Montag, 30. Mai 2016

Udorallala: Top Songs 4/?

Im Dudel-Radio spielen sie gerne die Hits der 70er oder 80er, doch „meine“ Hits sind da nie dabei. In loser Folge schreibe ich deshalb über einzelne Songs und warum sie so wichtig, bahnbrechend oder anders wie bedeutend sind. Für mich, für Dich, für uns alle.
Ding Dong – That`s my Song!

Ton Steine Scherben – Ich will nicht werden was mein Alter ist

Die Meinungen gehen ja auseinander, wer zuerst Rockmusik mit deutschen Texten gemacht hat. Generell wird Udo Lindenberg so verkauft, immerhin war er noch vor Marius Müller Westernhagen am Start, aber nun wirklich nicht der Erste. Und Althippies wissen natürlich, dass „Ihre Kinder“ aus Nürnberg schon Ende der 60er am Start waren. Aber Rockmusik? Ne, Leute. Also wirklich.
Ist natürlich alles Blödsinn, denn 1971 brachten Ton Steine Scherben im Eigenverlag ihre erste LP auf den Markt. „Ich will nicht werden was mein Alter ist“ eröffnet diese geniale Scheibe, die so gesehen eigentlich 10 Jahre zu früh rauskam.
„Aber ich will nicht werden, was mein Alter ist. Nee!
Ich will nicht werden, was mein Alter ist.
Ich möchte aufhören und pfeifen auf das Scheißgeld.
Ich weiß, wenn das so weitergeht, bin ich fertig mit der Welt.“
Der Streit mit dem Vater, der seinen Sohn nicht versteht und ihn für einen Taugenichts hält, ist bekanntlich schon seit den 50er Jahren Grundbestandteil dieser Jugendkultur, war aber in dieser Direktheit in deutscher Sprache zuvor nie besungen worden.
Die LP erschien bei der „David Volksmund Produktion“, so der Eigenname des Labels der Scherben, im September 1971. Ein Blick in die Historie offenbart den damaligen Musikgeschmack. Auf Platz 1 in Deutschland im September 1971 finden wir „CoCo“ von Sweet; immerhin. Aber gleich danach kommt „Butterfly“ von Daniel Gerard. Tony Marshall mit „Schöne Maid“ oder auch Bruce Low mit „Noah“ waren zu der Zeit ebenfalls vorne in den Hitlisten notiert.
Und selbstverständlich „Schön ist es auf der Welt zu sein“ von Roy Black und Anita. Was für ein krasser Gegensatz zu den Scherben, die seinerzeit selbstverständlich im Radio nicht gespielt werden durften, vom Fernsehen ganz zu schweigen. Das lässt mich ja schon fast an die Sex Pistols 5 Jahre später denken.
Und dann dieser Hammersong. Mit dem bis heute unerreichten lakonischen Gesang von Rio Reiser, der einzelne Silben fast verschluckt. Mal lauter, mal leiser arbeitet er sich in 2 Strophen ab. Viele Wörter sind akustisch nur zu erahnen, aber die Botschaft kommt gerade deshalb umso mehr rüber und trifft den Nerv der damaligen Zeit genau, auch wenn ein Text in deutscher Sprache für die meisten Kids seinerzeit nicht annehmbar war. Da würde der „Alte“ doch gleich wieder zur Backpfeife ausholen…
Der leicht rumpelnde, aber doch straighte Hintergrund treibt den Song im Boogie Rhythmus an. Diese Aufnahme wurde, wie übrigens die gesamte erste Seite der LP, live eingespielt. Diese Aufnahmen entstanden im Juni 1971 anlässlich eines Gigs bei leerstehenden Häusern auf dem Kreuzberger Mariannenplatz, die eigentlich zum Abriss freigegeben waren.
Im Anschluss an die Veranstaltung kam es zu einer der ersten Hausbesetzungen in Berlin. Nicht nur deshalb waren die Scherben in den Folgejahren eng mit der Hausbesetzerszene verbunden, sie gehörten sowieso schon der Szene an. In der Folge wurde die Band permanent genötigt, beinahe auf jeder Veranstaltung von Hausbesetzern quasi als Hausband zu spielen.
Nach der LP „Keine Macht für Niemand“, die dem Erstling in nichts nachsteht, zog sich die Band 1975 in eine Landkommune nach Schleswig-Holstein zurück. Die nächsten Platten zeigten einen ruhigeren Stil, nicht mehr die rohe Kraft der ersten 2 Alben. Schließlich löste sich die Band 1985 auf. Die Schuldenlast war hoch, untereinander waren sie über die Jahre sehr zerstritten.
„König von Deutschland“ war in den 80ern ein Riesenhit für Rio Reiser, der es bis zu seinem Tod 1996 auf 6 Soloscheiben brachte. Diesen Song wiederum kennt heute noch jeder. Kein Problem, bei den Malle Parties kann den die ganze Halle mitgröhlen.
Leider, leider sind die frühen Songs der Scherben mehr und mehr in Vergessenheit geraten, während Udo Lindenberg oder auch Westernhagen nach wie vor ein gutes Renommee als „Erfinder“ deutschsprachiger Rockmusik genießen. Unverdient, wenn ihr mich fragt.
Eins noch: Sicherlich ist „Macht kaputt was Euch kaputt macht“, ebenfalls von der Debüt LP und erste Single 1970, der bekanntere Song und Hymne alternativ denkender Menschen bis heute. Insofern bedeutungsvoller als meine Auswahl. Aber „Ich will nicht werden...“ ist der rundere Song und rockt einfach. Bei „Macht kaputt“ funktioniert eher der Text, nicht die Musik als Ganzes.

