Samstag, 31. Dezember 2016

Hartmudo Spezial: Mutter

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Am 22.7.2016 war es soweit. Meine Schwestern Berta und Sunny hatten es schon lange befürchtet; auch meine Löwin erhob des Öfteren ihre mahnende Stimme. Mutter rief mich total verzweifelt an, weil es ihr nicht gut ging. Ihr war schwindlig und kodderig, keiner würde sich bei ihr melden.
Nun war dies für mich nicht wirklich neu, weil ich sie bereits am Dienstag vorher wegen der Beantragung einer Zuzahlungsbefreiung bei der Krankenkasse besucht hatte. Schon da fiel mir ihr schlechter Allgemeinzustand auf. Sie sah tatsächlich aus wie ein Zombie und wirkte auf mich sehr fahrig. Dies war ja auch kein Wunder, da sie seit Wochen jeden Montag zur Chemo wegen ihres Krebsleidens geht.
Berta hatte dieses Problem vor über 15 Jahren und impfte Mutter dementsprechend ein, das sie immer viel trinkt und gut isst. Denn beides war ja noch nie ihr Ding. Außer Kuchen und dem eklig süßen Grafschafter Goldsirup aß sie nichts, das weiß ich noch aus meiner Kindheit. Und Wasser, Saft, Tee… war für sie eine elende Quälerei, das kennt man ja von älteren Damen.
Doch an jenem Dienstag habe ich Mutter Trinkverhalten wieder nur registriert, aber unmittelbar nach Verlassen ihrer Wohnung sofort vergessen, besser gesagt: verdrängt. Dies ging mir schon seit längerer Zeit so, meinen Schwestern ebenfalls. Wir sind es schließlich zeitlebens gewohnt gewesen, dass Mutter ihren eigenen Kopf hat und äußerst aggressiv reagiert, wenn man ihr etwas vorschlägt oder sie sich bevormundet fühlt.
In unserem Elternhaus – da war mein Vater übrigens auf derselben Linie unterwegs – war es üblich, den Kindern nichts zu erzählen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch wenn Berta als älteste Tochter mittlerweile selber Rente bezieht. In den Augen Deiner Eltern bleibst Du Dein ganzes Leben lang ein Kind, das nicht alles wissen darf. Das Du erwachsen bist und ein eigenes, selbstständiges Leben führst, wird nur dann interessant, wenn Mutter irgendetwas zu schwierig ist.
Die Zuzahlungsbefreiung zum Beispiel. Da hatte ich ihr vor Wochen haarklein erklärt, warum sie dies machen soll. Sie verschenkt locker 300 – 400 Euro pro Jahr, weil sie ihre Zuzahlungen nicht bei der Krankenkasse, sondern dank ihres verf***ten Steuerberaters bei den außergewöhnlichen Belastungen in der Steuererklärung angibt, wo dies natürlich bei einer Eigenbeteiligung von 2500 Euro jährlich untergeht.
Da saß sie nur stumm herum und guckte wie ein Auto, dann war ihr alles zu viel. Ich sagte ihr, das sie sich das überlegen solle und mich anrufen möge, damit ich die Zuzahlungsbefreiung für sie beantrage. Wenigstens fürs nächste Jahr. Und was hat sie gemacht? Bei der Krankenkasse angerufen, nichts verstanden und mir dann am Telefon vorgeworfen, ich hätte sie im Stich gelassen.
Deshalb war ich Dienstags da und versuchte es erneut. Diesmal endlich wollte sie das so machen, sie musste nur noch vom Arzt eine Bescheinigung der chronischen Erkrankung ausfüllen lassen, dann könnte ich den Antrag für 2017 abgeben und auch eine Rückerstattung für Vorjahre beantragen. Das war das Ergebnis vom Dienstag, aber am Freitag war das nun wirklich nicht mehr wichtig.
An diesem 22.7. sprach ich insgesamt drei Mal mit ihr und redete auf sie ein, das sie den Ärztenotdienst anrufen soll. Nach dem zweiten Mal wollte sie endlich dort anrufen, als ich ihr erklärte, das der Notarzt zu ihr in den 3. Stock kommt und sie nicht zuerst mit der Taxe dorthin fahren muss. Vollkommen zu Recht wies meine Löwin mich danach darauf hin, dass ich nicht mehr rumeiern und zu ihr fahren sollte. Ich war wie vernagelt gewesen, eigentlich hätte ich das sofort machen müssen.
Andererseits wiederum war das genau richtig, weil Mutter doch tatsächlich den Arzt angerufen hatte. Dies sagte sie mir gehetzt beim dritten Anruf, weil sie da gerade Wäsche für eine Krankenhaustasche zusammenpackte. Zu einem vierten Gespräch kam es nicht mehr, weil da schon niemand mehr an der Leitung war. Ich informierte Berta über die Lage, dort war aber besetzt, weil sie mit Sunny sprach. Kurz danach erreichte ich sie jedoch und konnte die Lage glücklicherweise klären.
Mutter wurde vom Arzt abgeholt und in die Klinik Salzdahlumer Straße verfrachtet. Berta und Sunny würden am Samstag dorthin fahren und nach dem Rechten schauen. Ich selbst nahm mir einen Besuch für Sonntag vor, damit wir nicht alle zur gleichen Zeit dort aufliefen. Ein bisserl verteilen ist da besser, zumal meine Löwin und ich am Samstag mit Detzer und Nelling in die Tschechei fahren wollten.
Zwischendurch: Die Zugfahrt in die Tschechei war super. In Johanngeorgienstadt waren wir in einem großen Supermarkt zum Kaufrausch animiert worden, anschließend gab es in einem Biergarten reichlich tschechisches Bier und den einen oder anderen Obstler. Mein paniertes Seelachsfilet war o.k., die Puffer mit der Knoblauchsoße dazu waren sogar richtig geil. Nach einem kleinen Rundgang durch die vietnamesische Modewelt ging es anschließend zügig zur Rückfahrt zum Bahnhof. 2 Halbliterdosen quälte ich mir auf der Rückfahrt noch rein – ich brauchte sie wirklich nicht mehr.

