Samstag, 28. September 2013

Hartmudo: Wieder mal die Ultras

Eigentlich war das Thema ja schon abgelutscht. Aber Spiegel Online kann es wohl nicht lassen:
Autor dieses Artikels, der bei mir einen faden Beigeschmack hinterläßt, ist Christoph Ruf. Von ihm hatte ich mir das Buch „Ist doch ein geiler Verein“ gekauft. Bisher hatte ich noch keine Zeit für das Buch. Nunmehr werde ich es verschenken – ob Fußballbuch des Jahres oder nicht.
Doch erst mal zur Auffrischung der Vorkommnisse um eben genau diese Ultras-Gruppierung verweise ich auf folgende Seiten:
Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Dem aufmerksamen Leser meines Blogs wird sicherlich aufgefallen sein, das ich selbst politisch eher links zu verorten bin und Nazis nebst faschistischem Gedankengut vehement ablehne.
Da fange ich dann auch schon mal an zu pöbeln. Leider sehe ich häufig aber auch, das linksengagierte Personen, hier der Journalist Christoph Ruf, über das Ziel hinausschießen.
Geradezu gierig saugt Ruf den Hilferuf der Braunschweiger Ultras auf. Endlich kann er mal wieder etwas über rechtsradikale Elemente unter den Fußballfans schreiben! Und drauf!
Ich werfe ihm nicht vor, speziell gegen Eintracht Braunschweig etwas zu haben. Er kommt zwar aus Karlsruhe … aber nein, das ist es nicht.
Genau wie letztes Jahr Anfang Oktober in der TAZ, 11 Freunde und auch im Spiegel Online wurden Äußerungen der Ultras 2001 als wahr angenommen.
Letztes Jahr ging es um diesen Flyer der Ultras, die teils auch namentlich einzelne Personen als Nazis brandmarkte. Dies ist insbesondere deshalb ärgerlich, weil die angegebenen verantwortlichen „Redakteure“ nicht existierten!
So etwas halte ich für eine falsch verstandene und einseitig ausgelegte Deutung demokratischer Prinzipien. Denn wenn ich den „Gegner“ schon mit Namen nenne, darf ich mich selbst nicht hinter einem Pseudonym verstecken.
Ein Pseudonym zu verwenden, weil man sich andernfalls gefährdet sieht, ist in Ordnung, wenn man den Gegner eben nicht namentlich benennt. Aber das sind „Kleinigkeiten“, die man wohl nicht zu beachten braucht, wenn man die Gerechtigkeit für sich gepachtet hat.
Ich will meinen Beitrag vom letzten Jahr jetzt aber nicht wiederholen. Doch der eben beschriebene Weg des „Ich habe Recht und darf das deshalb“ – diese Selbstgerechtigkeit – ist leider der falsche Weg.
Und den beschreitet Christoph Ruf ebenfalls, wenn er z. B. meint, das Eintrachts Stadionverbot für Holger Apfel, den NPD Vorsitzenden, „von vielen Beobachtern das allerdings als populistische Alibi-Handlung interpretiert wurde“.
Hieran merkt man, dass Ruf sich nicht wirklich mit der Situation der Ultras 2001 gegenüber der Braunschweiger Fan Szene auseinandergesetzt hat. Und das Schlimmste: Er selbst weiß das offenbar ganz genau, sonst hätte er dies nicht so formulieren dürfen, sondern besser recherchieren müssen.
Er hätte ja die vielen Beobachter mal fragen können, warum sie dies für eine Alibi-Handlung halten.

Zu Holger Apfels Stadionverbot bleibt im Übrigen anzumerken, das sich der Verein Eintracht Braunschweig mit diesem Verbot arg weit aus dem Fenster gelehnt hat. Ob dieses Verbot vor einem Gericht Bestand hätte, wage ich zu bezweifeln.
Wenn man dieses rechtlich also (leider) eher fragwürdige Stadionverbot als Alibi-Handlung hinstellt, verkennt man eindeutig, das sich der Verein hiermit sehr wohl deutlich gegen Neonazis und rechte Gewalt positioniert hat.
Aber Ruf ist als moderner Journalist vom Anspruch der Seriosität freigestellt. Ruf wird seinem Ruf als engagierter Kämpfer wider des aufkommenden Faschismus in den deutschen Stadien gerecht. Da sieht man halt irgendwann überall Feinde, auch wenn gar keine da sind.
Andernfalls müßte man sich ja eingestehen, dass dieses Problem mit den Nazi Hools in den Stadien so nicht mehr oder zumindest nicht mehr in dem schlimmen Umfang der 80er und 90er Jahre existiert.
Was soll dann bloß aus Christoph Ruf werden? Gerade jetzt, wo er so gut mit seinem „Ruf“ verdient.
Aber der Spiegel bleibt am Ball:
Diesmal nicht Christoph Ruf. Aber auch in diesem Artikel wird sich bewußt vorsichtig geäußert, um ja keine Klage durch den Verein zu riskieren. Offenbar ist der Spiegel Online Redaktion schon bewußt, das die Ultras 2001 eine fragwürdige Vorgeschichte haben.
Diese wird hier aber nicht mal angerissen. Stattdessen werden die Ultras 2001 als ahnungslose Opfer dargestellt, die gar nicht verstehen können, warum sie jetzt wieder ein Stadionverbot - als Gruppe wohlgemerkt – aufgedrückt bekommen haben.
Wenn der Spiegel es gewollt hätte, könnte man hier auch herausarbeiten, warum diese Gruppierung seinerzeit (2008) mit einem Stadionverbot belegt wurde. Nämlich weil die Gewalt gerade von dieser Gruppe gegen die anderen Fangruppierungen ausging. Und ihre antifaschistische Grundhaltung entwickelte diese Gruppe erst nach dem damaligen Stadionverbot.
Wenn der Spiegel dies einfach mal mit dazu geschrieben hätte, dann würde sich der gesamte Bericht ganz anders darstellen. Ist natürlich nicht reißerisch genug, schon klar.
Wie immer gut ist hier der Kommentar auf Leopedia:
Gut gebrüllt, Löwe. Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
Und jetzt, am Schluß, noch etwas zu Eintracht. 6 Spiele, ein mickriger Punkt. Das ist zwar schade, aber ein erneuter Blick auf Leopedia ….
… und schon ist die Traurigkeit dahin und Du sagst Dir: „Na und? Letzter, Wahrscheinlich Absteiger. Aber lieber absteigen als ...“
Ich seh das auch so. Die Liga braucht Vereine wie Eintracht oder Freiburg, nicht umgekehrt. Wenn sich der Trend des „Wer mehr zahlt der mehr gewinnt“ noch weiter festigt, ist der Fußballsport als Massenphänomen tot.
Ob es dann mit Basketball weitergeht?
Ich bin gespannt.