Montag, 23. Mai 2016

Hartmudo Spezial: Die dicke Wade 7/17

Eine schöne Überraschung hatte die neue Schwester gleich für mich parat. Ich würde das Zimmer diese Nacht für mich allein haben. Erst am nächsten Morgen sollte noch eine zweite Person in das Zimmer hinein gesetzt werden. Damit war klar, das ich mir einen schönen Fernsehabend machen würde.
Anders als am Vorabend hatte ich mittlerweile bessere, weil optimistischere Laune. Eine Operation unter Vollnarkose brauchte ich nicht mehr zu fürchten, da ich wohl keine Thrombose hatte. Nervig allein waren die Infusionen mit Penizillin gewesen, aber meine rechte Wade sah nicht mehr so angeschwollen aus wie bei der Einlieferung ins St. Vinzenz. Es hatte sich ausgezahlt, das ich das Bein die meiste Zeit hochgelegt hatte.
Endlich konnte ich mich so richtig über den Besuch meiner Löwin freuen. Wir packten die Krankenhaustasche noch schnell in meinen Schrank, einen Stuhl vom Tisch des Zimmers stellte ich an mein Bett hinter den Beistellwagen, um dort meine Schlafmaske zu platzieren.
Das Essen war auch sofort da. Ich hatte mich am Vortag bereits für 2 Scheiben Graubrot, Butter und Frisch- sowie Streichkäse entschieden. Fencheltee dazu, keine Wurst. Ich erwähnen es hier schon einmal: Ich hatte während dieses Krankenhaus Aufenthalts zu keiner Zeit einen knurrenden Magen. Gleichwohl hatte ich öfters ein leichtes Hungergefühl, aber es war gut auszuhalten und hat mir in keinem Fall geschadet, das sagte mir meine Waage hinterher.
Meine Löwin selbst war erschöpft. Immer der Ärger auf der Arbeit, hinterher noch Termine und dann auch noch ins Krankenhaus fahren. Sie war sichtlich geschlaucht, ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil damit jetzt erheblich besser ging (mental) als am Vortag. Außerdem merkte ich gerade in dieser Situation, das ich meine Löwin total vermisste. Ihr ging es umgekehrt genauso.
Zu meiner großen Überraschung und Freude hatte sie mir Zeitschriften mitgebracht. Den Kicker vom Montag hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen. Die Sportbild kenne ich ja von meinem Zahnarzt. Dazu hatte meine Löwin mir so eine "Familienzeitschrift" mit Kochrezepten und Rätseln besorgt. Dies sollte sie gleich wieder mitnehmen, aber sie meinte, das im Krankenhaus Kreuzworträtsel ganz einfach dazu gehören.
Als Knüller allerdings sollte sich die Kleine Box von Kinder herausstellen. Darin war ein Überraschungssieger, ein Riegel und so weiter. Sozusagen viel Milch, wenig Kakao. Wir waren beide erleichtert, das sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheitet hatten und plädierten deshalb etwas entspannter. Auch die Katzen vermissten mich bereits, aber meine Löwin noch mehr. Dem steht auch nicht entgegen, das sie wegen des ganzen Stresses schließlich froh war, das sie nach Hause fahren konnte. Sie hatte jetzt mehr auszugehen als ich und brauchte unbedingt Ruhe.
Ich holte mir noch einen Tee vom Flur, Wasser hatte ich eh immer neben dem Bett stehen. Ich war selbst erstaunt, das ich mich derart über den nun folgenden Fernsehabend freute und hatte wegen meiner Löwin auch ein schlechtes Gewissen, aber nach den letzten Diagnosen der Ärzte fiel all das negative Denken von mir ab. Das Grab, in dem ich vermeintlich schon mit einem Bein stand, schloss sich wieder und ich verspürte eine hoffnungsvolle Lebensfreude.
Jetzt einfach nur in die Glotze schauen. Kein Grübeln, einfach nur berieseln lassen, allein im Zimmer ohne Mitbewohner. Selbst Galileo atmete ich förmlich ein, mit eingestöpselten Ohrhörern und hochgelegtem Bein entspannte ich mich in dem ansonsten eher kahlen Krankenzimmer. Gleich würde ich Deutschland gegen Holland sehen, ein wirklich überflüssiges Freundschaftsspiel.
Doch was war das? Das Spiel in Hannover wurde wegen einer Terrorwarnung abgesagt. Ich schaltete zwischen der nach Sensationen gierenden Berichterstattung und Galileo hin und her. Irgendwann reichte es mir, ich blieb bei Bones, später bei CSI Cyber hängen. Die letztgenannte Serie ist die mit Abstand schwächste Serie aus dem CSI Universum.
Nebenbei verschlang ich genüsslich die Box mit den Sweeties von Kinder. Im Ü-Ei befand sich irgend so ein Phantasie tief aus Plastik, welches noch heute auf einem Nachttisch steht. Die Schokolade fühlte sich toll im Mund an. So intensiv kann Schokolade schmecken, wenn man lange Zeit keine mehr gegessen hatte.
Nach den Krimis zappte ich ein wenig durch und ersparte mir möglichst die überflüssigen politischen Deutungen der Absage des Länderspiele durch die diversen Sportreporter. Fast hätte ich die Anstalt verpasst, denn die Anstalt begann sogar wegen der Absage früher. Zum Abschluss des Abends erhielt ich doch noch etwas Qualität in der Flimmerkiste, wenn ich auch sagen muss, das sich bei mir diesbezüglich ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt hat.
Und dann... Ich hatte es schon mehr oder weniger verdrängt, tauchte die Nachtschwester kurz nach halb zwölf mit der Infusionsflasche auf. Den ganzen Abend hatte ich mich schon drauf "gefreut", jetzt schloss sie mich endlich an das Penizillin an. Die Anstalt lief noch.

Montag, 16. Mai 2016

Hartmudo: Miezyzdroje 7/7

Doch Berta wie auch meine Löwin kauften nichts außer einem Tischläufer und einem Mitbringsel für die Nachbarin von Berta. Ob es daran lag, weil in die Koffer sowieso nichts mehr reinpasste oder sich beide Frauen bei all der Auswahl entscheiden konnten, haben Bud und ich auch Stunden später nicht begriffen. Es hat uns allerdings auch nicht belastet.
Die Wartezeit auf einer Bank vor einem Elektrohändler a la Mediamarkt war auch nicht wirklich so schlimm, wie ich es vor ein paar Zeilen beschrieben hatte. Da war die Angst größer als die reale Qual. Dazu passt dann außerdem, das wir im Anschluss strammen Schrittes zur Fähre gingen, um einen Bus früher als geplant zurückzufahren. Nach der Fähre warteten wir noch bald eine halbe Stunde, dann ging es zurück.
mein "Behandlungszettel"

Ich setzte mich etwas abseits hin, um endlich Mutter anzurufen. Das Gespräch über ihren Gesundheitszustand mit Berta vom Vortag ließ mir keine Ruhe. Dieses Mal war Mutter daheim und ging nach einiger Zeit ans Telefon. Sie erzählte von Schwindel Anfällen, die sie häufiger plagen und einer Mammographie, zu der sie aber erst nach ihrem Andalusienurlaub Anfang April gehen wollte.
Behutsam wollte ich ihr beibiegen, das eventuell eine Pflegekraft nötig werden könnte. Ich bat sie, ruhig zu bleiben, falls wir Kinder hier etwas veranlassen müssten, denn schließlich könnten wir sie ja nicht ohne Hilfe lassen. Ob sie sich an dieses Gespräch später noch erinnert, falls es wirklich so weit ist, wage ich kaum zu hoffen. Dazu haben wir sie zu negativ erlebt, als sie sich in die Enge gedrückt fühlte, als es um den Nachlass von Walter ging. Aber ich irre mich da gern.
Bud stieg in Misdroy zuerst aus, da er gleich ins Hotel wollte. Wir anderen plünderten noch schnell den Marienkäfer Supermarkt für Mitbringsel und verabschiedeten uns anschließend noch von der Mole. Berta hatte in einem Lärchen eine Mütze gesehen, die sie jetzt endlich kaufen wollte. Pech für sie, das der Laden schon zu hatte. Meine Löwin machte noch schöne Fotos vom Sonnenuntergang über der Ostsee und bekam endlich das lang ersehnte Softeis. Dann gingen wir zurück ins Kurhotel Bielik (um den Namen nochmal schnell zu erwähnen).
Im Hotel ging ich noch schnell zu Szimon in den Keller, um ihm ein wenig Tip zu geben und uns zu verabschieden. Ich hätte mich mies gefühlt, wenn ich das versäumt hätte. Beim Abendessen hatte ich meine letzte Leberwurst für die nächsten 10 bis 20 Jahre. Ein Piwo groß dazu, dann waren wir wieder auf dem Zimmer und fingen an zu packen. In lustiger Runde mit Berta und Bud klang der Abend mit Karten hinterher aus.
Einen Viererpack Moosbeerenbier hatte ich noch. Berta machte ich einen Drink daraus; und einem Schuss von einem Kiwisaft, den wir gekauft hatten. Der grüne Schaum in Bertas Glas über dem roten Moosbeerenbier sah höchst ungesund aus, aber ihr schmeckte es lecker. So wie mir meine Döschen. Nach dem Spielen legte ich mich nicht gleich hin, sondern setzte mich aufs Sofa, um die allerletzte Dose zu kippen und noch etwas zu schreiben, wie auch im Spiegel Online Forum zu blättern. Derweil konnte meine Löwin schon mal in Ruhe an der weichen Matratze horchen. Es war schließlich halb eins, als ich fertig war und die nötige Bettschwere hatte.
Total überrascht war ich vorhin beim Aufstehen, da meine Löwin noch vor mir aufstand. Die Nacht vor der Abreise, wie es häufig hält ist, dachte ich, aber weit gefehlt. Sie hatte den Geruch von Hundekot in der Nase. Einer von uns muss da wohl irgendwo rein getreten sein, dachte sie zumindest so lange, bis sie das Glas auf ihrem Nachttisch zur Spüle tragen wollte.
In der Nacht hatte ich ihr noch eine Mischung aus Wasser und dem Kiwisaft dort hingestellt, da sie Durst verspürte. Als sie nun am Morgen zur Kontrolle kurz an der Flasche Kiwisaft schnüffelte, wusste sie, wo der Duft nach Hund herkam. Also merkt Euch folgendes: Kiwisaft aus Polen nix gut!
Wir waren nach dem Frühstück blitzschnell in der Lobby des Hotels und warteten auf den Bus. Zu schnell, so dass Berta und die Löwin sich noch die Beine vertraten und ich den Rest des Berichtes zusammenzimmerte.
Jetzt Sitze ich hier im Bus und versuche mal ein Resümee dieses Urlaubs zu ziehen. Es war eine erholsame Woche ohne TV, vermisst haben wir es nicht wirklich. Und obwohl die Matratzen viel zu weich waren und ich gegen Ende häufig Schmerzen in der Hüfte vom Liegen hatte, habe ich gut und lang genächtigt. Lediglich mein Schnupfen erforderte den Einsatz von Nasenspray, was mich zwar ärgert, aber ohne ging es nicht.
Ab und an hatte ich mich mittags vor dem Essen auch kurz abgelegt. Die Seeluft macht wohl müde. Das Mittagessen hatte ich ja schon erwähnt. 14.00 Uhr ist definitiv zu spät für Lunch. Salat okay, der Rest ist Billigreise und möchte ich deshalb dem Hotel nicht anlasten. Da überraschte mich Frühstück und Abendessen um so mehr.
Für Hartmudo ist Brot und Aufschnitt völlig ausreichend. Das sah der Rest unserer Truppe wohl ähnlich. Ich hatte da eher das Problem, mich zügeln zu müssen. Und in Zukunft "no more Leberwurst" bitte.
schön, oder ?

