag, 21. April.
Nach dem Aufstehen war für mich nach dem Badbesuch schnell wieder Aktion angesagt. Während meine Löwin ihrerseits das Badezimmer frequentierte, packte ich die Schlafmaske und den Koffer zusammen. So war ich bereits fertig, als meine Löwin ihre Sachen zusammenpackte. Ein erneuter Ortswechsel war heute wieder angezeigt. Wir wurden in Brüssel erwartet.
Doch wir wollten nicht sofort nach Brüssel durchstarten, zumal ich dort ja für zwei Nächte gebucht hatte. Von der hiesigen Strandpromenade hatten wir noch nicht allzu viel gehabt; zudem war es uns in den Sinn gekommen, in Brügge noch einen kleinen Zwischenstopp einzulegen. Da traf es sich auch an diesem Tag gut, dass wir dank des Intervallfastens nicht noch nach einem Cafe für ein ausgiebiges Frühstück suchen mussten.
Als erstes räumten wir unser zugegebenermaßen schönes Zimmer und checkten aus. 10.00 Uhr mussten wir eh raus, da konnten wir die Sachen nicht mehr im Zimmer lassen, wenn wir noch ans Meer wollten. Die wunderhübsche Scheckkarte fürs Zimmer - aus Echtholz, hatte ich bislang noch nirgendwo erlebt! - behielt meine Löwin selbstverständlich.
Unsere Koffer und Taschen schleppten wir zunächst einmal ins Auto, denn das Parken würde mit 27,- € für 24 Stunden zu Buche schlagen. Da war noch einiges an Parkzeit auf der Glocke; diese Zeit galt es zu nutzen. Keine Zwanzig Meter vom Hoteleingang befand sich die Ausfahrt des Parkhauses. Wir schleppten unsere Sachen in die Tiefgarage hinunter, wo meine Löwin mit den Koffern bei der Ausfahrt stehen blieb, um auf mich zu warten.
Derweil stiefelte ich zu Fuß durch die menschenleere Garage, um den Wagen zu holen. Wir wollten ihn direkt neben der Ausfahrt parken, so dass wir nach unserem Gang zur Promenade nur noch zahlen und losfahren müssten.
Erneut beschlich mich wieder dieses unheimliche Gefühl innerhalb dieser fetten Betonwände. Bald zweihundert Meter musste ich zu Fuß zum Auto zurücklegen, während mich bis dorthin klassische Musik aus den Lautsprechern der Tiefgarage begleitete. Schön auch, wie meine Schritte durch die Garage hallten. Wie im Krimi.
Schnell hatte ich dann zu meiner Löwin zurückgefunden und den Wagen kurz vor der Ausfahrt abgestellt. Wir packten Koffer und Taschen ins Auto und verließen das Parkhaus zu Fuß, um gleich die Strandpromenade zu erreichen.
Dort war es so richtig frisch; eine steife Brise wehte uns entgegen. Meine Löwin schlang ihr Halstuch gleich einmal um ihren Kopf, um ihre Ohren vor dem kalten Wind schützen zu können. Die Jacke hatte sie bis oben hin geschlossen, was bei dem eisigen Wind auch nicht verkehrt gewesen sein konnte.
Meine mehr oder weniger dünne Regenjacke war logischerweise auch geschlossen, konnte allerdings die Kälte nicht komplett überbrücken. Hinzu kam, dass ich in diesen Augenblicken bereut hatte, dass ich vergessen hatte, eine Mütze mit auf die Reise nach Belgien einzupacken. Es war reichlich frisch an meinem Schädel.
Doch dies frische Wetter konnte uns nicht von einem Spaziergang auf der Strandpromenade abhalten. Die Cafes und Restaurants hatten so früh am Morgen - kurz vor 10.00 Uhr - noch geschlossen, als sich die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke trauten und die Schatten der Häuser umso stärker hervortreten ließen.
Auch andere Paare waren bereits unterwegs, um die Ruhe und das Rauschen des Meeres zu genießen. An einer vielleicht zehn Meter hohen Skulptur machte ich von meiner Löwin noch ein schönes Foto, auf dem dieser sehr gepflegt wirkende Sandstrand den Horizont bis zu den weiter entfernten Hochhäusern ausfüllte.
Sehr lange waren wir dann aber doch nicht unterwegs; die frische Brise forderte ihren Tribut. Auf dem Rückweg zum Auto betrachtete ich die Fassade unseres Hotels noch einmal. Deren schwarze Farbe sticht zwischen den nüchternen Gebäuden links und rechts vom Hotel förmlich ins Auge und versprüht einen edlen Charakter - zumindest aus der Ferne. Wie überall in Belgien darf man halt nicht immer allzu genau hinschauen.
Direkt bei der Parkhausausfahrt betraten wir die Katakomben. Praktisch, dass ich den Wagen nicht nur nahe bei der Ausfahrt, sondern auch am Parkscheinautomaten umgeparkt hatte. Die 27 Euro ließ ich über meine Karte abbuchen, dann verließen wir die Tiefgarage und machten uns auf den Weg zum nächsten Ziel unserer Reise. Brügge also - wir reden da von knapp 30 km und einer halben Stunde über die Autobahn.
Über Brügge wussten wir nicht sehr viel. Alle Freunde und Bekannten, die wir im Vorfeld zu den "must have seen Places" in Belgien befragt hatten, nannten übereinstimmend Brügge und Gent aufgrund der schönen Architektur als unbedingt anzusehende Reiseziele. Wir wollten es bei Brügge belassen, da wir Gent später am Tag auf dem Weg nach Brüssel passieren würden, aber aufgrund dann mangelnder Zeit eben nicht mehr besuchen könnten.
Da mussten wir Abstriche machen. Alternativ hätten wir auch eine Übernachtung in Gent einschieben können und wären dann eben nicht für zwei Nächte in Brüssel gewesen. Oder wir hätten unsere Reise spontan um einen weiteren Tag verlängert. Oder zwei? Nein, das wäre dann zu viel des Guten gewesen.
Dieses "Leben aus dem Koffer" mit dem permanenten Auf- und Abbau der Infrastruktur der nächtlichen Schlafumgebung - sprich Schlafmaske - hatte mich schon sehr genervt; deshalb wollte ich auch zwei Nächte in Brüssel als Abschluss erleben und eben nicht wie die Japaner in Düsseldorf wie ein Getriebener durch Belgien hetzen.
Über eine großzügig bemessene Einfallsstraße fuhren wir nach der Autobahn auf Brügge zu. Schnell hatte meine Löwin eruiert, dass wir im Parkhaus am Bahnhof von Brügge parken sollten, da dieses sich verhältnismäßig nah an der Innenstadt befindet und wir so bequem zu Fuß dorthin laufen könnten, anstatt uns mit einer langwierigen Parkplatzsuche zu beschäftigen.
Sonntag, 21. April.
Nach dem Aufstehen war für mich nach dem Badbesuch schnell wieder Aktion angesagt. Während meine Löwin ihrerseits das Badezimmer frequentierte, packte ich die Schlafmaske und den Koffer zusammen. So war ich bereits fertig, als meine Löwin ihre Sachen zusammenpackte. Ein erneuter Ortswechsel war heute wieder angezeigt. Wir wurden in Brüssel erwartet.
Doch wir wollten nicht sofort nach Brüssel durchstarten, zumal ich dort ja für zwei Nächte gebucht hatte. Von der hiesigen Strandpromenade hatten wir noch nicht allzu viel gehabt; zudem war es uns in den Sinn gekommen, in Brügge noch einen kleinen Zwischenstopp einzulegen. Da traf es sich auch an diesem Tag gut, dass wir dank des Intervallfastens nicht noch nach einem Cafe für ein ausgiebiges Frühstück suchen mussten.
Als erstes räumten wir unser zugegebenermaßen schönes Zimmer und checkten aus. 10.00 Uhr mussten wir eh raus, da konnten wir die Sachen nicht mehr im Zimmer lassen, wenn wir noch ans Meer wollten. Die wunderhübsche Scheckkarte fürs Zimmer - aus Echtholz, hatte ich bislang noch nirgendwo erlebt! - behielt meine Löwin selbstverständlich.