Montag, 26. Dezember 2016

Hartmudo Spezial: Die dicke Wade 17/17

Horst begleitete mich noch zum Fahrstuhl. Die Gespräche mit mir hatten ihm sehr gefallen und er wollte sich gern später mit mir zum Kaffee trinken treffen. Da war ich dann gerührt und wollte in Horst keine falschen Hoffnungen wecken. Ich sagte ihm, das dies erfahrungsgemäß nichts wird, da alle eh immer arg viel Termine haben und es deshalb zumeist verbleibt. Gonzo kam mir da in den Sinn, die Clique mit meiner Löwin hatte sich nach der Umschulung rasend schnell zerstreut.
Aber gern würde (und werde) ich mit Horst einen Kaffee trinken, wenn wir uns durch Zufall treffen werden. So unwahrscheinlich ist dies gar nicht, da er in der Celler Str. wohnt um im weißen Ross einkaufen geht. Auch ich bin öfters dort, so unwahrscheinlich ist dies also gar nicht. Horst wusste es selbst aber auch, das es sei laufen muss. Schließlich kannte er es ja auch. In der Verabschiedungsszene umarmten wir uns und ich winkte ihm durch die sich langsam schließende Fahrstuhltür zu.
Leider habe ich mir nur wenig von seinen Erzählungen über sein Leben merken können. Am markantesten fand ich seine Erinnerungen an den Krieg und die unmittelbare Zeit danach. Meine Eltern hatten über diese Zeit nie etwas erzählt, was schade ist, weil ich sie sonst besser verstanden hätte.
Auch wurde mir dank Horst wieder mal bewusst, das die 50er Jahre doch nicht so golden waren, wie es uns die bunten Spielfilme mit Peter Alexander und Heinz Rühmann immer erzählen. Ich wünsche Horst jedenfalls noch viele Jahre mit seiner Frau, an der er sehr hängt.
Zurück im Zimmer, startete Sven noch einen Versuch mit dem Brüllwürfel, der aber auch nach wenigen Minuten dank des kaputten Akkus scheiterte. So vertrieben wir uns mit weiteren Erzählungen die Zeit bis zum Mittagessen, welches ich so auch noch mal mitnahm. Freitag, es gab Fisch.
Ich hatte bislang ganz vergessen zu erwähnen, dass Sven ein begeisterter Shisha Raucher ist. Mit seinen Kumpels sucht er gerne die entsprechenden Bars auf und dann gönnen sie sich ein Pfeifchen. Eine Füllung reicht wohl für eine Stunde, dazu trinkt die Mannschaft Tee oder Kaffee. Auch zu Hause hat er ein Shisha stehen, welches er aber nur selten und wenn, dann mit Gästen anzündet. Die Reinigung ist wohl zu aufwendig. Klang alles ganz interessant für einen alten Bong Raucher wie mich, kann mich allerdings heute nicht mehr locken.
So um 13.30 Uhr herum bekam ich dann von der Schwester einen Brief ausgehändigt. Es handelte sich eindeutig um die Entlassungspapiere. Ich fragte gleich, ob es o.k. wäre, wenn ich noch etwas bleibe, so dass meine Löwin mich abholen könnte. Dies wäre kein Problem, signalisierte sie. Ich rief sofort meine Löwin an und packte meine Sachen zusammen.
So gesehen saß ich auf gepackten Koffern wie in einer Abflughalle, als meine Löwin mich abholte. Das noch freie WLAN Ticket drückte ich Sven in die Hand, doch der rechnete nicht mehr mit einem längeren Aufenthalt und wollte das Ticket weiterreichen. Nach der Verabschiedung in d einem kurzen Gang über das Kopfsteinpflaster setzte ich mich mühevoll ins Auto.
Denn mittlerweile konnte ich mein rechtes Knie nur unter großen Anstrengungen anwinkeln, wenn ich es einige Zeit, z. B. nach längerem Sitzen, nicht bewegt hatte. Dies machte mir das ganze Wochenende über zu schaffen, obwohl ich natürlich froh und glücklich war, meine Löwin und die Katzen wieder um mich zu haben.
Das rechte Bein schonte ich das komplette Wochenende über und ging nicht aus der Haus. Legte das Bein immer schön hoch und schaute ansonsten Sense 8 zu Ende. Noch einmal zu dieser Serie: Einfach nur Klasse. Die Rahmenhandlung ist zwar etwas wird und kommt nicht richtig in Fahrt, wie es bei den Wachowskis schon bei Matrix war. Aber die Schicksale der einzelnen Charaktere des Clusters werden spannend erzählt und die Message ist ordentlich.
Montag früh war ich dann beim Orthopäden. Die Arzthelferin wollte mir erst einen Termin für Donnerstag geben. "Oder soll ich Sie als Notfall aufnehmen?" Na was denn sonst! Ich gewann den Eindruck, das die Ärzte dieser Tage davon ausgehen, das nur Rentner und Arbeitslose zum Arzt gehen.
Nach kurzer Zeit sprach ich beim Doc vor. Er verschrieb mir Krankengymnastik und Lymphdrainage. Dazu führte er an mir einige chiropraktische Griffe aus, die zwar etwas weh taten, meine Bewegungsfähigkeit auf dem rechten Bein aber verbesserten.
Mein nächster Termin bei ihm war Freitags, 4 Tage später. Die Krankengymnastik tat zwar gut, mein rechtes Bein aber wirkte immer noch steif, was mir ein langsam Sorge bereitete. Nachdem mir seine Arzthelferin Blut abgenommen hatte, legte mich der Doc zur Punktierung des Knies auf die Bahre.
Alter Schwede! Ich musste in meine Finger beißen, um nicht richtig laut zu schreien. Teufel, tat das weh. Ich hatte zwar schon am Zahn schlimmere Schmerzen erlebt, aber noch nie an der Stelle. "Locker lassen, Hartmudo, dann tut es nicht so weh!" meinte der Doc nur in seiner lakonischen Art.
Eins muss ich ihm aber lassen: Bereits am Abend merkte ich eine spürbare Besserung, die Krankengymnastik über insgesamt 3 Wochen tat ein übriges. Als ich beim Doc dann 1 Woche später erneut versprach, bekam ich wie erwartet einen weiteren Schock.
Die Entzündungswerte hatten sich wieder extrem verschlechtert. Die Baker Zyste und die Arthritis hingen zusammen. Hieran könnte man erkennen, das die Schübe in kürzeren Abständen kämen. MTX wäre jetzt angezeigt. Da war ich dann doch konsterniert, hatte ich doch die Schmerzen in Fingern und Zehen relativ gut im Griff bzw. aushaltbar bekommen.
Auf alle Fälle wollte ich die Meinung eines internistischen Rheumatologen vorher einholen. Der Doc gab mir sofort eine Adresse seiner Kollegin von ihm, mit der er zusammenarbeitet. Diese rief mich ungefragt 3 Tage später an und gab mir einen Termin, der mir jetzt, wo ich dies hier schreibe, noch bevorsteht.
Ich weiß aktuell also nicht, wo die Reise hingeht. Wenn Du dies hier liest, ist seitdem wohl mindestens 1 Jahr vergangen und ich habe in der Zwischenzeit schon wieder einiges dank der Arthritis erlebt. Hoffentlich nur Gutes.
Dieser Bericht ist erheblich länger ausgefallen als ursprünglich erwartet. Und ich habe ihn schon im Krankenhaus angefangen! Den kompletten Text habe ich in mein Tablet eingehakt, wie ich es in der Spezial Serie gerne mache. So hatte ich auch während der Krankheitsfälle at home etwas zu tun und konnte die rechte Wade hoch legen, um sie nicht zu überlasten.
Denn ein Muskelfaserriss war immer noch nicht ausgeschlossen, nur standen die Folgen der Baker Zyste zu Recht erheblich im Vordergrund. Mir selbst tat das Aufschreiben auch gut, weil es mich von der kommenden zu treffenden Entscheidung bzgl. MTX vom Grübeln abhielt.
Und Horst und Sven wollte ich nicht so einfach vergessen. Dasselbe gilt verstärkt für Mr. Maco, obwohl ich mich mit ihm kaum unterhalten hatte. Jedenfalls hoffe ich, einen weiteren Aufenthalt im Krankenhaus in den nächsten Jahren vermeiden zu können.

Sonntag, 25. Dezember 2016

Hartmudo Spezial: Die dicke Wade 16/17

Wie schon gesagt, eine wirklich mitreißende Serie. Und dazu sah meine rechte Wade immer besser aus, lediglich das Knie konnte ich nun immer schlechter anwinkeln. Das störte mich an jenem Abend jedoch nicht, gut gelaunt schlief ich ein.
Freitagmorgen, 06.00 Uhr. 112:68 Blutdruck und 36,7 Temperatur. Mithin gute Werte, da machte die Morgentoilette auch noch Spaß. Ich setzte mich, wie an den Tagen zuvor auch, mit dem Tablet auf die Brille. Auf TV Smiles sammelte ich für den nächsten Gutschein wieder einige Punkte ein. Nach dem Ausduschen fühlte ich mich erfrischt und legte mich wieder ins Bett.
Zum Lesen kam ich aber nicht, da Sven auch schon putzmunter war und mich wieder in ein Gespräch hineinzog. Genüsslich nahmen wir unser Frühstück ein, bevor dann die Visite ins Zimmer rauschte. Die Ansage an Sven war eindeutig: Sowie er das erste Mal geschissen hätte, würde er entlassen werden können. Zur Beschleunigung gab es zusätzlich zum Weichmacher Magnesium noch einen Turbo in Form eines Pillchens, Einnahme mit Wasser.
Die Nachricht an mich lautete, das die Kernspin nichts Schlimmes, also keine Thrombose, ergeben hätte. Ein Problem wäre jedoch die Baker Zyste, und die sollte mein Orthopäde am Montag behandeln. Entweder konservativ oder mit einer Punktierung des Knies, um die Flüssigkeit aus der Zyste heraus zu ziehen.
Die Entlassungspapiere für den Orthopäden würden die Schwestern anschließend fertig machen. Ich war begeistert und richtig gut drauf. Bald wäre ich wieder zuhause. Gut gelaunt plauderte ich mit Sven weiter.
Die Ärztin hatte Sven noch geraten, nach dem Erfolgserlebnis nicht zu wischen, sondern auszuduschen. Das war ja voll mein Thema, und so gab ich Sven noch einige Tipps. Ich sage immer: Kein Papier und keine Berührung. Sven wollte da noch mit Seife arbeiten. Ich nehme es vorweg... was er genau tat, sollte ich nicht mehr erfahren.
Sven wird wohl seinen Weg bei VW machen, falls er wirklich so straight in seinem Job ist, wie er sich darstellt. Von der Qualität der Online Portale hat er mich jedenfalls nicht überzeugen können. Mit 23 Jahren hat er schon einen reichlich hohen Lebensstandard mit Motorrad und schnellem Auto. Das ist in Deutschland wohl nur als VWler möglich, selbst Banker schaffen das in dem Alter nicht.
Belustigt war ich noch, weil er das Schreiben eines Blogs als " old fashioned" bezeichnete, als ich ihm von meinem Hobby erzählte. Jedenfalls schaffte er es an diesem Morgen seine Drohung wahr zu machen und mich mit 90er Jahre Hip Hop aus seinem Brüllwürfel (Bluetooth Speaker) zu beschallen, welchen er über sein Smartphone dank Deezer fütterte. "Leider" gab der Akku des Brüllwürfels nach nicht einmal 5 Minuten seinen Geist auf.
Während Sven ob dieses Versagens noch haderte, war es für mich an der Zeit für Horst. Wenigstens verabschieden wollte ich mich von ihm. Kurz überlegte ich, es einfach auf sich beruhen zu lassen. Aber das hatte Horst nun wirklich nicht verdient. Ein letztes Mal fuhr ich in den 4. Stock.
Horst war auch schon wach. Da unser Platz am Tischchen im Flur vom Mann der Gewerkschaft der Polizei und seiner Frau bereits besetzt war, schnappten wir uns einen Kaffee im Glas (saubere Tassen waren aus) und schlurften über die Station zum Vorplatz des Fahrstuhls. Dort waren neben mehreren leeren Krankenbetten noch 2 Sessel frei.
Der Gesundheitszustand von Horst hatte sich weiter verbessert, aber das Wochenende über wollten sie ihn noch da behalten. Die Aussicht darauf gefiel ihm ganz und gar nicht. Mürrisch zog er über das Essen her.
Früher hatte es wohl im St. Vinzenz ein erheblich besseres Essen gegeben als jetzt. Die Portionen seien reichhaltiger gewesen; dazu gab es auch frisches Obst und keinen labbrigen Joghurt. Insbesondere die magere Verköstigung am Abend ging ihm auf die Nerven. Und Horst wusste, woran dass lag.
Das Krankenhaus steht vor der Schließung! Dies hatte ihm der Polizeimann gesteckt, der von einer außerordentlichen Betriebsversammlung in dieser Angelegenheit zu berichten wusste. Deshalb war auch die Cafeteria im Keller die ganze Zeit geschlossen gewesen.
Neben dieser Neuigkeit machte er sich immer noch Sorgen um seine Frau, die aber glücklicherweise mit Hilfe einer Nachbarin wenigstens einkaufen konnte. Da fiel mir ein, das ich ihm noch Kontaktadressen und Vorgehensweise zum Beantragen eines Schwerbehindertenausweises sowie Landesblindengeld aufschreiben wollte.
Als ich dies erwähnte, checkte er endlich, dass ich unmittelbar vor der Entlassung stand. Zurück in seinem Zimmer, schrieb ich ihm Telefonnummern usw. auf und verabschiedete mich von Mr. Maco und dem Polizeimann. Gegenseitig wünschten wir uns alles Gute.

