Dienstag, 19. März 2013

Uncle Fester: grad gelesen März 2013

Star Trek Vanguard: Das jüngste Gericht (7)
2270. 2 Jahre nach den dramatischen Ereignissen in Band 5. Pennington besucht Reyes in seinem Exil auf Caldos II – Im Prolog und Epilog kreist die Whiskeypulle. Dazwischen erzählt Reyes, was 2 Jahre vorher passierte und zu seinem Exil führte.
Also zurück zu 2268. T`Prynn schafft es, Reyes für Spionagetätigkeiten auf der Omari-Ekon zu engagieren. Dieses Spielcasinoschiff von Ganz dockt fest an Vanguard an; Reyes darf das Schiff nicht verlassen bzw. Vanguard nicht betreten.
Reyes soll den Fundort des Artefakts herausfinden, in dem die Wanderin gefangen ist und mit dem sich Ganz den erneuten Aufenthalt an Vanguard erkauft hat. Ganz, der in Wirklichkeit nur ein Strohmann für seine Chefin und Geliebte Neera ist, wird am Ende von Reyes getötet.
Ebenfalls nicht mehr dabei in diesem Band: Rana Desai hat sich in der 3. Kurzgeschichte von „Enthüllungen“ entschieden, nicht auf Reyes zu warten und zur Erde zurückzukehren. Bridy Mac wiederum stirbt in der 4. Geschichte des letzten Bandes. Und das macht Quinn zu schaffen: Er ist wieder am Saufen, aber so richtig. Damit fällt er aktionsmäßig aus.
Botschafter Jetanien betreut mit seinen Kollegen D`tran (Romulaner) und Lugok (Klingone) abseits auf Nimbus III eine Kolonie der verschiedensten Völker. Das Projekt droht zu scheitern, da sich Romulaner, Klingonen und Menschen einfach nicht vertragen wollen.
Die letzten beiden Erzählstränge haben mit der Rahmenhandlung eigentlich nichts zu tun, sind aber trotzdem spannend erzählt.
Ming Xiong wiederum schafft es beim Experimentieren mit dem Artefakt, ein Schiff der Förderation zu verlieren. Die Wanderin kann ebenfalls entkommen. Dr. Marcus fängt daraufhin an, das Handeln von Xiong kritisch zu hinterfragen.
Reyes wird schließlich für seinen erfolgreichen Spionageeinsatz nicht rehabilitiert, darf aber ins Exil nach Caldos II. Still und leise natürlich, auch Rana Desai wird nicht informiert. Geht da noch was im letzten Band?

Star Trek Vanguard: Sturm auf den Himmel (8)
Auf Caldos II wird 2070 immer noch Whiskey gesoffen. Jetzt ist es an Pennington, den Rest der Geschichte zu erzählen. Das große Finale! Was macht Quinn?
Dank einer Gedankenverschmelzung durch T`Prynn kann Quinn sein Selbstmitleid wg. Bridy Mac überwinden. Schließlich hat T`Prynn mit Anna …...... ähnliches erlebt. Sie verschafft dem gefestigten Säufer eine neue Identität auf einem fernen Kolonialplaneten. Er verabschiedet sich noch kurz von Pennington, dann ist er weg. Pennington wird ihn später suchen, aber erst später realisieren, das er weg ist.
T`Prynn lernt dank Spock das Klavierspielen, welches ihr früher viel bedeutet hat, wieder. Doc Fisher mustert ab und wartet auf seinen Heimflug zum Mars. Jetanien und Lugok bleiben auf Nimbus III und versuchen die Kolonie am Laufen zu halten.
Mit der eigentlichen Story hat dies schon nichts mehr zu tun, gehört aber dazu und läßt die Möglichkeit offen, diese Charaktere zukünftig in anderen Zyklen verwenden zu können.
Die von Reyes erbeuteten Koordinaten aus dem 7. Band führt die Sagittarius nach Eremar. Es stellt sich heraus, das dies ein Pulsar ist, um den die Trümmer einer Dyson-Sphäre schweben. Auf der Hinterseite eines der Trümmer, geschützt vor der harten Strahlung des Pulsars, sind tausende Artefakte zu bergen.
Dies ruft einen Kampfverband der Tholianer auf den Plan, die die Macht der Shedai fürchten und um jeden Preis alles vernichten wollen, was damit in Zusammenhang steht. Nur dank der Endeavour kann die Sagittarius entkommen. Stark unter Beschuß stehend, schaffen es beide Schiffe lediglich dank der Hilfe durch die Enterprise zurück zur Station.
Ming Xiong und Dr. Marcus, die Mutter von Kirks Sohn, gelingt es, einen Angriff der Shedai zur Gefangennahme sämtlicher Shedai in den Artefakten von Eremar zu nutzen. Das Oberkommando der Sternenflotte möchte dies nutzen, um die allumfassende Macht der Shedai um jeden Preis zu erforschen. Gilt es doch, die ultimentale Waffe zu finden.
Dr. Marcus und das Zivilpersonal der „Gruft“ verweigern die Mitarbeit aus ethischen Gründen und müssen die Station verlassen. Das Unglück nimmt seinen Lauf.
Eine riesige Armada der Tholianer bewegt sich auf Vanguard zu, um alles zu zerstören. „Keine Gnade“ lautet die Parole der Tholianer. In epischer Breite wird im Showdown der Todeskampf von Vanguard geschildert. Fisher, der sich als Arzt im Schlachtgetümmel nochmal zur Verfügung stellt, stirbt ebenso wie Ming Xiong, der wenigstens noch die gefangenen Shedai vernichten kann.
Die wenigen Überlebenden auf den Schiffen werden dank der Enterprise aus der Gefahrenzone geführt. Inklusive Pennington. Auch T`Prynn überlebt wohl – dies wird aber lediglich kurz erwähnt. Wie gesagt: Neue Zyklen wären möglich. Und Quinn?
„Entweder hatte er eine Schlägerei angezettelt, die Rechnung nicht bezahlt oder auf die Bar uriniert. Irgendetwas war immer.“
Soweit ein Zitat über Quinn – typisch für den ganzen Zyklus. Ein Schuß „Bruce Willis“ vom 5. Element tat dem Zyklus gut. Der ganze Zyklus schreit nach einer Verfilmung. Serie nicht ausgeschlossen.
Die vielen Nebencharaktere bieten dermaßen viele Handlungsstränge, das es eine Pracht ist. Leider fasern diese Stränge dann stellenweise etwas kraftlos aus; z. B. Jetanien versauert auf Nimbus III, ohne das dort irgendetwas Wesentliches passiert.
Quinn und Bridy Mac – da liegt Potential für eine ganze Serie. 8 und mehr Staffeln – Spionage im 23. Jahrhundert, SciFi Channel bitte zuschlagen!
Ich bin trotzdem begeistert und könnte noch ein paar Bände mehr vertragen.
Ganz zum Schluß werden dann die Taschentücher ausgepackt: 2070. Pennington rudert mit Reyes über nen See, wo Rana Desai wartet.
Soweit die allerletzte Seite. Jetzt erstmal nen Schmalzbrot.