Freundliches Personal allerorten. Bis auf den schmierigen Reiseleiter, der sich uns am Ankunftstag vorstellte. Zum Glück konnten wir ihn ignorieren. Neben Szimon fiel mir noch Monika vom Service im Raum der Mahlzeiten auf. Immer ein Lächeln auf den Lippen und verschmitzt. Nicht so wie Andreasz, so hieß der Reiseleiter. Unsympathisch Hoch 10, um es noch einmal zu sagen.
Bei den Anwendungen darf man sich ebenfalls keinen Illusionen hingeben. Irgendwo im Prospekt stand etwas von Schnupperkur und das war es auch. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Ich könnte mir vorstellen, das meine Löwin und ich jetzt öfters mal den "Strom" vor dem Fernseher einschalten, sie hat das entsprechende Gerät ja zuhause.
Sinn und Zweck war es, einzelne Zusatzleistungen extra zu buchen. Davon wird der Betrieb vom Kurhotel Bielik aufrecht erhalten. Wer dies verkennt und meckert, weil die angebotenen Behandlungen für lau "zu kurz" seien oder "das bringt nix, da habe ich mehr erwartet" schreit, der hat den Schuss nicht mehr gehört.
Wir jedenfalls sind rundum zufrieden und freuen uns jetzt auf unsere Katzen, die zu Haus auf uns warten. Noch knapp 4 Stunden bis dahin. Ich habe den Bericht fertig, jetzt packe ich das Tablet weg und widme mich den Rest der Fahrt meinem Buch, das auf mich wartet.

Sonntag, 15. Mai 2016

Hartmudo: Miezyzdroje 6/7

So um10 rum war meine Löwin dann friedfertig und wir wackelten - mal wieder - zur Mole und damit zum Café. Fettlebe war angesagt. Die Damen nahmen ihre Waffel mit Eis, ich mit Äpfeln und Zimt. Lecker! Dazu noch eine russische Schokolade, schließlich war es schon Donnerstag. Kein Metex Tag, also "Go Johnny Go".
Das letzte Mittagessen für uns war anschließend für mich in Ordnung, Tagliatelle mit Spinat gehen halt immer. Aber es war halt unser Abschied von der Mittagstafel, weil wir den Freitag, unserem letzten Tag, noch für einen Ausflug nach Sweenemünde nutzen wollten. Und während Berta und Bud nach diesem letzten Mal zur Mole schlenderten, blieb ich zum Schreiben dieses Berichts auf dem Zimmer, da meine Löwin noch eine Behandlung genoss.
Und dann? Magnet... Moorpackung Hände.... Strom Schulter, Herr Udo?... Danach Abendessen mit Leberwurst und - endlich! - Piwo. Solo spielen mit Lech Premium. Sah, jetzt fällt es mir wieder ein: An diesem Donnerstag VOR dem Mittagessen waren wir noch einkaufen. Dazu gehörte auch das Redds mit Moosbeere, das ich gerade komplett vernichtet habe.
Mall auf der Seebrücke

Ich war also nach der kurzen Kartenrunde entsprechend platt und konnte mich nur mühsam wachhalten, um ja nicht zu früh einzuschlafen. Aber diese Mission bestritt ich erfolgreich. Somit sind wir jetzt am Freitag, dem letzten vollen Tag unserer Schnupperkur im Hotel Bielik, angekommen. Heute sollte ich das Highlight der im Preis inbegriffenen Behandlungen genießen. Wir sprechen über meine Massage um 10.00 Uhr, Abfahrt mit Bus Richtung Sweenemünde um Viertel nach Elf.
Nach dem Frühstück blieben meine Löwin und ich noch auf dem Zimmer, da sich ein Spaziergang vor der Massage nicht mehr lohnte. Etwas Zeit also, um noch etwas zu lesen oder zu schlafen. Oder an diesem Bericht zu arbeiten.
Kurz vor 10.00 Uhr setzte ich mich dann im Physioraum vor die mit Vorhängen abgeteilten Massagebänke. Das Oberteil des Jogginganzuges hatte ich bereits vor einigen Tagen verabschiedet, seither fristete es im Kleiderschrank ein einsames Dasein. Notgedrungen trug ich auch weiterhin noch die Jogginghose, obwohl ich zum Anziehen ehrlicherweise einen Schuhanzieher gebraucht hätte. Hauteng und sexy, so sollten mich die Mitarbeiter des Hotels in Erinnerung behalten. Darüber hatte ich ein T Shirt gezwungen. Ohne Unterhemd, damit es schneller geht beim Freimachen.
Tatsächlich kam gleich darauf Szimon um die Ecke geschossen. Ich dachte ja eigentlich, das mich sein Kollege, der ausschaut wie Andreas Gabalier, durchkneten würde. So kann man sich irren, war aber sehr o.k. Beim Massieren gab mir Szimon noch den Tip, in Sweenemünde unbedingt in der Galeria Corso reinzuschauen. Dort würden er und seine Frau auch immer einkaufen.
Auf jeden Fall war diese leider nur kurze, weil 15 Minuten lange Massage das Beste an all den Behandlungen während dieser Reise. Das Szimon am Ende mit den Händen auf dem Rücken herum trommelte, tat noch mal so richtig gut. Ein würdiger Abschluss der ganzen Behandlungen, denn am Abend konnten wir schon nicht mehr erscheinen, weil wird wegen Sweenemünde so lange unterwegs waren.
Deshalb verpassten wir, zu meinem allergrößten Bedauern, das Mittagessen. Bei Leber, die es da u.a. gab, muss ich leider immer kotzen, aber sonst... Wir saßen somit nach Elf im Bus und hinterher auf der Fähre. Das Wetter wurde immer besser, nicht nur, weil es nicht regnete. Uns stand ein schöner Nachmittag bevor, als wir die Fähre verließen und uns auf den Weg Richtung Innenstadt machten.
Wobei... Bud und ich bekamen schon leichte Schweißausbrüche, weil unsere Frauen im ersten Schmuckladen sogleich verschwanden. Nein, das war noch gar nicht so schlimm. Bud wollte Berta ja auch gerne eine Bernsteinkette oder ähnliches schenken. In der ersten Einkaufspassage, die mich eher an einen Basar erinnerte, da bekamen Bud und ich einen kleinen Vorgeschmack auf all die schönen Momente, in denen wir - gefühlte Stunden - darauf warteten, das Berta und meine Löwin wieder aus einem Laden herauskamen.
Mittlerweile schlug die Uhr zum Mittagessen, es war schon halb eins durch. Zeit, um in dem Restaurant vom vergangenen Sonntag einzukehren. Vor allem Bud freute sich schon aufs Essen, er nahm das Rumpsteak. Die Frauen teilten sich die Fischplatte für 2 Personen und mussten die meisten Pommes sogar liegen lassen, damit sie den ganzen Fisch überhaupt schafften. Dagegen war mein Salat mit Lachs schon wenig, obwohl da ne ganze Lage Räucherlachs drauf war.
die Promenade