Samstag, 24. Dezember 2016

Hartmudo Spezial: Die dicke Wade 15/17

Aber zuerst wollte er direkt zu mir ins Zimmer kommen, weil er eh gleich Feierabend hatte. Gesagt, getan. Zurück im Zimmer legte ich mich aufs Bett und schnappte mir mein Buch. Tatsächlich dauerte es keine Viertelstunde, da kam Gonzo in das Zimmer hinein geschneit.
Nonchalant begrüßte er mich. Als erstes entschuldigte er sich für die Probleme mit dem WLAN dank eines abgeschmierten Servers, aber nach einem Reboot war wohl wieder alles tutti. Dazu präsentierte er noch (mit einer großzügigen Geste) zwei Coupons mit weiteren 24 Stunden für Sven und mich als Ausgleich für die entgangene Nutzung.
Alsdann schwärmte Gonzo noch von der schönen Zeit der Umschulung, als er in der Clique mit meiner Löwin sehr viel Spaß gehabt hatte. Die Mannschaft hatte sich zum Abschluss eine Woche Dänemark im Ferienhaus gegönnt und war kurze Zeit später nach der Abschlussprüfung auseinandergefallen.
Gonzo ist ja der einzige aus dieser Blase gewesen, den ich noch nicht kennengelernt hatte. Und schnell fragte er mich auch, was aus den anderen so geworden war. Von meiner Löwin und mir konnte ich ihm einiges berichten, von den anderen hatten wir seit bald 10 Jahren nichts mehr gehört.
Gonzo war nun schon seit 12 Jahren der IT Mann des St. Vinzenz, den Job wollte er nicht mehr wechseln. Er wirkte wahrlich nicht wie ein Hektiker auf mich, da ist er im Krankenhaus gut aufgehoben. Mit seiner Frau und dem Kind ist er gerade in ein Häuschen aufs Land gezogen.
Zum Feierabend hin besuchte er mich persönlich, denn er wollte den Kontakt zu Beate wieder herstellen. Wir tauschten die Kontaktdaten aus und zum Abschied zeigte er mir noch seine neue Beinprothese. Wie meine Löwin mir immer wieder gern erzählt hatte, ist Gonzo der Mann, der mehr Behindertenwitze als der ruhmreiche Fips Asmussen kennt.
Dann verabschiedete er sich ins Wochenende (er hatte Freitag frei). Sofort schickte ich meiner Löwin per Whatsapp eine Nachricht und widmete mich anschließend dem Geschehen im Zimmer. Denn Sven hatte immer noch volle Hütte, sein Besuch war immer noch da.
Die Mannschaft war in eine angeregte Unterhaltung verstrickt. Als Karina, Sven und sein Bruder kurz zum Rauchen draußen waren (oder kiffen?), eröffnete mir Karinas Mutter, das sie die Trennung von Sven und ihrer Tochter schade fand und hofft, das die beiden doch noch zusammenfinden. Eine Information, die ich auch später nicht an Sven weitergab. So etwas macht man nicht.
Nach dem Rauchen dauerte es nicht mehr lang, bis alle verschwunden waren. Svens Bruder fand ich noch am besten, warum, kann ich heute nicht mehr sagen. Sven ging es erfreulicherweise schon erheblich besser. Er konnte sich schmerzfrei bewegen, vor allem Aufstehen. Kacken konnte er jedoch immer noch nicht. Die Schwester hatte ihn diesbezüglich beruhigt. Durch den Einlauf vor der OP war sein Darm vollkommen leer, da passte aktuell noch richtig was rein.
Er erzählte erneut vom vergangenen Wochenende. Über Parship hatte er eine Frau gedatet und sich mit ihr im Dax verabredet. Nach der Trennung von Karina - sie hatte wohl jemand anderen aus der Clique... die übliche Story halt - wollte Sven nichts dem Zufall überlassen. Und von dem Profilabgleich bei Parship ist er richtig angetan. Ehrlich müsse man da schon sein, dann klappt das auch ganz gut.
So seine Auffassung. Jedenfalls ließ sich der Abend gut an, die beiden kamen sich näher. Beim Tanzen rieb sie wohl sogar ihren Arsch an seinem Bein, was Sven nicht zu Unrecht hoffnungsfroh stimmte. Jedoch... Im Laufe des Abends rieb sie ihr Gesäß auch an anderen Kerlen, um nicht zu sagen an allen.
Da Sven nicht auf einen One Night Stand aus war, fühlte er sich von dem Mädel auf einmal nicht mehr angezogen. Er hatte eine Niete gezogen. Das Wochenende lief demnach nicht optimal, und nach der Spätschicht vom Montag musste es um Mitternacht natürlich noch die Pizza mit Extra Chili sein. Kaffee drauf, dann Magenkrämpfe und nen krassen "Afterburner". Dienstag dann zum Doc, Mittwoch früh lernte er mich kennen.
Auch Sven hängt viel am Rechner ab und hat Interesse an sämtlichem technischen Schnickschnack. Selbst die Funktionsweise meiner Schlafmaske interessierte ihn. Wir laberten auch über das Abendessen hinaus weiter. Mehr und mehr Informationen prasselten auf mich ein. Kein Schwein kann sich das alles merken. Aber bei mir hat sich ein positives Bild dieses Menschen verfestigt, wie bei Horst ja auch. Das Sven jedoch noch geschwächt war, erkannte ich daran, das er früh einschlief.
Zeit für mich, das WLAN laufen zu lassen und Sense 8 weiter zu schauen. Bereits am frühen Abend hatten Sven und ich das erfolgreich getestet. Was soll ich sagen: Ganze 3 Folgen verschlang ich am Stück und nur dank meines vernünftigen Charakters machte ich das Tablet anschließend aus.

