Sonntag, 23. Februar 2014

Hartmudo Spezial: Walter 3/14

3
Für die Heimleitung wiederum war eh alles klar. Mutter ist Alleinerbin und der „gute“ Sohn, also ich, kümmert sich um alles. Souverän klärte ich mit der Heimleitung alles ab. Das Wohnungsdarlehen, welches bei Räumung der Wohnung auszuzahlen ist, sollte natürlich auf das Nachlaßkonto. Dies konnte selbstverständlich nur Walters sein. Das Amtsgericht läßt in solchen Sachen nicht mit sich spaßen, dachte ich.
Mutter sah dies natürlich anders. Sie meinte, das sie mit Walter abgesprochen hatte, das die Kaution an Sie ausgezahlt wird. Damit meinte sie ihr Konto und dann hätte sie locker die Beerdigung zahlen können. Ich versuchte sie zu beruhigen. Schließlich wollte ich keinen Fehler machen und überhaupt: Sie kriegt doch sowieso alles.
Denn die Kosten der Beerdigung, das hatte ich ihr mehrmals in jenen Tagen erklärt, geht vor dem Erbe. Im Raum stand ja noch die Forderung aus überzahltem Landesblindengeld. Insofern konnte ich die Aufregung nicht verstehen.
Schließlich sah das Testament vor, das ich für die Nachlaßverwaltung den Wert von 11 Krügerrand als Vorabvermächtnis erhalten sollte. Das heißt also vor dem Erbe! Hiermit und mit den Beerdigungskosten, so habe ich es Mutter auch erklärt, ist wahrscheinlich nichts mehr da, um die Forderung an Landesblindengeld zu erfüllen.
Ich erzählte Mutter dies ausdrücklich, weil ich das Vorabvermächtnis ja nicht selbst behalten wollte. Ich hatte die Befürchtung, sie wkönnte so etwas denken. Das Geld wollte ich lediglich für sie sichern. Ganz im Sinne Walters. Denn die Klage gegen die Rückzahlung, die von meiner Löwin und mir formuliert wurde, hatte Walter ja noch angestrengt, um nichts oder wenigstens nur einen Teil zurückzahlen zu müssen.
Trotzdem regte sich Mutter von Tag zu Tag wegen irgendwelcher Geldgeschichten immer mehr auf, während die Trauer über Walters Tod spürbar nachließ. Kurz gesagt gab es mehr Tränen aus Ärger wg. Kohle als vor Trauer.
Ein besonderes Thema waren die Teppiche. Echte Orientteppiche, die Walter und Mutter in der Türkei gekauft hatten. Hier vermutete sie hohe Werte und wollte sie schnell verkaufen. Sie machte sich Sorgen um die Kosten der Beerdigung. Wir sollten dann die Teppiche schnell verkaufen.
Die Heimleitung hatte uns 2 Wochen Zeit gegeben, um die Wohnung zu räumen. Danach hätte das Appartement weiter gezahlt werden müssen. Mitte der zweiten Woche – Berta war vorher kurz weg und ich wollte es auch sacken lassen – setzten wir uns den Termin zur Räumung der Wohnung.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Amtsgericht längst informiert gehabt; jetzt ging es noch darum, schnell zu räumen, damit keine weiteren Kosten entstehen. Die Papiere hatte ich schon vorher mit Mutter zwecks Vermögensaufstellung mit zu mir genommen. Über 2000,-€ sollten weitere 2 Wochen laut Heimleitung kosten. Wir mußten handeln, weil ansonsten wäre kein Geld für die Beerdigung verblieben.
Schließlich existierte noch eine Kaution, die nach Räumung ausgezahlt werden sollte. Zur Entgegenname dieser Kaution hatte Mutter wohl auch eine Vollmacht, die später noch eine Rolle spielen sollte. Diese Kaution ging dann letztendlich logischerweise auf das Nachlaßkonto, also Walters Konto. Der Heimleitung und mir war schon klar, das dies gar nicht anders machbar war, da das Amtsgericht … Muttern hatte ich dies auch erklärt.
Es war schon bitter an jenem Mittwoch, in den persönlichen Sachen des Verstorbenen herumzuwühlen. Mutter sah weiß Gott nicht glücklich aus, zeterte ab und zu rum. Das z.B. Gundula, die mit Gerd beim Räumen mithalf, auch noch nen Koffer mitnahm, den Mutter auf einmal haben wollte. Dies tat sie aber erst in den Tagen nach dieser Aktion kund. Auch zehrte der Anruf meiner Löwin an meinen Nerven, weil evtl. die alten Möbel noch einen Wert besäßen.
Im Vorfeld hierzu fürchtete sie sogar, das die von mir eingeschaltete Firma zur Entrümpelung zu teuer sei. Mutter sollte bloß nichts unterschreiben!
Nachdem wir also Teppiche und Stahlkassette „gesichert“ hatten, sollte die Firma am Folgetag alles leerräumen und gut ist. Wir selbst hätten dies gar nicht schultern können. Dazu kam die auslaufende Zweiwochenfrist mit den drohenden 2000,-€ Folgekosten.
Ich selbst mußte an jenem Donnerstag arbeiten. Aber die Firma war sowieso gerade im Heim und machte die Räumung nebenbei. Da war meine Löwin, die sich Urlaub genommen hatte, fix bei der Sache. Ich liebe diese Frau!
Eine Rechnung gab es natürlich nicht. Doch dafür wurde die Wohnung noch am selben Tag abgenommen und wir hatten eine Sorge weniger. Jetzt mußte ich nur noch die Aufstellung machen und die Bestattungsfeier zu organisieren.

Freitag, 21. Februar 2014

Contramann: kurz gesehen im Februar

Fangen wir heute mal leicht seicht an. Laut Dirk Wippern, nach Eigenangabe Social Collaboration Enthusiast (ist das was Schweinisches?), sollen Azubis dank Social Media direkt mit dem Boss kommunizieren können.
Telefon, Fax, Email oder auch persönliche Meetings: Alles out. Weil „Alle“ auf Facebook oder Twitter unterwegs sind, muß man das doch auch im Berufsleben machen. Da sieht man mal, zu was Gehirnerweichung führen kann:
Zu geistigem Dünnschiß. Nicht nur, dass der Hype um Social Media schon am Abklingen ist. Denn Social Media bündelt ja lediglich email, SMS, Blogs oder Messenger unter einer Oberfläche. Vereinfacht dargestellt. Und den Chef eines auch nur kleinen Unternehmens mit 200 Mitarbeitern möcht ich sehen, wenn irgendein Azubi sein geistiges Ejakulat übers Firmennetzwerk absondert.
Klarer Fall von verlorener Bodenhaftung, Herr Wippern.

Bleiben wir bei der Huffington Post, wirklich eine schöne Quelle. Ende letzten November verglich Amazon Verdi mit denm Grinch, weil Verdi für die Weihnachtszeit mit Streik gedroht hatte. Das Amazon seine Mitarbeiter nach dem (niedrigeren) Logistikertarif bezahlen will, finde ich vollkommen richtig.
Denn der von Verdi geforderte Tarif des Einzel- und Versandhandels ist hier ne Mogelpackung. Die Amazon Mitarbeiter verkaufen selber nichts, sie sammeln im Lager lediglich die Bestellungen zusammen. Wenn das keine Logistik ist, dann weiß ich auch nicht.
Und wenn der Versandhandelmitarbeiter mehr gekriegt hat für ne Logistikertätigkeit, dann meinen Glückwunsch. Aber Verkaufen bzw. Kundenberatung – das ist Mehrwert.