Unsere Koffer und Taschen schleppten wir zunächst einmal ins Auto, denn das Parken würde mit 27,- € für 24 Stunden zu Buche schlagen. Da war noch einiges an Parkzeit auf der Glocke; diese Zeit galt es zu nutzen. Keine Zwanzig Meter vom Hoteleingang befand sich die Ausfahrt des Parkhauses. Wir schleppten unsere Sachen in die Tiefgarage hinunter, wo meine Löwin mit den Koffern bei der Ausfahrt stehen blieb, um auf mich zu warten.
Derweil stiefelte ich zu Fuß durch die menschenleere Garage, um den Wagen zu holen. Wir wollten ihn direkt neben der Ausfahrt parken, so dass wir nach unserem Gang zur Promenade nur noch zahlen und losfahren müssten.
Erneut beschlich mich wieder dieses unheimliche Gefühl innerhalb dieser fetten Betonwände. Bald zweihundert Meter musste ich zu Fuß zum Auto zurücklegen, während mich bis dorthin klassische Musik aus den Lautsprechern der Tiefgarage begleitete. Schön auch, wie meine Schritte durch die Garage hallten. Wie im Krimi.
Schnell hatte ich dann zu meiner Löwin zurückgefunden und den Wagen kurz vor der Ausfahrt abgestellt. Wir packten Koffer und Taschen ins Auto und verließen das Parkhaus zu Fuß, um gleich die Strandpromenade zu erreichen.
Dort war es so richtig frisch; eine steife Brise wehte uns entgegen. Meine Löwin schlang ihr Halstuch gleich einmal um ihren Kopf, um ihre Ohren vor dem kalten Wind schützen zu können. Die Jacke hatte sie bis oben hin geschlossen, was bei dem eisigen Wind auch nicht verkehrt gewesen sein konnte.
Meine mehr oder weniger dünne Regenjacke war logischerweise auch geschlossen, konnte allerdings die Kälte nicht komplett überbrücken. Hinzu kam, dass ich in diesen Augenblicken bereut hatte, dass ich vergessen hatte, eine Mütze mit auf die Reise nach Belgien einzupacken. Es war reichlich frisch an meinem Schädel.
Doch dies frische Wetter konnte uns nicht von einem Spaziergang auf der Strandpromenade abhalten. Die Cafes und Restaurants hatten so früh am Morgen - kurz vor 10.00 Uhr - noch geschlossen, als sich die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke trauten und die Schatten der Häuser umso stärker hervortreten ließen.
Auch andere Paare waren bereits unterwegs, um die Ruhe und das Rauschen des Meeres zu genießen. An einer vielleicht zehn Meter hohen Skulptur machte ich von meiner Löwin noch ein schönes Foto, auf dem dieser sehr gepflegt wirkende Sandstrand den Horizont bis zu den weiter entfernten Hochhäusern ausfüllte.
Sehr lange waren wir dann aber doch nicht unterwegs; die frische Brise forderte ihren Tribut. Auf dem Rückweg zum Auto betrachtete ich die Fassade unseres Hotels noch einmal. Deren schwarze Farbe sticht zwischen den nüchternen Gebäuden links und rechts vom Hotel förmlich ins Auge und versprüht einen edlen Charakter - zumindest aus der Ferne. Wie überall in Belgien darf man halt nicht immer allzu genau hinschauen.
Direkt bei der Parkhausausfahrt betraten wir die Katakomben. Praktisch, dass ich den Wagen nicht nur nahe bei der Ausfahrt, sondern auch am Parkscheinautomaten umgeparkt hatte. Die 27 Euro ließ ich über meine Karte abbuchen, dann verließen wir die Tiefgarage und machten uns auf den Weg zum nächsten Ziel unserer Reise. Brügge also - wir reden da von knapp 30 km und einer halben Stunde über die Autobahn.
Über Brügge wussten wir nicht sehr viel. Alle Freunde und Bekannten, die wir im Vorfeld zu den "must have seen Places" in Belgien befragt hatten, nannten übereinstimmend Brügge und Gent aufgrund der schönen Architektur als unbedingt anzusehende Reiseziele. Wir wollten es bei Brügge belassen, da wir Gent später am Tag auf dem Weg nach Brüssel passieren würden, aber aufgrund dann mangelnder Zeit eben nicht mehr besuchen könnten.
Da mussten wir Abstriche machen. Alternativ hätten wir auch eine Übernachtung in Gent einschieben können und wären dann eben nicht für zwei Nächte in Brüssel gewesen. Oder wir hätten unsere Reise spontan um einen weiteren Tag verlängert. Oder zwei? Nein, das wäre dann zu viel des Guten gewesen.
Dieses "Leben aus dem Koffer" mit dem permanenten Auf- und Abbau der Infrastruktur der nächtlichen Schlafumgebung - sprich Schlafmaske - hatte mich schon sehr genervt; deshalb wollte ich auch zwei Nächte in Brüssel als Abschluss erleben und eben nicht wie die Japaner in Düsseldorf wie ein Getriebener durch Belgien hetzen.
Über eine großzügig bemessene Einfallsstraße fuhren wir nach der Autobahn auf Brügge zu. Schnell hatte meine Löwin eruiert, dass wir im Parkhaus am Bahnhof von Brügge parken sollten, da dieses sich verhältnismäßig nah an der Innenstadt befindet und wir so bequem zu Fuß dorthin laufen könnten, anstatt uns mit einer langwierigen Parkplatzsuche zu beschäftigen.
Mittwoch, 19. März 2025
Hartmudo: Superwumms
27
Samstag, 25. Februar. Der heutige Tag steht ganz klar im Zeichen der Braunkohlwanderung mit den Trantüten. Zum Zeitig aufstehen: Ich weiß auch nicht, warum ich das eben geschrieben habe. Das Treffen bei Berta war wie üblich um 11.00 Uhr angesetzt gewesen, also quasi am Mittag. Da bin ich eigentlich immer schon einsatzbereit gewesen. Allerdings: Morgens fühlte ich mich eben dieser Tage immer kraftlos und matt, ja häufig niedergeschlagen.
Egal. Gegen 11.00 Uhr waren meine Löwin und ich bei Berta in Rüningen eingetroffen. In diesem Jahr richtete meine Schwester das Braunkohlessen allein aus; der Tod meines Schwagers Bud im Vorjahr hatte sie schwer getroffen gehabt, aber sie wollte ganz im BudsˋSinne die liebgewonnene Tradition der Braunkohlwanderung unseres Kegelvereins weiterführen.
Alle Mitglieder des Kegelvereins vermissten Bud, doch keiner ließ sich dies anmerken oder davon die Stimmung verderben. Nachdem alle eingetroffen waren, auch unser Vorsitzender Ralle nebst Frau Josie, konnte es nach einem kurzen Plausch in Bertas Küche losgehen. Ohne Berta - die musste sich um den Braunkohl kümmern. Und meine Löwin und Renate blieben bei ihr, um sie zu unterstützen.
Wir packten unsere Taschen mit Getränken und Snacks in den Bollerwagen, dann zogen Ulf und meine Wenigkeit den Wagen bei diesigem Wetter hinter uns her. Erst die Wanderung, dann der Braunkohl. So ist es Brauch.
Getränke? Bier für die Jungs (für mich alkfrei), Sekt und Glühwein für die Mädchen. Und die kleinen schnuckeligen Stolpermänner für alle. Snacks? Traditionell Käsewürfel, diese kleinen Salamis, Haribo und Schoki. Und ganz wichtig: Edle Tropfen in Nuss. Die in Verbindung mit einer (oder zwei) Halbliter Dose Wolters fand ich immer lecker.
Bloß nicht in diesem Jahr, nächstes Jahr gern wieder. Auch in diesem Jahr wanderten wir nicht ins Geitelder Holz, sondern hielten uns nach der Treppe zu Metro links und zogen die Karre über die Thiedestraße hinweg, um dann hinter der Bebauung am Rand eines Feldes am Thiedebach entlang zu schlendern, ehe wir zum Skateplatz kamen.
Hier, bei einem Unterstand, legten wir unsere erste Pause ein. Sekt, Glühwein und Wolters wurde sogleich gereicht und die Käsewürfel machten die Runde. Für mich halt nicht, dafür konnte ich mich an den Schneeflocken erfreuen, die munter vom Himmel herunterfielen. Ein richtiggehendes Schneegestöber war das gewesen.
Endlich hatten wir das richtige Wetter für eine Braunkohlwanderung. Ich kann mich da an Jahre erinnern, da bin ich mit offener Jeansjacke mitmarschiert. In solchen Situationen kommt einem ja immer der Klimawandel in den Sinn, während bei dem heutigen Winterwetter normalerweise gerne über das schlechte Wetter geschimpft wird.