Alles war extrem lecker und mit Preisen unter 7,- € pro Person absolut preiswert. In Deutschland würden sie bei den Preisen pleite gehen, obwohl ihnen die Kunden die Bude einrennen würden. Da konnte das Essen im Hotel in keinster Weise mithalten. Bitte versteht das nicht als Kritik am Hotel, denn bei dem Kampfpreis von 281,- € für eine Woche Vollpension inklusive Anwendungen liegt einfach keine Haute Cousine drin.
Ein Cappuccino zum Abschluss, und schon standen wir vor dem Eingang zur Galeria Corso. Ich mache es kurz: Neben Deichmann und H&M gab es noch andere bekannte Größen des Konsumrausches. Eine Tendenz kristallisierte sich dennoch schnell heraus, das Preisniveau.
Gute Qualität ist hier selbstverständlich, dafür sind die Preise ca. um die Hälfte höher als bei uns. Das Ganze relativiert dank der Tatsache, das es sich hier um Zloty handelt. Kurs zur Zeit ist 4,20 Zloty für einen Euro. Wer jetzt rechnen kann, besorgt sich vorsichtshalber schon mal einen Zusatzkoffer.

Samstag, 14. Mai 2016

Hartmudo: Miezyzdroje 5/7

Je näher wir kamen, desto deutlicher wurde die Szenerie. Die Fischer waren wohl erst an diesem Morgen wieder zurück von der Fährt, denn sie holten gerade den Fang aus den Netzen. Aal und Makrele hatte meine Löwin als Fachfrau sofort erkannt. Ich fand ja die dicke Fischerin mit der Kippe im Maul malerisch, aber da ist ja jeder anders gestrickt.
Es war so ein richtiges kleines Dorf hinter all den Hotels, zu Fuß nur über den Strand zu erreichen. Aus den dazu gehörigen Hütten qualmte es ordentlich, hier wurde also frisch geräuchert. Von uns Touristen ließen sich die Fischer nicht irritieren und gingen ihrem Tagwerk nach. Nachdem ich an einem Baum schnell noch eine Markierung gesetzt hatte, gingen wir wieder zurück.
die haben auch ein schiefes Haus

Spätestens jetzt empfand ich keine Greul mehr. Der frische Wind, das Piepsen der Möwen und das Rauschen der Brandung taten gut. Jetzt ging auch mal mein Blick quasi ins Unendliche. Einfach mal die Seele baumeln lassen, so bezeichnet man das wohl.
An der nächsten Einfahrt verließen wir aber trotzdem den Strand. Den Rest des Weges gingen wir natürlich auf der Straße und danach der Uferpromenade entlang. Am Strand macht nur Barfuß laufen wirklich Spaß. Wir ein deckten auf dem Weg sogar noch ein interessantes Wachsfigurenkabinett, welches sogar geöffnet hatte. Doch auch wenn Michael Schumacher persönlich uns grüßend den ausgestreckten Arm hinhielt, ließen wir uns nicht beirren.
Jetzt war Mole, unser Café und Cappuccino angesagt. Das hatten wir uns nach diesem langen Spaziergang verdient. Knapp 2 Stunden waren wir unterwegs gewesen. Und genau das ist auch meine Ausrede für die Waffel mit Ananas und vor allem Schlagsahne, die ich mir im Café genüsslich gegönnt hatte. Meine Löwin freute sich über eine Kugel Eis und zusammen freuten wir uns, das wir endlich mal eine Woche aus dem Alltag herausgerissen worden waren.
Hinterher das Mittagessen... Warum erwähne ich dies eigentlich noch. Danach hielten meine Löwin und ich Siesta, weil wir ab 16.00 Uhr Fußmassagen gebucht hatten. Ich selbst nahm den 2. Termin um halb Fünf wahr, dadurch hatte ich wieder etwas mehr Zeit zum Lesen und zum Schreiben dieses Berichtes. Genau, denn den Großteil des Berichtes habe ich bereits im Hotel Bielik selbst geschrieben. Ich hatte auch viel Zeit dafür, weil wenig andere Ablenkungen mich hinderten.
Und diese "Langeweile" tat uns beiden gut, das kann ich gar nicht oft genug betonen. Meine Löwin hat in diesem Urlaub allein mehr gelesen als in den kompletten letzten 5 Jahren, das ist erstaunlich genug und äußerst erfreulich, wie ich finde.
Meine Bilanz, was Rekorde angeht, ist etwas anders gelagert. In diesem Urlaub hatte ich mehr Leberwurst konsumiert als in den letzten 10 Jahren! Dies sage ich aber nur deshalb, weil ich mir für 20 Jahre diese Aussage nicht zutraue, obwohl sie wahrscheinlich auch richtig wäre.
Aber vor dem Abendessen mit Leberwurst war ja zuallererst die Fußmassagen. Die tat richtig gut. Meiner Löwin fiel noch ein, dass wir Massageöl noch reichlich zuhause haben. Einzelne Griffe konnte sie sich auch merken. Also let's go! Sonntag ist Tatort mit Ballauf und Schenk, da ist Fußmassage Pflicht. Zur Not sperren wir die Katzen aus.
Das die Masseurin mit Szimon verheiratet ist, merkte ich hinterher beim Warten auf die Behandlung des Hauses (Strom, Magnet, Moor) auf der langen Bank, wo ich dieser Tage nach und nach mit all den nervigen Leuten kurz ins Gespräch kam, bloß um festzustellen, das diese doch nicht so schlimm sind wie befürchtet.
Jedenfalls massierte sie gut und stumm. Szimon scheint da doch der aktivere Part bei Gesprächen zu sein. Vielleicht ist sie aber auch einfach nur von den Touristen genervt, was ich auch verstehen kann. Das Öl hat sie sogar am Ende noch unter Zuhilfenahme eines Handtuchs abgewischt.
Fähre im Hafen Sweenemünde

