Sonntag, 23. Oktober 2011

Uncle Fester: Die unbenannte Katastrophen-Serie

Vor einiger Zeit habe ich diese beiden sehr guten Romane von Stephen Baxter verschlungen: >Die letzte Flut< und >Die letzte Arche<. Hier gibt es keine Aliens, keine Rätsel des Universums zu lösen oder keinen parallelen Geschichtsverlauf, in dem Deutschland und Japan den 2. Weltkrieg gewonnen haben. Keine Superwaffen oder neue Techniken, kein Cyberspace oder geklonte Menschen.                                  

Es geht nur um den Weltuntergang, den Unausweichlichen und den verzweifelten Versuch verschiedener Menschen zu überleben. Klingt düster und ist es auch.

Die Geschichte beginnt 2016 in einem modrigen Keller in Barcelona. Lilly, Gary, Piers sowie Helen mit ihrem Baby Kristie überleben die Befreiung nach fünfjähriger Geiselhaft durch katalanische Seperatisten.Im Laufe des ersten Romans halten die ehemaligen Geiseln den Kontakt untereinander, was der ganzen Geschichte zu einem tröstlichen Zusammenhang verhilft.

Und Trost brauchen die Menschen auch. Riesige Wasserbecken im Erdinnern brechen auf und überfluten nach und nach die Erdoberfläche. Baxter schildert sehr eindringlich die Bemühungen der Akteure, am Leben zu bleiben. Die Andeutung einer Kannibalengemeinschaft in China etwa ist äußerst gelungen – das Grauen wird greifbar. Anrührend ist dann der Moment, als die Spitze des Mount Everest auch noch in den Fluten versinkt und sich eine Handvoll Menschen mit ihren Flößen zu diesem Anlaß dort trifft. 32 Jahre später.

Im zweiten Roman geht es um den Versuch einiger ausgewählter Menschen, ihr Glück mit einer Weltraumarche zu versuchen. Diese Handlung verläuft zeitlich parallel; die Geschichten laufen sogar am Ende wieder zusammen. Ist es in der Flut die Weite des Meeres a la Waterworld, so spielt die Arche überwiegend in einem engen Raumschiff auf der Suche nach dem bewohnbaren Planeten.

Die große Stärke des Romans sind die Bilder, die Baxter mit seinen Worten herbeizaubert. Baxter hat sich sogar die Option für einen dritten Roman offengelassen. Ob es dann für die Menschen doch ein positives Ende gibt ?

Stephen Baxter ist Engländer und seit Anfang der 90er einer der wenigen englischen Autoren, die es verstehen, ein wenig Action aus ihrem verschrobenen Gehirn hervorzulocken. Aber da gibt es ja mittlerweile noch mehr hoffnungsvolle Schreiber, die einen John Brunner vergessen machen.

Samstag, 15. Oktober 2011

hartmudo: 2005

Freitag,8.7.2005: 1 Woche ist es jetzt her, daß die Abgeordneten des Bundestages unserem Bundeskanzler ihr Vertrauen bewiesen haben, indem sie Gerd ihr Mißtrauen ausgesprochen haben.
Es ist auch schon ein Kreuz mit diesem Artikel 68 des Grundgesetzes. Alle wollen Neuwahlen. Und deshalb soll der Bundespräsident gefälligst abnicken und den Bundestag auflösen. Ein Abgeordneter der Grünen verglich den Vorgang mit Praktiken in der Volkskammer der DDR.  Das find ich auch etwas überzogen; Schmierentheater paßt da irgendwie besser.
Der gern bemühte Vergleich mit dem Mißtrauensvotum 1982 hinkt. Näheres dazu auf dieser Seite . Denn damals hatte die CDU/CSU Fraktion dank des Ausstiegs der FDP aus der Regierungskoalisation bereits eine Mehrheit im Parlament; d. h. es fand tatsächlich eine Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse statt.
Die sauberste Lösung, nämlich einen Rücktritt, hat Herr Schröder nicht ins Auge gefaßt. Dies wäre dann sein politisches Ende gewesen; bei einer Neuwahl hätte dann Münte seine Chance bekommen.
Oder doch der Struck? Jener, der Bundeswehrübungen mit Unterstützung durch 1-EURO-Jobber durchführen wollte? Nur gut, das ihm nicht noch einfiel, das die Autobahnen gepflegt werden müßten.
So sehen wir denn dem September entgegen und schauen mal, was da so passiert. Die neue Linke wird es dank Oskar und Gregor wohl ins Parlament schaffen. Vielleicht auch als drittstärkste Partei. Da bin ich gespannt.
Angela scheint ja - den Umfragen nach - durch zu sein. Oder doch nicht? Große Koalisation? Bleibt Gerd Oppositionsführer oder wird er abgesägt? Und was sagt Bild dazu? Spannender als die Bundesliga.
...und da gibt es ab jetzt - hier, auf dieser Seite - die aktuelle Tabelle der 2. Liga. Politik ist zur Zeit zwar spannend, aber nach der Wahl ebbt das ab. Dann wird Eintracht immer noch gegen den Abstieg kämpfen. Hoffentlich erfolgreich.Mehr zur Eintracht findest Du auf der wohl besten Fansite.
Bei dieser Aktualisierung aufgrund eines Systemcrashs im letzten Herbst habe ich verstärkt den Bilderbereich aktualisiert. Und immer noch sind Anregungen zu Änderungen willkommen.