Freitag, 23. Dezember 2016

Hartmudo Spezial: Die dicke Wade 14/17

Der Arzt erklärte mir noch, das ich nicht ganz mit dem Kopf rein fahren würde, da nur eine Kernspin vom Knie gemacht werden sollte. Außerdem zeigte er mir die Kopfhörer. Wegen des Lärms würde ich Radio zur Ablenkung hören, der ganze Spaß sollte ca. 20 Minuten dauern.
Beine und Becken wurden dann von ihm fixiert, damit ich mich nicht bewegen konnte. Derweil ließ eine Schwester das Kontrastmittel ("In seltenen Fällen kann das Mittel zu Übelkeit und Verbrechern führen") in die Vene laufen. Danach ging es los, quasi im Laufschritt waren Arzt und Schwester in den Nebenraum zu dem Monitor, auf dem die Live Bilder gesendet wurden, verschwunden.
Die Uhr musste ich bereits vorher ablegen, weil Metall das Magnetfeld stören würde. Die Toten Hosen (ich erwähnte es bereits ganz am Anfang dieses Berichts) waren dann endlich fertig. Ich hörte NDR 2! Verkehrsnachrichten, Werbung, Nachrichten... alles dabei. Nachdem ich einmal die Nachrichten und 5mal Musik hatte, sollten doch 20 Minuten um sein, oder?
Weit gefehlt. Aus dem Off versprach mir der Arzt: "Noch 10 Minuten, Hartmudo!" Immerhin war ein Ende in Sicht und irgendwann war es auch wirklich vorbei. Der "Schlitten" fuhr komplett raus, das trotz der Berieselung ständig wahrnehmbare Poltern und Rumpeln war vorbei.
Der Arzt bestätigte mir ungefragt, das eine Thrombose nicht vorliegen würde. Die Baker Zyste war voller wässriger Flüssigkeit und würde sich die Wade noch runter ziehen. Arthrose im Knie, aber nichts Bedrohliches. Das hörte sich in meinen Ohren gut an, wenn die hier jetzt mit dem Bericht noch in den Schweiß kämen, würde ich am Wochenende schon zu Hause sein.
Ein türkischer Fahrer brachte mich zurück, anders als der Hippie war er äußerst wortkarg. Ich verzichtete auf seine Begleitung zu meiner Station im St. Vinzenz. Nicht, weil der Fahrer unsympathisch gewesen wäre, sondern weil ich an der Anmeldung noch die Schwierigkeiten mit dem WLAN Zugang klären wollte. Denn 2,50 € für nichts kann es doch nicht sein.
Die Dame in der Anmeldung konnte mir erwartungsgemäß nicht weiterhelfen. Wenigstens gab sie mir eine Telefonnummer vom IT Mitarbeiters des St. Vinzenz. Da wollte ich am liebsten sofort anrufen, aber erst einmal war es Zeit für meine Löwin. Da sie justamente um diese Zeit kommen wollte, rief ich sie gleich vor der Anmeldung an.
Goldrichtig, denn sie suchte gerade einen Parkplatz vorm St. Vinzenz. Während ich wartete, fragte ich eine Mitarbeiterin vor dem hauseigenen Café nach deren Öffnungszeiten. Wäre doch schön, mit meiner Löwin dort zu sitzen und eine Cola zu trinken. Leider war das Café wegen eines ärztlichen Vortrags geschlossen. Die Mitarbeiterin dachte gar erst, das ich mich für den Vortrag interessieren würde. Auf was für Gedanken manche Menschen kommen...
Meine Löwin betrat den Eingang, zusammen fuhren wir in den 4. Stock auf die Station. Da ich keine Klamotten zum Mitnehmen hatten, blieben wir gleich draußen. Wieder hatte meine Löwin sich von ihren Kolleginnen Nerven lassen müssen, der Arztbesuch war auch nicht viel besser. Sie brauchte jetzt dringend das Wochenende und hoffte auf meine Heimkehr.
Ich selbst wollte auch bei ihr sein, insbesondere weil es ihr nicht so gut ging. Nach dem Ergebnis des MRT war ein Wochenendaufenthalt wohl nicht notwendig. Nur das Schriftliche fehlte noch. Beim Verabschieden erzählte ich meiner Löwin noch von dem WLAN und meinem geplanten Anruf in der IT. Hierbei fiel ihr ein, das sie seinerzeit bei der Reha in der Oskar Kämmer einen Mitschüler namens Gonzo hatte, der von ihnen allen als erster einen Job bekommen hatte.
Der stets lustige Gonzo bekam vor 12 Jahren den Job als IT Mensch im St. Vinzenz Krankenhaus! Falls er immer noch da wäre, sollte ich ihn ganz herzlich von meiner Löwin grüßen. Leider war der Kontakt seinerzeit schnell abgebrochen, wie dies leider so üblich ist. Nun war es für meine Löwin aber endgültig an der Zeit nach Hause zu fahren. Hunger hatte sie auch.
Derweil platzte ich in ein volles Zimmer rein. Karina hatte nicht nur ihre Mutter mitgebracht, sondern auch Svens Bruder. Artig begrüßte ich die Mannschaft und ging unverzüglich wieder auf den Flur, um mir einen Kaffee zu ziehen. Besser gesagt Tee, weil Kaffee wieder alle. Mein Handy hatte ich selbstverständlich am Mann, jetzt noch schnell anrufen war die Devise.
Kurz vor Vier und da nahm tatsächlich jemand den Hörer ab, ich war begeistert. In aller Ausführlichkeit schilderte ich das Problem. Der Typ am anderen Ende der Leitung wollte den Server für das Stockwerk neu booten, denn natürlich hatte auch der 2. Stock einen eigenen Hotspot. Der bloß nicht angezeigt wurde, so das ein Abschmieren des Servers wahrscheinlich war.
Unvermittelt fragte ich noch, seit wann mein Gesprächspartner diesen Job schon ausübte. "12 Jahre" - "hallo Gonzo!" Er freute sich richtig über die Grüße meiner Löwin, ja ich lud ihn spontan mal zu uns nach Hause ein, obwohl ich Gonzo noch nie gesehen hatte. Aber meine Löwin würde sich richtig freuen und Gonzo ging es ja genau so, das war deutlich an seiner Reaktion herauszuhören.

Dienstag, 20. Dezember 2016

Hartmudo: Halbzeit

Das war bisher eine Hinrunde der Eintracht, mit der vorher wohl kaum einer gerechnet hatte. Ausgerechnet in dem Jahr, wo durch die Teilnahme der finanzkräftigen Absteiger aus Stuttgart und Hannoi die Aufsteiger am Saisonende bereits festzustehen scheinen, grüßt Eintracht zur Halbzeit die Konkurrenz als Spitzenreiter der Tabelle.
Als mir mein alter Kumpel Wolfgang (nein, nicht der Mann von Dörte) per Email fragte, ob ich noch Lust hätte, zum letzten Spiel der Hinrunde nach Karlsruhe zu fahren, brauchte ich nicht lange überlegen. Da ich allerdings erst mit meiner Löwin in Riga und anschließend bei Jenny und Kroll im Schwarzwald war, dauerte meine positive Antwort ein paar Tage.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Wolfgang schon die Zugfahrkarten für sich und Bela gebucht, so dass ich die Züge für mich allein buchen musste. Die Anreise mit dem Zug war für mich ein zusätzlicher Anreiz zum Besuch des Auswärtsspiels gewesen, ich war darüber sogar begeistert. Auch das ich allein fahren müsste, stellte sich in meinen Augen nicht als Problem dar. Da hatte ich endlich genug Zeit und Muße, an meinem Blog zu arbeiten.
So brachte mich meine Löwin, die treue Seele, frühmorgens um halb sechs zum Bahnhof. 5.48 Uhr ging der IC los, nach 2 Umstiegen in Hannover und Frankfurt rauschte ich in Karlsruhe in die Bahnhofshalle rein; auf der Suche nach den Schließfächer. Meine Tasche mit dem Tablet wollte ich verständlicherweise nicht mit ins Stadion schleppen.
auf der Hinfahrt

Kaum hatte ich die Halle betreten, stand auch schon Kroll vor mir. Er hatte die Karten für die Haupttribüne besorgt, denn er wohnt ja quasi in der Nähe und er ist ebenso heiß auf die Eintracht wie wir. Wolfgang und Bela trudelten nur 15 Minuten später in die Bahnhofshalle ein. Die beiden brauchten nicht umzusteigen und waren erst um 7.00 Uhr losgefahren. Genau diesen Deal hätte ich auch gern gehabt, aber leider war ich ja zu spät dran gewesen.
Wir hielten uns auch nicht lange am Bahnhof auf und stiegen sofort in eine Straßenbahn. Kurz vor dem Stadion fanden wir leider keine Kneipe zum Antrinken dieses schönen Tages, so dass wir in einem Rewe eine Runde Halbe (Höpfner - bitter, aber gut) schnappten und einfach zu Fuß durch den Wildpark ins Stadion stapften.
Drinnen führte uns der Weg zuerst zum Bierstand. Dort gab es sensationell gezapftes Tannenzäpfle. Die einzige staatliche Brauerei Deutschlands macht aber auch ein geiles Bier. Da muß man sonst schon nach Braunschweig ins Stadion, um ein Bier dieser Güte schlorken zu können. Parallel dazu gönnten wir uns Bratwurst im Brot, Bela als Vegetarier hatte vorher noch nen Fischbrötchen geleckert.
Derart gestärkt, konnte das Spiel losgehen. Wir schnappten uns noch einen Becher zum Spiel und stiegen im großen Rund die steilen Stufen zu unseren Plätzen empor. Alter, was für geile Plätze, was für eine Sicht. Es sollten insgesamt nur knapp über 12.000 Zuschauer erscheinen, leer war es also auch noch. Rechts neben mir saß noch ein Pärchen, die Frau diskutierte mit mir während des Spiels ein oder zwei knifflige Aktionen, blieb aber erfreulich objektiv.
Und so wollen wir als Auswärtsfans ja auch behandelt werden, schließlich randalieren wir nicht und steigern den Bierumsatz. Die 3 Typen links vor Bela dagegen waren richtige Stinkstiefel. Als der Schiedsrichter ein Tor von Reichel nach einem Freistoß an die Latte durch Decarli aus mir nicht ersichtlichen Gründen als Abseits abpfiff, verhöhnten diese 3 Idioten Eintracht und Braunschweig(er) im Allgemeinen als Wichser.
Ich denke das sind „Fans", auf die jeder Club getrost verzichten kann. Das gilt auch für die Hirnis im Braunschweiger Fanblock, die sich wieder einmal durch das Abbrennen von Bengalos negativ bemerkbar machten. Ansonsten gibt es von der Tribüne nicht viel zu berichten, kurz vor der Halbzeit ging ich pissen und orderte die nächste Rutsche Tannenzäpfle. Hinterher tranken wir noch eins.
früher kamen in Karlsruhe mehr Zuschauer

Das Spiel dagegen war grottenschlecht. Der KSC brachte bis auf eine Chance vorne gar nichts zustande und auch Eintracht blieb im Angriff erstaunlich schwach. Es wurden einfach zu viele Bälle vertändelt. Die Partie war niveauarm, und das ist noch beschönigend beschrieben. Aber letztlich war uns das egal. Hauptsache gut gesoffen ist das Motto.
Hinterher waren wir zu Fuß bei „Hans im Glück", einem wirklich empfehlenswerten Burger Schuppen, gelandet. Mit Kroll teilte ich mir noch eine Lore Süßkartoffelfritten. Mit meinem megageilen Burger zusammen war ich dann pappsatt. Das Bier mundete auch hier; Höpfner vom Fass.
Zu Fuß eilten wir hinterher zurück zum Bahnhof. Wir mussten uns sputen, weil unser Zug fuhr bald. Am Bahnsteig verabschiedeten wir uns von Kroll, der noch eine 2stündige Fahrt mit der Straßenbahn nach Gernsbach vor sich hatte. Wir anderen Drei fuhren im gleichen Zug zurück nach Braunschweig.
In diesem ICE saßen wir sogar an einem Tischchen zusammen, die Plätze dazu hatten wir im Vorfeld nach einem Telefonat abstimmen können. Leider hatten wir keine Karten mit, sonst hätten wir vier Stunden lang Skat spielen können. Wir mussten nicht einmal umsteigen, das war äußerst angenehm. Kurz vor 22.00 Uhr waren wir wieder am Braunschweiger Bahnhof angelangt. Ein munterer Ausflug war vorüber.
Schon nach dem Burgerladen hatte ich mich mit Bela angeregt unterhalten. Das ging dann auch im Zug so weiter. Wolfgang betrieb derweil seine Augenpflege, holte aber in der letzten Stunde noch ein Pils aus dem Bordrestaurant. Fünf Halbliter Höpfner hatten wir mit Beginn der Rückfahrt abgearbeitet, wobei ich nur noch einen Trank. Irgendwie war mein Bierdurst gestillt, da hätte nichts mehr rein gepasst.
Obwohl die Eintracht selbst eher wie ein Abstiegskandidat agierte, haben sie es geschafft, die Winterpause als Tabellenführer bestreiten zu können. Zugegebenermaßen dank der Patzer von Hannoi und Stuttgart, aber wenn mir vor der Saison jemand dieses Szenario angeboten hätte, wäre meine Antwort „Nehm ich!" gewesen.
Die Hinrunde war insgesamt souverän, auch wenn das Team auswärts in den letzten Partien eklatante Schwächen offenbarte. Die am Anfang der Serie bollwerkartige Abwehr fiel in den letzten Partien durch immer wieder auftauchende Fehler auf. Und auswärts zündete der Angriff nicht mehr so gut, zu Hause blieb das bis zum Schluss gefährlich, wenn Eintracht in Ballbesitz war.
Spitzenreiter, Spitzenreiter, hej, hej!