Aber genug von den Füßen, der Magnet - Strom - Moorpackung Behandlung und dem anschließenden Abendessen. Auch dem Solo Spielen mit Berta und Bud, das hatte ich ja schon geschildert. Es schlich sich eine gewisse Regelmäßigkeit ein, so richtig beängstigend, aber schön. Dies gilt vor allem für die Solo Abende, auch wenn sie nur kurz waren,dafür aber eine Woche lang. Den Tatort am Sonntag lassen wir hier mal aus.
Hallo, eine Woche quasi ohne Fernsehen, wie lang ist das schon her. Nach den Karten las ich noch fast 2 Stunden im Bett, derweil meine Löwin schon vor sich hin schnorchelte. Und diese Nacht schlief ich durch. In dem Bewusstsein, das morgen Donnerstag ist. Alkfrei vorbei, möchte ich meinen. Die Metex Spritze setze ich immer Dienstags, Tag davor und danach sollten auch nüchtern verbracht werden.
So it goes und Cornflakes zum Frühstück. Kommt Euch bekannt vor? Mir auch. Bud auf dem Sofa, jaaa... Um 9.00 Uhr wollten wir mit Berta los. Zur Mole, was sonst. Berta kam etwas früher früher und ich bot ihr was zu trinken an. Meine Löwin schlief gerade - sensationell! So kenne ich sie gar nicht, aber o.k. Genau darin liegt ihre Erholung, ansonsten gönnt sie sich diesen Luxus (leider) nicht. Vollkommen tiefenentspannt schnorchelte sie vor sich hin.
Berta und ich laberten gemütlich über eine Stunde lang, hauptsächlich über Mutter. Das tat auch mal Not, zumal es Mutter nicht so gut geht, wie Berta zu berichten wusste. Diese familiären Gespräche finden leider viel zu selten statt, doch in dieser knappen Stunde waren wir dabei und uns so nah, wie es bei Geschwistern so möglich ist. Ich rief denn Mutter auch gleich an, aber leider war niemand zu Hause.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Udorallala: Top Songs 3/?

Im Dudel-Radio spielen sie gerne die Hits der 70er oder 80er, doch „meine“ Hits sind da nie dabei. In loser Folge schreibe ich deshalb über einzelne Songs und warum sie so wichtig, bahnbrechend oder anders wie bedeutend sind. Für mich, für Dich, für uns alle.
Ding Dong – That`s my Song!

The Clash – I`m so bored with the U.S.A.
So richtig begriffen habe ich die Message des Songs erst, als Peter Hein diesen Song als Zugabe bei einem wirklich guten „Family 5“ Auftritt in Berlin zum Besten gab. Die USA waren zu dem Zeitpunkt gerade zum 2. Mal in den Irak einmarschiert, um den Irakern den Frieden zu demonstrieren.
“Yankee dollar talk
To the dictators of the world
In fact it's giving orders
An' they can't afford to miss a word.”
Gerade in diesem Song schlägt die politische Aussage der Band, welche sie nach Meinung vieler Musikjournalisten zur wichtigsten Punkband nach den Pistols machte, voll durch. Ob Drogenprobleme in der US Armee oder die Unterstützung von Diktatoren der dritten Welt durch die USA – The Clash hatten ganz eindeutig eine kommunistische, ja anarchistische Aussage anzubieten.
Watergate und Richard Nixon, aber auch populäre Serien wie Kojak oder Starsky & Hutch werden in diesem Song als Beispiel für die militante Aggression der US amerikanischen Gesellschaft angeführt.
„Bored“ lässt sich bekanntermaßen mit gelangweilt übersetzen, hier ist aber eher genervt, im Sinne von an- oder auch abgenervt, gemeint. Die einzelnen Textzeilen werden von Joe Strummer denn auch förmlich ins Mikro hineingespien. Die helle Lead Guitar von Mick Jones dazu unterstreicht die Wirkung der Botschaft zusätzlich.
Und als Krönung dieser hymnenhafte Refrain mit der Frage: „But what can I do?“ Der sich notorisch als Benachteiligter des politischen Systems betrachtete Punk der Endsiebziger konnte da auf den Konzerten nur noch hingebungsvoll mitsingen. Verwunderlich ist es da für mich, dass dieser Song nie auf Single erschienen ist.
Stattdessen entschied sich die Plattenfirma – CBS – für „White Riot“ als Albumauskopplung im März 1977. Das Album mit „I`m so bored…“ erschien einen Monat später, am 8.4.1977. Dieser Meilenstein erschien zu einem Zeitpunkt, als „Knowing me, knowing You“ von Abba in England auf Platz 1 stand. „When“ von Showaddywaddy auf Platz 3 und „Chanson D`Amour“ von Manhattan Transfer auf 5 möchte ich hier nicht unerwähnt lassen.
Eine Anekdote gibt es noch zu dem Song. Ursprünglich ging es bei diesem Song von Mick Jones um dessen damalige Freundin, deshalb hieß er auch „I`m so bored with You“. Die Änderung kam durch Strummer, der den Titel falsch verstand und dann auch bei einem der raren frühen Clash Konzerte im September 1976 im Roundhouse so intonierte.
Waren the Clash anfangs noch bekannt für ihre radikal politischen Texte, so gingen sie in den folgenden Jahren mehr und mehr dazu über, „normale“ Texte zu schreiben. Dies wurde ihnen in der Szene sehr übel genommen, als Verräter an der „Sache“ wurden sie gar beschimpft, als ob sie keine Musiker, sondern Politiker wären.
Hierbei übersahen die enttäuschten Punk Fetischisten seinerzeit, dass der ursprüngliche Manager Bernie Rhodes die Gruppe eigentlich nur - ähnlich wie McLaren die Pistols - gecastet hatte. Und der Erfolg dank der politischen Attitüde gab ihm Recht. Da der ganz große Erfolg wie bei anderen Gruppen aber ausblieb, konzentrierte sich die Band nach dem Rausschmiss des Managers auf die Musik.
Nach und nach stellte sich der Erfolg ein. „London Calling“ ist ein geiles Album und unangefochtener Wegbereiter des späteren Britpops. „Should I stay or should I go“ wurde Anfang der 90er – also lange nach Auflösung der Band 1985 – ein Riesenhit, den heutzutage noch jeder 80er Jahre Party Fan kennt, selbst wenn er 1977 CDU gewählt hatte.
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen, das Joe Strummer seit Mitte der 70er Jahre in der lokal erfolgreichen Band „the 101`ers“ wirkte, die dank 2 wunderschönen Pub Rock Songs auf dem ersten Chiswick Sampler für mich unsterblich geworden sind. Mick Jones wie auch Paul Simonon entstammten wie so viele der Blase um Bernie Rhodes und damit „London SS“.
Die 3 genannten Musiker wurden nach ihrer Trennung dank verschiedener musikalischer Einzelprojekte von Kritikern über den grünen Klee gelobt und bis heute vergöttert. Bei mir lief das irgendwie vorbei; aber die erste LP sowie die wunderbaren Reggae Songs der Band sind bis heute bei mir hängen geblieben.
Allein für die Reggae Songs, die als Punk Band zu spielen the Clash als Erste wagten, haben sie nen Oscar verdient.