               

David S. Goyer und Michael Cassutt: Himmels Schatten
Die Drehbuchautoren (u.a. Batman: The Dark Knight oder Outdoor Limits) mit ihrem ersten SciFi Roman. Dieser spielt in der näheren Zukunft; Anfangs ziemlich zäh – da mußte ich mich erst durchquälen. Worum geht es eigentlich hier?
Die Venture/Destiny der NASA und die Brahma (Indischrussischbrasilianischeuropäischabernichtchinesischwarumeigentlichnicht?) fliegen zu einem Asteroiden, der sich der Erde immer mehr annähern. Wer wird zuerst dort landen? Keanu, so wird der Asteroid schließlich genannt, schwenkt in den erdnahen Orbit ein.
Zack Steward, Kommandant der Venture und Protagonist des Romans, erkennt, das Keanu kein Asteroid ist, sondern ein Raumschiff einer außerirdischen Zivilisation. Die insgesamt 8 Astronauten beider Schiffe arbeiten trotz aller Differenzen zusammen bei der Erforschung von Keanu.
Die Story nimmt Fahrt auf, als Megan, Zacks` bei einem Autounfall 2 Jahre vorher verstorbene Frau, von den Aliens „wiedererweckt“ wird, um mit den Menschen in Kontakt treten zu können.
Als der CIA durchdreht und einer Astronautin befiehlt, eine von ihr heimlich mitgeführte Atombombe zu zünden, eskaliert dier Situation.
Aus Angst vor den Aliens führt der CIA eine Katastrophe herbei. Während man in Houston verzweifelt versucht, die überlebenden Astronauten zu retten, schießen die Aliens Plasmaladungen auf die Kontrollcenter der Raumschiffe in Houston und in Indien.
Wird Zack seine Megan retten aus den Fängen der Aliens retten können? Es gibt wohl noch Fortsetzungen.
In dem Moment, als sich der CIA einschaltete, war ich vom Buch gefesselt. Die Astronauten rutschen zwangsläufig in eine ausweglose Situation. Hier zeigt sich, das unter Stress sämtliches Training die Urängste von Menschen nicht unterdrücken kann. Auch im Kontrollzentrum leisten Menschen Außerordentliches, von denen man dies vorher nicht erwarten konnte.
Die Spannung, die Frage: Wer sind diese Aliens und was wollen sie von uns – bleibt im Verlauf des Romans unbeantwortet. Kleine, eingestreute Hinweise liefern Andeutungen, mehr aber nicht.
Im zweiten oder dritten Band werden wir es erfahren.

Bundesligachronik 1966/67
Braunschweigs Abwehrkünstler ist dieser Band von Bundesligachroniken untertitelt. Ich sage nur:
„Sha la la la lall lall la la la“
Alle Spieltage nacheinander, Spielberichte zu jedem Spiel. Portraits aller Mannschaften. Noten von 1-6 für alle Spieler. Europapokal, Länderspiele. Herz, was willst Du mehr.
Von den Machern der fussballdaten.de Redaktion. Erschienen im AGON Sportverlag.
Gut, schlecht, empfehlenswert – alles unwichtig bei so einem Buch. Gehört ins Regal eines jeden Eintrachtfans.
Die Saison 1976/77 werde ich mir wohl noch dazu ins Regal stellen.
Geilomat!