Kumba trifft wieder und ist brandgefährlich. Nyman wird immer besser. Abdullah kam in Karlsruhe zu seinem ersten Kurzeinsatz. Der nigerianische U21 Nationalspieler war eigentlich der Königstransfer für diese Saison gewesen, der kommt noch. Hernandez war der Hammer und lässt die momentane Formschwäche von Khelifi vergessen. Biada war in den ersten Spielen auch super, wurde dann aber verletzt.
Das Mittelfeld hatte gegen Ende der Hinrunde etwas nachgelassen. Schönfeld und Moll spielten eine starke Hinrunde bis zum Derby. Matuschyk spielte nicht eine Minute, auch Zuck hatte ganz wenig Einsatzzeiten. Boland und Hochscheidt sind nur noch zweite Wahl. Omladic ist hier eindeutig der Macher.
Hinten startete Ofosu-Ayeh furios - bis zur Verletzung. Valsvik stabilisierte die Abwehr mit seiner Kopfballstärke, brauchte am Ende aber auch eine Pause.Von Baffo hielt ich immer viel, aber selbst er hat keinen Stammplatz. Correia, Decarli und Ken the „Man" agieren gewohnt sicher. In den letzten Spielen war Sauer wieder am Start, auch er machte seine Sache ordentlich.
Fejzic ist gut auf der Linie, im Rauslaufen aber ein Risiko. Wenn Eintracht diesen schwedischen U21 Torhüter noch holen könnte, wäre es gut. Doch summa summarum sollten wir zufrieden sein, Freunde. Das Team vom geilsten Club der Welt ist Erster und hat gute Chancen, zumindest die Relegation zu erreichen.
Dann gegen die Hamburger Chaoten Truppe! Und Tschüss, HSV!

Sonntag, 18. Dezember 2016

Uncle Fester: grad gelesen Dezember 2016

Jasper T. Scott – Dark Space 1 – Die Menschheit ist verloren Lt. Autorenbeschreibung eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre. Da steht mir ja noch so einiges bevor. In diesem Universum hatten die Menschen ein galaxieweites Imperium erobert, bevor sie beim Besuch einer Nachbargalaxie auf die Sythianer treffen. Die insektoide Rasse ist sehr aggressiv, erinnert wohl an die Bugs und zerstört das menschliche Imperium.
Die erbärmlichen Reste der ruhmreichen Flotte retten sich in den Dark Space, einer schwer zugänglichen Zone irgendwo in der Milchstraße. Nur ein Wurmloch führt hinein, und dieses ist verschlossen und wird vom Flaggschiff des Overlord Dominic, der Valiant, bewacht. Dieser versucht, die Ordnung bei den Resten der Menschheit aufrechtzuerhalten.
Sein Gegenspieler ist der Gangsterboss Alec Brondi, der den Titelhelden Ethan Ortane, einem Abenteurer und Frauenhelden, dazu zwingt, zum Schein den Streitkräften beizutreten und unwissentlich die Besatzung der Valiant mit einem Virus zu infizieren. Druckmittel ist Ethan`s Komplizin Alara, die Brondi dank einer Droge zu einer sexsüchtigen Prostituierten umwandelt.
Fast die gesamte Besatzung der Valiant stirbt an dem Virus, Ethan wechselt die Seiten und kämpft an der Seite des Overlords gegen die Übermacht von Brondis Gangstern.
Sie können nur durch das Wurmloch in den freien Raum fliehen. Ethan bekommt mit, das der Krieg gegen die Sythianer immer noch weitergeht. Hinzu kommt, das der Overlord in Wirklichkeit sein eigener Sohn ist, der sich hinter einer Maske versteckt. Neben Alara ist noch die burschikose Kampfpilotin Gina erwähnenswert.
Scott hat mit dem angedeuteten Konflikt mit den Sythianern einen interessanten Cliffhanger gebastelt, aber das der totgeglaubte Sohn auch noch der Overlord ist, schmälert diesen ersten Roman der Reihe. Ein derart unwahrscheinlicher Zufall entwertet immer. Da aber dieser zugegebenermaßen kurze Roman mit der Zeit an Action und Tempo zulegt, freue ich mich dennoch auf die Fortsetzungen.

Jasper T. Scott – Dark Space 2 – Der unsichtbare Krieg Eins vorweg: Dieser zweite Band der Reihe ist wesentlich länger. Wie es am Ende des ersten Bandes bereits angedeutet wurde, tauschen Ethan und sein Sohn die Rollen. Während Ethan in die „Haut“ des Overlords Dominic schlüpft, begibt sich sein Sohn Atton in die Rolle des Kampfpiloten Adan Reese. Als Adan Reese hatte Ethan im ersten Band die Valiant betreten und dieser Adan Reese, nun von Atton verkörpert, wird der Stellvertreter des Overlords.
Leider findet Dr. Kurlin, der auch schon das Virus für Alec Brondi entwickelt hatte, dieses Geheimnis heraus und erpresst den Overlord, der Kurlin daraufhin kurzerhand in Stasis versetzt, so dass dieser erst einmal aus dem Spiel ist. Die Defiant ist das Schiff, in dem Ethan sich mit seiner Rumpfmannschaft zu einem entfernten Stützpunkt der Menschen durch den feindlichen Raum der Synthianer durchschlagen will. Denn die Menschen kämpfen immer noch gegen die Synthianer.
Diese wiederum werden von einer bislang unbekannten Macht zum Kampf gegen die Menschen gezwungen. Es gibt zwei gefangene Synthianer im Dark Space, das Pärchen Tova und Rian. Tova unterstützt die Defiant dabei, unbeobachtet zum Stützpunkt zu gelangen. Rian ist a la Alien auf der Valiant unterwegs und dezimiert die Besatzung des Schurken Alec Brondi.
Trotzdem schafft es Brondi, unbehelligt zum Stützpunkt vorzustoßen und versucht, den Stützpunkt mit dem Virus zu infizieren. Die Defiant hat trotz der Unterstützung durch Tova Kämpfe mit den Synthianern nicht verhindern können. Alara mutiert zur Kampfpilotin und wächst in den Gefechten über sich hinaus. Geschildert werden hier Kämpfe der Raumjäger – ausführlich! Das ist deshalb eher langweilig.
Und dann noch Destra, die verloren geglaubte Frau von Ethan. Natürlich lebt sie noch und schlägt sich durch, selbstverständlich in Richtung des Dark Space, weil sie ihren Ethan sucht. Destra landet im Epilog mit dem halbtoten Admiral Hoff, der eigentlich die Reste der Menschen im Kampf anführen sollte, auf einem dunklen Planeten.
Etwa, wo auch der Stützpunkt ist? Das Buch liest sich gut und flüssig, ist aber arg konstruiert. Aber ich werde es weiterlesen, woll!

            