Eine schöne Glosse! Auch Gerd Dembrowski, Prof. an der Uni Hannover (!), durfte im ZDF Morgenmagazin von der rtechten Braunschweiger Hooliganszene berichten. Und wieder diese armen linken Ultras. Der Mann ist schließlich Fanforscher!
Was für ein Idiot!
Hartmudo hatte schon so einiges über die Aktion der linken Ultras in den letzten beiden Jahren berichtet und das Einsteigen der Medien hierauf. Aber diese Glosse auf Leopedia ist besser als alles, was Hartmudo bisher zu sagen hatte.
Denn Mißstände zeigt man am Deutlichsten auf, indem man sie ins Lächerliche zieht.

Das Amazon plant, in naher Zukunft Pakete mit Hilfe von Drohnen zu befördern, geisterte Anfang Dezember durch die Presse, hier im Handelsblatt. Amazon wolle sich so auch noch die Kosten für die Zulieferer wie DHL sparen.
Dankbar wurde das Thema auch bei Freunden und Kollegen von mir aufgegriffen. Fanden die meisten nicht so gut, zumal das Problem auftauchte, was passiert, „wenn ich nicht zu Hause bin?“
Antwort Contramann: Garnichts, weil eine Direktzustellung in Wohnungen keinen Sinn ergibt.
Ich glaube eher, das die Zukunft in Abholcentern a la Hermes liegt. Dort kann man eine Anwesenheit halbwegs sicherstellen und der Endkunde holt sein Paket dann dort ab. Wie jetzt schon in der Packstation oder im Kiosk um die Ecke. Denkbar wäre auch ein Ladenkonzept, wo ausgewählte Produkte in großer Zahl a la Primark verramscht werden können. Ich bin jedenfalls gespannt.

Randi, die Schwester von Mark Zuckerberg, warnt vor den Gefahren des Internets, insbesondere für Kinder. Bei ihr trat ein Bewußtseinswechsel auf, als sie Facebook als Managerin verließ. Jetzt ist sie selbst Mutter.
Ja Ja, das Sein bestimmt das Bewußtsein. Erst die Datenkrake mit aufbauen und sie dann verteufeln, weil Randi nicht mehr mitspielen darf. Saolche Leute sind in meinen Augen vor allem eins: Nicht glaubwürdig.

Martin Wehrle bringt es auf den Punkt: Schlafzeit verlängern statt Etats kürzen. Wenn man bedenkt, wieviel leitende Angestellte oder Manager so verdienen, sind die Ergebnisse stellenweise erschreckend schwach. Dies könnte tatsächlich an mangelndem Schlaf liegen.
Ein erfrischend anderer Ansatz, die Nieten in Nadelstreifen begreifbar zu machen. Martin Wehrle kann ich als Autor übrigens bestens empfehlen. Was Uncle Fester letztens aus „Am liebsten hasse ich Kollegen“ vorgelesen hatte, war richtig gut. Er wird darüber sicher noch berichten.

Klasse Story. Eine Kanzlei aus Regensburg schaffte es, das das Landgericht Köln von der Telekom Nutzerdaten abfragte und somit wurden der Kanzlei Namen von Usern in die Hand gegeben, die bestimmte Filme auf Redtube geschaut hatten. Wir reden hier über dänische Western.
Und jetzt kommts: Hier würde illegales Filesharing vorliegen. Mit diesem vollkommen falschen Argument ließen sich die tumben Richter übertölpeln.
1-Click-Hoster sind zum Download gedacht, getauscht – also Filesharing – wird dort nichts. Und dann sind die Richter noch nicht einmal Manns genug, ihre ntscheidung aufzuheben, als ihnen der Unterschied erklärt wird.
So etwas macht mir wirklich Angst: Unfähige Richter, die Ahnungslosigkeit oder Fehler nicht zugeben können. Hilfe!

Jens Berger, unser Mann aus Göttingen, hat es bereits im Spiegelfechter am 11. Dezember auf den Punkt gebracht. Westerwelle demonstriert auf dem Maidan-Platz in Kiew und der 1. Bürger des Staates, der Herr Gauck, will die olympischen Winterspiele in Sotschi boykottieren.
Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten in der Ukraine. Dazu noch die Unterstützung der ukrainischen Regierung durch Putin – da engagieren sich die ehrbaren Demokraten Gauck und Westerwelle natürlich. Schließlich sind die Klitschkos auch da.
Aber wenn in Deutschland Demonstranten von der Polizei bedrängt werden, Stuttgart 21 oder Blockupy in Frankfurt hier mal als Beispiel, ja dann ist das was Anderes. Denn wir sind ja die Guten, die Russen sind es nicht.
Schön herausgearbeitet, Berger. Gutes Blog, immer zu empfehlen.

Früher kämpfte der Klimaforscher James Hansen mit Ökoaktivisten gegen die Erderwärmung. Das ist zwar immer noch sein Thema, aber der gute James stemmt sich jetzt gegen seine ehemaligen Mitstreiter.
Er wirft Umweltverbänden vor, aus Furcht vor Spendenverlusten ein wirksames Mittel gegen die Erderwärmung zu bekämpfen. Kurz gesagt, wir brauchen mehr Atomkraftwerke.
Sicher dind Kohle- und Gaskraftwerke richtige Dreckschleudern und für sich genommen schädlicher für die Erderwärmung als AKWs, aber warum die Pest mit der Cholera ausrotten?
Offenbar hat der gute James Hansen zuviel Klebstoff geschnüffelt, wenn er sich nur noch auf die Erderwärmung fokussieren kann.
Schon mal was von Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie gehört, James?

Kardinal Meissner wollte am 1. Weihnachtstag 2013 im Kölner Dom nur schnell die Messe lesen, als eine 20jährige Philosophiestudentin auf die Kanzel stürmte un d nackig kreischte und rumhampelte.
Ein Femenprotest – gähn. „I am God“ stand quer über ihren Titten, Pussy Riot ist irgendwie interessanter. Wetten, das wir Josephine Witt bald im Dschungelcamp oder bei Germanys next Top Model wiedersehen? >Ist mir zu durchsichtig das Ganze. Hier noch ein etwas älterer Link:
Mannomann, ich kann mich gar nicht beruhigen. Zwanzig Jahre alt. Philosophiestudentin! Geht es noch dümmer?

Ja, es geht und das ganz topaktuell von gestern! Marina Weisband ist wieder da. Und wie. 1 Woche war sie jetzt auf den Maidan, um dort verbrämte Statements abzugeben. Jetzt im Interview bei SPON und der „everybodys darling“ der Piraten weiß Bescheid und verheimlicht es uns nicht.
Klitschko ist nicht so wichtig für die Ukrainer, wie es uns die deutschen Medien glauben machen wollen. Kaum einer kennt ihn dort. Ach was.
Marina ist ebenfalls Ukrainerin und jetzt wieder in Münster zuhause – in Sicherheit. Klitschko ist wenigstens noch vor Ort.
Marina, dieses Jahr wurde eine ostdeutsche Pornoqueen Dschungelkönigin. Wie wärs – nächstes Jahr Du?