Donnerstag, 14. März 2013

Hartmudo: Zittern

Mittwoch, 6.3.: Vor 2 Tagen habe ich mit Ulli wieder die Gerste im Puttchen freigelassen. Eintrachts 0:1 in Duisburg war unglücklich, aber nicht unverdient. Der Dussel an der Theke hinten, der sich nen Ast ob der Niederlage freute, war gottlob schnell verschwunden. Touristen, die sich am Elend bzw. der Traurigkeit Anderer weiden, ham wa genug hier. Diese Typen, die immer mit dem „Gewinner“ schwimmen müssen. Eklig – ab nach Wolfsburg.
Vorhin las ich dann den Bericht im Kicker über das Spiel. Naja. Ich weiß nicht, welches Spiel der Redakteur da gesehen hat. 6 gelbe Karten gegen Duisburg, 1 gegen Eintracht sagt schon so Einiges. Und das Eintracht das Spiel bis zum Tor voll kontrolliert hatte, aber Pech/Unvermögen bei den 2 Chancen, geht da etwas unter. Duisburg mit seinem Hauruckfußball hatte dann das Schwein mit dem Fernschuß. Ein Glückstor, da Davarti zu weit vorm Tor stand, sonst wäre gar nichts passiert.
Überhaupt hatte Duisburg bis dahin gar nichts zu bieten und hätte wohl auch nach 3 Stunden keinen gefährlichen Schuß aufs Tor gebracht. Aber so ist Fußball nun mal.
Nach dem Tor war Eintracht dann harmlos. Duisburg hatte es leicht. Da kann der Trainer noch was optimieren für die nächsten Spiele.
Die Schwächen gilt es jetzt zu beheben – gegen Lautern nächsten Montag werden wir ja sehen.
Und dann dies noch in der Braunschweiger Zeitung:
Man achte auf die Kommentare! Viele Wolfsburger und Hannoveraner unterwegs mit obskursten Statements. Birtte durchlesen, da lacht die Koralle!
Montag, 11.3. 23.38 Uhr: Jawohl – zwar nur 1:1, aber das Team ist zurück. Oder auch voll da. Jetzt gegen Lautern wurde noch Reichel verletzt nach 10 Minuten. Theuerkauf mußte hinten ran. Nach dem verdienten 0:1 kämpften sie sich wieder ran und holten noch den Punkt. Es sah ganz nach Heimniederlage aus, aber geschafft.
Anpfiff !
 Ich war mit Harald da. Mein Neffe freute sich auf das Spiel, hatte aber keine Karte. Beate verzichtete zu seinen Gunsten. Und möglich wurde das Ganze nur durch Ulli, der seine Karten n icht nutzen konnte.
Und jetzt seid still, Ihr Wolfsburger. Ihr habt doch nur Angst, nach Braunschweig nächste Saison zum Auswärtsspiel zu fahren, weil der Nahverkehrszug nach Braunschweig für Eure 144 Auswärtsfans zu klein ist.
Harald und ich gaben wie Eintracht kämpferisch alles. So ein Bier ist ja auch immer schnell alle. Noch nen Flaschbier in der Rheingoldstraße und Harald erreichte seine Mitfahrgelegenheit nach Hause. Die Bierpulle nuckelte ich in der Straßenbahn weg.
Jetzt sitz ich hier und freu mich über das Unentschieden. Die Erleichterung nach dem nicht mehr erwarteten Ausgleich war förmlich im Stadion zu spüren. Jetzt aber ins Bett.
Dienstag, 12.3.: Reichel fällt für den Rest der Saison aus. Kruppke wahrscheinlich auch. Viele andere Spieler sind angeschlagen ins Spiel gegangen. Theuerkauf mit Mittelhandbruch! Und Damir Vrancic machte eins seiner besten Spiele. Obwohl er nur noch seltenst zum Zuge kam und nächste Saison wohl nicht mehr dabei ist, hing er sich rein.
Unter all diesen ungünstigen Voraussetzungen ist der Punkt fast schon als Sieg zu werten. Das nicht gegebene Abseitstor und den Freistoß von Dogan hatten Harald und ich gar nicht mal mitgekriegt, weil wir pinkeln und Bier holen waren. Kumbela ließ auch noch 2 Hochkaräter liegen.
rechts oben die Gäste
Ich erwähne dies, weil heute im Forum ber Braunschweiger Online wieder einige Wolfsburger schrieben. Jetzt sagen sie Eintracht einen sang- und klanglosen Abstieg aus der 1. Liga nächste Saison voraus. Mannomann.
Das werden ja schöne Duelle nächstes Jahr. Aber selbst wenn die Radkappen Recht behalten sollten: Egal. Lieber chancenlos Absteigen als mit viel Kohle und irgendwelchen „Stars“ die Klasse halten.
Und trotzdem immer dran denken – das gilt für alle: Wob ist Ende der 90er auch mit ner „billigen“ Truppe aufgestiegen und hat die Klasse gehalten. Das Geld kam erst 4-5 Jahre später. Und die VW Bank ist jetzt schon bei Eintracht dabei.
Wolln mer doch mal sehen, wer im Volkswagen Konzern die fetten Gewinne einfährt. Die Autofabrik oder die Bank? Seh`ter?
Aber egal jetzt. Abwarten, Aufsteigen und dann mal gucken.

Montag, 11. März 2013

Contramann: Amazon 2/2

Es läuft doch alles auf die Frage hinaus, ob der Internethandel a la Amazon die lokalen Geschäfte und damit die Arbeitsplätze kaputtmacht. Oder können beide nebeneinander existieren?
Die Nachdenkseiten, die ich sehr schätze, empfehlen, bei Buchkäufen den lokalen Buchhandel zu nutzen und nicht übers Internet zu bestellen. Das ist löblich und hilft sicherlich, diese Arbeitsplätze zu schützen. Abher ist das wirklich so?
Zu Zeiten, als ich noch kein Internet hatte, bin ich einmal pro Monat nach der Arbeit zu Fuß in die Stadt gelatscht, um bei Pfannkuch oder Graff in den Neuheiten zu stöbern. Unbelästigt vom hochqualifizierten Fachpersonal habe ich in den Neuerscheinungen gestöbert. Ein bißchen Rumblättern und mal ne halbe Seite anlesen war o.k.. Wenn ich ein wenig länger in einem Buch stöberte, hatte ich die Aufmerksamkeit des Fachpersonals. Im Extremfall, z. B. Nach der Lektüre mehrerer Seiten, kam das Personal auf mich zu. „Kann ich Ihnen helfen?“ lautete dann die Frage. Das kam schon mal vor, aber natürlich selten.
Häufig habe ich damals Bücher gekauft, um überhaupt etwas zu kaufen. Damit ich nicht „nackt“ nach Hause mußte. Hinterher – wenn ich zu Hause war – kam häufig Frust auf, weil ich mal wieder völlig erfolglos im Buchladen gestöbert hatte.
Mit dem Internet hatte ich auch schnell Amazon entdeckt. Abgesehen von der bequemen Bestellweise – portofrei ab 20,-€! - kam ich sofort klar. Kommentare und Kundenrezessionen halfen mir bei der Auswahl der Bücher. Dies sehe ich heuer zwar nicht mehr so euphorisch und auch kritisch, aber ich lese die Kommentare der User immer noch. Es beeinflusst mich nach wie vor. Nur Objektivität …. die erwarte ich dort nicht.
Wenn über den Fachhandel gesprochen wird, denkt man an qualifizierte Verkäufer, die aufgrund ihres Fachwissens Artikel empfehlen können oder auch Hilfen bei der Wahl eines Artikels geben können. Leider habe ich aber die Erfahrung gemacht, das die Verkäuferin bei Graff einfach nur stumpf in ihren PC schaut. Dort sieht sie, ob das Buch vorrätig ist oder aber bestellt werden muß.
Dann kann ich vielleicht am nächsten Tag abholen. Ich habe allerdings auch schon gehört, das es dann lapidar hieß: „Das Buch wurde nicht mitgeliefert. Versuchen Sie es morgen nochmal.“
Ich habe die Beispiele für Bücher gewählt, weil man dort im Fachhandel am Ehesten Fachwissen erwartet. Warum eigentlich? Das Angebot an Büchern ist so vielfältig, da kann niemand in jedem Fachgebiet firm sein. Dies gilt auf alle Fälle für Belletristik.
Und hier ist aufgrund des aufkommenden ebook Geschäfts der Fachhandel eh mehr und mehr überflüssig. Diese werden über Downloads verkauft, Hörbücher genauso. Absolut bescheuert wäre da ein Besuch im lokalen Fachhandel, um sich nen Downloadlink zu kaufen.
Nein, wenn Belletristik, liegt die Zukunft maximal bei Topsellern oder billige Neuauflagen. Bücher also, die man zum Geburtstag oder Krankenhausaufenthalt verschenkt. Ob Karstadt, Weltbild oder Real Supermarkt: Da steht das auch rum.
Die Zukunft für lokale Fachhändler im Buchmarkt liegt ganz klar bei Fachbüchern. Wenn ich eine spezielle Diät machen will, dann werde ich dort gut beraten, welche Bücher sich da lohnen. In den Spezialabteilungen der Sachbücher habe ich auch immer eine gute Fachberatung bei Graff und Co erhalten. Da hilft mir Amazon wenig weiter.
Und ein stures Unterstützen des Fachhandels aus Prinzip – so wie es die Nachdenkseiten vorschlagen – halte ich deshalb für überflüssig und übertrieben. Wenn ich weiß, was ich kaufen will, kaufe ich es bei Amazon. Bol oder bücher.de sind da lediglich Konkurrenten, die ihre Beschäftigten genauso behandeln wie Amazon auch. Oder eben der lokale Fachhandel. Fachkräfte – das ich nicht lache,
Schaut man in den Sektor der Unterhaltungselektronik, also zu Mediamarkt oder Saturn, wird der Fachmann endgültig zur Witzfigur. Dort, wo die Fachkraft ist (Radio Ferner in Braunschweig) ist es zu teuer. Und für nen neu zu kaufenden Fernseher eine fachliche Beratung... Unnötig halt.
Nein und nochmals nein. Ich habe Hartmudo empfohlen, bei Amazon zu bleiben. Die Leser von Uncle Fester können sich bei der Verlinkung also auch weiterhin auf weiterführende Informationen freuen.
Kaufen müsst Ihr da ja nicht. Die Bücher gibt es auch im gut sortierten Fachhandel. Wenn nicht, sind sie morgen da. Falls nicht der Lieferant ...