Montag, 23. September 2013

Hartmudo Spezial: Hauswart 1/3

Ach je, Hartmudo fängt wieder an zu jammern. Und wieder sind es die Nachbarn, insbesondere der Hauswart, welcher Verdruß bereitet.
Es begann am Tag nach Ostern. 2.April. Harald renoviert unser Badezimmer. Dieses Zimmer ist das Einzige, welches wir seit unserem Einzug 2006 nicht renoviert hatten. Badewanne raus, Toilette versetzt und neu. Dazu neue Duschwanne mit stylischem Duschpaneel. Weiße Wandfliesen, Bodenfliesen in Anthrazit. Den neuen, größeren Waschtisch hätte ich doch beinah vergessen zu erwähnen. Weiße Paneele unter der Decke.
3 – 4 Wochen haben wir für die Aktion veranschlagt. Harald macht die handwerklichen Arbeiten, ich schleppe Mörtel und Fliesen hoch und meine Löwin macht die Planung und sorgt für Ordnung. Einen Tag vor Beginn der Arbeiten haben wir einen Zettel in den Flur gehängt. Mit Lärm und Schmutz ist da ja zu rechnen und die Nachbarn sind immer begeistert, wenn der Bohrhammer ein leises Liedlein singt.
In der ersten Woche wurde es richtig laut. Die Badewanne war leider einbetoniert und auch sonst wurde viel Bauschutt fällig. Hartmudo brauchte es nur runterzuschleppen, aber der Preßlufthammer kreiste und Schweppes gab es auch.
Drip Drip  drippe di drop
In der zweiten Woche wurde es dann ernst: Die Wasserzuleitungen mußten neu justiert werden. Waschbecken und Klo sollen schließlich versetzt werden. Am Tag, als Eintracht in Berlin auf die Schnauze fiel, hängte meine Löwin einen Zettel in den Hausflur. Dienstag 9. April zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr soll das Wasser zeitweise abgestellt werden. Als einziger Hausbewohner (außer uns) ist hiervon der Hauswart samt Familie betroffen.
Nur kurz zur Erklärung: Der Hauswart ist eigentlich eine Frau und wohnt direkt unter uns. Die Frau ist wie wir Eigentümerin ihrer Wohnung, aber zusätzlich fungiert sie noch als Verwaltungsbeirat der Eigentümergemeinschaft und Hausmeisterin.
Noch während ich vor dem Berliner Olympiastadion saß, rief mich meine Löwin an und bat mich, am nächsten Tag den Hauswart zu fragen, wo das Abstellventil fürs Wasser ist. Als ich am nächsten Tag mittags Harald traf, meinte er nur, dass der Hauswart für 3 Tage nach Berlin gefahren sei. Schade, ich hatte sie dort nicht getroffen.
Jetzt war guter Rat teuer. Wir wußten also nicht, wo das Wasser abgestellt werden kann. Harald und ich schauten nach und wurden im Fahrradkeller fündig. Dort oben, in 4 Meter Höhe, waren die Ventile für Kalt- und Warmwasser für die Badezimmer vom Hauswart und von uns. Unter den Ventilen befindet sich eine große, schwarze Maurerwanne. Das Ventil tropft ab und zu – das hatten wir bereits in der letzten Eigentümerversammlung im Januar besprochen. Offenbar gab es da noch keine Lösung, wenn die Wanne mit etwas Wasser gefüllt immer noch da stehen muß. Daneben stand praktischerweise eine Leiter, so dass ich nur draufsteigen und die Hähne zudrehen mußte, damit Harald in unseren Badezimmer weiterarbeiten konnte.
Nach ca. 2 Stunden war Harald durch und ich konnte die Hähne wieder aufdrehen. Beim Gang zurück in unsere Wohnung klingelte ich beim Hauswart, denn laut Hermes hatte er ein Paket für mich am Vormittag angenommen. Ich dachte ja, die Mannschaft sei in Berlin, aber als Rätsels Lösung entpuppte sich die Tochter des Hauswarts, die wohl nicht mitgefahren sei.
Ich sagte ihr nunmehr, dass wir jetzt „durch“ seien und der Kaltwasserhahn beim Absteller im Fahrradkeller extrem tropft. Sie lachte nur und meinte, das er dies öfter tun und dann von allein aufhören würde. Dies war bisher so gewesen. Sie wollte es aber dem Hauswart nach dessen Rückkehr aus Berlin melden.
Am nächsten Tag zeigte sich, dass die neue Wasserzufuhr in unserem Bad doch nicht so dicht wie gewünscht war. Es spritzte zwar nicht aus allen Rohren, aber schnell sollte es dann doch abgestellt werden. Also ging ich zügig in den Keller und drehte das Wasser ab, damit Harald den Fehler beheben konnte. Hinzu kam, dass wir bereits am Vorabend das fehlende Kaltwasser in der Dusche bemerken mußten. Verursacher dieses Malheurs ist die Stahlleitung für Kaltwasser. Durch An- und Abstellen entstehen hier Schwebeteilchen wg. des Stahls, die dann beim Wasserhahn zur Verstopfung führen.
Schnell war der Wasserhahn in der Dusche abgeschraubt. Harald stocherte drin rum, pustete durch. Leider knallte er dann noch mit seinem Kopf unter die Tür des alten Spiegelschranks, so dass er stark blutete und wir dies zuallererst in den Griff kriegen mußten, bevor ich das Wasser wieder anstellen konnte.
Es waren lediglich 5 – 10 Minuten vergangen; Ging also schnell. Aber groß war meine Verwunderung, als ich im Fahrradkeller ankam. Die Leiter war weg! Ich konnte sie nirgends finden, das Wasser blieb abgestellt.
Denn mir war sofort klar, dass der Hauswart die Leiter weggestellt hatte. Ich dachte eigentlich, dass diese Leiter Gemeinschaftseigentum sei, da schließlich die Wasserabsteller für Notfälle erreichbar sein müssen. Und wenn der Hauswart die Leiter dann einfach mal so wegstellt und dann irgendwann ein Rohr bricht, na dann heidewitzka.
Wie gesagt: Wir reden hier über 5-10 Minuten, in denen das Wasser abgestellt war und es schnell gehen mußte. Ich war sauer und reagierte so, wie ich es von meinem Vater gelernt habe: Da machen wir jetzt nichts. Wenn der Hauswart es so haben will, bitte. Beim Hauswart klingeln und um die Leiter betteln geht gar nicht. Schließlich hat er auch kein Wasser.
Meine Löwin, die kurze Zeit später nach Hause kam, ist da aus anderem Holz geschnitzt. Sie rannte sofort einen Stock tiefer und klingelte. Doch der Hauswart machte gar nicht erst auf. Erst beim zweiten Versuch blökte der Hauswart meine Löwin an, dass er gerade telefonieren würde.
Wahrscheinlich mit der Gau… äh Hausverwaltungsfirma. Schließlich stellte er die zusammengeklappte Leiter wieder hin. Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich den mir unbekannten Mechanismus begriff, aber dann konnte ich endlich das Wasser wieder aufdrehen und ließ die Leiter dort stehen. So wie ich sie ursprünglich vorgefunden hatte.
Kurze Zeit später, als ich aus unserem Keller Getränke holte, war die Leiter wieder weg. So ein Aas, dachte ich noch. Und wenn jetzt ein Rohr durchknallt, was dann? Seit jenem Zeitpunkt, Mittwoch 10. April früher Abend, ist die Leiter weggesperrt und wir wissen nicht wo. Vermutlich im alten Heizungskeller, zu dem lediglich der Hauswart einen Schlüssel hat. Im Notfall kann man da einen Feuermelder einschlagen, um an den Schlüssel zu kommen. Das wird sein Argument sein, falls mal ein richtiger Notfall eintritt. Aber ob die Leiter dort wirklich drin ist, wissen wir nicht wirklich. Steht aber wahrscheinlich im Eigentümerversammlungsprotokoll von 1987. Der Schlüssel im Feuermelder liegt dort übrigens erst seit diesem ärgerlichen Nachmittag, wie meine blitzgescheite Löwin mitkriegte.