Und ausgerechnet jetzt hatte ich keine Dose Wolters in der Hand; alkoholfreies Bier hatte ich mir bei der Wanderung erspart. Da schmeckten selbst die Käsewürfel nicht richtig. Nach kurzer Zeit stiefelten wir weiter, an den Eisenbahnenschienen entlang und dann zurück nach Rüningen, ab auf den Kinderspielplatz.
Dieses sehr hügelige Gelände lud zum zweiten und letzten Stop der Wanderung ein. Oben auf dem höchsten Punkt dieser Anlage hielten wir Rast - wir kannten diesen Punkt aber schon seit Jahren. Ich kann mich halbwegs an frühere Gelegenheiten erinnern, an denen ich nach der dritten oder vierten Dose Wolters das dringende Bedürfnis verspürt hatte, mich an einen der zahlreichen Büsche zu stellen.
Egal ob Spaziergänger oder spielende Kinder in der Sandkiste - nichts und niemand konnte mich vom Pieseln abhalten. Wenn ich bei kalter Witterung im Outdoorbereich kaltes Bier trinke, dann wird mein Stoffwechsel eben kräftig angeregt. Jedenfalls hatte ich spätestens da unseren lieben ehemaligen Kegelbruder Heino, der leider seit Jahren im Altersheim ist, als Asi abgelöst.
Sehr gut kann ich mich noch an meine erste Braunkohlwanderung mit unserem Kegelverein erinnern. Da ging es noch in das Geitelder Holz und Heino hatte zu den Pilsdosen noch den einen oder anderen Stolpermann eingeworfen gehabt. Und dann - von einer Minute zur anderen - brach er quasi in sich zusammen.
Ich kannte das ja schon von meinem leider schon verstorbenen Kollegen Alf. Auch den habe ich ab und an tragen, bzw. unterhaken müssen. So wie Heino bei jener Wanderung (übrigens auf gefrorenem und damit rutschigen Boden) auch. Als ob bei ihm ein Schalter umgelegt worden war, lallte er mit einem Mal nur noch unverständlich. Ganz wie Alf!
Und wie früher mit Alf, machten sich meine Mitstreiter schnell aus dem Staub. Nach ein bis zwei Zwischenstops, bei denen ich mir noch nen Stolpermann reindrücke musste, hatten Heino und ich das Heim von Berta und Bud vielleicht ne halbe Stunde nach den anderen erreicht. Viel war ja mit Heino nicht mehr anzufangen gewesen, aber als er den köstlichen Duft des Braunkohls in der Nase verspürte, da war er wieder halbwegs fit. Auf nüchternen Magen soll man sich halt nicht zusaufen, alte Trinkerregel.
Doch zurück in die Gegenwart. Da wir auf dem Hügel des Kinderspielplatzes dem Schneegestöber ungeschützt ausgeliefert waren, gestaltete sich diese Pause als extrem kurz und ungemütlich. Wir beeilten uns anschließend, schnell zurück zu Berta zu kommen. Dort hatten sie, meine Löwin und Renate bereits ganze Arbeit geleistet gehabt.
Hungrig setzten wir uns an den großen Tisch und genossen den Braunkohl samt Bregenwürsten. Hochzeitssuppe vorneweg, Eis hinterher. Getränketechnisch hielt ich mich an Coke Zero und dem alkfreien Wolters fest. Ich sag's mal so: Lieber Coke Zero als die alkfreie Lulle.
Den Braunkohl selbst, welcher eigentlich mangels der "alten" Kohlsorte ein Grünkohl ist, hatte meine Schwester Berta traditionell mit Schmalz zubereitet. Bei den Bregenwürsten verhielt sich das weniger konservativ; die groben und geräucherten Würste hatten bei Aldi in der Kühlung die letzten Wochen gelegen gehabt und wiesen eine essbare Hülle auf. Ausnahmen gab es lediglich für Josie und Ralle; die hatten die "richtigen" Bregenwürsten, deren Pelle nicht essbar ist und die im Inneren mit mehr Fett als allem Anderen versehen sind. Für Charles wiederum gab es Extrawürste - sprich grobe Bratwurst. Und Mary… die isst gar keinen Braunkohl.
Samstag, 25. Februar. Der heutige Tag steht ganz klar im Zeichen der Braunkohlwanderung mit den Trantüten. Zum Zeitig aufstehen: Ich weiß auch nicht, warum ich das eben geschrieben habe. Das Treffen bei Berta war wie üblich um 11.00 Uhr angesetzt gewesen, also quasi am Mittag. Da bin ich eigentlich immer schon einsatzbereit gewesen. Allerdings: Morgens fühlte ich mich eben dieser Tage immer kraftlos und matt, ja häufig niedergeschlagen.
Egal. Gegen 11.00 Uhr waren meine Löwin und ich bei Berta in Rüningen eingetroffen. In diesem Jahr richtete meine Schwester das Braunkohlessen allein aus; der Tod meines Schwagers Bud im Vorjahr hatte sie schwer getroffen gehabt, aber sie wollte ganz im BudsˋSinne die liebgewonnene Tradition der Braunkohlwanderung unseres Kegelvereins weiterführen.
Alle Mitglieder des Kegelvereins vermissten Bud, doch keiner ließ sich dies anmerken oder davon die Stimmung verderben. Nachdem alle eingetroffen waren, auch unser Vorsitzender Ralle nebst Frau Josie, konnte es nach einem kurzen Plausch in Bertas Küche losgehen. Ohne Berta - die musste sich um den Braunkohl kümmern. Und meine Löwin und Renate blieben bei ihr, um sie zu unterstützen.
Wir packten unsere Taschen mit Getränken und Snacks in den Bollerwagen, dann zogen Ulf und meine Wenigkeit den Wagen bei diesigem Wetter hinter uns her. Erst die Wanderung, dann der Braunkohl. So ist es Brauch.
Getränke? Bier für die Jungs (für mich alkfrei), Sekt und Glühwein für die Mädchen. Und die kleinen schnuckeligen Stolpermänner für alle. Snacks? Traditionell Käsewürfel, diese kleinen Salamis, Haribo und Schoki. Und ganz wichtig: Edle Tropfen in Nuss. Die in Verbindung mit einer (oder zwei) Halbliter Dose Wolters fand ich immer lecker.
Bloß nicht in diesem Jahr, nächstes Jahr gern wieder. Auch in diesem Jahr wanderten wir nicht ins Geitelder Holz, sondern hielten uns nach der Treppe zu Metro links und zogen die Karre über die Thiedestraße hinweg, um dann hinter der Bebauung am Rand eines Feldes am Thiedebach entlang zu schlendern, ehe wir zum Skateplatz kamen.
Hier, bei einem Unterstand, legten wir unsere erste Pause ein. Sekt, Glühwein und Wolters wurde sogleich gereicht und die Käsewürfel machten die Runde. Für mich halt nicht, dafür konnte ich mich an den Schneeflocken erfreuen, die munter vom Himmel herunterfielen. Ein richtiggehendes Schneegestöber war das gewesen.
Endlich hatten wir das richtige Wetter für eine Braunkohlwanderung. Ich kann mich da an Jahre erinnern, da bin ich mit offener Jeansjacke mitmarschiert. In solchen Situationen kommt einem ja immer der Klimawandel in den Sinn, während bei dem heutigen Winterwetter normalerweise gerne über das schlechte Wetter geschimpft wird.
Und ausgerechnet jetzt hatte ich keine Dose Wolters in der Hand; alkoholfreies Bier hatte ich mir bei der Wanderung erspart. Da schmeckten selbst die Käsewürfel nicht richtig. Nach kurzer Zeit stiefelten wir weiter, an den Eisenbahnenschienen entlang und dann zurück nach Rüningen, ab auf den Kinderspielplatz.
Dieses sehr hügelige Gelände lud zum zweiten und letzten Stop der Wanderung ein. Oben auf dem höchsten Punkt dieser Anlage hielten wir Rast - wir kannten diesen Punkt aber schon seit Jahren. Ich kann mich halbwegs an frühere Gelegenheiten erinnern, an denen ich nach der dritten oder vierten Dose Wolters das dringende Bedürfnis verspürt hatte, mich an einen der zahlreichen Büsche zu stellen.