Evan Currie – Über den Welten Ja hallo, was haben wir denn hier? Den fünften Band des Odyssee Zyklus von Evan Currie, dem ehemaligen Hummerfischer. Endlich etwas Neues von Eric Weston, dem Kommandeur der Odyssee, die als erstes Raumschiff der Menschheit in die Tiefe des Alls vorstösst und den Draisin, eine insektoide Alienrasse, den Weg in unser Sonnensystem ebnet. Diese zerstören die Erde beinahe komplett, ehe Weston mit Hilfe der Priminae, Menschen aus einem anderen Sternensystem, die Draisin besiegen kann und die Menschheit rettet.
Dachte ich, aber Eric Weston taucht nur kurz am Anfang des Romans auf . Er schüttelt dem Helden dieses Romans die Hand und spielt dann nicht mehr mit, da er andere Aufgaben hat. Held in diesem Roman ist Captain Morgan Passer, der das neu entwickelte Schiff Autolycus befehligt. Sein Auftrag mit dem kleinen Kreuzer: Er soll außerhalb des Sonnensystems alle ungewöhnlichen Anomalien aufspüren und klassifizieren.
Denn die Admiralität der Erde befürchtet, das sich noch einige Draisin Basen in der Nähe unseres Systems befinden. Was also folgt, ist so etwas ähnliches wie einer der berühmten Planetenromane im Perry Rhodan Universum. Auch hier stehen irgendwelche Leute im Mittelpunkt der Handlung, die mit dem roten Faden eines Zyklus nichts zu tun haben. Obwohl… Vielleicht werden Passer und seine Leute doch noch mal wichtig, denn ihre Entdeckung ist atemberaubend und könnte ab dem sechsten Band der Reihe wichtig werden.
Gleich als erstes entdeckt die Autolycus einen dunklen Planeten mit einem Mond. Das Ganze ist eine künstliche Anlage, die wahrscheinlich von Vorfahren der Priminae erbaut wurde. Und es ist eine riesige Waffe, die dank zielgerichteter Gravitationswellen ganze Sterne über Lichtjahre hinweg zerstören könnte.
Bei der Erforschung des Objekts kommt der Landetrupp unter dem Kommando der Wissenschaftlerin Daiyu in Bedrängnis, denn der Trupp wird von drachenähnlichen Schlangen angegriffen, die im riesigen Hohlraum des Mondes ihr Nest haben. Das Ganze ist Alien nicht unähnlich und actionreich.
Die Marines Ramirez und Pierce kämpfen auf verlorenen Posten und sollen schon als Futter für die Babyschlangen dienen, als sie kurz vor Toresschluss von befehlshabenden Marine Phillips und seinen Leuten gerettet werden. Der zerstreute Wissenschaftler Palin kann bei der überstürzten Flucht der Überlebenden des Landungstrupps noch so etwas wie einen Speicherkristall sichern, der im Prinzip eine Sternenkarte der gesamten Galaxis abbildet.
Passer hatte sich zwischenzeitlich mit seinem Schiff aus ein er Gravitationssenke befreien müssen, was ihm dank Daiyu, die dem System im Mond vorgaukeln konnte, das die Autolycus ein befreundetes Schiff ist, gelingt. Zum Schluss kehrt die Autolycus verfrüht ins Sonnensystem zurück und ist bereit für neue Aufgaben.
Ihr seht, hier passiert nicht viel. Tiefgang braucht ihr beim Lesen nicht zu fürchten. Ich hoffe, der nächste Band bietet da etwas mehr als tumbe Action. Ein bisschen mehr Gefühl und Intrigen bitte.

Andrew Bannister – Die Maschine (Spin 1) Und noch ein neuer Autor, der gleich mit einer Triologie durchstartet. Der Autor lebt in Leicester und schreibt für einen Engländer erfrischend straight. Vorbei sind die Zeiten eines verschnarchten John Brunner.
Die Handlung spielt zu irgendeiner Zeit – wohl Millionen Jahre in der Zukunft. Ort der Handlung ist der Spin, eine Region im All, in der 80 Sonnen mit ca. 50 bewohnten Planeten künstlich arrangiert wurden. Im äußeren Ring ist die Zivilisation fortschrittlicher, im inneren Ring eher rückständig zu nennen.
Im äußeren Ring setzt sich mehr und mehr sie Hegemonie durch, der Industrielle Viklun Haas hatte gerade die Reste einer Opposition geschlagen. Zu deren Anführern zählte Haas`s Tochter Fleare, die am Anfang des Romans nach 3 Jahren Gefangenschaft in einem einsamen Kloster von ihrem ehemaligen Geliebten Muz, der eigentlich tot ist und eine Existenz als Wolke von Nano-Partikeln führt, befreit.
Zusammen wollen sie die Reste der Opposition sammeln und den Kampf gegen die Hegemonie wieder aufnehmen. Unter anderem mit der Hilfe von Jez, einer ehemaligen Mitstreiterin, versuchen sie, in den inneren Ring, der sich nach außen abgeschottet hat, vorzudringen.
Denn dort wurde durch Zufall die Maschine, ein Relikt der legendären Erbauer des Spins vor Millionen von Jahren, gefunden. Im inneren Ring herrscht der Patriarch in einem brutalen System, das an die Nazis erinnert, über mehrere Planeten. Seine rechte Hand Alameche will zusammen mit einer kleineren Maschine namens Eskjog den Patriarchen stürzen. Allerdings wird Alameche von einem Mitverschwörer verraten und in dem Raum gefoltert, wo sich die Maschine befindet. Die wird aktiviert, bricht erst mal durch die Decke und verschwindet. Alameche liegt derweil scheinbar im Sterben. Kommt er noch mal im zweiten Teil?
Das Ganze wird dadurch verwirrend, das Fleare von einer anderen Frau angeschossen wird. Dabei wird sie mit einem Virus infiziert, an dem sie in wenigen Wochen sterben wird. Gegen Ende des Buches fasert der Handlungsstrang mit Fleare aus. Es hat den Anschein, das sie nur zur Einführung einer 3. Hauptperson benötigt wurde. Das ist der Ich-Erzähler, der lediglich in einer Computersimulation existiert.
Er weiß nur, das er vor Jahren als Sklave bei Grabungen zur Bergung der Maschine gestorben war, weil radioaktiv verseucht. Wie gesagt, wirr am Ende er ist, dieser Roman. Das ist schade, denn eigentlich ist die Sprache geil und die brutalen Szenen werden souverän beschrieben. Aber ich hoffe auf die weiteren Bände.

Dienstag, 13. Dezember 2016

Hardrock Gunter 3/x

Im Jahr 1949 erwarb der lokale Radiosender WAPI eine Fernsehlizenz und betrieb in Birmingham den lokalen Fernsehsender WABT-TV. Das Programmformat war damals so simpel wie das heuitige deutsche Privatfernsehen: Erst ein Film, dann folgen die Nachrichten. Danach die übliche Kochshow, noch ein Film und hinterher nochmal Nachrichten. Das war natürlich wirklich nicht sehr umfangreich, und so beschloss der Betreiber, das Programm auszuweiten. Sie wendeten sich u.a. an Hardrock und boten ihm ein 30minütiges Zeitfenster mittags von halb eins bis eins an. Der Programmdirektor konnte sich noch gut an die Auftritte von Hardrock und Happy Wilson im Radio erinnern.
Als Hardrock fragte, was er für eine Art von Show machen sollte, war er erstaunt. Er sollte ein Programm für Kinder machen, hatte aber glücklicherweise freie Hand bei der Ausgestaltung. So kaufte er ein halbes Dutzend Handpuppen und kleidete sie wie Western Entertainer ein. In seiner Sendung spielte er Platten und redete dazu, während die zwei Kameras zwischen ihm und den Puppen hin und her wechselten.
Seinen Puppen gab er Namen, eine nannte er z.B. Ernest Tubb, dem Wegbereiter der Honky Tonk Music. Hardrock ahmte Tubb nach, spielte seine Platten dazu, während die Kamera die ganze Zeit auf der entsprechenden Puppe blieb. Diese Show war überaus populär und hatte eine überwältigende Zuschauerresonanz zur Folge.
Zusätzlich zu dieser Show hatten Hardrock und Happy werktags noch eine Nachmittagsshow von halb sechs bis sechs vor den Abendnachrichten. Neben einer frühen Radioshow in der Woche spielte Hardrock noch Montags bis Freitags Nacht im Beverly Hotel. Samstags Nacht spielte er mit seiner Band im Jewish Country Club, Sonntags am Nachmittag spielte er zum Tanztee in der griechischen Kirche. Über mangelnde Arbeit brauchte er sich nun wirklich nicht zu beklagen. Wenn man ihn fragte, was für eine Musik er spielen würde, antwortete er nur lapidar, das er alles spielen würde, was die Leute nur hören wollen.
Jetzt endlich, da er sich zumindest lokal einer großen Popularität erfreuen durfte, nahm er seine erste Solo Platte auf. Bei all seinen Erfolgen und Kontakten ist es schon überraschend, das er zur Aufnahme einer Platte erst angesprochen werden musste. Und als der Besitzer des Bama Labels, Manny Pearson, Hardrock Gunter einen Plattenvertrag anbot, brauchte er wenig Überzeugungskraft, um Hardrock zur Unterschrift zu bewegen.
So ging Hardrock Gunter in den ersten Monaten des Jahres 1950 in die Studios eines lokalen Radiosenders in Birmingham und nahm seine erste Platte für Bama auf. „Birmingham Bounce“ und „How can I believe you love me“ hatte er selbst geschrieben und waren auf der ersten Single Nr. 104 auf Bama. Die Band auf dieser klassischen Aufnahme waren die Golden River Boys ohne Happy Wilson, für diese Gelegenheit wurden sie allerdings in die Pebbles umbenannt.
„Birmingham Bounce“ wurde schnell bekannt und Hardrock hatte so einen regionalen Hit. Dank dieses Erfolges tourte Hardrock extensiv durch den Südosten der Staaten und füllte die Theater und anderen Auftrittsorte, wo immer er auch spielte. Die Nachfrage war so groß, dass die Auftrittsorte stellenweise viel zu klein für den Ansturm an Zuschauern gewesen wären. Hardrock löste dieses Problem vor Ort auf seine Weise, indem er in den größeren Städten Flughafenhallen anmietete, die Flugzeuge auslagerte und die Tore öffnete, um so den Platz für seine Veranstaltungen zu erhalten.
Der Song weckte in der Musikindustrie auch ein großes Interesse, welches bei Paul Cohen, dem A&R Direktor bei Decca, besonders stark ausgeprägt war. Cohen erkannte das Potential des Songs und unterbreitete Manny Pearson ein Angebot für das Masterband mit der Absicht, den Song bei Decca neu herauszubringen. Warum auch immer, Pearson lehnte dies allerdings ab. Davon ließ sich Cohen selbstverständlich nicht abschrecken und bot Pearson einen Leasingvertrag an. Decca würde für eine halbe Million Platten von „Birmingham Bounce“ garantieren, ob verkauft oder nicht.
Nachdem auch dieser Deal scheiterte, kehrte Cohen mit leeren Händen nach Decca zurück. Er war jedoch immer noch davon überzeugt, einen guten Song vor sich zu haben und beschloss die Produktion eines Coversongs. In einer überhastet arrangierten Session spielte Red Foley den Song ein. Nur ein paar Tage später brachte Decca das Cover mit Red Foley in die Regale der Plattenläden. Die Kombination von Foley`s überregionalen Bekanntheitsgrad und der dank eines entsprechenden Budgets starken Promotion durch Decca katapultierte „Birmingham Bounce“ in der Version von Red Foley in die nationalen Charts.
Der Song stieg auf Platz 1 der Charts und hielt sich dort 14 Wochen lang an der Spitze. Im Kielwasser dieser Erfolges wurden daraufhin 21 weitere Cover von „Birmingham Bounce“ veröffentlicht. Solch illustre Interpreten wie Pee Wee King, Amos Milburn, Tommy Dorsey oder auch Lionel Hampton nahmen den Song in den unterschiedlichsten Stilen auf.
Für Hardrock wog die Enttäuschung, den Hit mit seinem Original nicht selbst gemacht zu haben, mehr als der finanzielle Erfolg als Schreiber all der Coverversionen.Denn der Charterfolg von Foley`s Version wirkte sich auch auf den Verkauf der originalen Bama Platte aus. In der Hoffnung, einen beträchtlichen Hit an der Hand zu haben, hatte Manny Pearson eine große Anzahl an Platten von „Birmingham Bounce“ pressen lassen. Die Platten wurden an die Läden mit einer Rückgabeoption bei Nichtverkauf ausgeliefert. Da Decca Foley`s Version auf dem nationalen Markt mit einer gigantischen Promotion durchdrückte, schnellten die Rückgabezahlen des Originals mit dem Erfolg für Foley in die Höhe. Ein Einstampfen der Rückgaben war nun angesagt. Da das meiste Geld von Bama in dieser Produktion steckte, wäre dieser Misserfolg fast zum Verhängnis für das Label geworden.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Contramann: kurz gesehen im Dezember