Sonntag, 8. Mai 2016

H Lecter: Onkel Hotte 2/x

2
Kommen wir aber gleich mal zum absoluten Höhepunkt meiner Erlebnisse mit Onkel Hotte, ich meine da natürlich den legendären Granni Urlaub gegen Ende der 90er. Mit mehreren Leuten flogen wir nach St. Augustin auf Gran Canaria in die Appartements vom „Balkon“, einem großen Bau direkt am Meer bzw. an einer wunderschönen Badebucht gelegen. Wastl und Mike waren ebenfalls mit dabei, auf die restlichen Mädels samt dem Ehemann der Einen, einem Krankenkassenangestellten mit Hang zum Asozialen (O-Ton: „Kann die alte Fotze ruhig mal machen“) werde ich hier nicht näher eingehen, da sie nur Nebenrollen einnehmen.
Die Appartements hatten alle Meerblick. Und da hier überwiegend Pärchenurlaub angesagt war, hatten diese auch ein dementsprechendes Zimmer. Weil im Hauptgebäude nicht genügend Appartements frei waren, blieb für das restliche Paar – also Onkel Hotte und mich – nur ein Appartement im Nebengebäude übrig.
Das hatte zwar keinen Meerblick, aber von unserem Balkon aus hatten wir freie Sicht auf einen kleinen Swimming Pool sowie die Rückseite des „Balkon“ samt ringsum durchgehender Bebauung. Sowohl Hotte als auch ich waren bekannt für ausgelassene Stimmung unter Alkoholeinfluss, was nicht immer den Geschmack der Mädels traf. Und anders als der Krankenkassenangestellte waren wir nicht dazu bereit, uns in Anwesenheit der Damen zurückzunehmen.
Wir reden hier über ein Appartement mit einem Schlafzimmer und einem großen Wohnzimmer mit Küchenzeile, von der wir lediglich den Kühlschrank genutzt hatten, und den auch nur in absoluten Notfällen – also quasi gar nicht. Der Swimming Pool führte übrigens kein Wasser, vielleicht auch deshalb, weil Hotte und ich die einzigen Gäste des Nebengebäudes waren.
Als allererstes schnappte ich mir meinen Teil der Matratze des Doppelbettes und legte sie passend in das Wohnzimmer auf den Boden. Onkel Hottes Schnarchen war berüchtigt, außerdem war er im Gegensatz zu mir Nichtraucher.
Ich selbst rauchte ja damals höchstens 2 – 3 Schachteln Camel ohne am Tag, die eine oder andere Rakete nicht mitgerechnet. Und Raketentreibstoff hatte ich selbstverständlich dabei, ohne ging ja gar nie nicht. Ein Buch daneben und alles war gut. Hotte und ich hatten nun jeweils unser eigenes Zimmer, zumal wir den Wohnraum eh nicht als solchen nutzten. Das Appartement diente lediglich zum Schlafen und vielleicht sogar noch Duschen, nicht mal nen Kaffee tranken wir hier.
Unsere Taschen oder Koffer waren verstaut, die Betten gemacht. Zeit also, um zum gemütlichen Teil des ersten Tages überzugehen. Bei noch knallender Sonne am frühen Nachmittag schlichen wir über einen Hintereingang zur Terrasse des Balkon. Die sehr große Terrasse des Restaurants war mit Tischen für geschätzt 200 Leute gesegnet. Hinzu kam noch eine Art Strandbar fast am Rand dieser Terrasse, die mit ihrem reetgedeckten Dach einen wunderschönen Blick auf die Badebucht und das Meer bot. Und genau dort setzten wir uns hin und bestellten den ersten Drink, die anderen ließen noch auf sich warten.
Happy Hour, Wodka-O. Das war ja ganz mein Ding und auch Onkel Hotte war immer ein Freund fruchtiger Mixgetränke. Es mag sein, das sich auch der eine oder andere Gin Tonic in meinen Magen verirrte, dafür saß aber die Sonnenbrille perfekt. In der schönen wie späten Nachmittagssonne ruhten wir im Schatten auf unseren Barhockern und betrachteten die am Strand liegenden Mädels, die sich in der Sonne aalten.
Irgendwann kamen unsere Mitreisenden so nach und nach auf die Terrasse und setzten sich… nicht zu uns an die Theke, sondern an einen Tisch in der Sonne. Wastl kannte ja den Wirt und Hotelier und schwätzte mit ihm auch ne Runde, aber Hotte und mich würdigte er keines Blickes.
Er forderte uns auch nicht auf, uns doch mal mit an den Tisch zu setzen. Da die anderen Mitreisenden, selbst Mike, sich auf dieselbe Art und Weise verhielten, kam bei Hotte und mir so ein Gefühl in der Art „Persona non Grata“ auf.
Betonen möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich, dass weder Onkel Hotte noch meine Wenigkeit zu diesem Zeitpunkt gelallt hatten. Das kam erst später.

Mittwoch, 4. Mai 2016

Hartmudo: Sendungsbewusstsein

Es ist schon manchmal schwierig, etwas aufs Papier bzw. ins Blog zu bringen. In letzter Zeit hatte ich den Kopf voll mit anderen Sachen, da war ich dann auch erfreut über Udorallala, das er mit seinen Top Songs ein weiteres Feld gefunden hat, das er beackern kann.
Contramann wird ja dank der Flüchtlingskrise auch nicht müde. Und immer wieder findet er oben drauf noch einen Artikel, der den zürnenden Meister zum Schreiben förmlich zwingt. Und Uncle Fester rabbelt solide seine Rezensionen durch. Ein guter Sechser, würde der Bundestrainer meinen. H Lecter steht ihm in nichts nach. Dem fällt ja immer wieder und wieder noch ein Schwank aus seiner Jugend ein.
Doch was ist mit mir? Gab es nach Miezyzdroje nichts mehr zu berichten, ist da gar nichts passiert, hat Hartmudo etwa seine Hirntätigkeit eingestellt? Mitnichten, so war mit den Trantüten sehr viel los. Vom sensationellen Afrika Buffet in Schladen hatte ich bereits geschwärmt; Ebenso von unserer Weihnachtsfeier am Tag vorher.
Das Kegeln am ersten Sonntag im April verkam dann zum Gesprächskreis, da nur Ralle, Berta und ich da waren. Unsere Ehepartner waren jeweils am Schwächeln, Nina und Ulf glänzten auch durch Abwesenheit. Und dennoch hatten wir 3 uns gut unterhalten. Vielleicht sollten wir öfters mal so kleine Gesprächsabende in kleiner und wechselnder Besetzung einfügen, um die verkrusteten Strukturen, die sich über die Jahre gebildet haben, aufzubrechen.
Aber zu meiner großen Freude waren wir zum Boozeln gegen die Kegelfreunde „Pudelwohl“ aus Dettum wieder vollzählig. Bei diesem Törn Mitte April auf der Dettumer Feldmark wurde Hasseröder gereicht. Der Bollerwagen war mit uns. Gut, das ich 2 Tage vorher beim DoKo im Puttchen schon trainiert hatte.
Ich war also an diesem Samstag hoch motiviert und heiß, so wie sich der Bundestrainer das vorstellt. Wir trafen uns um halb zwölf, 2 Becher Kaffee und los ging es. Pudelwohl hatte den ersten Wurf, die Trantüten rund 20 Meter weiter. Dank Ralle`s klasse Einstandswurf, den Pudelwohl nicht kontern konnte, gingen wir in Führung. Ich nehme es vorweg: Das Match endete unentschieden so wie alle Boozel-Matches unentschieden enden. Frag nicht warum, ist halt so.
Bei meinem ersten Wurf, der übrigens dank eines unnötigen Linksdralls schnell ins Seitenaus oder besser gesagt in die Grasnarbe ging, hatte ich schon das zweite Hasseröder am Hals. Mein zweiter Wurf dagegen war sensationell und brachte auch einen Punkt, aber da hatte ich auch schon meine erste Pipipause eingelegt. Kaffee und Pils, eine tödliche Mischung. Kaum ist die Hose wieder zu, kannst Du schon wieder rennen…
Alsbald die erste Pause. Käse und Salami auf die Faust. Den kleinen Keramik Bämbel, den ich um den Hals gehängt bekam, konnte ich jetzt gewinnbringend einsetzen. Atze hatte 6 Flaschen Eierlikör angesetzt. Und nicht nur angeblich 40% Allohol! Heiligsblechle, der geht aber gut runter. Gleich einen hinterher…
Die ganze Boozel Tour durch die Feldmark bestand für mich aus dem Tausch leeres gegen volles Hasseröder, an den Wegesrand stellen und pinkeln, noch`n Eierlikör und fachsimpeln mit den Mitstreitern, Kugel werfen. Irgendwann waren wir durch und trudelten bei Grace und Frankie auf dem Hof wieder ein. Selbst Bud ist die Runde durch die Feldmark mitgelaufen, wenn er auch nicht geboozelt hatte. Trotzdem meine Hochachtung, Bud.
Jetzt kam das Catering. Krustenbraten, Gratin und Kraut. Und dazu…. Hasseröder und Eierlikör. Irgendwann saß ich neben Atze, verstand ihn aber akustisch nicht mehr. Leider war er später verschwunden und ward nicht mehr gesehen, als wir so nach 16.00 Uhr gen Heimat aufbrachen. Aber einige schöne Eintracht Aufkleber hatte er mir noch gegeben.
Denn die Dettumer haben ihren festen Platz auf der Gegengerade bei der Nordkurve. Ihr Transparent hast Du garantiert schon mal im Fernsehen gesehen. Ein klasse Nachmittag, bei dem ich mich so wohl gefühlt habe wie schon lange nicht mehr. 5 Pullen Eierlikör waren hinterher alle, auch die Mädels hatten gut gearbeitet.
Zur Eintracht: Das Geburtstagsgeschenk von Uli bestand (unter anderem) in einem Stadionbesuch. Eintracht gegen Bielefeld am 1. April. Die Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit war das Stärkste, was ich von Eintracht diese Saison gesehen habe. Da drehten sie das Spiel. Uli und ich waren auch gut unterwegs.
Es ist noch so viel passiert im April. Die Gartenarbeit der Hauseigentümer, mit Streit und „fast auf die Fresse“. Die neuen Mieter machten Stress, eine lange Geschichte um den Parkplatz auf dem Hof, der keiner ist. Wir hatten Detzer und Nelling zum afrikanischen Abend eingeladen, sprich Essen. Das Bobotie und die Kelewele waren besonders geil. Landfrauentreffen, im Gambit mit Uli, der Geburtstag von Patti…
Ach ja: Wir waren Anfang April mit Mutter frühstücken. Und zum Theaterbesuch bei der Braunschweiger Amateurbühne war sie Überraschungsgast, wie Berta sowie Frida und Harald ebenfalls. Und nachdem ich vorgestern bei Tesla zum Geburtstag war, schreibe ich jetzt schnell noch diese Zeilen, weil gleich geht es los.
BiRe 2016 an die Ruhr, mit Essen gegen Oberhausen und Bochum gegen Eintracht. Wir Vier sind schon ganz heiß. Ach ja, dieses Foto…. Ab sofort nehme ich immer ein Foto aus der MSQRD App mit rein. Weil ich so schön bin? Nein, wegen Sendungsbewusstsein.
Nach all diesen Vorkommnissen merkt ihr also, das doch etwas passiert ist. Dazu noch die Erkenntnis, dass Hartmudo auch weiterhin sein Sendungsbewusstsein auslebt und Euch mit seinen Erlebnissen quält.
Und MSQRD Selfies. Geht noch mehr Selbstverliebtheit? Wahrscheinlich nicht.