Egal ob Spaziergänger oder spielende Kinder in der Sandkiste - nichts und niemand konnte mich vom Pieseln abhalten. Wenn ich bei kalter Witterung im Outdoorbereich kaltes Bier trinke, dann wird mein Stoffwechsel eben kräftig angeregt. Jedenfalls hatte ich spätestens da unseren lieben ehemaligen Kegelbruder Heino, der leider seit Jahren im Altersheim ist, als Asi abgelöst.
Sehr gut kann ich mich noch an meine erste Braunkohlwanderung mit unserem Kegelverein erinnern. Da ging es noch in das Geitelder Holz und Heino hatte zu den Pilsdosen noch den einen oder anderen Stolpermann eingeworfen gehabt. Und dann - von einer Minute zur anderen - brach er quasi in sich zusammen.
Ich kannte das ja schon von meinem leider schon verstorbenen Kollegen Alf. Auch den habe ich ab und an tragen, bzw. unterhaken müssen. So wie Heino bei jener Wanderung (übrigens auf gefrorenem und damit rutschigen Boden) auch. Als ob bei ihm ein Schalter umgelegt worden war, lallte er mit einem Mal nur noch unverständlich. Ganz wie Alf!
Und wie früher mit Alf, machten sich meine Mitstreiter schnell aus dem Staub. Nach ein bis zwei Zwischenstops, bei denen ich mir noch nen Stolpermann reindrücke musste, hatten Heino und ich das Heim von Berta und Bud vielleicht ne halbe Stunde nach den anderen erreicht. Viel war ja mit Heino nicht mehr anzufangen gewesen, aber als er den köstlichen Duft des Braunkohls in der Nase verspürte, da war er wieder halbwegs fit. Auf nüchternen Magen soll man sich halt nicht zusaufen, alte Trinkerregel.
Doch zurück in die Gegenwart. Da wir auf dem Hügel des Kinderspielplatzes dem Schneegestöber ungeschützt ausgeliefert waren, gestaltete sich diese Pause als extrem kurz und ungemütlich. Wir beeilten uns anschließend, schnell zurück zu Berta zu kommen. Dort hatten sie, meine Löwin und Renate bereits ganze Arbeit geleistet gehabt.
Hungrig setzten wir uns an den großen Tisch und genossen den Braunkohl samt Bregenwürsten. Hochzeitssuppe vorneweg, Eis hinterher. Getränketechnisch hielt ich mich an Coke Zero und dem alkfreien Wolters fest. Ich sag's mal so: Lieber Coke Zero als die alkfreie Lulle.
Den Braunkohl selbst, welcher eigentlich mangels der "alten" Kohlsorte ein Grünkohl ist, hatte meine Schwester Berta traditionell mit Schmalz zubereitet. Bei den Bregenwürsten verhielt sich das weniger konservativ; die groben und geräucherten Würste hatten bei Aldi in der Kühlung die letzten Wochen gelegen gehabt und wiesen eine essbare Hülle auf. Ausnahmen gab es lediglich für Josie und Ralle; die hatten die "richtigen" Bregenwürsten, deren Pelle nicht essbar ist und die im Inneren mit mehr Fett als allem Anderen versehen sind. Für Charles wiederum gab es Extrawürste - sprich grobe Bratwurst. Und Mary… die isst gar keinen Braunkohl.
Dienstag, 11. März 2025
GuterPlatzzumBiertrinken: Weltfrauentag
Samstag, 8. März. Weltfrauentag. Bereits seit mehreren Tagen habe ich mich auf diesen Samstag gefreut. Nicht wegen des Weltfrauentages oder weil Uli an eben diesen Geburtstag hat, sondern weil ich endlich wieder mit dem Rad auf Tour gehen kann.
Die Voraussetzungen waren aber auch ideal: Der letzte Kälteeinbruch, der mich im Februar bis in den März hinein zum Busfahren statt Radeln zwang, ist in den letzten Tagen ausgelaufen. Seit Tagen ist es morgens sonnig bei knapp unter 10 Grad Celsius und niederschlagsfrei. Meine Löwin ist heute morgen mit Patti und Heidi zum Frühstück verabredet - da bleibe ich doch nicht zu Hause und hüte unsere Katze ein.Apropos Katze: Das Luder hatte mir doch gestern wieder ins Bett gepisst. Wahrscheinlich in dem kurzen Moment, als ich am frühen Abend nach der anstrengenden Arbeitswoche und dem Einkauf für das Wochenende an meinem Schreibtisch vor mich hindämmerte. Heimlich, still und leise muss sie sich unter meine Bettdecke geschlichen haben, um dann dort eine ordentliche Pfütze hinzusetzen. Schlau gemacht; so bemerkte ich ihre kleine Aufmerksamkeit erst in der Nacht, als ich mich voller Vorfreude auf die heutige Radtour zu Ruhe begeben wollte.
Unsere Abby wurde schließlich nach Abby Sciuto, der genialen Goth-Wissenschaftlerin aus den ersten Staffeln von Navy CIS (als die Serie noch gut war), benannt. Sie weiß nun mal ganz genau, dass ich die Bettdecke immer kontrolliere, wenn ich in meinem Zimmer vor dem Schreibtisch sitze und sie herein kommt, um Streicheleinheiten oder Futter einzufordern.
Wenigstens ließ ich mich von dem Malheur nicht aus der Ruhe bringen; die Psychotherapie hat mir also doch positive Effekte beschert. Und irgendwas ist ja schließlich immer. So tauschte ich dann Bettwäsche und Bettlaken gegen zwei dünne Tagesdecken aus, auf das ich in der Nacht nicht frieren müsste. War natürlich nichts - ich schlief unruhig und war mehrere Male wach gewesen.
Vielleicht war aber die Vorfreude auf heute Vormittag schuld daran, dass ich nicht wie ein Stein durch schlummerte. Egal - jetze sitze ich beim Steinecke in der Georg-Westermann-Allee und schlürfen meinen zweiten Pott Kaffee, während ich diese Zeilen in die Tastatur hämmere.
Der Tag von vorne: Nach dem Aufstehen warf ich zunächst einmal meine Bettdecke in die Waschmaschine und fuhr dann mit meiner Löwin im Bus in die Innenstadt, wo wir dann mit den Linien 3 und 1 weiterfuhren; beide in verschiedene Richtungen. Meine Löwin zum Frühstück, ich zum Bahnhof. Dort stand mein Fahrrad, welches ich gestern nach Feierabend und Zugfahrt dort stehen gelassen hatte, weil wir zum Einkaufen gefahren waren.
So gegen halb Zehn saß ich im Sattel. 9 Grad und Sonnenschein; kein Wölkchen am Himmel, Regen nicht im Anmarsch. Es gibt wohl kaum ein besseres Wetter zum Radfahren. Bereits gestern vor dem Rechner (war es da passiert?) hatte ich mir auf Google Maps Rautheim angeguckt und für gut befunden. Da sollte es hingehen.
Über die langgezogene Helmstedter fuhr ich am Straßenbahndepot und Hauptfriedhof vorbei, um dann beim großen Edeka an der Autobahnausfahrt Rautheim ins Neubauviertel einzubiegen. Hier war ich noch nie gewesen; staunend fuhr ich durch die noch nicht fertig gestellten Straßen. Über eine üble Schotterpiste radelte ich dann ins alte Rautheim hinein.
Ich war auf der Suche nach einem Bäckereicafe, fand aber keins. Auch im Gewerbegebiet von Rautheim wurde ich nicht fündig. Mann, ist das groß! Hätte ich echt nicht gedacht. So blieb mir nichts anderes übrig, als über die Helmstedter wieder zurück zu eiern und hier im Steinecke einzukehren.
So - jetzt bin ich hier durch. Es kann weiter gehen. Nächstes Ziel ist jetzt Ikea. Dort werde ich mir nen neuen Matratzenschoner kaufen. Der alte ist jetzt schon so häufig von Abby zweckentfremdet worden, dass dies jetzt Not tut. Dieser Aktionismus… selten habe ich den in den letzten 20 Jahren zeigen können. Warum eigentlich nicht?
Der Weg bis zur Hansestraße ließ sich ohne Schwierigkeiten bewältigen; es war jetzt wärmer geworden, meine Pumperjacke wirkte nun deplatziert. Eigentlich wollte ich meine Jeans-Joppe geschultert haben, aber… vergessen halt. Ich war immer noch euphorisch ob der langen Tour und bog dann auf das Ikea-Gelände ein.