Freitag, 8. März 2013

H Lecter: Ulli

Heute ist Weltfrauentag. Aufgrund dieses Umstandes kann ich mir Ulli`s Geburtstag gut merken.
Kennengelernt hatten wir uns bei der Taxe.
Happy Birthday, Ulli!
Im Sommer 1987 war ich wieder arbeitslos und traf mich mit Randy und Kroll. Randy hatte seinen Taxenschein gemacht und verdiente sich etwas zum Studium dazu; Kroll konnte auch Geld gebrauchen und suchte nach Infos über das Taxenfahren. Ja und ich … hatte Langeweile und dachte mir: „Hör dir das mal an spaßeshalber.“
Am Ende fuhr ich am längsten von uns Dreien. 40% und eine Mark pro Kilometer – das war der Deal bei unserem Taxenunternehmer. Dadurch ergab es sich beispielsweise, das ich in einer meiner ersten Schichten eine Kasse von 25 DM einfuhr, aber 21 DM verdient hatte.
In 12 Stunden wohlgemerkt. Ein sehr lauer Mittwoch war das. Und nur dank des „Bunkerns“ ging ich nicht ganz nackt nach Hause.
Nach irgendeiner Schicht stand ich mit Kroll auf dem Abstellplatz im Kanzlerfeld. Der Abstellplatz war eine Parkfläche an der Bundesallee neben dem Einkaufszentrum. Unser Unternehmer wohnte gegenüber in der Stauffenbergstraße. Das Büro war im Keller.
Vor jeder Schicht war es Usus, sich im Büro den Schlüssel für die Karre abzuholen. Die Abrechnungen bzw. das eingefahrene Geld wurden vom Ehepaar Scheller auch gern entgegengenommen.
Da wir als Nachtfahrer in der Woche bis ca. 2.00 Uhr fuhren, konnten wir natürlich nicht mehr ins Büro. Das Ehepaar Scheller schlief da natürlich schon. Geld und Abrechnung wanderten in den Briefkasten vorm Haus. Wir hatten also unsere Schicht beendet und standen noch auf dem Abstellplatz.
Die 48, ein mittlerweile für Taxenverhältnisse schon klapprig wirkender Passatkombi, fuhr zum Schichtende heran. Drin saß ein langhaariger Blonder, der dank seiner Frisur stark an Joey Ramone erinnerte. Schnell stellten wir fest, dass Ulli ebenfalls Raketentechniker war, so dass wir schnell abfeuern konnten.
Wir waren wohl noch zusammen nen Pils trinken, im Pano wahrscheinlich. Dazu die ein oder andere Rakete …. Ich weiß es nicht wirklich genau, wie wir uns kennenlernten. Jedenfalls waren Ulli und ich in den folgenden Jahren nahezu unzertrennlich.
Das wurde mir – auch zu Recht – häufig negativ ausgelegt, war aber so. Ulli jedenfalls fuhr 6 bis 7 Nachtschichten die Woche und hatte sich auch bald mit Schellers überworfen. Nen besseren Deal handelte er danach aus. Er wechselte vor mir zur Citycar, blieb dort aber auch nicht lang und hörte ganz mit der Kutscherei auf.
Ich hingegen wurde bei Citycar quasi zum Inventar, obwohl ich nur 3 bis 4 Schichten fuhr. Eher 3. Aber das war später; Die wirklich wilden Zeiten waren bei der Taxe. Ulli, der schon immer auf großem Fuß lebte, ging in jeder Schicht essen. Mit seiner Freundin aus WF und auch mit mir oder anderen Fahrern. In der Innenstadt waren wir bei den Wirten und Bedienungen schon bekannt. Da gab es eine richtig ausufernde Szenerie – Nachmenschen unter sich.
Irgendwann durfte ich auch eine der sehr begehrten Wochenendnachtschichten fahren. 200 Mark Verdienst in einer Nacht waren da schon Pflicht. Neben Ulli und mir, auch Randy und Kroll, gehörten auch Sweety (Glitter) und Archie zur „Gang“. Wir standen gern vorm Atlantis oder auch Jolly und fuhren die Leute von einer Dizze zur Anderen. Der Klassiker war Atlantis zum Charly Max für nen Heiermann. Ohne Uhr, denn Kilometer hatten wir ja genug.
Und wenn wir einfach Bock drauf hatten, in der Woche, dann trafen wir uns am Stoben Halte. Peter fällt mir da noch ein. Ein cooler Typ, der vorher im marokkanischen Knast wegen Drogenbesitzes einsaß. Schön und unvergessen geblieben ist mir der eine Abend, an dem wir mit 4 Taxen am Stoben standen. Ulli, Peter, Sweety und ich saßen in der vordersten Karre und ließen die Rakete steigen. Aufgrund des entstehenden Nebels konnten wir draußen nichts erkennen. Fenster aufmachen lag trotzdem nicht drin.
Einsteiger waren ja hier nicht zu erwarten. Wir hatten also unsere Ruhe. Hinten dran stand Sylvia, eine neue Kollegin mit einem Faible für Schlangen. Sie funkte uns an und beschwerte sich allen Ernstes, warum wir auf die Funkvermittlung einer Fahrt nicht reagiert hätten.
Zur Erklärung: Der Funker fragt die dem Anrufer am nächsten liegenden Halteplätze ab. Der Fahrer, der vorne steht, drückt auf dem Funkknopf und kriegt die Fahrt. Wir wollten bloß nicht – deshalb standen wir ja am Stoben. Hatten leider vergessen, das Taxenschild auszumachen. Nach Sylvias Meckern machten wir das natürlich und Sylvia konnte ihre Funkfahrt machen. Wir waren wieder unter uns und ungestört. Hasch, himmlisch diese Ruhe. In der Woche, nachts gegen 3.00 Uhr am Stoben.
Wenn die Schicht schlecht lief oder wir einfach keinen Bock hatten, stellten Ulli und ich die Karren im Kanzlerfeld ab und los gings. Nach dem Pano war natürlich das Line Pflicht, wo Jürgen auch zeitweise gearbeitet hatte. Das Kottan soll hier ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Ruhe in Frieden, Wutz.
Druckbetankung war dann angesagt. Und zum Abschluß natürlich zu Manni in die Kogge. Billiard spielen oder einfach nur saufen, egal. Ich weiß noch, das ich eines Morgens gegen 10.00 Uhr auf dem Tresen bei Manni eine Rakete baute, während draußen die „Büromenschen“ vorbeiliefen. Auf dem Weg zur Arbeit. Ulli und ich hatten Feierabend und die Nacht zum Tag gemacht. Diese und andere Nächte waren toll. Schön, das ich dies erleben durfte. Ich bedaure alle, die solche Erfahrungen nicht machen konnten.
Unzählige Schnipsel aus jener Zeit fallen mir jetzt ein. Doch genug jetzt. Noch ein Pils.
Die Taxenzeit hat mir viel gegeben. Und auch dank Ulli bin ich davon losgekommen. Er war derjenige, der mich abgeschlafftem Typen 1991 anraunzte: „So geht das nicht weiter mit Dir. Entweder Du machst konsequent weiter und machst einen auf Unternehmer, oder Du wechselst den Job.“
Er und ganz doll Jenny haben mir gehörig Bescheid gesagt. Ich bewarb mich und kriegte letztlich die Stelle im Sozi. Ohne Jenny und Ulli würde ich heute noch fahren.
Nochmals Happy Birthday, Ulli. Und dazu ein schöner alter Spruch von Dir:
„Er war einsam aber schneller
brauchte Geld und fuhr bei Scheller.“