Heute einmal möchte ich mich auf die aktuellen Sachen konzentrieren. Und das kann im Moment natürlich nur Donald Trump sein, dem designierten, weil gewählten, neuen Präsidenten der USA als Nachfolger von Barack Obama. Es vergeht im Moment kein Tag, an dem auf SPON nicht irgendein Artikel oder Kommentar zu Trump erscheint. Ein meines Wissens einmaliger Vorgang, denn bei Obama wie bei den Bush`s wurde nicht jeder einzelne Minister des neuen Präsidenten analysiert. Und natürlich wird alles ins Negative verzerrt. Donald Trump wird hier fast zum neuen Benito Mussolini hochstilisiert. Im Vorfeld der Wahl hatte sich insbesondere Spiegel Online bemüht, Bernie Sanders zugunsten von Hillary Clinton niederzuschreiben. Deren „weiter so“ wurde offenbar von den Amerikanern nicht toleriert. Und obwohl Hillary die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen konnte, wie SPON nicht müde wurde, zu erwähnen, konnte Trump die meisten Wahlmänner hinter sich vereinen und wurde nach dem amerikanischen Wahlsystem, das nicht ohne Grund kleineren Staaten mehr Stimmen zubilligt als es die Einwohnerzahl aussagt, gewählt. Diese Höhergewichtung kleinerer Staaten ist der Geschichte des Landes seit dem 19. Jahrhundert geschuldet und ist eben nicht mit dem deutschen Wahlrecht vergleichbar. Aber der Spiegel, der mittlerweile mit der Springer-Presse zumindest assoziiert ist, muss ja was zum Meckern finden. Der arme Rudolf Augstein dreht derweil im Grab seine Runden.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/warum-selbst-deutsche-donald-trump-lieben-kolumne-a-1116270.html
Knapp 3 Wochen vor der Wahl beschäftigte sich Sascha Lobo in seiner Kolumne auf SPON mit dem Phänomen Donald Trump. Lobofragte sich, wieso Trump offenbar auch in Deutschland viele Anhänger hat.
Na klar, ale Leute, die von den Lügen in der Politik die Schnauze voll haben. Dabei ist Trump sicher auch nicht der ehrlichste Mann unter der Sonne, da gebe ich Lobo Recht. Aber das ist nicht der wesentliche Punkt, denn da irrt Lobo. Denn der wahre Grund ist der, das die Amis die Schnauze von ihrem politischen Establishment gestrichen voll haben und deshalb Hillary nicht nur wegen der email Affäre ablehnen.
Und hier in Deutschland ist die Stimmung ähnlich. Aber das Lobo diese Leute pauschal zu tumben Hohlköpfen, Pegida Anhängern und Rassisten erklärt, ist genauso perfide wie die Denke der Leute in sozialen Netzwerken, die Lobo beschreibt.
Lobo begeht hier leider den typischen Fehler von gutsituierten Linksintellektuellen. Solche Leute glauben, die richtige Meinung für sich gepachtet zu haben und maßen sich an, Urteile über Menschen zu fällen, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst, obwohl Leute wie Lobo nicht die geringste Ahnung haben, was die „Abgehängten“ wirklich bewegt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-sieg-des-zerstoerers-kommentar-a-1120418.html
Gleich nach der US Wahl verkündete SPON die Katastrophe. Für Amerika, für die Welt. Gebt bloß acht, liebe Freundinnen aus der Frauengruppe der grünen Akademiker, der alte gelb blonde Lüstling aus New York ist gekommen, um Eure Töchter zu schänden! Der Antichrist ist gekommen! SPON, geht es bitte nicht ne Nummer kleiner?
„Plumper Populismus hat über die Vernunft gesiegt“ schreibt Roland Nelles allen Ernstes in seinem Kommentar. Hillary Clinton ist die Vernunft? Die Frau, die eine Flugverbotszone in Syrien durchdrücken wollte und dabei einen heißen Krieg mit Russland riskiert hätte? Die Hillary, die Libyen ins Chaos hat bomben lassen, die Staatsgeheimnisse über ihren privaten email Account laufen ließ, die zu 100% von der Wall Street finanziert wird und anders als Trump von der Finanzindustrie abhängig ist?
Ein Rassist ist Trump für Nelles obendrein, weil er 11 Millionen Mexikaner aus dem Land werfen wollte. Das hatte Trump zwar im Wahlkampf gesagt, meinte damit aber die illegal im Land lebenden Mexikaner, das hat Nelles tunlichst nicht erwähnt. Im Übrigen hat Trump inzwischen diese Zahl auf 2 Millionen runtergerechnet und diese Zahl auf illegale UND kriminelle Mexikaner bezogen. Selbst unter der Ägide von Obama wurden soviele Mexikaner abgeschoben.
Nein, Donald Trump ist wahrlich kein Engel und war auch nicht mein Wunschkandidat als Nachfolger von Obama. Aber Bernie Sanders wurde ja schon vorher totgeschrieben; alles für ein „weiter so“ mit Hillary, deren Lächeln so falsch ist wie der Kaviar bei Aldi.
Das ein Leitmedium wie der Spiegel auch nach der Wahl der Amerikaner nicht akzeptieren kann und immer weiter hetzt, so muss ich das leider bezeichnen, erstaunt mich doch. Da hätte ich zumindest ein wenig mehr Neutralität in der Berichterstattung erwartet.
Frei nach Hajo Friedrichs, der leider verstorbenen ZDF Ikone des politischem Journalismus: „Berichte darüber, aber mach Dich nicht mit ihnen gemein.“

http://bazonline.ch/us-wahl/ein-beruf-schafft-sich-ab/story/25608045
Die Schweizer sehen das cooler, schließlich haben die auch Ricola erfunden. Ein Grund, warum die amerikanischen Journalisten Trump niedergeschrieben hatten, steht ziemlich am Anfang des Artikels. Denn diese Journalisten haben von ihren im Wahlkampf gespendeten 396000,- Dollar 96% an Hillary Clinton gespendet. Das ist ja wohl eindeutig. Zudem drängt sich bei mir die Frage auf, warum Journalisten überhaupt Geld für einen Wahlkampf spenden. Wo bleibt denn da die Unabhängigkeit? Hajo Friedrichs, was sagst Du dazu?
Und dann wird der Wahlkampf von diesen Journalisten sehr einseitig begleitet. Die ganze Zeit über lag Hillary angeblich in den Umfragen vorne. Umfragen, die etwas anderes aussagen, braucht man da natürlich nicht zu beachten. Hier sehe ich eine größere Gefahr für unsere Demokratie als Donald Trump oder gar irgendwelche Faschos.
Denn gerade hier in Deutschland galt lange Zeit als Wahrheit, was der Herr Köpke in der Tagesschau vorlas. So langsam ändert sich in der Bevölkerung dieses Bild, der Begriff der „Lügenpresse“ wird von immer mehr Wählern aufgegriffen.
Und wie in einer Sekte versammeln sich die Journalisten hinter ihren Mantras, ihren Feindbildern und bekämpfen andere Meinungen nur noch um so härter. Und genau so schafft sich der Beruf des Journalisten ab, da hat die Basler Zeitung nun wirklich recht.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/donald-trump-jetzt-beruhigt-euch-mal-bloss-nicht-kolumne-a-1121340.html
Zum Abschluss des kleinen Donald Trump Specials habe ich hier noch einen Kommentar der SPON Kolumnistin Margarete Stokowski. Seitdem Fleischi seinen Biss etwas verloren hat, ist die Feministin Frau Stokowski meine Lieblingskolumnistin. Sie schreibt derzeit den heißesten Shit auf SPON. Die meisten ihrer Kolumnen sind derart verkopft oder hanebüchen, das es nur die wahre Pracht ist.
Das es nach der Wahl von Trump in den USA vereinzelt zu Übergriffen von Idioten auf Schwule oder Frauen mit Kopftuch kam, nutzt Stokowski als Gelegenheit, Wähler der AfD als Rechtspopulisten zu verorten. Ja, Stokowski sieht in kommen, den weltweiten Siegeszug der Rechtspopulisten.
Und auch hier kein bisschen Selbstreflektion, inwieweit sich die Linksintellektuellen derart hinter ihrer Weltsicht verschanzt haben, das sie die Nöte des arbeitslos gewordenen Leiharbeiters oder der Putzfrau für nen Mindestlohn als Aufstockung zur Hartz IV Leistung nicht mehr mitkriegen. Und das war besonders in der Flüchtlingsfrage seit letztem Jahr zu beobachten.
Übrigens: Donald Trump hat sich nach den Meldungen über die geschilderten Übergriffe augenblicklich von solchen Idioten distanziert.