Sonntag, 16. Februar 2014

Hartmudo: Totgesagte leben länger

15. Februar, 04.20 Uhr in der Nacht. Heute ist „unser“ Valentinstag, meine Löwin und ich haben den Tag einfach auf Samstag verschoben. Aufgerwacht bin ich um diese nachtschlafende Zeit, weil ich aufs Klo mußte. Und der Schäääädel tut weh, Himmel!
Das muß an meiner schweren Erkältung liegen; Am Vortag mußte ich mich schon krank melden müssen und zur Nacht hatte ich nochmals Schnupfenspray eingesprüht, um überhaupt etwas schlafen zu können. Mit Nase zu hyperventiliere ich nämlich und deshalb ….
Schnell hatte ich überschüssige Körperflüssigkeit auf dem Klo entsorgt und mich ins Bett gequält. Wieso ausgerechnet jetzt ne Erkältung, an so nem wichtigen Tag?
Mein Kopfschmerzgesicht
Da muß ich ausholen. Fangen wir an mit Samstag, den 8. Februar. Eine Woche vorher also. Dies ist der Kennenlerntag von meiner Löwin und mir (vor 12 Jahren). Aus Anlaß dazu hatte ich 2 Eintrittskarten für das Spiel Eintracht Frankfurt gegen den BTSV gekauft – Kroll und Pedro waren mit von der Party, sie reisten aus dem Schwarzwald an. Meine Löwin und ich fuhren ICE; Hin- und Rückfahrt jeweils ohne Umsteigen mit Sitzplatz am Tischchen und Fenster.
Kroll und Pedro trafen wir um 10 Uhr morgens am Bahnhof, besuchten dann den veganen Fleischer in Frankfurt-Bornheim, aßen noch ne Kleinigkeit und fuhren dann in der S-Bahn zum Waldstadion.Leichte Verzögerung … Okay, passiert. Aber ich stand dann im Gedränge mit schmerzverzerrtem Gesicht und trippelte auf der Stelle, weil meine Blase dermaßen drückte... Das hatte ich schon Jahre nicht mehr so schlimm erlebt. Ich wollte zuerst schon eine Station vor dem Stadion aussteigen, hielt dann aber doch durch, um im Eilschritt zwischen den Bullen hindurch an die Rückseite eines Transformatorenhäuschens zu treten, um mich zu erleichtern. Oh Jesus, war das gut. Wenn aus Bier Bitburger wird !
Gefühlte 2 Minuten, ein Strahl wie zu besten Zeiten !
Das Spiel selber verlief wenig zufriedenstellend. 0:3 zur Pause, um 2 Tore zu hoch und doch verdient. Eintracht war zu ängstlich gewesen, aber so eindeutig, wie es in den Medien später hingestellt wurde, war es allerdings nicht. Nun gut, Medien und Objektivität ist ja mehr ein Thema für Contramann. In der 2. Halbzeit plätscherte das Spiel nur so dahin und die Biere in meinen Bauch. Am Bierstand wurde ich mehrmals von verschiedenen Leuten, unabhängig voneinander, bemitleidet. Der Nichtabstieg des BTSV wurde mir gewünscht. Es solle besser der VFL Wolfsburg absteigen, weil die ja nur 100 Fans und keine Stimmung mitbringen. Das war zwar tröstlich, besserte unsere Laune jedoch nicht wirklich.
Der Hammer dann 20 Minuten vor Abpfiff: Über den Lautsprecher wurde bekannt gegeben, dass die S-Bahn aufgrund von Gleisbauarbeiten im Tunnel unter dem Main nicht mehr „verkehrt“. Quasi die einzige Möglichkeit, zurück in die Stadtz zu kommen und ganz plötzlich, 20 Minuten vor Spielende, fällt den tumben Hessen das ein? Das darf doch nicht wahr sein!
Die Straßenbahn wurde als Alternative angeboten, was Kroll und Pedro veranlaßte, sofort abzuhauen. Wie Kroll später berichtete, erwischten sie ihren Zug 30 Sekunden vor der Abfahrt.
klein klein in Frankfurt
Ich erwischte dagegen gleich die erste Pfütze hinter der Tribüne mit meinem rechten Fuß. Für ca. 5 Stunden hatte ich einen quietschnassen recten Fuß. Dazu der strömende Regen und der lange Fußmarsch der 40000 Zuschauer zur Straßenbahn. Dies könnte der Auslöser für meine üble Erkältung gewesen sein.
Desolate Organisation in Frankfurt also, aber wir kamen dann doch noch erschöpft zu Hause an. Desillusioniert, was die Eintracht angeht. Zuhause Olympiade, die ganze Woche. Und am Freitag dann krank zu hause. Pocke fragte wegen Samstagabend an, mußte ich absagen. Freitag abend dann trotzdem die Solorunde bei uns mit Dora und Herbert. Die suchten ein neues Geschirr, also schenkten wir ihnen unser Geschirr für den Tagesgebrauch.
Nein, ich hatte kein Fieber. Meine Löwin und ich wollten Samstag sowieso ein neues Geschirr kaufen, so dass unsere Freude groß war, das wir das „alte“ Geschirr nicht wegwerfen mußten.
Soviel zum Vorspiel, jetzt zum 15. Februar. Ich schlief dann doch gut ein, denn erst um halb neun stand ich dann endlich auf. Der Schädel hatte sich etwas beruhigt, aber „meine Stirnhöhle bringt mich um.“
Und hier die Preisfrage: Wie hieß der Schauspieler in welchem Film, der dieses Zitat prägte? Als Hauptgewinn winkt ein Filmabend mit Wodka und Bier.
Zum Frühstück sind wir dann auch gleich zu XXXL Lutz gefahren, denn dort wollten wir uns zuerst nach Geschirr umsehen. Wir waren offensichtlich nicht die Einzigsten, denn das Restaurant von Möma (Ja, an XXXL Lutz kann ich mich nicht wirklich gewöhnen; Für mich ist das immer noch Möma) war gut ausgebucht, kein freier Tisch in Sicht.
„Die Familie!“ schallte es von der Seite. Michael, Fridas Bruder, hatte uns gleich erkannt. Schande über mich, denn beim Blicken über mögliche freie Tische hatte ich ihn glatt übersehen. Ein Typ, den ich eigentlich schätze, deshalb wurmt mich das.