Montag, 4. März 2013

Contramann: Amazon 1/2

Skandal bei Amazon in Bad Hersfeld. Wie die ARD in einer Dokumentation am 13.2.2013 berichtete, heuerte Amazon für die Weihnachtszeit über eine Leiharbeitsfirma Aushilfskräfte aus Spanien da. Diese mußten dann zum Feierabend im überfüllten Bus in ihre engen Quartiere in einem zu dieser Jahreszeit leerstehenden Ferienpark eiern. Dort wurden sie dann von einem Sicherheitsdienst schikaniert.
Hier der Link zum Bericht; Mal sehen, wie lange er funktioniert:
Amazon hatte daraufhin reagiert; Der rechtsextremen Szene nahestehende Sicherheitsfirma wurde gekündigt. Da wollte Hartmudo dann nicht zurückstehen. Amazon Partner net sowie die Buchlinks von Uncle Fester sollten weg. Hartmudo hatte sich schon bei affilinet registriert, um alle Links auf buch.de umstellen zu können.
Die geschilderten Praktiken wollte Hartmudo nicht unterstützen. Schließlich kann man kein kritisches Blog betreiben und dann Zustände unterstützen, die man im Blog anprangert. Und dann, in den folgenden Tagen, entdeckte ich zu meiner großen Überraschung folgende Meldungen:
Mitarbeiter von Amazon feuern zurück. Sie fühlen sich nicht ausgebeutet und sind mit ihrem Lohn eben nicht unzufrieden (Der ARD Bericht hatte das Lohnniveau bemängelt.). Diese Mitarbeiter aus Bad Hersfeld waren jahrelang arbeitslos und fühlen sich von Amazon fair behandelt.
Sicher sind wohl 46% der Mitarbeiter befristet beschäftigt und müssen um ihren Arbeitsplatz bangen. Auch sind die Steuereinnahmen der Gemeinde nicht gerade hoch, da der Firmensitz aus steuerlichen Gründen Luxemburg heißt.
Diese Liste könnte man verlängern, ganz klar. Aber ich war daraufhin auch ratlos und wußte nicht mehr, was ich Hartmudo empfehlen soll. Weg mit Amazon oder doch dabei bleiben?
Mittlerweile bin ich der Meinung, das es bei dem ganzen Medienrummel lediglich darum geht, den Onlinehandel per se zu verunglimpfen. Amazon ist der größte Händler im Net und bietet entsprechend Angriffsfläche. Aber auch Zalando, bol.de oder neudings redcoon sind reine Internethändler, die den jeweiligen Händlern vor Ort die Kunden abjagen.
Hinter diesem Mediengewitter stecken eindeutig wirtschaftliche Interessen. Es soll Stimmung gemacht werden, um die Leute gegen den Internethandel einzustimmen (ARD Bericht) oder Schadensbegrenzung zu betreiben, denn der Ruf leidet darunter (die späteren Artikel).
Zuerst einmal wurde mir (nach Einschalten des Gehirns) klar, das sicherlich nicht nur Amazon, sondern auch die Konkurenz von bol, buch.de oder bücher.de Leiharbeiter beschäftigen. Libri übrigens hat sein Lager ebenfalls in Bad Hersfeld. Und ob diese Firmen mehr Steuern zahlen als Amazon – ich weiß nicht …
Im Übrigen: Das Thema Leiharbeit incl. Billiglöhner aus Spanien oder anderswo ist ja nicht von Amazon zu lösen. Oder glaubt hier ernstlich jemand, das die Konkurrenz im Online-Geschäft dies anders händelt? Selbst in lokalen Läden wie Graff oder Thalia werden im Weihnachtsgeschäft Aushilfen beschäftigt. Ob Leiharbeit oder nicht – gut bezahlt werden die sicherlich auch nicht.
Hier gilt dasselbe wie für den Steuerstandort Luxemburg. Die Politik ist gefragt.
Oder um es nochmal deutlich zu sagen: Nicht durch den Verzicht auf Amazon löse ich das Problem Leiharbeit oder gar das des deutschen Einzelhandels. Nur der Wahlzettel hilft da weiter. Und das heißt zur Zeit immer noch „links“ wählen.