Ich hatte es mir genau überlegt: Zuerst gehe ich ins Ikea-Restaurant, um mir ein Lachsfrühstück zu genehmigen. Genau, das Intervallfasten bringt mich dazu, Essen wieder geil zu finden. Wer braucht da noch Sex? Denn zur Zeit bekämpfe ich mein Kampfgewicht noch mit Proteindrinks - an drei Tagen in der Woche nur diese Drinks von MetaFlow, lediglich aufgelockert von Quark oder Gemüsesaft. Wenn's schee macht…
Leider war die Schlange der Ikea-Touris so lang, dass mir dieses Vergnügen genommen wurde. Stattdessen griff ich mir ein kleines Schälchen Tomate-Mozzarella und ne Bowl mit veganen Köttbullar. Hierzu nur ein Wort: Mega! So hatte ich im Endeffekt ein richtig gutes Frühstück genießen dürfen. Wenig Kohlenhydrate, dafür viel Proteine.
Im Anschluss schnappte ich mir den benötigten Matratzenschoner. Und selbstverständlich blieben noch weitere Artikel bei mir "kleben". Topflappen, eine Jutetasche und die unvermeidlichen Teelichter (100er Packung). Dazu fand ich im Food Store noch diese Schmackofatz für meine Löwin… Heißa, heut' ist Weltfrauentag!
Doch ehe ich mich hierzu auslassen oder Witze von Markus Krebs wiedergeben kann, fahre ich lieber nach Hause zurück. Über Lidl, um gemischtes Hack und Dosenbier zu kaufen. Weltfrauentag - ich bekoche meine Löwin. Das Bier ist korrekterweise für die Braunkohlwanderung der Trantüten am Sonntag.
Am Ende des Tages bin ich ob der kurzweiligen Radtour richtiggehend erfreut und wünsche mir für die nähere Zukunft vergleichbare positive Kicks. An diesem Tag war ich wenigstens ob der Distanz von über 25 km äußerst zufrieden mit der Gestaltung des Vormittags. Und das, und nur das, ist es, was zählt.
Weltfrauentag. Jo Mei.
Die Voraussetzungen waren aber auch ideal: Der letzte Kälteeinbruch, der mich im Februar bis in den März hinein zum Busfahren statt Radeln zwang, ist in den letzten Tagen ausgelaufen. Seit Tagen ist es morgens sonnig bei knapp unter 10 Grad Celsius und niederschlagsfrei. Meine Löwin ist heute morgen mit Patti und Heidi zum Frühstück verabredet - da bleibe ich doch nicht zu Hause und hüte unsere Katze ein.Apropos Katze: Das Luder hatte mir doch gestern wieder ins Bett gepisst. Wahrscheinlich in dem kurzen Moment, als ich am frühen Abend nach der anstrengenden Arbeitswoche und dem Einkauf für das Wochenende an meinem Schreibtisch vor mich hindämmerte. Heimlich, still und leise muss sie sich unter meine Bettdecke geschlichen haben, um dann dort eine ordentliche Pfütze hinzusetzen. Schlau gemacht; so bemerkte ich ihre kleine Aufmerksamkeit erst in der Nacht, als ich mich voller Vorfreude auf die heutige Radtour zu Ruhe begeben wollte.
Unsere Abby wurde schließlich nach Abby Sciuto, der genialen Goth-Wissenschaftlerin aus den ersten Staffeln von Navy CIS (als die Serie noch gut war), benannt. Sie weiß nun mal ganz genau, dass ich die Bettdecke immer kontrolliere, wenn ich in meinem Zimmer vor dem Schreibtisch sitze und sie herein kommt, um Streicheleinheiten oder Futter einzufordern.
Wenigstens ließ ich mich von dem Malheur nicht aus der Ruhe bringen; die Psychotherapie hat mir also doch positive Effekte beschert. Und irgendwas ist ja schließlich immer. So tauschte ich dann Bettwäsche und Bettlaken gegen zwei dünne Tagesdecken aus, auf das ich in der Nacht nicht frieren müsste. War natürlich nichts - ich schlief unruhig und war mehrere Male wach gewesen.
Vielleicht war aber die Vorfreude auf heute Vormittag schuld daran, dass ich nicht wie ein Stein durch schlummerte. Egal - jetze sitze ich beim Steinecke in der Georg-Westermann-Allee und schlürfen meinen zweiten Pott Kaffee, während ich diese Zeilen in die Tastatur hämmere.
Der Tag von vorne: Nach dem Aufstehen warf ich zunächst einmal meine Bettdecke in die Waschmaschine und fuhr dann mit meiner Löwin im Bus in die Innenstadt, wo wir dann mit den Linien 3 und 1 weiterfuhren; beide in verschiedene Richtungen. Meine Löwin zum Frühstück, ich zum Bahnhof. Dort stand mein Fahrrad, welches ich gestern nach Feierabend und Zugfahrt dort stehen gelassen hatte, weil wir zum Einkaufen gefahren waren.
So gegen halb Zehn saß ich im Sattel. 9 Grad und Sonnenschein; kein Wölkchen am Himmel, Regen nicht im Anmarsch. Es gibt wohl kaum ein besseres Wetter zum Radfahren. Bereits gestern vor dem Rechner (war es da passiert?) hatte ich mir auf Google Maps Rautheim angeguckt und für gut befunden. Da sollte es hingehen.
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Ein Ziel für die nächste Bierjause |
Über die langgezogene Helmstedter fuhr ich am Straßenbahndepot und Hauptfriedhof vorbei, um dann beim großen Edeka an der Autobahnausfahrt Rautheim ins Neubauviertel einzubiegen. Hier war ich noch nie gewesen; staunend fuhr ich durch die noch nicht fertig gestellten Straßen. Über eine üble Schotterpiste radelte ich dann ins alte Rautheim hinein.
Ich war auf der Suche nach einem Bäckereicafe, fand aber keins. Auch im Gewerbegebiet von Rautheim wurde ich nicht fündig. Mann, ist das groß! Hätte ich echt nicht gedacht. So blieb mir nichts anderes übrig, als über die Helmstedter wieder zurück zu eiern und hier im Steinecke einzukehren.
So - jetzt bin ich hier durch. Es kann weiter gehen. Nächstes Ziel ist jetzt Ikea. Dort werde ich mir nen neuen Matratzenschoner kaufen. Der alte ist jetzt schon so häufig von Abby zweckentfremdet worden, dass dies jetzt Not tut. Dieser Aktionismus… selten habe ich den in den letzten 20 Jahren zeigen können. Warum eigentlich nicht?
Der Weg bis zur Hansestraße ließ sich ohne Schwierigkeiten bewältigen; es war jetzt wärmer geworden, meine Pumperjacke wirkte nun deplatziert. Eigentlich wollte ich meine Jeans-Joppe geschultert haben, aber… vergessen halt. Ich war immer noch euphorisch ob der langen Tour und bog dann auf das Ikea-Gelände ein.
Ich hatte es mir genau überlegt: Zuerst gehe ich ins Ikea-Restaurant, um mir ein Lachsfrühstück zu genehmigen. Genau, das Intervallfasten bringt mich dazu, Essen wieder geil zu finden. Wer braucht da noch Sex? Denn zur Zeit bekämpfe ich mein Kampfgewicht noch mit Proteindrinks - an drei Tagen in der Woche nur diese Drinks von MetaFlow, lediglich aufgelockert von Quark oder Gemüsesaft. Wenn's schee macht…
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Frühstück Ikea |
Leider war die Schlange der Ikea-Touris so lang, dass mir dieses Vergnügen genommen wurde. Stattdessen griff ich mir ein kleines Schälchen Tomate-Mozzarella und ne Bowl mit veganen Köttbullar. Hierzu nur ein Wort: Mega! So hatte ich im Endeffekt ein richtig gutes Frühstück genießen dürfen. Wenig Kohlenhydrate, dafür viel Proteine.
Im Anschluss schnappte ich mir den benötigten Matratzenschoner. Und selbstverständlich blieben noch weitere Artikel bei mir "kleben". Topflappen, eine Jutetasche und die unvermeidlichen Teelichter (100er Packung). Dazu fand ich im Food Store noch diese Schmackofatz für meine Löwin… Heißa, heut' ist Weltfrauentag!