Aber gut. Wir setzten uns kurz dazu, denn er und seine Freunde wollten eh grad bezahlen. Der Tag fing also gut an, denn jetzt gab es endlich Frühstück. Auch wenn die Brötchen mies und das Rührei kalt waren, fühlte ich mich erstmal gut gerüstet für die drohende Shopping Tour. Der Kaffee drängte den Kopfschmerz zurück, die verkockte Nase und der kratzende Hals blieben mir allerdings erhalten.
Und in der Porzellanabteilung bei der flottern Verkäuferin entdeckten wir ein schönes Geschirr Set. Tafel- und Kaffeeservice jeweils für 6 Personen, Zuckerdöschen und Schalen separat nachkaufbar. Weiß, mit schwarzen Linien an den Seiten. Teller und Suppenschüsseln hatten eine fast ovale Form. Kurz und gut: Meine Löwin und ich waren uns einig, das wir ein so schönes Service wie dies von Novel bisher noch nicht gesehen hatten.
Die Verkäuferin wollte auch (nur heute!) 20 € nachlassen – trotzdem lösten wir uns nochmal, um bei Porta nach Alternativen zu suchen. Auch dort hatten sie Seltmann Weiden, Villeroy Boch und Ritzenhoff, aber nichts, was mit der Eleganz von Novel mithalten konnte. Somit war die Entscheidung dann doch schnell gefallen.
Wieder zurück bei Möma, deckten wir uns mit der Novel Serie ein („gerade reingekommen, kriegen wir auch alles nach“ laut Verkäuferin). Komplett für 12 Personen, ein wunderschönes Geschirr, wie bereits erwähnt. 324,52 € wurden von meiner EC Karte abgebucht, aber das Geschirr! Schweinegeil, ich hab noch nichts schöneres und funktionell überzeugenderes Geschirr gesehen. Hinterher schnell zu Real, dann ab nach Hause. Hier merkte ich beim Raufschleppen, das ich doch noch kränklich bin. Schwer atmend schleppte ich mich und einige Kartons in die Wohnung hoch. Meiner Löwin ging es allerdings auch nicht besser, dafür jammerte sie aber nicht so schön wie ich.
wirklich ein schönes Geschirr
Schnell packten wir sämtliches Geschirr aus, um es erst einmal durch den Dishwasher zu jagen. Jeden einzelnen Teller, jede Tasse scchauten wir uns beim Reinpacken in den Geschirrspüler an, um Reste von Pappmaschee und Staub schon vorab wegzuwischen. Bei zwei Tellern waren die schwarzen Linien nicht sauber glasiert bzw. weggeplatzt, aber das ist nicht schlimm. Schließlich hatte uns die überaus nette Verkäuferin ja ihre Karte mitgegeben. Falls etwas sei, so meinte sie.
Bis hierhin verlief der Tag ja sehr erfolgreich. Und ihr ahnt es schon, genau! Das Telefon klingelte, Pocke war dran. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit Ihm und Tesla das „Entscheidungsspiel“ zwischen Eintracht und dem HSV in einer Kneipe zu schaun. Schweren Herzens mußte ich absagen. Ich sagte, das ich kränklich sei und keinen Alkohol trinken wollte. Kopfschmerzen und überhaupt. Immer wenn ich Eintracht live – ob Stadion, ob TV – gesehen hatte, haben sie verloren.
Nach dem Telefonat war meine gute Laune weg. Zu gerne wäre ich mit Pocke und Tesla inne Kneipe gegangen, erst am Vortag hatte ich Pocke schon vertröstet. Sowas mag ich an mir selber nicht und habe daran zu knapsen. Immer kriege ich dann ein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle machen sich breit. Ich war den Tränen nah. Aber ich mußte es tun.
Denn das Argument mit „Eintracht live“ stimmt leider. Natürlich wollte ich es auch wegen der Erkältung ruhiger angehen lassen, aber ein schlechtes Gefühl Pocke und auch Tesla gegenüber hatte ich trotzdem.
Und dann war das Geschirr im Spüler durch und Mistikack ! Meine Löwin war aufgebracht, und auch ich ärgerte mich maßlos. Bei den meisten Tellern war die Farbe der Linien teilweise abgegangen. Das Porzellan selbst war darüberhinaus auch unsauber glasiert; Schlieren und Riefen waren nach einmal Geschirrspüler zu sehen! Wir reden hier von der niedrigsten Reinigungsstufe bei 35 Grad!
Ich möchte ja mal wissen, wie das Geschirr nach einer „normalen“ Wäsche im Geschirrspüler ausschaut. Das hieß also, alles wieder einpacken und zurückbringen. Ein Anruf unter der Nummer auf der Visitenkarte verlief erfolglos. Überraschenderweise rief die nette Verkäuferin auch nicht zurück. So eine Kanaille!
15.39 Uhr brachen wir also zu Möma mit dem wieder verpackten Geschirr auf. Ich erwähne die Zeit, weil ich mich natürlich nicht beherrschen konnte und noch schnell auf den Live Ticker schaute. 0:0 stand es noch; Also kein frühes Tor. Schon beim Runtertragen meldete sich mein schlechtes Gewissen wieder. Anstatt ruhig meine Erkältung auszukurieren, wie ich es Pocke geschildert hatte, war ich wieder unterwegs.
Bei Möma angekommen, fuhren wir mit dem Geschirr auf einem Einkaufswagen direkt zur Porzellanabteilung durch, wo wir sofort auf die nette Verkäuferin trafen.
„Das Porzellan ist minderwertig! Maximal C-Ware. Zu dem Preis ist das ganz schön unverschämt!“ Meine Löwin war also in Höchstform. Ich selbst blieb erstmal still – ist manchmal wirklich besser.