Dienstag, 26. Februar 2013

Contramann: kurz gesehen im Februar

Aus dem November letzten Jahres, aber trotzdem lustig. Eine Studie mehrerer renomierter Universitäten ergab, das seit der Schließung von Megaupload im Januar 2012 die Einnahmen von Kinofilmen meßber zurückgegangen ist. Nur die großen „Blockbuster“ waren hiervon nicht betroffen.
Die Schlußfolgerung: Filmliebhaber laden sich erst die Filme runter und gehen dann ins Kino. Fällt die Möglichkeit des Vorabsehens weg, bleibt für viele Filme das Publikum aus. Denn der Downloader nimmt ja immer noch ein paar Leute mit ins Kino.
Und die Knallerfilme laufen schon über die Fernsehwerbung.
Ich glaube aber nicht, das jetzt ein Umdenken in Hollywood einsetzt.

Die Fußballvereine sollen für Polizeieinsätze zahlen. Bei den vielen Millionen, die die Vereine erwirtschaften, sollten diese für Polizeieinsätze zahlen können – so die Quintessenz dieses Artikels.
Liebe Welt-Redaktion: Einverstanden. Aber nur, wenn die Atomenergie erzeugenden Firmen die Polizeieinsätze für die Castortransporte bezahlt! Wie, das geht doch nicht? Das läßt sich nicht vergleichen?
Ne, schon klar.

Letztes Jahr im März verlor Sigrid Leuschner in ihrem Wahlkreis die Wahl zur Direktkandidatin zur Landtagswahl im Januar 2013 – gegen Doris Schröder-Köpf. Lag die altgediente Politikerin vom linken Flügel zuerst noch vorne, so konnte die Gattin des Ex-Kanzlers später die Deligierten noch „umstimmen“.
Doris Schröder-Köpf verlor den Wahlkreis im Januar deutlich an die CDU, kam aber über die Landesliste in den Landtag. Und Leuschner?
Ja diese wechselte kurz vor der Wahl zu den Linken und ist jetzt natürlich nicht im Landtag. Aber das Geschrei bei der SPD vor der Wahl war natürlich groß. Persönliche Motive wurden Leuschner unterstellt. Beim neuen Landesvater Weil kann man den Geifer, der durch seine Lefzen läuft, förmlich spüren.
Sturm im Wasserglas, würde ich sagen. Sigrid Leuschner war nur wahrlich nicht die Einzige, die der SPD enttäuscht den Rücken gekehrt hat. Bei der Linkspartei sind ja mittlerweile mehr alte SPDler und Gewerkschaftler als „Ostler“ unterwegs.
Und Rachegelüste? Na und? Sind wir nicht alle ein bißchen Bluna?

Ein Wuppertaler Pädagoge hält seinen krisensicheren und unkündbaren Beamtenstatus für ungerecht, wo so viele andere angestellte Lehrer weniger verdienen und später keine üppigen Pensionen bekommen.
Arne Ulbricht hat zufälligerweise grad ein Buch hierüber geschrieben. Seine Frau arbeitet in leitender Funktion in einem Pharmakonzern. Er selbst arbeitet halbtags.
Marlis, nimm ihm die Drogen weg! Sein Hirn ist ja total vernebelt.

Bürgerwehr?
Ein beängstigender Artikel von „Eines Tages“. Wie es zwischen 1933 und 1945 war, ein Jude in Northeim zu sein, läßt sich hier nachlesen. Eine beklemmende Lektüre.
Heute ist der Jude ein Türke, Fidschi oder auch nur Hartz IV Empfänger. Ich befürchte, das der „gute“ Deutsche immer noch lebt – in uns allen.
Bitte den Artikel lesen. Das Bild ist wegen diesem Artikel hier drin. Gefunden habe ich es in der Rudolfstraße.
Wehret den Anfängen!

Agitprop in bester Springer Tradition. Der Spiegel, das ehemalige Sturmgeschütz der Demokratie, ist tief in die Gosse hinabgesunken. 100% Steuer ab einer halben Million Einkommen soll die Linke gefordert haben – so dieser Bericht vom 1.2.2013.
Laut Tagesschau vom 20.2. hört sich das allerdings anders an:
Das Einkommen über einer Million soll mit 75% besteuert werden. Das ist etwas völlig anderes. Und wenn Du mal überlegst, das bei 53% Steuer (Forderung der Linken) bis 1 Million zb. 470.000€ netto übrig bleiben. Das sind roundabout 15.000€ pro Tag!
Wenn ich bedenke, wieviel Menschen hierzulande knapsen müssen....
Und damit sind wir passenderweise bei David Beckham. 800.000€ Monatsgehalt bei Paris St. Germain, und er spendet alles einer Kinderhilfsorganisation in Paris.
Respekt. Bisher habe ich ihn immer für nen dusseligen Beau gehalten. Der Unterhosenmann hat eh genug Kohle und tut mal was Gutes.
Zetsche, Winterkorn: Bitte nachmachen!

Zur Abwechslung mal was Schönes von der Spiegel Bloggerin Sybille Berg. Ob Armstrong oder Schavan: (Wir) alle lügen und bescheißen, um möglichst gut da zu stehen. Und immer der Streß, das es rauskommen könnte....
Dieser Streß führt zum Burnout. Ergo heißt es cool bleiben und nicht mehr an die Karriere um jeden Preis denken. Da lebt man gesünder.
Und das gilt für uns Alle.

Und schon wieder ist die freie unsoziale Marktwirtschaft in Gefahr: 100 Wissenschaftler, Gewerkschaftler und Politiker (Linke) fordern die 30 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich.
Dabei weiß der deutsche Michel dank der Medien doch schon lange, das das nicht geht und schlecht ist für unsere Wirtschaft. Und was für unsere Wirtschaft schlecht ist ….
Ich habe mehrere Kollegen und Freunde drauf angesprochen. Alle kriegten das Leuchten in die Augen. „Au ja, und dann ne 4 Tage Woche. Da könnte ich endlich mal...“
Aber es geht ja nicht. Sagen ja alle.
Wie in Northeim 1933 halt.