Doch ehe ich mich hierzu auslassen oder Witze von Markus Krebs wiedergeben kann, fahre ich lieber nach Hause zurück. Über Lidl, um gemischtes Hack und Dosenbier zu kaufen. Weltfrauentag - ich bekoche meine Löwin. Das Bier ist korrekterweise für die Braunkohlwanderung der Trantüten am Sonntag.
Am Ende des Tages bin ich ob der kurzweiligen Radtour richtiggehend erfreut und wünsche mir für die nähere Zukunft vergleichbare positive Kicks. An diesem Tag war ich wenigstens ob der Distanz von über 25 km äußerst zufrieden mit der Gestaltung des Vormittags. Und das, und nur das, ist es, was zählt.
Weltfrauentag. Jo Mei.
Montag, 3. März 2025
Contramann: kurz gesehen im März
https://overton-magazin.de/top-story/der-mohr-hat-seine-schuldigkeit-getan-der-mohr-kann-gehen/?pk_campaign=feed&pk_kwd=der-mohr-hat-seine-schuldigkeit-getan-der-mohr-kann-gehen
Eine gute Analyse zum aktuellen Geschehen. Da fielen doch Baerbock und Steinmeier die Kinnladen herunter, als der US Amerikanische Außenminister Vance anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz erklärte, dass Deutschland Demokratiedefizite hätte, weil die AfD partout bei der politischen Willensbildung ausgeschlossen wird.
Um so entsetzter reagierten dann europäische Politiker und Medien, als die Amis erklärten, ohne die Europäer Friedensverhandlungen mit Putin und Selenskij einzuleiten. Ein Schlag ins Gesicht gerade der deutschen Polit- und Medienprominenz, hatte doch Deutschland zur bedingungslosen Unterstützung Kiews auf billige russische Energie (hat Deutschlands Aufschwung zur (ehemaligen) Exportnation Nr. 1 erst ermöglicht) verzichtet; ja sogar die Zerstörung wichtiger Infrastruktur (Nord Stream 2) widerspruchslos hingenommen.
In der Tat - America First. Auch gerade auf Kosten Deutschlands und Europas. Dieser Kommentar zeichnet die Zeit seit 2014 sehr schön nach; denn es liegt mitnichten nur an Trump, wenn Europa jetzt abgehängt wird. Bereits unter Obama und Biden war diese Entwicklung sichtbar gewesen.
Meine momentane Schadenfreude hält sich trotzdem in Grenzen. Die Europäer reagieren offenbar mit noch mehr Aufrüstung, um „den Bestand der Ukraine zu sichern.“ Ganz im Sinne der Amis, die sich jetzt auf ihren verzweifelten Kampf gegen China konzentrieren können.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/nato-treffen-scholz-finnland-ostsee-kabel-sabotage-100.html
Da tauchten Anfang des Jahres diese Meldungen auf, dass mehrere wichtige Unterseekabel in der Ostsee mutwillig beschädigt worden seien. Da geriet dann auch gleich die russische Schattenflotte in Verdacht. Ganz klar, Putin war es. Der Tanker Eagle S „soll“ mit seinem Anker ein Stromkabel zwischen Finnland und Estland beschädigt haben. „ Die Ermittler glauben, dass das Schiff zur russischen Schattenflotte gehört.“
Über diese Redewendung war ich dann gestolpert. Wieso „glauben“ das die Ermittler? Wissen sie es denn nicht? Es wäre mir neu, dass die Eigentumsverhältnisse von Schiffen geheim wäre. Und überhaupt: Was ist denn nun mit den zerstörten Kabeln von Nord Stream 2?
Ich finde es erschreckend, wie in unseren Medien vergleichbare Vorgänge mit zweierlei Maß betrachtet werden.
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-Krieg-Ukrainischer-Leopard-zerschiesst-ganze-Kolonne-article25522001.html
Und jetzt soll ich mich als Leser dieses Artikels daran aufgeilen oder was? Am besten noch Mütze-Glatze spielen. Wie krank muss man sein, um sich an diesem Artikel ergötzen zu können?
Die Zeichen stehen ja schon längst auf Waffenstillstand. Wenn überhaupt noch „von der Front" berichtet wird, dann nur noch ganz, ganz dosiert. Selbst die Mainstreammedien räumen mittlerweile ein, dass die Russen unaufhaltsam vorrücken.
Von einem Sieg der Ukraine redet keiner mehr.
https://taz.de/Energieversorgung-in-Deutschland/!6064897/
Hier erklärt uns die TAZ, dass die Ampel-Regierung dank ihrer klugen Politik eine Energiekrise nach dem russischen Überfall auf die Ukraine abgewendet hatte. Ob eine CDU Regierung dies geschafft hätte? …Und vergeblich suchte ich in dem Artikel nach Anzeichen einer Satire; nein - der Kolumnist meinte das ernst.
Dass eine CDU Regierung den Wechsel von russischem Erdgas zu amerikanischen Frackinggas nicht so schnell hinbekommen hätte, sehe ich anders. Irgendwie glaube ich, dass ein Friedrich Merz in den Staaten besser vernetzt ist als Robert Habeck. Und wir hätten dann halt unsere AKWs länger laufen lassen. Nicht schön, nicht umweltgerecht, aber wirksam.
Zu „klugen“ Politik: Der Verzicht auf billiges russisches Erdgas (Nein, Herr Scholz. Putin hat uns nicht das Gas abgedreht) dreht der energieintensiven deutschen Industrie den Saft ab. Die hohen Energiepreise für Privatkunden hatten bereits zuvor der Industrie einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil beschert, dienten diese doch zur Subventionierung der deutschen Industrie. Den Deal mit Putin hatten Schröder und auch Frau Merkel sauber eingefädelt gehabt.
Dies wären die beiden Kanzler, denen zu danken wäre, nicht die Ampel. Diese hatte schlichtweg nicht den Mumm gehabt, amerikanischen Forderungen zu widerstehen. Denn Deutschlands Verzicht auf billiges russisches Erdgas nützt vor allem der amerikanischen Industrie - auf Kosten der Deutschen.
Nicht, dass irgendeine andere deutsche Regierung das hätte verhindern können. Aber deshalb muss man das doch nicht auch noch feiern.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Eine gute Analyse zum aktuellen Geschehen. Da fielen doch Baerbock und Steinmeier die Kinnladen herunter, als der US Amerikanische Außenminister Vance anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz erklärte, dass Deutschland Demokratiedefizite hätte, weil die AfD partout bei der politischen Willensbildung ausgeschlossen wird.
Um so entsetzter reagierten dann europäische Politiker und Medien, als die Amis erklärten, ohne die Europäer Friedensverhandlungen mit Putin und Selenskij einzuleiten. Ein Schlag ins Gesicht gerade der deutschen Polit- und Medienprominenz, hatte doch Deutschland zur bedingungslosen Unterstützung Kiews auf billige russische Energie (hat Deutschlands Aufschwung zur (ehemaligen) Exportnation Nr. 1 erst ermöglicht) verzichtet; ja sogar die Zerstörung wichtiger Infrastruktur (Nord Stream 2) widerspruchslos hingenommen.
In der Tat - America First. Auch gerade auf Kosten Deutschlands und Europas. Dieser Kommentar zeichnet die Zeit seit 2014 sehr schön nach; denn es liegt mitnichten nur an Trump, wenn Europa jetzt abgehängt wird. Bereits unter Obama und Biden war diese Entwicklung sichtbar gewesen.
Meine momentane Schadenfreude hält sich trotzdem in Grenzen. Die Europäer reagieren offenbar mit noch mehr Aufrüstung, um „den Bestand der Ukraine zu sichern.“ Ganz im Sinne der Amis, die sich jetzt auf ihren verzweifelten Kampf gegen China konzentrieren können.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/nato-treffen-scholz-finnland-ostsee-kabel-sabotage-100.html
Da tauchten Anfang des Jahres diese Meldungen auf, dass mehrere wichtige Unterseekabel in der Ostsee mutwillig beschädigt worden seien. Da geriet dann auch gleich die russische Schattenflotte in Verdacht. Ganz klar, Putin war es. Der Tanker Eagle S „soll“ mit seinem Anker ein Stromkabel zwischen Finnland und Estland beschädigt haben. „ Die Ermittler glauben, dass das Schiff zur russischen Schattenflotte gehört.“
Über diese Redewendung war ich dann gestolpert. Wieso „glauben“ das die Ermittler? Wissen sie es denn nicht? Es wäre mir neu, dass die Eigentumsverhältnisse von Schiffen geheim wäre. Und überhaupt: Was ist denn nun mit den zerstörten Kabeln von Nord Stream 2?