Sonntag, 1. Mai 2016

Contramann: kurz gesehen im Mai

http://www.spiegel.de/politik/ausland/niederlande-und-das-ukraine-abkommen-doppelte-ohrfeige-fuer-die-eu-a-1085856.html
Ich fasse es nicht. Da lehnen die Niederländer das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine in einem Referendum ab. Dieses Abkommen soll 2013 für den Sturz der ukrainischen Regierung und die Besetzung (!) der Krim und der Ostukraine durch Putins Truppen verantwortlich sein. Wahrscheinlich noch für die Flüchtlingswelle oder was?
Den Inhalt dieses Abkommens erläutert uns dieser offensichtlich unfähige Journalist nicht, lediglich über einen Link am Anfang des Kommentars kann man dies nachlesen, eher aber erahnen. Und der sehr befremdlich anmutende Tatbestand, das 3 Jahre nach den beschriebenen weitreichenden Folgen über eine Abstimmung ein Abkommen als ungültig anzusehen ist, ist dem Kommentator nicht einmal eine Anmerkung wert. Das ist der Qualitätsjournalismus von heute.
Ehrlicher wäre es gewesen, wenn der Autor den eigentlichen Grund für das Engagement der EU für die Ukraine benennt: Die Osterweiterung der NATO, denn wirtschaftlich macht der Pleitegeier Ukraine für die EU wenig Sinn. Dann sind wir auch schnell bei den enormen finanziellen Mitteln für die ursprüngliche Opposition in der Ukraine, die die westlichen Staaten vor den Maidan Unruhen Poroschenko und Co zur Verfügung gestellt hatte. Das Verbot der russischen Amtssprache in der Ukraine nach dem Putsch hat dann die überwiegend (90%) russische Bevölkerung auf der Krim wie in der Ostukraine auf die Palme gebracht. Das Russland hier aktiv mitmischen würde, war ja wohl schon vorher absehbar.
Wenigstens stand Kommentar über diesen Artikel, so schlau war der Autor wenigstens, das er dies – bei Bedarf - noch als eigene Meinung verkaufen kann.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-in-idomeni-warum-wir-solche-bilder-nicht-aushalten-muessen-a-1086444.html
Und schon wieder so ein ärgerlicher Kommentar. Der nach dem Foto sehr jugendlich wirkende Redakteur wundert sich allen Ernstes, das selbst beste Freunde von ihm „plötzlich Kampfbegriffe wie "illegale Migranten" benutzen und sagen Null-Sätze wie: "Solche Massen sind nicht zu verkraften." Das Deutschland ein reiches Land ist, keine Frage. Verkraften, mag sein. Das aber nur, wenn die Kosten entsprechend der Leistungsfähigkeit nicht nur der Menschen, sondern auch der Wirtschaftsbetriebe aufgeteilt werden. Ich denke da insbesondere an die Rüstungsindustrie.
Und das Jordanien mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als die EG, stimmt. Libanon und auch die Türkei trotz Erdogan leisten hier eine Menge, wollen dafür – zu Recht – Unterstützung durch Mittel der UN. Und dann gibt es in der Region noch Staaten, die sind reicher als selbst wir Deutschen, ja schöpfen selbst massig Gewinne aus der deutschen Wirtschaft dank Aktienbeteiligungen. Die Rede ist hier von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Beides unsere guten Nato Freunde und prima Kunden der deutschen Rüstungsindustrie.
Das der Kommentator dafür plädiert, die Flüchtlinge von Idomeni aufzunehmen, weil die gezeigten Bilder zu belastend sind, finde ich krass. Diese Menschen hatten übrigens die Möglichkeit, sich in Griechenland als Flüchtlinge registrieren zu lassen, bewusst nicht in Anspruch genommen. Das die deutschen Sozialleistungen erheblich höher sind als anderswo und gerade im Moment sehr schnell ohne Prüfung gezahlt werden, hat sich sehr schnell rumgesprochen, zumal, wenn man Verwandte in Deutschland hat. Dieses Argument hasse ich selbst und wünschte, ich würde nicht daran glauben. Aber wenn ich solch dämlichen Kommentare wie diesen lese…
Der Kommentator lädt ein, die Bürger dürfen es bezahlen. Ihn selbst kratzt es wenig, er wird es wohl verkraften können. Mir selbst gehen Bilder von weinenden Kindern auch zu Herzen, aber deshalb erfülle ich anderen Menschen nicht all deren Wünsche, bloß damit Ruhe ist und mein Gewissen beruhigt ist. Das sind dann auch die Leute, die beruhigt sind, wenn sie diese Bilder nicht mehr im TV sehen müssen. Wie gesagt: Den Kommentator selbst wird es nicht spürbar belasten. Andere, die knapp über oder auch unterm Existenzminimum vor sich hinwurschteln, schon. Auch ich möchte nicht dafür bezahlen, weil irgendwelche Leute nicht in der Lage sind, harte Entscheidungen zu treffen.
Der Kommentator könnte mal seine sämtlichen Besitztümer verschenken und dann selbst in Syrien oder Libyen leben. Das wäre konsequent, nicht immer nur die Vorteile dieses Systems wie Bildung und relativen Reichtum nutzen, denn das beruht zum großen Teil auch aus Rüstungsgeschäften und Ausbeutung der dritten Welt. Und erst dann jammern, wenn einem die Folgen dieser Politik bewusst werden. Das nenn ich heuchlerisch.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kriminelle-auslaender-abschiebung-nach-helgoland-kolumne-a-1087915.html
Fleischi, Fleischi, Fleischi !!!
Meine Güte, ich werde noch ein Fan von dem Dussel. So viel hatte ich in der Vergangenheit an ihm zu kritisieren, aber sein Beitrag zur Ausländerkriminalität ist richtig klasse. Laut Fleischi ist der Anteil der „kriminellen“ Ausländer zwar gering, dafür sind diese aber auch richtig unterwegs. Aus eigener Erfahrung kann ich dies als Tendenz nur bestätigen, ohne dies mit Zahlen untermauern zu können.
Dies machen im Forum dann die gutmeinenden Menschenfreunde. Leute! Alles schön und gut, auch bei den Deutschen gibt es „Intensivstraftäter“. Aber das jemand bei der Einreise, Asylantrag wie auch immer eine falsche Nationalität angibt und diese bei drohender Abschiebung einfach mal schnell ändert, auf das das Verfahren noch einmal von vorne beginnt… Das darf doch nicht sein. Ist aber Tatsache, habe ich in den 90ern schon so erleben müssen.
Man kann es sich aber auch anders herleiten. Denn was soll man von Menschen erwarten, die in Gesellschaften aufgewachsen sind, wo harte Strafen wie z.B. Handabhacken für Taschendiebe an der Tagesordnung sind und eine Milde wie auch Gutmütigkeit im Allgemeinen als Schwäche angesehen werden. Die werden sich dann auch ganz bestimmt von einem deutschen Sozialpädagogen resozialisieren lassen, falls sie straffällig geworden sind. Das diese Menschen dann hinterher ihre Kinder eine christliche Moral lehren, bloß weil sie hier Aufnahme gefunden haben, glaubt nur jemand, der auch an die Zahnfee glaubt.
Nein, gerade diese Leute muss man klare Grenzen aufzeigen und damit demonstrieren, das Gastfreundschaft eben ihre Grenzen hat. Nur dann haben die wirklich Hilfebedürftigen eine Chance, für sie alte Moralvorstellungen über Bord zu werfen und sich hier zu integrieren. Erfolgreiche Gangs mit ihren mafiösen Strukturen wirken dagegen leider eher als Vorbilder.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlingskrise-merkel-verteidigt-ihren-kurs-gegen-kritik-a-1056101.html
Wie anders klang das Anfang Oktober vergangenen Jahres. Da verteidigte Merkel noch ihre Politik der „offenen Grenzen“. Einen Zuwanderungsstop oder geschlossene Grenzen, wie schon damals von Seehofer gefordert, lehnte sie ab. Ein halbes Jahr später haben die Länder der „Balkan-Route“ ihre Grenzen geschlossen, so das wir guten Deutschen dies nicht mehr tun müssen. Da brauchen wir das Elend in den Flüchtlingslagern auch nicht mehr zu sehen und können uns wieder mehr aufs Verfeinern unserer politischen Korrektheit verlegen.
Der Deal von Merkel mit Erdogan (Rücknahme von „Nicht Syrern“ aus Griechenland im Austausch mit „Auf alle Fälle Syrern“ in türkischen Flüchtlingslagern) hat lediglich Böhmermann (bei dem Typen kriege ich Tourette!) Publicity verschafft.
Heimlich, still und leise stoppen wir die unkoordinierte Zuwanderung, ohne unseren Ruf zu versauen. Das hat Angie wirklich drauf!