Samstag, 21. September 2013

Contramann: kurz gesehen im September

Einen Tag vor der Wahl. Gibt es einen besseren Tag als diesen, um noch einmal im Netz zu blättern? Gewählt habe ich schon letzte Woche per Briefwahl.
Denn jetzt – vor der Wahl und um die Wahl herum – bin ich in Litauen. BiRe 2013. Und wenn die Entscheidung naht, morgen kurz nach 18.00 Uhr....
Dann ertränke ich meinen Kummer in Alkohol. Angie wird immer noch Kanzlerin sein. Vielleicht kann ich sie mir ja damit schönsaufen:
Iswikata !

Ende Juli in der Zeit. Das Interview mit Sarah Wagenknecht.
Der Untergang des Abendlandes sieht anders aus.
Wenn Du Dir das mal durchliest und ehrlich zu Dir selbst bist, wirst Du Dir eingestehen müssen, das Du diese Ansichten unterschreiben kannst. Egal, ob Du morgen CDU SPD Grün oder FDP wählen wirst. Und als Nichtwähler solltest Du über Deine Faulheit nochmal nachdenken.
Trau Dich. Bleib nicht zuhaus, wähl wenigstens Links.

Spotify verzeichnet steigende Umsätze. Onlinemusik geht also doch. Die Musikindustrie atmet auf. Nur die Musiker sind unzufrieden. 0,004 Dollar Vergütung pro gespieltem Song sind nicht grade üppig, zumal, wenn man als aufstrebender Newcomer am (vermeintlichen) Anfang seiner Weltkarriere steht.
Die Backkataloge, sprich die „alten“ Aufnahmen, werden verstärkt über Spotify abgerufen. Da haben es dann die neuen Künstler schwer. Liegt aber vielleicht dann doch daran, das neue Künstler nicht wirklich neue Musik kreieren.
Müsst Ihr Euch also den Arsch auf Konzerten wundspielen, Jungs und Mädels. Wie die „Altstars“ es früher auch mussten halt.