Ich finde es erschreckend, wie in unseren Medien vergleichbare Vorgänge mit zweierlei Maß betrachtet werden.
https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-Krieg-Ukrainischer-Leopard-zerschiesst-ganze-Kolonne-article25522001.html
Und jetzt soll ich mich als Leser dieses Artikels daran aufgeilen oder was? Am besten noch Mütze-Glatze spielen. Wie krank muss man sein, um sich an diesem Artikel ergötzen zu können?
Die Zeichen stehen ja schon längst auf Waffenstillstand. Wenn überhaupt noch „von der Front" berichtet wird, dann nur noch ganz, ganz dosiert. Selbst die Mainstreammedien räumen mittlerweile ein, dass die Russen unaufhaltsam vorrücken.
Von einem Sieg der Ukraine redet keiner mehr.
https://taz.de/Energieversorgung-in-Deutschland/!6064897/
Hier erklärt uns die TAZ, dass die Ampel-Regierung dank ihrer klugen Politik eine Energiekrise nach dem russischen Überfall auf die Ukraine abgewendet hatte. Ob eine CDU Regierung dies geschafft hätte? …Und vergeblich suchte ich in dem Artikel nach Anzeichen einer Satire; nein - der Kolumnist meinte das ernst.
Dass eine CDU Regierung den Wechsel von russischem Erdgas zu amerikanischen Frackinggas nicht so schnell hinbekommen hätte, sehe ich anders. Irgendwie glaube ich, dass ein Friedrich Merz in den Staaten besser vernetzt ist als Robert Habeck. Und wir hätten dann halt unsere AKWs länger laufen lassen. Nicht schön, nicht umweltgerecht, aber wirksam.
Zu „klugen“ Politik: Der Verzicht auf billiges russisches Erdgas (Nein, Herr Scholz. Putin hat uns nicht das Gas abgedreht) dreht der energieintensiven deutschen Industrie den Saft ab. Die hohen Energiepreise für Privatkunden hatten bereits zuvor der Industrie einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil beschert, dienten diese doch zur Subventionierung der deutschen Industrie. Den Deal mit Putin hatten Schröder und auch Frau Merkel sauber eingefädelt gehabt.
Dies wären die beiden Kanzler, denen zu danken wäre, nicht die Ampel. Diese hatte schlichtweg nicht den Mumm gehabt, amerikanischen Forderungen zu widerstehen. Denn Deutschlands Verzicht auf billiges russisches Erdgas nützt vor allem der amerikanischen Industrie - auf Kosten der Deutschen.
Nicht, dass irgendeine andere deutsche Regierung das hätte verhindern können. Aber deshalb muss man das doch nicht auch noch feiern.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Freitag, 28. Februar 2025
Uncle Fester: grad gelesen Februar 2025
Joshua Tree - Behemoth 2033-Zyklus
Wieder ein deutscher Autor, den ich bislang noch nicht gelesen hatte. Und von dem ich mir schon während der Lektüre des ersten Bandes sogleich weiteres Material bestellt habe. Diesen ursprünglich achtbändigen Zyklus hatte ich mir in einer Neuauflage als vierbändige Ausgabe gekauft und war bereits nach wenigen Seiten begeistert gewesen.
Das Ausgangsszenario - ein geschlossenes Sonnensystem,und der Erstkontakt mit einer Alienrasse - ist sicherlich keine vollkommene Neuheit in dieser Literaturgattung. Aber Joshua Tree gelingt es dank verschiedener Geheimnisse, die es zu lüften gilt, den „Sense of Wonder“ zu entfachen, der einen Science Fiction Roman zum Pageturner macht.
Die Handlung des Zyklus beginnt im Jahr 2333 in dem von den Menschen seit mehr als 100 Jahren besiedelten Archimedes System, welches seit 40 Jahren von der Erde abgeschnitten ist, weil das Wurmloch beim Jupiter zusammengebrochen war und damit keine Kommunikation mit der Erde mehr möglich ist.
Die Menschen im Archimedes System sind auf sich allein gestellt, denn einen Hyperraumantrieb gibt es nicht und die dank Antimaterie erzeugten Wurmlöcher lassen gerade mal Drohnen und Funk in den Hyperraum. Dank einer umfangreichen Zeittafel erfährt der geneigte Leser vom Umfang der Besiedelung des Systems, einem niedergeschlagenen Aufstand der künstlichen Intelligenzen und einem großen Unfall dank Experimenten mit Antimaterie, bei dem Millionen Menschen ihr Leben verlieren.
Als Folge davon bilden sich zwei große politische Lager - die Konservativen und die Progressiven. Letztere setzen die Experimente zur Erzeugung von größeren Wurmlöchern mit Antimaterie in aller Geheimhaltung fort; die Schmuggelei von Antimaterie ist ein gefährlicher, aber auch lukrativer Job. Auch für den ehemaligen Raumkadetten der Streitkräfte Jeremy Brandt, dessen Eltern beide hochdekorierte Soldaten sind.
Jeremy Brandt hat sich allerdings mit seinen Eltern überworfen und führt lieber ein Leben als Outlaw mit seiner treuen Crew zwischen den bewohnten Monden des Systems namens DeGaulle, Bismarck oder Trafalgar. Und richtig geraten: Die Nationalitäten auf diesen drei Monden (es gibt noch mehr) gehen auf jeweils europäische Vorfahren zurück.
So einen Plot kann sich nur ein Deutscher ausdenken; eine willkommene Abwechslung zu den anglo-amerikanischen Schriftstellern. Dagegen ist die Crew von Jeremy bunt gemischt; Walter ist ebenfalls Deutscher, aber Felicity, Agatha Simmons oder Agiou „WizKid“ repräsentieren andere Nationen des alten Kontinents.
Als großer Bösewicht wird Behemoth vorgestellt. Ein riesiges Lebewesen im Weltraum, welches urplötzlich ins Archimedes System hineinspringt und die Menschen angreift. Nur mit viel Mühe und Risiko kann Jeremy mit seiner Crew Behemoth vertreiben; bei dem gewagten Sprung durch den Hyperraum wird die Crew jedoch verstrahlt und hat nur noch ca. zwei Wochen zu leben.
Parallel hierzu macht der Autor einen zweiten Strang auf. Der Sonderermittler des Geheimdienstes Pascal Takahashi ermittelt mit seiner Kollegin Thisbe in Sachen ungeklärter Entführungsfälle. In mehreren Wellen waren in den Jahren zuvor Millionen von Menschen spurlos verschwunden. Doch kurz vor der Lösung wird Thisbe beim Angriff von Behemoth auf den Mond DaVinci getötet.
Ebenfalls relativ schnell verstirbt Jeremys Geliebte Simmons bei der Flucht aus einem anderen Sternensystem, wo die Crew vergeblich versucht hatte, ein EI von Behemoth zu stibitzen. Dies wurde nur dank der Flotte der Erde möglich, welche im letzten Moment unerwartet ins Archimedes System gesprungen war und diese Technik beherrscht.
Diese Technik hat das Alienvolk der Locusts ebenfalls drauf. Diese Wesen kommunizieren nicht mit Worten, sondern mit Bildern und telepathisch über ein biologisches Netzwerk namens Gaia. Das menschliche Netzwerk, quasi das Pendant dazu, heißt Sensenet und ist aus dem Internet weiterentwickelt worden.
Um das Geschehen noch etwas zu verkomplizieren, kristallisiert sich der Sprecher der Progressiven namens Alexander Moreau als wesentlicher Faktor heraus. Tatsächlich hatte er Kontakt mit der Erde gehalten und der dort alles beherrschenden KI, welche sich selbst Alpha nennt, in die Hände gespielt.
Alpha hat alle Menschen im Heimatsystem in Kryostasekammern gelegt - Matrix lässt grüßen und möchte auch die Menschen in den anderen Systemen schlafen legen. Das jeweilige Bewusstsein der Menschen überträgt Alpha auf Klone, welche bei Bedarf von Alpha kontrolliert werden können, Als Gegenspieler zu Alpha ist Behemoth aus dem biologischen Netzwerk der Locusts entstanden, wurde aber dank Moreau durch eine Kopie von Alpha unterwandert.