„In China gibt es keine Unterscheidungen nach 1. oder 2. Wahl.“ belehrte uns die Schickse. „Sie können mir glauben, ich kenne die Qualität des Porzellans. Ich arbeite seit der Lehre mit Porzellan, ich kenne mich aus. Und zu dem Preis ist die Ware in Ordnung.“
„Wenn bei der Ware beim 1. Waschen schon die Glasur beschädigt wird, dann ist das den Preis nicht wert.“ stellte ich klar. „Selbst bei nem Riegel von Real für 20 € passiert so etwas nicht. Aber das führt zu nichts. Lassen Sie uns den Kauf rückgängig machen.“
Das Geld gab es dann in bar zurück. Wenigstens stellte sich die Verkäuferin nicht weiter an. Ihr Angebot, ein anderes Geschirr aus dem Sortiment auszusuchen, hatten wir natürlich abgelehnt. Wir wollten nochmal woanders gucken.
Aber ein nochmaliger Blick zu Porta brachte keine neuen Erkenntnisse. Uns wurde langsam klar, das wir ne Zeitlang ohne neues Alltagsgeschirr auskommen können. Wo wir schon mal in der Gegend waren, schauten wir bei Ikea rein.
Einen Kakao umsonst, für mich Leckermäulchen noch nen Mandelkuchen. Bei Ikea fanden wir nichts, was wir als neues Geschirr brauchen konnten. Auf einmal erklang der Gong und eine Frauenstimme aus dem Off sagte:
„Meine Damen und Herren, im Spiel zwischen Eintracht und dem Hamburger SV steht es 1:1. Das Tor hat Kumbela in der 51. Minute geschossen. Wir werden sie weiter über den Spielstand informieren.“
Keine Euphorie bei mir. Nur Erleichterung, das Eintracht ausgeglichen hat. Kumbela stand nicht in der Startelf, das wußte ich dank des Live Tickers. Ein schöner Service von Ikea, fand ich gut. Meinen Zorn auf Möma hatte ich dann doch schon vergessen.
Dann erneut der Gong. „2:1 für Eintracht Braunschweig. 60. Minute, Torschütze wieder Kumbela.“
Mein Puls steigerte sich. Glückshormone durchströmten meinen zerschundenen Körper. Mein schlechtes Gewissen wegen der Absage an Pocke und Tesla war vergessen. Ich hatte es richtig gemacht. Lieber sehe ich das Spiel gar nicht und Eintracht gewinnt, als das ich es sehe und hinterher gibt es ein müdes 0:1.
Dann wieder der Gong: „Der kleine Lars möchte aus dem Smaland abgeholt werden.“ Diese und ähnliche Meldungen kamen noch 2-3 Mal, bevor wir den Laden verlassen hatten. Auf zu Poco. Dort kauften wir dann ein auch hübsches Service für 89,95€. 10,-€ Rabatt gab es hier, weil meine Löwin ihre AOK Karte mithatte. Klasse!
Als ich den Einkaufswagen für den Transport des Porzellans holte, belauschte ich ein Pärchen. Der Mann sagte zu seiner Frau etwas von einem 4:2. 4 Tore für Eintracht? Gibts doch nicht, oder doch? Also schnell nach Hause, Geschirr rauftragen und auf die Ergebnisse linsen. Ich mußte es gleich wissen und tatsächlich: 4:2. Yes!
Totgesagte leben länger. Eintracht mag die Klasse vielleicht nicht halten können, aber sie kämpfen und sind immer noch nicht hoffnungslos abgeschlagen. Kein Experte traut es der Mannschaft zu, in der 1. Liga zu spielen und eigentlich haben sie recht. Aber nur eigentlich. Ich glaube mittlerweile auch, das die Eintracht es nicht schafft.
Aber so ist es auch im Leben: Auch wenn Du keine Chance hast, nutze sie. Gerade dann, wenn alle es besser wissen. Ich csteige lieber chancenlos ab, als den Klassenerhalt mit Notkäufen zu versuchen. Der letzte Abstieg aus der 2. Liga mit 5 Trainern war da eine gute Lehre.
Pocke, Tesla: Ich weiß nicht wie oder wann, aber ich schmeiß ne Kneipentour von Stöckheim über Melverode ins Heidberg. Schwierig, aber es geht. Nagelt mich darauf fest, Boys! Nehmt mich da in die Pflicht! No Sleep till Jeverklause.
mein Eintrachtgesicht
Bei der Sportschau mußten meine Löwin und ich bis kurz vor Schluß der Sendung auf den Spielbericht warten. War dann wohl das Spiel des Tages – für uns sowieso. Da saß ich dann wieder mit Tränen in den Augen. Ich bin wirklich sehr sentimental, wenn es emotionell wird. Auch wenn ich schon mal kalt wie Hund sein kann, aber bei manchen Geschichten ….
Insbesondere bei Eintracht passiert mir das. Da starre ich auch schon mal Löcher in die Luft, bin völlig weggetreten, wenn ich Hoffnung schöpfe. Da sind wir im Moment auch wieder angelangt dank Domi Kumbela, der in meinen Augen das Spiel seines Lebens gemacht hat. Allein das 3:2, dieser Killerinstinkt. Wenn er das konservieren kann, passiert bei Eintracht vorne vielleicht auch mehr und dann …. halt die Gäule fest!
Aber ich träume schon wieder. In Nürnberg wird es dann wieder bitter und ich werde dann traurig sein. Aber das geht vorbei. Diese Saison will ich trotz allem genießen.
Das Porzellan für 89,95 ist übrigens gut. Zwar auch nicht fehlerfrei, aber 250 Tacken preiswerter. Eine schwarz-lila Welle zieht sich über das Dekor, sieht annehmbar aus. Formschön ist es auch. Der Tag endete also glücklich und meine Erkältung hat sich auch verabschiedet. Ein Auf und Ab an diesem Tag. Aber mit Happy End.
Auch für die Eintracht? Tesla, Pocke ! 2 Bier, ein Korn. Wie Heinz Höher immer. In der Jever inner Görlitzstraße. Und wenn es klappt, nehmen wir Ulli noch mit. Soll er seinen Laden mal früher zu machen.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Eddie Cochran 1/7