Ja, es ist eine schöne Geschichte mit der Eintracht. Ohne viel Kohle in die 1. Liga – diese Underdog-Romantik ist hollywoodverdächtig. Ich weiß, das das Leben nicht so funktioniert. Jetzt, wo ich dies schreibe, stehen nach 4 Spielen Null Punkte auf der Habenseite. Nürnberg heut abend soll die Wende bringen.
Ach was, scheiß drauf. Sozialromantik hin oder her: Das Leben funktioniert nicht so, aber ohne diese „Geschichten“ geht es gar nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt und das ist auch gut so.
Und wenn man schon abloost, dann richtig. D A S ist die Message, die uns Eintracht Braunschweig bzw. die Geschichte dazu lehrt.
Weil man es immer wieder versuchen muß.
Hoffnungslose Träumer wär`n ein schönes Ziel.
Kalte „Realisten“ haben wir schon zuviel.

Handwerkspräsident Kentzler fordert die Erhöhung des Renteneintrittalters auf 70 Jahre. Der Fachkräfteengpaß halt.
Dann bildet doch mehr aus. Zahlt ordentliche Löhne bei verläßlichen, zumeist geringeren Arbeitszeiten und gut ist. Kann doch nicht so schwer sein bei den Megagewinnen, die deutsche Unternehmen einfahren.
Angeblich ist bei den Deutschen der Spaß an der Arbeit sehr wichtig, befand ein Mitarbeiter des Meinungsforschungsinstituts.
Schön, das 2 Sätze weiter das gewünschte Renteneintrittsalter der Norddeutschen steht: 55 – 59 Jahre ! Focus nun wieder.
Leute, nochmal: Wählt morgen Links, wenn Ihr Eure Rente noch genießen wollt.

9,1% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bessern ihr Gehalt mit einem Zweitjob, also einem Minijob auf. Anhänger der Regierung führen dies sicher auf steigende Konsumbedürfnisse zurück. SPD und Grünenanhänger wissen dies schon als prekäre Arbeitsverhältnisse zu deuten und sehen die Zusammenhänge mit Leiharbeit und Werkverträgen.
„Peitschen-Peer“ will ja dagegen angehen. Ausgerechnet Peer. Wers glaubt.
Linke wählen und damit den anderen Parteien zeigen, das dies wirklich wichtig ist. Nur so geht’s. Nichtwähler aus Enttäuschung nützen nur den falschen Leuten.

Herzlich willkommen bei der Focus-Agitprop-Maschine, werter Leser.
„Der rot-rot-grüne Kraken-Staat“ droht. Wir wollen uns doch nicht von den Linken unser Leben bestimmen lassen, oder? Freiheit statt Sozialismus wird hier vom Focus gepredigt. Denn Angie möchte, das wir alle nicht vom Staat belästigt werden.
Genau. Ich seh das so: Wer ja zu Angie sagt, meint „Ungleiche Löhne statt gerechter Bezahlung“.
Mehr ? „Zweiklassengesellschaft statt gleicher Bildungschancen“.
Ich könnte noch stundenlang so weiter machen mit schönen Sprüchen. Aber wichtig ist, das Du – ja D U ! - begreifst, das sich was ändern muß zugunsten der bisher verarschten „kleinen“ Leute.
Oder willst Du irgendwann mit Deinem SUV nur noch auf abgesperrtem Gelände fahren können?

„Die Hartz IV Rebellin“ Hannemann hat einen Gütetermin vorm Arbeitsgericht scheitern lassen, weil sie auch weiterhin im Hartz IV System arbeiten will, um dagegen anzukämpfen.
So sehr ich mit Frau Hannemann auch übereinstimme, was die schlechte Meinung über gängige Praktiken in den Jobcentern angeht. Aber dann in dem System weiter arbeiten zu wollen ….
Das passt nicht. Sorry, Frau Hannemann. So nicht. Jetzt machen sie sich unglaubwürdig und geben das Bild einer psychisch angeschlagenen Sachbearbeiterin ab. Das schadet mehr, als das es nützt.
Trotzdem – und da hat Frau Hannemann recht – muß die Kriminalisierung von Hartz IV Empfängern aufhören.
Linke wählen morgen und gut.

„Work-Life-Balance, die Trennung von Arbeit und Leben, ist Bullshit". Das meint Thomas Vasek, seines Zeichens Chefredakteur eines Philosophiemagazins. Man muß die Arbeit halt genießen können.
So ein Arsch. Der steht ja auch nicht beim Bäcker hinter der Theke oder arbeitet im Schlachthof. So nen Schrott kann ja nur in der Welt stehen.
Laß Dich nicht mehr verarschen. Morgen ist Wahl. Noch darfst Du wählen!

Zum Abschluß noch was ganz Mieses. Die Bundesregierung wirbt in 9 Ländern, darunter Tunesien und die Philippinen, nach Pflegekräften für deutsche Altenheime. Aufgrund des Fachkräftemangels fühlt man sich dazu gezwungen, um die Pflege sicherstellen zu können.
Also wenn D U das jetzt nicht begreifst, dann weiß ich auch nicht.
Denn Fachkräftemangel ist ja wohl ein Witz. Bei der miesen Bezahlung für so nen Knochenjob, da sollen alle noch Hurra schreien? Gehts noch?
Und als Krönung sollen es dann ausländische, angelernte Hilfskräfte für 4 Euro statt 6,50 Euro pro Stunde richten?
Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Bitte hilf mit, das solche Praktiken zukünftig nicht mehr vorkommen. Wähl Links.

Das wärs dann mal wieder für Heute. Für Morgen habe ich wenig Hoffnung. Ich befürchte mal wieder eine große Koalition und eine weitere Schonung der Finanzindustrie. Wenn das so weitergeht, befürchte ich weiteren Demokratieabbau bis zur nächsten Wahl.
Und wer mir jetzt noch was von AfD erzählt – Henkels Jüngern – dem …. Ach, bitte nicht.