Die Symbiose aus künstlicher menschlicher Intelligenz und dem visuell orientierten biologischen Netzwerk der Locusts ist als einzige in der Lage, Alpha Paroli zu bieten. Im Fortgang der Handlung entwickelt sich Behemoth vom zu bekämpfenden Unhold a la Godzilla zur einzigen Hoffnung der Menschen, welche um ihre Unabhängigkeit von Alpha kämpfen.
So wandeln sich auch Jeremy und seine Crew, zu der im zweiten Band auch Pascal Takahashi dazugestoßen ist, von erbitterten Gegnern Behemoths zu dessen Verbündeten, als sie erkennen, dass die nüchterne algorithmische Intelligenz eines Alpha Feind allen biologischen Lebens ist. Und auch der Menschen.
Am Ende der vier spannenden Bände muss die Erde samt Sonnensystem zerstört werden, weil nur so Alpha gestoppt werden kann. Bis auf Takahashi sterben all unsere Helden hierbei den Heldentod, um anschließend in Klone geladen zu werden. Dann nach Andromeda - folgt da noch ein zweiter Zyklus?
Wäre gut, denn die Charaktere hat Joshua Tree differenziert und damit glaubwürdig gestaltet. Überhaupt ist dieser Zyklus durchgehend spannend. Er liefert die Action einer Space Opera, ohne sich in langwierigen Schilderungen von Weltraumschlachten zu verlieren. Ein schönes Bekenntnis zur Fehlbarkeit des Menschlichen anstatt der kalten Effizienz einer KI.
Diese Moral nimmt man doch gerne mit.
Wieder ein deutscher Autor, den ich bislang noch nicht gelesen hatte. Und von dem ich mir schon während der Lektüre des ersten Bandes sogleich weiteres Material bestellt habe. Diesen ursprünglich achtbändigen Zyklus hatte ich mir in einer Neuauflage als vierbändige Ausgabe gekauft und war bereits nach wenigen Seiten begeistert gewesen.
Das Ausgangsszenario - ein geschlossenes Sonnensystem,und der Erstkontakt mit einer Alienrasse - ist sicherlich keine vollkommene Neuheit in dieser Literaturgattung. Aber Joshua Tree gelingt es dank verschiedener Geheimnisse, die es zu lüften gilt, den „Sense of Wonder“ zu entfachen, der einen Science Fiction Roman zum Pageturner macht.
Die Handlung des Zyklus beginnt im Jahr 2333 in dem von den Menschen seit mehr als 100 Jahren besiedelten Archimedes System, welches seit 40 Jahren von der Erde abgeschnitten ist, weil das Wurmloch beim Jupiter zusammengebrochen war und damit keine Kommunikation mit der Erde mehr möglich ist.
Die Menschen im Archimedes System sind auf sich allein gestellt, denn einen Hyperraumantrieb gibt es nicht und die dank Antimaterie erzeugten Wurmlöcher lassen gerade mal Drohnen und Funk in den Hyperraum. Dank einer umfangreichen Zeittafel erfährt der geneigte Leser vom Umfang der Besiedelung des Systems, einem niedergeschlagenen Aufstand der künstlichen Intelligenzen und einem großen Unfall dank Experimenten mit Antimaterie, bei dem Millionen Menschen ihr Leben verlieren.
Als Folge davon bilden sich zwei große politische Lager - die Konservativen und die Progressiven. Letztere setzen die Experimente zur Erzeugung von größeren Wurmlöchern mit Antimaterie in aller Geheimhaltung fort; die Schmuggelei von Antimaterie ist ein gefährlicher, aber auch lukrativer Job. Auch für den ehemaligen Raumkadetten der Streitkräfte Jeremy Brandt, dessen Eltern beide hochdekorierte Soldaten sind.
Jeremy Brandt hat sich allerdings mit seinen Eltern überworfen und führt lieber ein Leben als Outlaw mit seiner treuen Crew zwischen den bewohnten Monden des Systems namens DeGaulle, Bismarck oder Trafalgar. Und richtig geraten: Die Nationalitäten auf diesen drei Monden (es gibt noch mehr) gehen auf jeweils europäische Vorfahren zurück.
So einen Plot kann sich nur ein Deutscher ausdenken; eine willkommene Abwechslung zu den anglo-amerikanischen Schriftstellern. Dagegen ist die Crew von Jeremy bunt gemischt; Walter ist ebenfalls Deutscher, aber Felicity, Agatha Simmons oder Agiou „WizKid“ repräsentieren andere Nationen des alten Kontinents.
Als großer Bösewicht wird Behemoth vorgestellt. Ein riesiges Lebewesen im Weltraum, welches urplötzlich ins Archimedes System hineinspringt und die Menschen angreift. Nur mit viel Mühe und Risiko kann Jeremy mit seiner Crew Behemoth vertreiben; bei dem gewagten Sprung durch den Hyperraum wird die Crew jedoch verstrahlt und hat nur noch ca. zwei Wochen zu leben.
Parallel hierzu macht der Autor einen zweiten Strang auf. Der Sonderermittler des Geheimdienstes Pascal Takahashi ermittelt mit seiner Kollegin Thisbe in Sachen ungeklärter Entführungsfälle. In mehreren Wellen waren in den Jahren zuvor Millionen von Menschen spurlos verschwunden. Doch kurz vor der Lösung wird Thisbe beim Angriff von Behemoth auf den Mond DaVinci getötet.
Ebenfalls relativ schnell verstirbt Jeremys Geliebte Simmons bei der Flucht aus einem anderen Sternensystem, wo die Crew vergeblich versucht hatte, ein EI von Behemoth zu stibitzen. Dies wurde nur dank der Flotte der Erde möglich, welche im letzten Moment unerwartet ins Archimedes System gesprungen war und diese Technik beherrscht.
Diese Technik hat das Alienvolk der Locusts ebenfalls drauf. Diese Wesen kommunizieren nicht mit Worten, sondern mit Bildern und telepathisch über ein biologisches Netzwerk namens Gaia. Das menschliche Netzwerk, quasi das Pendant dazu, heißt Sensenet und ist aus dem Internet weiterentwickelt worden.
Um das Geschehen noch etwas zu verkomplizieren, kristallisiert sich der Sprecher der Progressiven namens Alexander Moreau als wesentlicher Faktor heraus. Tatsächlich hatte er Kontakt mit der Erde gehalten und der dort alles beherrschenden KI, welche sich selbst Alpha nennt, in die Hände gespielt.
Alpha hat alle Menschen im Heimatsystem in Kryostasekammern gelegt - Matrix lässt grüßen und möchte auch die Menschen in den anderen Systemen schlafen legen. Das jeweilige Bewusstsein der Menschen überträgt Alpha auf Klone, welche bei Bedarf von Alpha kontrolliert werden können, Als Gegenspieler zu Alpha ist Behemoth aus dem biologischen Netzwerk der Locusts entstanden, wurde aber dank Moreau durch eine Kopie von Alpha unterwandert.
Die Symbiose aus künstlicher menschlicher Intelligenz und dem visuell orientierten biologischen Netzwerk der Locusts ist als einzige in der Lage, Alpha Paroli zu bieten. Im Fortgang der Handlung entwickelt sich Behemoth vom zu bekämpfenden Unhold a la Godzilla zur einzigen Hoffnung der Menschen, welche um ihre Unabhängigkeit von Alpha kämpfen.
So wandeln sich auch Jeremy und seine Crew, zu der im zweiten Band auch Pascal Takahashi dazugestoßen ist, von erbitterten Gegnern Behemoths zu dessen Verbündeten, als sie erkennen, dass die nüchterne algorithmische Intelligenz eines Alpha Feind allen biologischen Lebens ist. Und auch der Menschen.
Am Ende der vier spannenden Bände muss die Erde samt Sonnensystem zerstört werden, weil nur so Alpha gestoppt werden kann. Bis auf Takahashi sterben all unsere Helden hierbei den Heldentod, um anschließend in Klone geladen zu werden. Dann nach Andromeda - folgt da noch ein zweiter Zyklus?
Wäre gut, denn die Charaktere hat Joshua Tree differenziert und damit glaubwürdig gestaltet. Überhaupt ist dieser Zyklus durchgehend spannend. Er liefert die Action einer Space Opera, ohne sich in langwierigen Schilderungen von Weltraumschlachten zu verlieren. Ein schönes Bekenntnis zur Fehlbarkeit des Menschlichen anstatt der kalten Effizienz einer KI.
Diese Moral nimmt man doch gerne mit.
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