Montag, 10. Oktober 2011

Udorallala: Humppa in Berlin

Bevor irgendetwas passiert, hier das erste Video. Udorallala war auch auf dem Konzert 2008. Humppa!
Durch Zufall landete ich bei den Wallerts ihrer Seite. Sie haben ne neue CD produziert und Du kannst die komplette CD – wie die alten Aufnahmen auch – umsonst runterladen. Ohne Beschränkung.
Und so saß ich denn zuhause mit Maternus Gold – würg – und hörte mir das Prachtstück an. Humppa ! Ich machte eine Kopie – legalerweise – für Randy fertig. Denn Randy hat Geburtstag und wir wollten mit ihm im ivent – I-Punkt – feiern. Und noch nen Maternus Gold !
Ich trinke und höre Wallerts und warte auf meine Löwin und dann fahrn wir zum I-Punkt und nehm noch nen Schluck und dreh noch lauter und singe mit und freue mich und ….
Vor 3 Jahren besorgte Urmel Karten für Elekkileizet – Eläkeläiset ist richtig – und wir hatten nen schönen Abend mit viel Bier. Die alten Finnen waren sehr gut. Sie spielen Metallica und andere Metal-Größen im Polkarhythmus und nennen es Humppa.
Humppa ist mehr als nen Musikstil. Es ist eine Lebenseinstellung. Polka und Saufen. Nehm den Alltag nicht so schwer, denn jetzt kommt der Humppa-Bär. Jau. So isses.
Die Stimmung war ausgelassen und ich nahm noch nen Wodka im Eingang mit nem Typen, den ich nicht kannte und alles war gut. Die Vorgruppe war auch im Fahrwasser unterwegs, sang Deutsch und alles war gut. Der Song „Bionade“ hatte es mir besonders angetan. Die Wallerts - Humppa !
Für die Umsonst Laden Aktion gebührt Ihnen das Bundesverdienstkreuz. Schweinegeil das Ganze. So war denn auch die Fahrt zum ivent klasse, weil meine Löwin den Sound auch gut fand. Das ist ja eher selten, dass wir da konform gehen.
Der Abend mit Randy war dann auch sehr gut. Tapas und Bier sind immer gut. Humppa !
Und zum Abschluß, im Hinblick auf das Eläkeläisetkonzert von 2008, liebe Ilonka: Komm mit zu Headcat. Das wird genausogut.
Humppa in Berlin. Und noch nen Maternus Gold.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Uncle Fester: Shoal Triologie

(Vorerst ?) 3 Romane umfasst die Shoal-Triologie des schottischen Autors Gary Gibson. Lichtkrieg, Lichtzeit und Lichtraum heißen diese fesselnden Romane.
Die Shoal – eine wasseratmende Lebensform, auch Fische genannt – besitzen in der Milchstrasse das Monopol auf den überlichtschnellen Antrieb. In riesigen Kernschiffen, die in sich schon mehrere Welten für die verschiedensten Lebensformen darstellen bzw. beherbergen, nehmen sie auch die Menschen mit in die Weiten des Alls. Die Menschen können so Kolonien in entfernten Sonnensystemen gründen, dürfen aber den „Transluminalantrieb“ nicht kopieren.