Donnerstag, 12. September 2013

Udorallala: Valentino 66

Samstag, 7. September. Kurz nach 20.00 Uhr. Am Vorabend war ich noch auf Pockes Geburtstag – bis nach 2.00 Uhr hatten wir getagt. Nach gemütlichen 4 Std. Schlaf und einem Harzausflug mit unseren Kegelschwestern und –brüdern bin ich jetzt auf dem Weg zum Magnifest.
Heuer jährt sich dies Speck – takel zum vierzigsten Mal; Ausnahmsweise bei sommerlichen Temperaturen. Mein Ziel ist – straight und ohne Umwege – der SPD Innenhof. Denn dort will ich Valentino 66 endlich einmal sehen und noch das eine oder andere Pils mit Pocke und Urmel vernichten. Jürgen und Edith machten sich etwas rar, dafür hielten Patti und Ilka mit.
Kurz vor der Bundestagswahl also gibt Carola Reimann – unsere Frau in Berlin, hübscher als Angela und Tochter des fünften Hauses von Betazed ….
Ich schweife ab oder, wie wir Engländer sagen: „Don`t tell me something from the Horse!“
UMD traf ich vor dem Eingang zum Hof. Ilka und Co kamen kurz darauf; Die Bodyguards ließen uns unkontrolliert rein. Ein Sitzplatz auf der Treppe war schnell gefunden. Wechselseitig wurden die Getränke herbeigeschafft (Pils 1,50 €. Ein Hoch auf die Hüterin des Kelches von Rixx).
I`m too sexy for my Shirt ..."
Nachdem Braunschweig Pension durch waren – sie hatten überzogen – war die Bühne endlich frei für Valentino 66. Und das sind U.M.D. (Fingerpicking-Guitar & Vocals) und Ricky Firestoned (Trommeln & Becken). Prog-a-Billy nennen sie ihren Sound. Dies beinhaltet Songs der 50er bis 80er im Rockabilly Gewand; Oder anders gesagt:
Höre, Staune, Gute Laune. UMD steht mit ner Halbakustischen ohne Hall und Verzerrer vor dem Vintage-Mikro. Der Spaß an der Freud ist ihm sichtlich anzusehen. Gleiches gilt für Ricky, der hinter seinem triomäßigen Minimalschlagzeug sitzt und präzise den Sound zusammenhält. Einen Bass brauchen beide daher nicht. Auch so ist der Sound kompakt und mitreißend.
Highlights dieses Auftrittes sind die eher unbekannteren Stücke wie z. B. „Blue Moon Baby“. Cover von Clash oder Violent Femmes kommen auch mit diesem Sound gut an, als ob sie extra für Valentino 66 geschrieben worden wären. Höhepunkt gegen Ende war natürlich „La Bamba“, wo UMD seine honigsüße Stimme über den präzise gespielten Beat legen konnte.
Spätestens da war wieder klar, das auch ohne großes Equipment oder volle Bühne ein großartiges Rockkonzert möglich ist. So pur und sparsam gespielt, zeigten die beiden Protagonisten die unerreichte Faszination dieses leider heutzutage oft vergessenen Musikstils auf.
Auch wenn hier ausnahmslos Cover zum Einsatz kamen, war die spartanische Bühnendeko nebst den weißen Anzügen prägnant genug, um viele Künstler mit eigenem Material in die Schranken zu verweisen.
Es waren wohl mehr als 2 Stunden beste Unterhaltung. Insbesondere das tragende Schlagzeug hatte es mir angetan. Mehr davon – aber irgendwann ist halt immer Schluß.
Die Absacker in der Luke hinterher waren ein gutes Training für die bevorstehende BiRe. Die hierbei überraschend starke Kondition meinerseits führe ich auf das herausragende Konzert zurück.
Adrenalin pur. Weiter so, Jungs. Und nächstes Mal dies nicht vergessen:
„Sunglasses after Dark!
AAAAAHHHH! They're so sharp!”