Geboren wurde Ray Edward, genannt Eddie, Cochran am 3. Oktober 1938 in Albert Lea, Minnesota. Er war der Jüngste von 6 Geschwistern. Seine 4 Brüder und die Schwester wurden wohl noch in Oklahoma City geboren. Denn die Eltern Frank und Alice Cochran flohen vor der großen Depression nach Minnesota in der Hoffnung, einen Job zu kriegen.
Mit seinem Vater teilte Eddie eine Vorliebe fürs Jagen und Fischen. Beide zelteten dann in den Wäldern Minnesotas. Beim Radiohören erwachte in Eddie das Interesse für Musik. Doch außer Eddie interessierte sich niemand aus der Familie dafür. Mit 12 wollte er ursprünglich als Drummer bei der Schulband mitspielen. Er entschied sich jedoch für die Posaune als Instrument, weil er Klavierstunden hätte nehmen müssen, um Schlagzeug spielen zu dürfen.
Vielleicht wäre aus Eddie Cochran ein passabler Posaunist geworden,wenn der Leiter des Schulorchesters sich nicht an Eddies Familie gewandt hätte. Eddie hatte wohl nicht die „Lippe“ zum Posaune blasen und sollte stattdessen sein Glück mit einer Klarinette versuchen. Als Eddie schließlich sah, wie eine Klarinette überhaupt aussieht, weigerte er sich strikt, eine solche zu spielen und gab an, das Schulorchester verlassen zu wollen, wenn er nicht ein Instrument seiner Wahl spielen dürfte.
Schulfoto
Eddie fragte seinen Bruder Bob, ob er ihm nicht ein paar Akkorde auf der alten Kay-Gitarre von Bill, einem weiteren Bruder, zeigen könnte. Bill hatte kaum auf der Gitarre gespielt. Eddie bekam ein Buch über Gitarrenakkorde. Es erschien geradezu natürlich, das Eddie sich für eine Gitarre als Instrument entschied.
Eddies Bruder Bill war nach Kalifornien gezogen; Die ganze Familie folgte ihm 1951 auf dem „Golden Trail“. Zwei Autos waren total voll gepackt, aber für Eddies Gitarre war kein Platz mehr frei.
Seine Mutter sagte:“Tut mir leid, Eddie, aber bei all den Kleinigkeiten, die wir transportieren müssen, ist die Gitarre nicht der wertvollste Gegenstand in unserem Haushalt!“
„Gegenstand, Mom?“ Eddie war enttäuscht. „Die Gitarre ist mein bester Freund.“
Und den läßt man natürlich nicht zurück.
Bell Gardens, südöstlich von Los Angeles gelegen, im selben Jahr. Eddie Cochran, der neue im „Block“, konzentrierte sich voll und ganz auf seine Gitarre, um den Mangel an Freunden kompensieren zu können. Im September 1951 fand er in Conrad „Connie“ Smith eine verwandte Seele. Connie hatte dieselben musikalischen Vorlieben wie Eddie und spielte den Standbass im Schulorchester. Mit der Steel Guitar oder auch einer Mandoline kannte sich Connie ebenfalls aus.
Ende 1953 gründeten Connie und Eddie mit einem Mitschüler an der Lead Gitarre ein Trio. Die Combo hatte ihren Probenraum im hinteren Bereich des örtlichen Musikalienladens (The Bell Garden Music Center), dessen Besitzer Bert Keither ein Fan von Eddies Musik war und ihm später die mittlerweile legendäre Sunburst Gretsch Guitar verkaufte.
Das Trio spielte auf Partys, Amateur Konzerten (Band Contest?) oder auch Supermarkt Eröffnungen und ähnlichen Events. Hierbei sammelten sie erste Bühnenerfahrungen, nicht ohne ein paar Extrascheine zu verdienen.
1954, nach seinem Abschluß an der Junior High School, schrieb sich Eddie an der High School zwar ein, verbrachte aber seine Zeit eher mit örtlichen Musikern. Er hing rum und jammte mit den Anderen wannimmer er konnte. Er versuchte seiinen Traum zu leben: Mit der Schule aufhören und als Musiker leben!
Die Country Legende Chet Atkins war einer von Eddies Vorbildern. Dessen basslastigen Gitarrenspiel kopierte Eddie, allerdings mit erhöhter Geschwindigkeit. Dies wurde zur Grundlage von Eddies vielseitigem und geschicktem Gitarrenspiel. Hinzu kam Eddies natürliche Neugier, die ihn zum Experimentieren mit neuen Sounds und Techniken verleitete. Dies alles flog ihm förmlich zu, dem Studenten „ehrenhalber.“ Es gab anscheinend keinen Sound, den er nicht nach dem ein- oder zweimaligen Hören nachspielen konnte. Diese besondere Gaben wurden von allen seinen Mitspielern zeitlebens geschätzt.
Chuck Foreman, der in dieser frühen Phase mit Eddie spielte, konnte sich daran erinnern, dass Eddie schon mit 15 oder 16 komplizierte Jazz-Triaden eines Johnny Smith bereits nach kurzem Hören nachspielen konnte. Eddie war wirklich ein Naturtalent und lernte blitzschnell.
Oktober 1954. Im American Legion Club sieht Eddie einen Auftritt der semiprofessionellen Band Richard Kay and the Shamrock Valley Boys. Richtig, klingt verdächtig nach Hillbilly. In der Pause des Sets näherte sich Eddie schüchtern der Band, um nachzufragen, ob er nicht bei ein paar Stücken mitspielen könnte. In der üblicherweise lockeren Atmosphäre war das machbar und führte zu einer Freundschaft mit Bob Bull, dem Rhythmusgitarristen.
Bull fragte Eddie, ob er mit Hank Cochran verwandt sei. Mit diesem Sänger aus der Region hatte die Band einige Gigs absolviert. Von Hank hatte Eddie noch nie etwas gehört. Daraufhin schlug Bull ein Treffen der beiden – nicht verwandten - Cochrans vor, zumal Hank eh gerade eine Band zusammenstellen wollte.
Cochran Brothers
Hank Cochran war ein harter Typ und mochte vielleicht deshalb nicht im Rampenlicht stehen. Aber als Hank auf Eddie traf, wurde er professioneller und trat auch in Clubs auf. Hank bot Eddie einen Job als begleitenden Gitarristen an, so das Edsdie im Januar 1955 auf gut Glück die Schule endgültig schmiß. Heute unvorstellbar, aber Eddie Cochran war 4 Monate vor diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt geworden.
„Brüderliche“ Duos waren in der Country-Szene Mitte der 50er sehr populär. Hank und Eddie hatten denselben Nachnamen und sahen sich vage ähnlich, so das sie sich entschieden, ihre Talente zu vereinen und als die „Cochran Brothers“ durchs Land zu tingeln. Hierbei übernahm Hank den Gesang und die Rhythmusgitarre, während Eddie Leadgitarre und den „Harmoniegesang“, also die 2. Stimme, übernahm. Dazu gehörten noch ein unbekannter Bassist sowie ein weiterer Gitarrist namens Billy Watson.
Anfangs fehlte den Cochran Brothers noch die Bühnentechnik. Da sich Eddie bisher kaum Gedanken über das Singen an sich gemacht hatte, hauten die Harmonien aufgrund der satimmlichen Höhenlagen zwischen den Beiden nicht hin und schmälerte darüberhinaus die visuelle Präsenz der Band. Und doch, mit zunehmender Routine fanden sie zusammen und machten sich in der Country Szene der Westküste einen Namen. Diese Szene war Newcomern gegenüber eher empfänglich als die konkurrierende Nashville-Clique.
Anders gesagt: Die Cochran Brothers erspielten sich eine Präsenz in den Country Music Dance Halls sowie den Western Jamborees. Die üblichen Zuhörer, Arbeiter aus der jeweiligen Region, fühlten sich regelmäßig gut unterhalten.