Gerade läuft bei mir auf dem Plattenteller:
Oh Margarete
gib mir die Knete
und gibst mir nicht die Knete
dann rate ich Dir: Bete

OK, genug für heute. Leute, Donald Trump ist sicher kein Mahatma Gandhi. Er ist ein gerissener Geschäftsmann, dem man unbedingt auf die Finger schauen sollte. Selbst wenn er ein zweiter Hitler wäre, sollten die Schutzmechanismen der amerikanischen Demokratie eine Diktatur verhindern. Wir haben Ronald Reagan und beide Bush`s überlebt, Trump geht auch vorbei. Er ist wahrlich kein Politiker, darin liegt einerseits sicherlich eine Gefahr, aber andererseits auch eine Chance.
Auf alle Fälle macht dieser Mann dem Establishment Angst. Ob zurecht oder nicht, aber das den Großkopferten – und mit ihnen den Journalisten - der Arsch auf Grundeis geht, finde ich gut. Ich hoffe nur, das Leute wie Stokowski sich irren. Denn wenn nicht…
Dann guts Nächtle. Aber warten wir es ab.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Contramann: Was soll schon sein, eine Polemik 2/2

Die „Abgehängten" aus den bildungsfernen Schichten haben zugegebenermaßen weniger Stress. Da sie es sowieso kaum aufs Gymnasium schaffen, lassen sich viele richtig hängen und ziehen dies Verhalten bis zum Schulabschluss durch. Nun darf der Staat versuchen, diese Kids über Bildungsmaßnahmen an das Arbeitsleben heranzuführen. Und egal, welche Bildungsmaßnahme so ein Kind dann durchläuft, ein dem Abitur gleichwertiger Abschluss ist nicht vorgesehen. Und selbst ein Realschulabschluss hilft nicht wirklich weiter.
Also bleibt diesen Kids nur noch die Chance, bei McDonalds anzuheuern (die bezahlen sogar noch halbwegs ordentlich) oder andere Tätigkeiten im Niedriglohnsektor wahrzunehmen. In der Autowaschanlage, beim Gyrosbräter oder als Security Mann. Diese Liste ist natürlich beliebig erweiterbar.
Das diese Menschen, egal ob sie diese beschriebenen Karrieren noch vor sich haben oder schon mittendrin sind, nicht gerade jubeln, wenn unsere Kanzlerin die Grenzen öffnet und über eine Million Flüchtlinge ungeprüft ins Land lässt, sollte eigentlich auch jedem Abiturienten einleuchten. Wenn diese Flüchtlinge darüber hinaus pauschal noch als „Segen" für den deutschen Arbeitsmarkt wegen des angeblichen Facharbeitermangels bezeichnet werden, obwohl von Anfang an klar sein musste, dass die allermeisten dieser Flüchtlinge noch nicht einmal in ihren Heimatländern eine dem deutschen Hauptschulabschluss vergleichbare Schulbildung genießen durften, dann sind die Ängste der Angehängten dieses Landes mehr als nachvollziehbar.
Und keiner aus den etablierten Parteien stellt sich hin und fordert eine Bildungsoffensive zumindest für die Kiddies des Prekariats, denn bei den Erwachsenen würde das eh nicht mehr fruchten. Nur die Linken fordern dies vehement, aber es ist ja die bekannte Tragik der deutschen Geschichte, das ausgerechnet die Zielgruppe der Linken, das Prekariat, diese Parteien nicht wählt und lieber darauf wartet, dass sich die braunen Horden wieder aufstellen.
Und wie seinerzeit in der Weimarer Republik machen sich heuer die Medien mit daran schuldig, die Links orientierten Parteien zu diskreditieren, um den etablierten Parteien die Macht zu erhalten und damit den „oberen Zehntausend" ihre Pfründe zu sichern. Ja, sie haben gelernt, unsere Journalisten. Heutzutage werden rechte Kräfte wie NPD oder erzkonservative wie die AfD fast noch stärker bekämpft als die Linke.
Aber sie begreifen nicht, das sich mittlerweile selbst ein ungebildeter Mensch im Internet bei einer Vielzahl von Quellen selbst informieren und dann die bisher seriösen Quellen wie Tagesschau und Heute als Medien wahrnehmen kann, die bewusst Informationen verfremden, verkürzen oder sonst wie durch den Wolf drehen, bis das gewünschte Ergebnis steht.
Zu den abgehängten Kids gesellen sich noch die Erwachsenen, welche die beschriebene Sozialisation bereits hinter sich haben und sich zur Zeit vielleicht von einem zum anderen Gelegenheitsjob hangeln. Oder die nach langjähriger Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit rutschen, weil der Betrieb pleite geht oder Personal abbauen muss, um die restlichen Arbeitsplätze erhalten zu können. Oder, oder, oder.
Allen diesen Menschen ist gemeinsam, das sie von der Hand in den Mund leben und keine Ersparnisse „fürs Alter" zurücklegen können. Sie werden über Hartz IV und andere soziale Sicherungssysteme alimentiert und haben gefälligst ruhig zu sein, denn „fast überall in der Welt müssen die Leute für die Kohle, die so ein Faulenzer kriegt, auch noch arbeiten."
So ist häufig die Meinung derjenigen, die einen festen und vernünftig bezahlten Job ihr Eigen nennen dürfen. Wobei es selbst bei diesen Menschen mehr und mehr dämmert, das ihr lieb gewonnener Lebensstandard nicht so sicher ist, wie es scheint. Die immer weiter gehende Automatisierung der Arbeitswelt setzt immer mehr hochqualifiziertes Personal frei, als nächstes in den klassischen Büroberufen. Einen ausgebildeten Verkäufer braucht man bei Amazon nicht, nur nen Lagerarbeiter. Der ist billiger.
Diese ganzen Menschen treten auf der Stelle und sie wissen, was ihnen später im Rentenalter passiert. Sie werden dank sinkender Renten und schlechter Erwerbsbiographien zum Sozialamt Rennen müssen. Dann werden sie im Endeffekt genauso alimentiert wie „der Säufer vom Kiosk, der noch nie in seinem Leben gearbeitet hat". Die Horrorvorstellung des deutschen Bürgers schlechthin.
Dank dieser ganzen Ängste sind diese Leute nicht mehr bereit, den etablierten Parteien zuzuhören. Und wie in der Weimarer Republik lassen sie sich zuerst von diesen Parteien überreden, den Parolen „linker" Parteien nicht zu glauben. „Wer soll all die sozialen Segnungen bezahlen" ist das gängige Totschlagargument.
In Deutschland interessiert sich die Mehrheit der Bevölkerung eben nicht für Politik, ein rascher Überblick mittels der Tagesschau muss da reichen. Damit man mitreden kann - nur darum geht es. Niemand möchte als dumm oder uniformiert erscheinen, obwohl die Menschen zumeist nur die Überschriften kennen. Inhalte Fehlanzeige.
Dabei kann man sich im Netz hervorragend informieren, wenn man es möchte. Aber wer geht denn schon das Risiko einer Kindermeinung ein? Man könnte sich ja „lächerlich" machen oder Schwierigkeiten bekommen. So ist er, der deutsche Michel.
Das nützen die AfD wie auch noch üblere Gestalten für sich aus. Einfache Parolen, die alles versprechen, und die Angehängten laufen ihnen hinterher. Sieht man in das Programm der AfD, stehen durch neoliberale Phrasen wie die Privatisierung der Krankenversicherung oder Wegfall des Kündigungsschutzes drin, die diese Leute garantiert nicht umgesetzt haben wollen.
Das die Leute stattdessen nicht die Linken wählen, kann ich mir nur so erklären, das sie sich zwar abgehängt fühlen, weil sie es ja auch sind, andererseits aber nicht bereit sind, die sprichwörtliche soziale Hängematte zu verlassen.
Wenn wir nicht alle aufpassen, haben wir uns wieder ein faschistischen Regime angelacht. Und das nicht zuletzt dank der Intellektuellen, die ihrerseits blind und fanatisch jeden in die rechte Ecke drückt, weil er aus Unwissenheit den richtigen Parolen, aber den falschen Leuten nachläuft.
Es ist doch ganz einfach, liebe Politiker der etablierten Parteien, liebe Medienvertreter und andere meinungsbildende Gruppierungen. Sorgt wieder für mehr politische Bildung der Kinder, wie damals in den 70er Jahren, und gebt allen Menschen eine Perspektive für ihr Leben. Ein stumpfes „weiter so", wie wir es des Öfteren von unserer Kanzlerin hören, kann es doch nicht sein.