Ringen ist ab 2020 nicht mehr olympisch. Dies hat das IOC beschlossen.
Da gibt es halt kein Geld zu verdienen. Lieber läßt man die Dopingsportarten Radfahren und Gewichtheben drin. Bringt ja Geld.
Gehts noch? Olympia ohne Ringen ist wie Bratwurst ohne Senf. Ringen ist zwar auch nicht meins, aber bei Olympia immer geil. Wer braucht schon BMX Radeln?

Donnerstag, 21. Februar 2013

Udorallala: Gisela Wuchinger

Gisela wer? Kenn ich nicht. Aber unter ihrem Künstlernamen „Gilla“ - da war doch was..... Ich erinnere mich dunkel an die 70er.
Durch Zufall habe ich Gilla jetzt für mich (wieder)entdeckt. Beim Wühlen im Netz nach Heino leuchtete auf einmal Gilla auf. 2 Songs von ihr kannte ich noch: Die deutsche Version von Lady Marmalade und natürlich „Tu es“. Disco at his best mit deutschen Texten.
Ab 1975 veröffentlichte Gilla mehrere erfolgreiche Singles. Produziert wurde sie von Frank Fahrian. Das hört man auch in den Songs, insbesondere bei der hervorragenden deutschen Version des Boney M Klassikers „Rasputin“. Diese männliche Stimme …. Genau. Frank Fahrian himself und eben nicht Bobby Farrell, der Tänzer.
Bis 1980 veröffentlichte Gilla 5 LPs. Sie beendete dann ihre Karriere zugunsten der Familie bzw. ihrer Tochter.Sie lebt bis heute in Hessen und tritt ab und an sogar noch auf.
Schon bei „Tues“, ihrem größten Hit, sieht man eindeutig, das noch in den 70ern die Grenzen zwischen Schlager, Pop und Rock fließend waren. Erst gegen Ende der 70er wurde die Unterscheidung insbesondere zwischen Schlager und Rock wichtig. Nicht zuletzt dank Punk und Metal war Schlager für mich verpönt. Das war ja was für alte Leute oder auch „Normalos“. Und alles, was ein „Rockmusiker“ machte, war natürlich auch Rock. Selbst wenn die Hosen schon Ende der 80er eine Schlagercover LP als „Rote Rosen“ veröffentlichten.
Dieses Schubladendenken ist spätestens seit der neuen Heino CD für mich passe. Da hat es bei mir richtig klick gemacht.
Und Gilla aus den 70ern ist richtig der Hammer. Meine Favoriten sind „Zieh mich aus“ und „Rasputin“ von der 3. LP. Und ich dachte bis vor ein paar Jahren noch, das es in den 70ern außer Lindenberg und Westernhagen – die überragenden Ton, Steine, Scherben nicht zu vergessen – keine für mich annehmbare deutsche Mukke gab.
„Oh Baby tu es ! Mir ist danach zumut ...“

Sonntag, 17. Februar 2013

Hartmudo: mein alter Drucker

Über 5 Jahre hat mir mein Epson Stylus S20 gute Dienste geleistet. Aber dann erschien letzte Woche plötzlich diese Meldung:
Die Lebensdauer einiger Druckerteile ist abgelaufen. Nähere Informationen erhalten Sie in der Dokumentation zu Ihrem Drucker.“
In der Dokumentation – ONLINE Dokumentation – war natürlich nichts zu finden, so das ich zu Fuß über Google suchen mußte. In einem der zahllosen Foren wurde ich schließlich fündig. Die Epson Drucker haben einen Tröpfchenzähler.
mein Epson - leb wohl ....
Häh? Was? Ich kenne das, wenn sich ein Tröpfchen nach dem Pinkeln noch verirrt. Die zähle ich doch nicht. Aber Epson offensichtlich. Bei der allseits beliebten Reinigung der Druckköpfe, die mein Drucker alle 20 Seiten immer durchführte oder ich manuell auslösen mußte, weil der Druck verschmiert oder unsauber war, werden die Düsen freigepustet. Mit großer Lautstärke und sehr gründlich, sprich lange. Dabei wird natürlich auch viel Druckerfarbe durchgejagt. Diese Farbe landet in einem Auffangschwämmchen und gut ist. Das siehst Du natürlich nicht und denkst nicht weiter drüber nach.
Da bei der Reinigung viel Tinte verbraucht wird, habe ich von Anfang an keine Originalpatronen verwendet. Über Pearl oder auch Druckerzubehör gibt es da preiswerte Alternativen. Und die können gar nicht so schlecht sein, weil sonst hätte der Drucker nicht bis zur obigen Meldung durchgehalten.
Ich fand heraus, das ich ein Programm kaufen kann, welches meinen Epson resetten kann. Dadurch wird dem Drucker eine saubere Unterhose bzw. ein jungfräulicher Druckkopf vorgegaukelt. Das Programm kostet angeblich 8 bis 9 Euro. Ich habe es gar nicht erst gesucht, weil man trotzdem noch den Schwamm saubermachen muß.
bei Ivana und Gerd: gut im Futter !
Sagte ich „den Schwamm“? Insgesamt sollen es 13 Schwämmchen sein. Der 13. noch gut versteckt. Drucker komplett auseinanderbauen, Schwämmchen raus und waschen. Die getrockneten Schwämme werden wieder eingesetzt. Wenn der Drucker dann noch über die Software resettet wird ….
Dann läuft er wieder. Und wenn nicht ? Oder wenn er dann z.B. ein halbes Jahr später.... Eine Garantie fürs Gelingen gibt Dir keiner. Drucker reparieren lassen wäre ja auch noch eine Alternative. Bloß da frag ich nicht mal mehr nach den Kosten; Ich lasse es gleich.
Unterhosen kann man waschen nach dem Tragen, bei Druckern ist das nicht so einfach. Deshalb wandert mein alter Epson jetzt ins Hospiz bzw. zu Elpro. Es lebe die Wegwerfgesellschaft.
Schlimm, das ich ein eigentlich funktionsfähiges Gerät wegschmeißen muß. Aber der Turbokapitalismus kennt kein Pardon. 5 Jahre Lebensdauer sind eigentlich schon zuviel. Die neuen Geräte wollen auch verkauft werden. Das mein neuer Drucker besser sein wird als mein alter, glaube ich nicht. Schließlich ist die Tintenstrahltechnik ausgereift und wesentliche Steigerungen nicht mehr zu erwarten. Höchstens die Haltbarkeit könnte man noch verbessern, aber wie gesagt …
Aufgrund dieser Geschäftspolitik scheidet Epson jetzt aus. HP oder Lexmark verbietet sich von alleine. Mit Spritzen in irgendwelchen Refillkartuschen rumspielen ist nichts für mich. Bin doch kein Junkie. Berta ist mit ihrem Canon sehr zufrieden. Also wird es ein Canon Pixma 4950. Da gibt es auch schon Patronen bei Druckerzubehör. Der hat wohl auch nen Tröpfchenzähler, aber was willste machen. Auf Unterhosen kann ich ja auch nicht verzichten.
Ich bin schon gespannt auf den neuen Drucker. Gabs sonst noch was die Tage?
Ein netter Abend bei Pocke und Patti. Brrrr – diese Aliasnamen. Dank des Zwetschgenalarms hatte ich Samstag nen Schädel, aber nicht lange. Davor habe ich Dannys Vater kennengelernt. Meine Löwin und ich waren wg. Dannys Geburtstag da. Sein Hausgrappa ist super, der Typ ansonsten ok. Braunkohlwanderung, Phil`s Geburtstag ….
Und immer wieder Heino im Player. Ich glaub, ich mach mir schnell nen Bier auf.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Kip Tyler & the Flips