Sonntag, 8. September 2013

H Lecter: Jopi 2/2

In der Zeit nach unserem Abi trafen wir uns immer auf den wichtigen Partys oder Konzerten. Natürlich auch so mal zwischendurch. Jopi wohnte Anfang der 80er mit Jürgen zusammen in der Hugo-Luther-Str. Zusammen mit der Jahnstraße nebenan, wo er später mit Urmel zusammen wohnte, kann man die Gegend auch als Klein Kreuzberg bezeichnen. Zumindest in den 80ern.
Die Klos waren im Treppenhaus und Badezimmer – Fehlanzeige. Wenn Du eine Dusche nicht selbst installiert hattest, dann hattest Du auch keine. Ich seh immer noch den nackten Jürgen vor mir, wie er in einer weißen Emailleschüssel stand und mit der anderen Schüssel auf dem Herd erhitztes Wasser über seinen Körper rieseln ließ. Jürgen hätte damals bei den California Dream Boys auftreten können. Damals.
In der Jahnstraße war dann aber eine Dusche. Faszinierend dort vor allem die Ofenrohrkonstruktion. Jopi als Mathematiker scheute sich nicht davor, den Kohleofen mit einem Rohr zu verbinden, das fast waagerecht über mehrere Meter in den Schornstein endete. Durch dieses Rohr wollte er die Abwärme besser nutzen. Meiner Meinung nach war dies gelungen. Eine etwaige Verrußung fiel nicht auf, da Jopi dort auch irgendwann auszog.
Und wegzog. Ich weiß nicht mehr, ob er erst in Erlangen und dann in Würzburg studierte oder umgekehrt. Besucht haben wir, also Jenny und ich, ihn in Heidelberg, da war er dann auch noch.
Während all der Jahre, ob in BS oder anderswo, habe ich Jopi immer mit nem Wasser oder Kaffee gesehen. Tee war auch genehm. Alkohol war noch nie sein Ding. Er kann aber auch heute noch mit den breitesten Gestalten, die nur noch rumlallen können, abhängen und seinen Spaß haben. Ich könnte das nicht und bin wohl deshalb auch öfters mal …
Im Schneidersitz oder ein Bein untergeschlagen; in der Hand eine Rakete haltend und trotzdem voll konzentriert vor sich hinträumend. So kennen und lieben wir ihn.
Für eine Aktion liebe ich ihn besonders: Ich saß zuhause in der Nußberg rum und gammelte so vor mich hin. Pocke war unterwegs und das Telefon läutete am späten Nachmittag. Es war Jopi.
„Udo, biste cool?“ war seine Frage, die einer Antwort bedurfte. Hier war natürlich ein einfaches „Ja“ die einzig mögliche Antwort.
„Family 5 spielen heut abend in Göttingen. Ich hol dich jetzt ab.“ Mehr brauchte Jopi nicht zu sagen. Keine überflüssigen Bemerkungen wie „guten Tach“ oder „Tschüss.“
So, und nur so ist man richtig vorbereitet für ein Family 5 Konzert. Family 5, die wohl bis heute beste deutsche Band. In Göttingen sollte ich nun die Combo zum ersten Mal live erleben.
Von der Fahrt selber weiß ich natürlich nichts mehr. Das könnte natürlich an meinem Zustand liegen. Wir waren auf der Fahrt garantiert nicht untätig. Das Konzert selber jedenfalls fand in einer Zirkusmanege statt. Besonders begeistert war ich noch von den Bläsersätzen. Zu der Zeit waren Bläsersätze bei den vielen Konzerten, denen wir uns widmen mußten, überhaupt nicht angesagt. Außer bei Family 5.
Und die waren der Hammer, sind es heute noch. Unbedingt schauen – Family 5.
Jopi und ich hatten jedenfalls einen netten Abend und es nicht bereut, die weite Anfahrt nach Göttingen in Angriff zu nehmen. Zugegebenermaßen hatte Jopi bei Konzertfahrten immer die A…karte, da er keinen Alkohol mag und deshalb als Fahrer ideal war. Es machte ihm aber nichts aus, solange er seinen Kaffee kriegte.
Als Jopi aus Braunschweig studienbedingt wegzog, wurden die Kontakte seltener. Erheblich seltener. Einmal traf ich ihn Ende der 90er im FBZ, wo er nachmittags mit Charly auftauchte. Der krabbelnde 2-3jährige wurde abends bei den Großeltern verklappt und wir trafen uns in Sivas Kneipe.
Als ich ihn nach Ronja und Charly fragte, machte Jopi nur eine abwehrende Bewegung und sagte fast vorwurfsvoll: „Udo, ich bin nicht gekommen, um mich über Charly zu unterhalten. Was ist in Braunschweig los?“
Am Anfang dieses Jahrtausends besuchte ich ihn in Frechen. Ich war mit Roberta und ihren Mädels in Köln bei der Popkomm unterwegs. Jopi holte mich vom Bahnhof ab, Charly auf dem Dreirad hinterher. Ronja war schwer krank und nicht zu sehen, Jopi war abgespannt und wirkte etwas abwesend.
Dieser Besuch hatte mich dann schon etwas verwirrt. Mittlerweile ist jener Nachmittag Geschichte und bei den zwangsläufig sehr wenigen Begegnungen stelle ich von Mal zu Mal mehr fest, wie viel uns eigentlich noch verbindet, obwohl wir uns komplett auseinander bewegt haben.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es darauf ankommt, sich bei einer Rückbesinnung auf das Wesentliche – und das sind nun mal „vereinzelte Szenen“ – zu konzentrieren. Die da entstehenden Bilder sagen mehr über ein Lebensgefühl aus als alles Andere.
Und schließlich ist Jopi kein Freund langer Worte. Jetzt aber Schluss.