Montag, 10. Februar 2014

Udorallala: Mr. Eddie Cochran, please!

So und nicht anders war die Ansage vom Moderator Jay Stewart anläßlich der „Town Hall Party“ vom 7. Februar 1959, als Eddie mit seiner Gretch in der Hand die Bühne betrat.
Der gesamte Auftritt nebst Interviews mit Eddie wurde vor Jahren auf DVD veröffentlicht. Diese und eine weitere DVD mit Gene Vincent, dem Kumpel von Eddie, habe ich mir zugelegt, denn Videoaufnahmen aus dieser Zeit sind schwer zu kriegen. Mittlerweile findet man ja bei Youtube so einiges – aber vor ein paar Jahren eben nicht.
Eddie Cochran war mir schon vor fast 40 Jahren dank „Summertime Blues“ und auch „C`mon Everybody“ bekannt. Dora und Bud hatten da so eine Doppel LP, die sie schon nicht mehr hörten, dafür ich mit zunehmender Begeisterung.
„Something Else“ war da noch drauf – der Summertime Blues übrigens nicht. Aber egal, dank jener Doppel LP interessierte ich mich nun auch für den „klassischen“ Rock `n` Roll. Ob Fats Domino (Dora und Bud waren in den 70ern mal bei einem Konzert), Buddy Holly, Chuck „the Duck“ Berry oder eben jener Eddie Cochran.
Dessen „rumpelnden“ Sound, wo der Bass auf den analogen Aufnahmen so herrlich dumpf pochert, fand ich schon seinerzeit mit dem dazugehörigen, prägnanten Riff unwiderstehlich. Meine Faszination für C`mon Everybody ist bis heute ungebrochen.
Auch der Summertime Blues hatte es mir immer angetan. Gerade der Text sagte mir als jungem Abiturienten besonders zu. Zu der Zeit gab es da ja noch die Versionen der Sex Pistols auf „The Great Rock `N`Roll Swindle“. Gesungen von Sid Vicious (Rotten hatte die Band schon verlassen) übten die Versionen von Something Else und C`mon Everybody aber nicht so viel Charme auf mich aus wie die Originale. Denn die Originale fand und finde ich bis heute härter, was bei dem Ruf der Pistols eigentlich überraschen müßte.
Vielleicht will ich es aber nur selber so glauben, denn mit den Jahren fokussierte ich mich immer mehr auf das Werk von Eddie. Ich habe auch „The Eddie Cochran Story“, jenes excellente 4 CD Set, wo wirklich alles drauf ist. Eine CD davon sind Live Aufnahmen, wo man nochmal hört, warum es bedauerlich ist, seinerzeit aufgrund des noch nicht Geborenseins dies nicht selbst erlebt haben zu können.
Digitaly Remastered sei hier noch „Eddie Rocks“ genannt, die Leute von Bear Family Records haben wieder ganze Arbeit geleistet. Der Sound kommt jetzt klarer rüber und ich war baff erstaunt, wie zeitlos diese Aufnahmen sind. Einfach nur gut.
Aber das ich hier soviel belangloses Zeug schreibe und nichts über Eddie an sich, hat einen guten Grund. Denn als „hartmudo.de“ vor 12 Jahren zum ersten Mal Online ging, war es mein Anliegen, über einige Rock `n` Roll Größen eine kurze Biographie zu schreiben. Die erste Bio, die ich damals schrieb, war die über Edsdie Cochran, welche auch sonst.
Doch während ich sämtliche anderen damals geschriebenen Bios` seit dem Neustart im Juni 2011 neu veröffentlicht hatte, hielt ich die über Eddie zurück. Zu schlecht und vor allem zu kurz war die erste Fassung gewesen, wenn man an die Bedeutung von Eddie Cochran für die Rockmusik denkt. Angekündigt hatte ich eine Neufassung bereits im Juni 2012, jetzt endlich ist es soweit.
Eddie hatte in England 1960 mehr Erfolg, als es ihm selbst 1957/58 in den USA vergönnt war. John Lennon, Paul McCartney, Keith Richards und selbstredend Lemmy haben Eddie als einen ihrer wichtigsten Vorbilder genannt. Dem würdigt man nicht mit einem halbseitigen Kurzportrait.
Hartmudo hat sich trotz Olympiade in den letzten Tagen die Finger wund getippt und ist immer noch nicht fertig. Aber Donnerstag ist der 13. eines geraden Monats und damit wird wieder eine Biographie fällig.
Für Bobby Charles brauchte er 2 Teile; Die Story über Eddie Cochran wird in mindestens 5 Teilen erzählt werden müssen.
Dieses ambitionierte Projekt ist zum jetzigen Zeitpunkt gerade soweit fertiggestellt, das Hartmudo den 1. Teil veröffentlichen kann. Selbst dieser könnte später noch verändert werden müssen, drum lest die ganze Story am Jahresende ruhig nochmal.
Die umfangreiche Story beruht hauptsächlich auf der hervorragenden Bio auf eddiecochran.net von Graham Pugh aus Choctaw, Oklahoma aus dem Dezember 2003. Es wird die meines Wissens umfangreiche Biographie über Eddie Cochran in deutscher Sprache im Netz sein. Sollte die Biographie in einzelnen Teilen ungenau oder gar falsch sein, entschuldigt sich Hartmudo schon im Voraus.
Aber im Vordergrund steht auf alle Fälle eins, auch wenn dies zu sehr an Grahams` Text angelehnt sein sollte: Die Musik und das Leben von Eddie Cochran werden angemessen gewürdigt. Und wenn Du das Video erst siehst, wirst Du hoffentlich auch zum Fan eines der wichtigsten Figuren der Rockgeschichte.

Freitag, 7. Februar 2014

Uncle Fester: grad gelesen Februar 2014

Evan Currie: In die Dunkelheit
„Der Sensationserfolg aus den USA“ steht hinten auf dem Einband. Das klingt ja schon mal gut. Wie üblich hatte ich bei den Neuerscheinungen auf Amazon gestöbert und stieß dann auf Evan Currie, einen mir bisher unbekannten Autor.
Die Leserkritiken waren sehr gespalten. Schließlich steht das böse Wort Military-SF im Raum. Dieser Teilaspekt in der Science Fiction Literatur hat die Leser schon immer entweder begeistert oder abgenervt. Normalerweise halte ich mich davon deshalb auch gleich fern, aber ein Satz in der Produktbeschreibung über den Autor hat mich dann zum Kauf genötigt:
Sein Science-Fiction-Epos "In die Dunkelheit", der Auftakt einer mehrbändigen Saga, wurde als Neuentdeckung des Jahres gefeiert.“
Das Buch kommt angeliefert und erfreut lese ich noch in der Beschreibung auf der Rückseite, das „je weiter sie unser Sonnensystem hinter sich lassen, desto atemberaubender und fantastischer werden die Wunder und Wesen, denen sie begegnen.“
Nicht zum ersten Mal mußte ich aber leider bei der Lektüre eines Buches feststellen, das Kurzbeschreibungen manchmal aber auch so gar nichts mit dem Inhalt zu tun haben.
Denn das Raumschiff „Odyssee“ bricht voller Forschungsdrang dank des neu entwickelten Transistionsantriebs auf, um die der Erde näher gelegenen Sterne zu erkunden. Und gleich als erstes treffen sie auf einen Haufen zerstörter Raumschiffe; Kenner wissens schon, eine Raumschlacht fand statt.
Aus einem havarierten Raumschiff können sie eine Überlebende bergen und siehe da: eine Menschenfrau! Sehr schnell wird klar, das es sich hierbei um einen Krieg zwischen einer insektoiden, auf Kohlenstoff basierenden Lebensform und einem Menschenzweig, der offenbar mit der Erde nichts zu tun hat, handelt.
Die Sprache ist dem Hispanischen nicht unähnlich. Es riecht alles nach einem „Pageturner“, als die Odyssee in Scharmützel mit den Drasin, den Insektoiden (den Bugs aus Starship Trooper nachempfunden), gerät. Eine Zentralwelt der Priminae wird angegriffen und natürlich kann nur die Odyssee eine Invasion verhindern.
Wen Du nach 100 Seiten denkst, wie hängt dieser Menschenzweig mit der Erde oder umgekehrt zusammen und oooh aaaah , dann bist Du auf Seite 686 auch nicht schlauer. Der erste Forschungsflug und fast nur Militär an Bord. Ne, is klar. Und die Priminae, die schon seit 15000 Jahren interstellare Raumfahrt betreiben, stehen staunend daneben, wenn die überwiegend amerikanischen Marines für sie die Kohlen aus dem Feuer holen.
Schön ist es beim Barras – das vermittelt dieser Roman. Military SF reinsten Wassers, bei der die Charaktere entweder blass bleiben oder überzeichnet werden. Den zweiten Band werd ich mir trotzdem besorgen, denn jetzt will ich auch wissen, wie es weitergeht.

                