Kip Tyler hieß eigentlich Elwood Westerton Smith und wurde am 31. Mai 1929 in Chicago geboren.
Anfang 1957 in Kalifornien: Kip Tyler war Sänger der „Sleepwalkers“, der heißesten Band der Union High School. Zusammen mit Musikern einer anderen Highschool gründete Kip eine frühe Version der Flips.
Wie seinerzeit üblich, spielte die Band auf „High School Dances“ und Parties. Der für die Zeit rohe Rockabilly Sound, gepaart mit einer entsprechenden Bühnenperformance, machte sie zur beliebtesten Combo im El Monte Legion Stadium. In El Monte, östlich von LA gelegen, wurden schon damals Fernsehshows produziert; später traten dort auch die Beatles auf. Kip Tyler & the Flips gaben zu diesen Gelegenheiten die Backing Band für die bekannten Stars.
Und dann, eben Anfang 1957, eröffnete sich für Kip eine Chance. Joe Gershenson war für die Musik im Film „Rock Pretty Baby“ verantwortlich. John Saxon spielte dort die (fiktive) Figur des Rock `n` Roll Sängers und Bandleaders Jimmy Daley, konnte aber nicht singen. Mehrere Sänger versuchten sich nun am Gesang des bereits 1956 (!) eingespielten Films; Kip ist schließlich in der Kinofassung zu hören. Saxon bewegt im Film seine Lippen zu einer früheren Aufnahme.
Entscheidend für Kip Tyler war nun, dass Decca – beflügelt durch den Erfolg des Films – den Charakter des Jimmy Daley in die Charts hieven wollte.
Es entstanden Songs wie „Red Lips and Green Eyes“ oder auch „Hole in the wall“ und „Bongo Rock“. Letztere zeigten wieder den roheren Kip Tyler. Als aber der Film „Summer Love“ - ein Sequel zu „Rock Pretty Baby“ floppte, war es auch mit der Karriere von „Jimmy Daley“ vorbei. Bleibenden Eindruck in den Charts hinterließ er eh nicht, so dass Decca das Projekt einstampfte.
Der Organisator der Shows im Legion Stadium, der DJ Art Laboe, erkannte aber das Potential von Kip Tyler & the Flips und nahm sie auf seinem Label „Starla“ unter Vertrag. Noch 1957 verließen sie das Label wieder. Dank ihres Managers Gershenson landeten sie bei Challenge.
Doch trotz genialer Songs wie „She got Eyes“ oder „Jungle Hop“ blieben die Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen zurück. „She got Eyes“, Ende 1957 eingespielt, zeigte Kip Tyler erstmals mit einem eingespielten Rumba Rhythmus. „Jungle Hop“ wurde leider erst durch das Cover der Cramps Ende der 70er bekannt. Dennoch ist dieser „Dschungelsound“ charakteristisch für die damalige Zeit. Anders als in den Folgejahrzehnten spielte man noch mit den verschiedensten Musikstilen und schuf diverseste Stile,die heute größtenteils vergessen sind.
Für das Ebb Label entanden Ende 1958 bis Ende 1959 dann Kracher wie „Rumble Rock“ oder „She`s my Witch“. In dieser Phase spielte übrigens Sandy Nelson zeitweise an den Drums. Kip`s Gitarrist Larry Knechtel kam später bei Duane Eddy unter. Der zweite Gitarrist Mike Deasy landete in der Tourband von Eddie Cochran. Bei einem anderen Kracher aus dieser Zeit stammt der Backgroundgesang übrigens nicht von der damaligen Managerin. Wer es war, konnte ich nicht herausfinden, aber es war wohl nicht Shirley Spector, die Schwester von Phil, eben die frühere Managerin der Flips.
1960 wechselte Kip Tyler zu Imperial. Es reichte für eine erfolglose Single. In der Folgezeit versuchte er vergeblich in den Twist einzusteigen. Aber auch seine dynamische Bühnenshow und eine wöchentliche TV Show in den frühen 60ern konnte nicht darüber hinwegtäuschen, das er mittlerweile zu alt für die Teenagerkultur war.
Schwarze Lederklamotten und ein Motorrad – so betrat er 1957 die Bühne. Mit Ende des Erfolgs von Rock `n` Roll wechselte er die Klamotten. Aber trotz Beachwear blieb ihm auch weiterhin der Erfolg versagt, während einige seiner ehemaligen Bandmitglieder Musikgeschichte schrieben.
Zuletzt künstlerisch betätigte sich Kip Tyler von 1991 bis 1995 als Pornodarsteller. Als über 60jähriger sicher eine sportlich gute Leistung. Vielleicht verkörpert er gerade deshalb den „Rock `n`Roll“ mehr als alle anderen Rockabilly Heroes.
Kip Tyler starb am 23. September 1996 in Los Angeles. In Erinnerung bleiben „She`s my Witch“ oder „Wail Man Wail“. Nicht die Pornos.