Freitag, 6. September 2013

Hartmudo: Navy CIS

Laut einer amerikanischen Umfrage aus dem Jahr 2011 ist Navy CIS die beliebteste Fernsehserie aller Zeiten. Auch ich kann mich der Faszination der Serie nicht entziehen. Meine amerikakritische Einstellung müßte mich eigentlich von der Serie fernhalten. Und trotzdem sitze ich wie gebannt vor der Glotze, wenn das Team wieder ermittelt. Denn:
Gibbs ist einfach cool. McGee ist mein Lieblingscharakter, aber beginnen wir von vorn.
Schon seit mehreren Jahren ist für meine Löwin und mich der Sonntagabend mit Gibbs und seinem Team belegt. Navy CIS ab 20.15 Uhr am Sonntagabend – und auch ein stressiges Wochenende hat einen versöhnlichen Ausklang. Die neue Woche kann beginnen.
20.15 Uhr. Links unten in der SAT 1 Werbung läuft der Countdown sekündlich runter. 20, 19, 18 …
Das aktuelle Team
Sofort ist man mitten drin im Geschehen. Ob lachende Teenager am Strand, Mutti beim Einkaufen oder die Joggerin im Wald. Es beginnt immer harmlos und doch wird gleich die Leiche gefunden oder die Joggerin abgestochen. Mit dem Blick aufs Mordopfer kommt der Vorspann. Von einer eingängigen Klaviermelodie getragen und mit Synthieschüben untermalt werden die Hauptpersonen schlaglichtartig vorgestellt. Zeit, sich genüßlich zurückzulehnen und noch ein Gürkchen zu knabbern.
Ersatzweise natürlich am Pils nuckeln und entspannen. Denn jetzt wird alles gut. Gibbs wird es richten und auch diesen Mord aufklären. Versprochen.
Ist der Vorspann vorbei, läuft die folgende Szene immer nach einem von zwei Mustern ab:
Muster Eins. DiNozzo, Ziva und McGee sitzen im Großraumbüro und masseln über belangloses Zeug. Da werden schon mal Lausbubenstreiche gemacht – zu Lasten von McGee. Über Zivas Privatleben darf auch schon mal spekuliert werden. Tony macht sich über seine Kollegen gern lustig und sich selbst dabei lächerlich. Szenen einer Sitcom eher, bis Gibbs unerwartet auftaucht.
„Schnappt Eure Sachen. Wir haben einen toten Marine.“
Schon rückt das Team aus. Ein abschließender Satz zum vorhergehenden Gezänk. Dazu noch eine Kopfnuss von Gibbs – in der Regel verabreicht er sie DiNozzo. Die nächste Szene kann beginnen.
Muster Zwei. Der Tatort bzw. Fundort der Leiche wird eingeblendet. Dies gerne, wenn das Opfer in freier Natur umkam. Der Tatort ist dann schon abgeriegelt und viele Leute mit NCIS-Mützen tummeln sich rum, sichern Beweise und Spuren.
Auch hier kommen Sitcom Elemente in Form von Streitgesprächen und Frotzeleien zum Einsatz. Allerdings können hier auch schon mal zusätzlich Ducky oder Mr. Palmer – die Gerichtsmediziner oder auch Pathologen – mit der Leiche oder sich selbst Zwiesprache halten. Das Ende einer solchen Szene ist hier meist variabler, denn auch andere „Sidekicks“ wie die Direktoren Jenny Shepard (Staffeln 3-5) oder Leon Vance (ab Staffel 6) sind ja auch noch da.
Mein persönlicher Liebling ist hierbei allerdings der FBI Special Agent Fornell, gespielt von Joe Spano. Dieser immer leicht genervt wirkende Zyniker ist der ideale Zerbelpartner für Gibbs, waren sie beide doch (nacheinander) mit derselben Frau verheiratet.
Auch hier ein Joke zum Schluß der Szene; Und weiter geht’s. Ab jetzt sind Gesetzmäßigkeiten nicht mehr auszumachen.
Die unzähligen weiteren Sidekicks wie DiNozzos Vater (Charmant: Robert Wagner) kommen phasenweise in einzelnen Folgen zum Einsatz. Eine Person aber, die eine tragende Rolle spielt und ich noch nicht erwähnt hatte, kommt in den Anfangsszenen so gut wie nie zum Einsatz:
Abby Sciuto, die Forensikerin mit dem Grufti-Touch. Sie schläft schon mal gern im Sarg, wirkt wie ein angepunktes Mitglied der Addams-Family und fährt, wenn überhaupt, nur auf schräge Typen ab. Die großen Plastikeimer Caffpow, die Gibbs ihr immer mitbringt, gehören ebenso zum Image wie Abbys sentimentale Ader trotz des harten Outfits nebst dem kindlichen Gemüt. Abby sieht das Team als ihre Familie an und wird so unterschwellig zu der Person, die den Laden zusammenhält.
Aber gut dem Dinge. Das war jetzt schon umfangreich und noch sind grade mal 5 Minuten der Folge vorbei. Was passiert denn da noch?
Zuallererst: Der oder die Tote oder die Toten ist/sind Marines. Niemand von der Air Force oder der Army. Immer von den Marines, heißt der Geheimdienst doch „Naval“ CIS. Die deutsche Bezeichnung „Navy“ ist hier tatsächlich inkorrekt.
Natürlich arbeitet das Team nach Gibbs Regeln. 50 sollen es sein, hier ist eine Liste:
Die wichtigste Regel jedoch lautet folgendermaßen: Gibbs hat immer Recht.
Fehler macht Jethro Gibbs nicht, das ist im Drehbuch nicht vorgesehen. Für neuere Krimiserien ist dies ungewöhnlich, aber dieser Umstand kann den Erfolg der Serie nicht verhindern. Hat ja auch etwas Beruhigendes, wenn Du auf dem Sofa sitzt und weißt, das alles gut wird. Weil Gibbs und sein Team sich drum kümmern.
Obwohl der NCIS eher ein kleinerer Geheimdienst mit limitiertem Budget ist, stellt das Team um Gibbs selbst CIA, NSA oder das FBI in den Schatten. Das in dieser Serie speziell dieser Geheimdienst im Vordergrund steht, hat natürlich seine Gründe.
Die Marines gelten nach wie vor als Elitetruppe der amerikanischen Streitkräfte. Die im 2. Weltkrieg entstandenen Mythen, sei es aus der Normandie oder Fernost, sind nach wie vor gültig.
Jeder kämpft für Jeden. Es handelt sich hier um eine richtige Familie. Da wird keiner zurück oder im Stich gelassen. Die „Medal of Honour“, die höchste militärische Auszeichnung der Amis, darf vom Träger dieser Medaille nicht verkauft werden. In einer Folge wird dies schön thematisiert.
Kurz und gut: Diese Tugenden gelten natürlich auch im Team um Gibbs. Die einzelnen Charaktere wie Ziva oder McGee haben auch nicht wirklich ein Privatleben. Immer steht die Arbeit im Vordergrund. Privates der einzelnen Figuren wird höchstens gestreift.
Und trotzdem bleiben McGee oder DiNozzo, Abby oder Ducky nicht konturlos. Dies so hinzubekommen, halte ich für die größte Qualität der Serie.
Gibbs bastelt ab und an in seinem Keller an Holzbooten. Gäste können einfach hereinkommen und trinken mit Gibbs den üblichen Bourbon aus alten Blechdosen. Außerhalb dieses Kellers ist Gibbs ständig im Dienst.
Schön finde ich es auch, wenn im Videokonferenzraum mal wieder ne Schaltung ins afghanische Lager der Marines erfolgt. So wissen wir immer, wo die guten Jungs sind, die auf der Welt für Ordnung sorgen. Ich glaube, das spätestens ab der 12. Staffel übernächstes Jahr die Liveschaltung nach Syrien erfolgt.
Überhaupt geht es in den späteren Staffeln vermehrt um Terroristenbekämpfung – sprich El – Kaida. Natürlich werden hier sämtliche arabischen oder muslimischen Terrorzellen gejagt und natürlich ausgeschaltet. Gibbs macht das schon.
Da lehnst Du Dich beruhigt zurück. Spätestens in der 2. Werbepause ploppst Du das dritte Pils auf.
Abby !
Wie gesagt: Meine Löwin und ich hängen Sonntagsabend an der Serie – zumindest bei der Erstaustrahlung neuer Folgen. Ja und McGee ist einfach klasse, weil er meine Identifikationsfigur ist. Immer leicht verhuscht, eher zurückhaltend. Aber wenn er gefordert ist, dann ist er da. Der Elektronikspezialist, der mit Abby bestens zusammenarbeitet und sie insgeheim liebt, aber niemals kriegen wird.
Apropos Abby: Ich habe mit meiner Löwin vereinbart, das Pepsi ab sofort Abby heißt. Abby paßt auch eher zu dem Charakter unseres kleinen schwarzen Wirbelwinds.
Ein Wermutstropfen noch zum Abschluß: In der 11. Staffel, die demnächst abgedreht und uns nächstes Jahr gezeigt wird, steigt Ziva aus der Serie aus. Gründe wurden bisher nicht genannt, schade.
Ich werde die rassige, unterkühlte Schönheit vom Mossad vermissen. Kate Todd, die inj den ersten beiden Staffel vor Einstieg von Ziva als weibliche Ermittlerin dabei war, wird wohl wegen Todes nicht mehr auftauchen könnne.
Kate hatte ich bisher nicht erwähnt, weil die aktuelle Besetzung das Ding ist.
Nun gut, schaun mer mal, wies weitergeht.
Sonntagabend wieder sind meine Löwin und ich am Ball. Und Abby schaut vom Sofa aus zu.