 Ronald Reng: Spieltage
Dieses Buch erhielt ich zu Weihnachten und las es auch sofort, damit ich von der Military SF wegkomme. Und hallo, was für ein Buch. Pflichtlektüre für jeden Fußballfan.
Es ist die Geschichte von Heinz Höher. 1963 wechselte der talentierte Halbstürmer noch schnell von Bayer Leverkusen zum Meidericher SV und war somit Bundesligaspieler der ersten Stunde. Mehr und mehr jedoch rutschte er bei Rudi Gutendorf auf die Ersatzbank, so dass er über den FC Twente schließlich beim VFL Bochum landete, wo er seine Spielerkarriere ausklingen ließ.
Ab 1972 wurde er Trainer des VFL, in seinen 7 Jahren dort begründete er deren Ruf als „Unabsteigbare“. Duisburg, Düsseldorf und Nürnberg waren danach weitere Stationen als Bundesligatrainer, danach war quasi Schluß.
Beim Comebackversuch 1996 in Lübeck erlitt er einen Kreislaufzusammenbruch, heuer ist er nur noch als Mentor von Juri Judd, einem Spieler des RB Leipzig, der Bundesliga verbunden.
Es zieht sich durchs ganze Buch: Immer wenn etwas nicht so glatt lief oder gerade besonders gut lief, genehmigte sich Heinz Höher „2 Bier, 1 Korn“. Vielleicht ist das der Grund, weshalb der hochtalentierte Höher aus dem erweiterten Kader des Sepp Herberger als Spieler scheiterte. Als Trainer fiel seine Alkoholabhängigkeit lange Jahre nicht auf, erst in Lübeck wurde es öffentlich.
Dreiviertel des Buches blicken wir atemlos hinter die Kulissen des Profifußballs mit all seinen Facetten; gegen Ende wird es melancholisch, fast traurig, wenn Höhers zwanghaftes Kümmern um Juri Judd beschrieben wird. Da ist fast Fremdschämen angesagt.
Was das Buch aber so lesenswert macht, ist die genaue Beschreibung des „Look and Feel“ eines der Macher der Bundesliga, auf alle Fälle der ersten 25 Jahre. Heinz Höher steht für die Bundesliga als Institution, denn Biographien von Stars wie Beckenbauer oder Netzer gibt es schon zur Genüge. Bei Rengs Buch wird die Normalität beschrieben, weniger der Starrummel. Das Saufen nach dem Spiel im Puff oder auch die Eintönigkeit von Trainingslagern.
Am Stärksten ist das Buch dann, wenn es um außergewöhnliche Vorkomnisse wie den Bundesligaskandal von 1971 geht.
Allein, wenn Du den Einstieg liest, wirst Du das Buch nicht mehr weglegen können.
Februar 1973, des Nächtens. Heinz Höher schleppt mit 2 Platzwarten eimerweise Wasser auf den vereisten Platz des Bochumer Ruhrstadions, damit die Platzkommission am nächsten Tag das Spiel absagen muß. Das Ruhrstadion wurde danach umgebaut; das Nachholspiel im Gelsenkirchener Parkstadion brachte dem klammen Verein eine halbe Million an Einnahmen zusätzlich.
Das sind die Stories, die ich aus 50 Jahren Bundesliga sehen will. Keinen Beckmann oder Delling, sondern das pralle Leben.
Und natürlich: Alles Gute, Heinz. Seit 2010 ist er trocken. Wäre schön, wenn er nochmal beißen könnte. Solche Typen fehlen der heutigen Bundesliga.

Evan Currie: Aus der Tiefe
Der zweite Band ist grad veröffentlicht. Jetzt mußte ich ihn schnell lesen, ehe ich die Handlung des ersten Teils komplett vergesse. Und, um es vorwegzunehmen, es ist nicht wirklich besser geworden.
Und wieder bricht die Odyssee von der Erde auf, um den Priminae bei der Verteidigung ihrer Zentralwelt zu helfen. Die Erwähnung des Neubaus mehrerer Schiffe zur Verteidigung der Erde läßt vermuten, das es ab Band 3 bis 5 der Reihe für „uns“ eng werden könnte. Das die Drasin die Erde nicht verschonen werden, war mir bereits letzte Woche im Aldi klar.
Die Priminae-Schiffe Herak und Vulk unterstützen die Odyssee im Kampf gegen 6 Kriegsschiffe der Drasin. Diese Schlacht dauert fast das gesamte Buch über; wir haben hier also einen sehr gedehnten Handlungsablauf vor uns.
Ein paar Drasin – die können auch im Vakuum überleben, brauchen nicht atmen – schlagen auf der Zentralwelt ein und vermehren sich, im Erdreich geschützt, explosikonsartig. Die Odyssee schafft es schließlich gegen Ende des Buches, die zentrale Basis der Drasin zu erreichen und dort unerkannt (Tarnmodus) sich umzuschauen. Hierbei entdecken sie eine dritte außerirdische Macht, die offenbar hinter dem Angriff der Drasin stecken. Und die Schiffe gleichen denen der Priminae...
Captain Eric Weston von der Odyssee hat also jede Menge zu tun, seine Kumpels vom Kampfjägergeschwader unter Kommando des Stephanos xxx (den Nachnamen finde ich jetzt nicht mehr) spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.
Währenddessen bekämpft Colonel Reed mit Major Brinks die auf dem Planeten gelandeten Drasin. Die Oberbefehlshaber der Priminae, Nero und Tanner, versuchen so gut wie möglich, die eigentlich pazifistischen Priminae gegen die Drasin heiß zu machen. Die Priminae Milla, die im ersten Buch noch eine tragende Rolle spielte, taucht hier quasi unter. Somit sind die Frauen mehr oder weniger komplett draußen.
Das Evan Curriew sich bisher in verschiedenen Jobs wie Hummerfischer oder in der IT-Branche versucht hatte, glaube ich sofort. Geschafft hat er es offenbar nirgends. Ich stelle mir hierbei einen Nerd vor, der die ganze Zeit Ballerspiele auf der X Box daddelt und noch nicht einmal Pornos guckt. Seine Romane als Neuentdeckung des Jahres in den USA zu feiern, finde ich von Heyne schon ziemlich dreist.
Obwohl ich zugeben muß, das sich beide Romane flüssig lesen und der Plot nach wie vor interessant ist. Es dürfte aber schon kürzer sein. Mir graut es schon vor dem dritten Band, aber ich bin halt neugierig.

Lemmy (mit Janiss Garza): White Line Fever
Urmel oder Pocke hatten mir diese Biographie mal zum Geburtstag geschenkt. Nach Evan Currie war Lemmy genau das Richtige.
Lemmy ist für den Rock `n`Roll und speziell den Metal-Bereich das, was Heinz Höher für die Bundesliga und speziell den VFL Bochum ist: Unverzichtbar. Säufer sind sie beide, wobei Lemmy dazu noch auf Speed steht. Kein Heroin oder Koks, nein Speed muß es sein.Schau Dir nur den Blick auf dem Bucheinband an, dann weißt Du Bescheid.
Das Buch besteht komplett aus einer Ansammlung von Anekdoten von der Pubertät des Herrn Kilminster bis heute. Wobei die Begebenheiten im Laufe der Jahre nicht origineller werden. In der Gegenwart angekommen, mußte ich dann feststellen, dass Lemmy sich seit 20 Jahren quasi nur wiederholt. Und das, was wirklich neuer und, zumindest musikalisch, interessant ist, wird gar nicht erwähnt. Ich meine hier nur: Headcats.
Hier würde ich schon wieder eine Parallele zu Heinz Höher sehen, obwohl Lemmy den weitaus frischeren Eindruck macht. Aber genug des Moserns, im Vergleich zu Currie...
Lemmy weiß, was er tut und hat auch einige nachdenkenswerte Lebensweisheiten zu bieten. Gerade das macht den Charme dieser Biographie aus und das Buch lesenswert. Während und nach der Lektüre dieses Buches lief bei mir Motörhead aufm Teller.
Allein die Beschreibung, warum er gegen Heroin ist, überzeugt mehr als alles, was mir mein Religionslehrer vermittelt hatte. Und das der Fleischliebhaber Lemmy etwas gegen Vegetarier, insbesondere Veganer, hat, begründet er knallhart und überzeugend. Schließlich war Hitler auch Veganer.
Kurz, trocken, knackig. Ein gutes Buch.