https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/das-schiedsgericht
TTIP. In Südamerika gibt es bereits seit längerem Freihandelsabkommen. Diese Erfahrungen zeigen, das der Abschluss derartiger Vereinbarungen zu Lasten der Staaten und damit deren Bürgern, sprich Steuerzahlern geht.
Denn amerikanische und kanadische Firmen verklagten u.a. Ecuador, Argentinien oder aktuell San Salvador, weil sie ihre Investitionen gefährdet sahen. Ich kann ja verstehen, wenn man z.B. Millionen in die Goldsuche in San Salvador investiert und das Geld abschreiben muss, weil der Staat die Schürflizenzen verweigert.
Aber warum sichern sich die Firmen diese Rechte nicht, bevor sie überhaupt finanzieren? Ist wahrscheinlich teurer. Auf alle Fälle geht das nicht an, das Firmen einfach mal so los legen und wenn es dann den Einheimischen nicht passt, sollen die dann bezahlen. Wurden die denn vorher gefragt? Na also. Also Hände weg von TTIP, Sigmar.
Du Noob, Du Süßer.
 

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46181/1.html
Wie jedes Jahr vor Weihnachten Verdi gegen Amazon. Mittlerweile geht es also mehr um die Mehrheit im Betriebsrat, denn der Arbeitgeber schickt, wie sonst auch üblich, gern mal seine Lakaien an den Start. Das war wohl der Grund, weshalb Verdi mit der schwachsinnigen Forderung nach dem Einzelhandelstarif statt dem der Logistikbranche punkten wollte.
Es geht um Mitgliederschwund, nichts weiter. Mein Vorschlag: Künftige Gehaltserhöhungen nur für Gewerkschaftsmitglieder. Dann treten nicht mehr so viele aus, nur um 30, 40 oder 50 Euro im Monat zu sparen. Denn Solidarität ist dem deutschen Arbeitnehmer seit dem Privatfernsehen offensichtlich abhanden gekommen. Man muss sie wieder dazu zwingen!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-wie-naiv-wollen-wir-bei-der-zuwanderung-sein-kolumne-a-1056364.html
Und noch einmal Fleischi von Anfang Oktober. Gleich am Anfang nimmt er Katrin Göring-Eckardt aufs Korn – wenn Fleischi nicht Mitglied bei der Atlantik Brücke wäre, könnte ich fast schon Sympathien für ihn entwickeln.
Bereits letztes Jahr wies Fleischi hier auf einen wesentlichen Punkt bei den Mengen an Flüchtlingen hin: 70% von ihnen waren (sind?) allein reisende Männer. Wenn Göring-Eckardt Fotos mit weinenden Kindern hervorhebt und den Eindruck erweckt, hier kämen überwiegend Familien, die sicherlich einen erhöhten Schutzbedarf haben, ins Land, dann ist das eine Verzerrung der Sachlage.
Und die jungen Männer sollen das Geld für die Familien daheim verdienen. Wenn dies nicht mit legalen Jobs zu schaffen sein sollte, was vielfach so sein wird, dann werden einige oder eben viele ihr Glück in der Illegalität suchen. Konflikte sind also vorprogrammiert.
Da hilft es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken, Katrin.

http://www.focus.de/politik/deutschland/kontakte-nach-moskau-bericht-afd-jugend-verbuendet-sich-mit-putins-parteijugend_id_5462130.html
Dank Focus wissen wir es endlich: Die AfD Jugend arbeitet mit russischer Jugendorganisation zusammen, welche Putin unterstützt! Alarm!
...und vom Onanieren bekommt man krumme Finger!