Dienstag, 3. September 2013

Udorallala: Jess Greenberg

Als ich gestern ziellos im Netz surfte, stieß ich auf Jess Greenberg. Dieses 18jährige Mädel ist der neueste Hype auf Youtube. Mehr als 17 Millionen Klicks auf ihre Videos bei Youtube sprechen eine deutliche Sprache.
Bereits mit 16 hatte sie sich vor eine Webcam gesetzt. Bewaffnet mit einer akustischen Gitarre, singt sie keine eigenen Songs, sondern covert AC DC, White Stripes, Beatles oder Daft Punk. Bloß warum dauerte es 2 Jahre, bis sich der Erfolg einstellte?

Wenn Du dieses Video anschaust, fällt Dir sicherlich zuerst die Akustikgitarre auf. Das Gitarrenspiel ist zwar nicht besonders virtuos, aber taktsicher und eine gute, weil fehlerfrei gespielte Untermalung ihrer Stimme.
Jess hat ja auch eine schöne Stimme, auch wenn sie nicht sehr kräftig ist. Aber ein hübsches Mädchen ist sie, keine Frage. Lange braune Haare. Und Augen, in denen man versinken möchte. Dazu dieser schöne Mund, der sich ab und zu zur Seite neigt ….
Das sieht etwas verrucht aus, aber dank der weißen Tür im Hintergrund und des alten Sofas, auf dem sie anscheinend sitzt, habe ich schon den Eindruck, ein unschuldiges junges Mädchen vor mir zu haben.
Und war Brittney Spears nicht auch Jungfrau, als ihr Erfolg begann. Nun ja, das war dann wohl doch gelogen gewesen, aber glauben wollten wir es alle, stimmts?
Mittlerweile bin ich ein alter Sack und möchte mit so einem jungen Ding keinen Sex haben, nicht mal im Traum. Bildhübsch zwar, aber auch bestimmt zickig ohne Ende. Meine Fresse, Jess Greenberg dürfte nicht mal meine Tochter sein.
Denn dann müßte ich jede Nacht mit ner doppelläufigen Flinte ums Haus laufen, um die vielen Verehrer abzuwimmeln.
Aber zur Musik: Die Videos sind nett anzuschauen, aber nach 2 bis 3 Videos nutzt sich der positive Höreindruck langsam ab. Ich denke auch an die beiden Knaller mit den Ukulelen, die Metallica und Co gecovert hatten. Die waren weiß Gott nicht hübsch, aber witzig.
Trotzdem reicht das selbst in der heutigen Zeit nicht, um den Zuhörer oder Zuschauer auf lange Sicht zu fesseln.
Ich schau mir Jess Greenberg nochmal an. Warum gefällt mir das immer noch? Und warum gefällt mir das auch ohne Ton? Habe ich da irgendetwas übersehen? Ist es die Farbe der Gitarre oder das dunkelbraune Armband? Ich weiß es nicht.
Russ Meyer fällt mir ein. Warum nur?
Jetzt hab ichs! Es ist kein Sofa, es ist ein weißer Stuhl!