2 Protagonisten bestimmen die Serie: Dakota, ein „Maschinenkopf“, kann mit künstlichen Erweiterungen Maschinen ansprechen und ist somit in der Lage, die Raumschiffe der Weisen zu fliegen. Diese sind ausgestorben und flohen vor Jahrtausenden aus der Magellanischen Wolke vor einem gigantischen Krieg.
Paul wiederum ist ein Senator einer archaischen menschlichen Gemeinschaft, die ihre Streitigkeiten über Duelle löst und „Maschinenköpfe über alles hasst.
Wenn im 2. Band Lichtzeit die vogelähnlichen Bandati auftauchen und es sich herausstellt, dass die Shoal doch nicht das Monopol auf den überlichtschnellen Antrieb besitzen und mit den Emissären, einer Rasse von mammutähnlichen Kreaturen, schon seit Tausend Jahren in einem erbitterten galaxisweiten Krieg verwickelt sind, dann nimmt die Serie nochmals Fahrt auf. Das Weglegen fällt schwer.
Trotz vieler negativer Kritiken auf Amazon ist die Triologie empfehlenswert und große Space Opera. Gib Dir nen Ruck und les es durch. Ein 4. Roman wäre auch noch machbar, bei dem Ende ...

Montag, 3. Oktober 2011

Hartmudo: Spreewald

Freitag, 23.09.2011, gegen 21.00 Uhr. Dunkel ist es und die Umgebung dazu komplett still. Ich friere leicht, denn ich habe nur ein T-Shirt an. Ganz leise kann man es ab und zu plätschern hören, wenn der Fährmann wieder den Stock in den Kanal stakt. Hartmudo nuckelt an seinem Radeberger, ein Schnäpschen bzw. Likörchen aus einer Miniflasche in dem bereitstehenden Korb tut nicht Not.
Der Fährmann stakt und stakt im Dunkeln. Dazu unterhält er uns mit altersgerechten Witzen: „Entschuldigung, haben Sie nen schwarzen Blazer?“ „Tut mir leid, Kunta Kinte hat heute Urlaub.“
Hartmudo nuckelt weiter an seinem Radeberger.
Seit dem Essen sind wir schon wieder ne halbe Stunde auf dem Kahn unterwegs, so langsam drückt die Blase. Der Fährmann hat Verständnis, stakt uns an Land, auf das wir uns erleichtern können. Für sich selber muss er nicht ans Land fahren.
Er erwähnte dies gerade noch, da höre ich es schon plätschern im Dunkeln. Während des Plätschern hört man auch kein Staken mehr.
Wahrscheinlich nennt man den Fährmann deshalb auch Schiffer.
Es ist Herbstanfang und ich bin mit meiner Löwin auf unserer Kegeltour. Mit den Trantüten – unserem Kegelclub – sind wir übers Wochenende in den Spreewald nach Lübbenau gefahren. Leider musste ein Pärchen kurzfristig wegen Krankheit absagen, aber mit 10 Leuten war die Aktion trotzdem noch spaßig.
Die Reise war hervorragend vorbereitet. Anreise mit dem Zug, Ferienwohnungen in einer Pension mit Frühstück. 2 Kahnfahrten, 1 Radtour sowie eine Kutschfahrt am Abreisetag hielten uns in Bewegung.
Zur Fahrt in den Spreewald gehört natürlich der Besuch einer Gurkenfabrik dazu. Wir waren bei Spreewald Rabe. Gibts bei Rewe oder Edeka, auch bei Penny als Spreewaldliebe. Ich ess ja auch schon gerne mal ein Gürkchen, insofern war diese Besichtigung schon interessanter als eine Brauereitour. Leider gab es zur Verköstigung keinen Gurkenschnaps oder das beliebte Gurkenradler. Hierzu bemerkte der Fährmann am Vortag lediglich, dass eine Gurke zu 95% aus Wasser besteht und wieviel Gurke dann tatsächlich im Schnaps ist …
Ich weiss noch, das ich die Knoblauchgurken alleine - komplett! - eingeatmet habe.
Bis auf den letzten Abend waren wir auch zeitig im Bett. Ab 22.00 Uhr war eh Nachtruhe befohlen. Der Pensionswirt kam dann aber doch nicht so NVA-artig rüber, wie es aufgrund des Nachtruhgebots den Anschein hat. Er wohnt halt auch da. Und wenn die Wessis da des Nächtens Ramba Zamba machen, möcht ich da auch nicht wohnen, Geschäft hin und her.
Der von seiner Frau gemachte Gurkenquark war jedenfalls lecker. Leider auch das Schmalz, welches ich mir jeden Morgen aufs Brötchen schmierte.
So waren wir denn zum Abschluß auch leise, als wir uns zum Abschlußbier in den Gemächern des Vorsitzenden trafen. Leider nicht alle, aber so waren mehr Cracker für mich da.
Die Beiden, die diese Reise über ein Jahr lang mustergültig planten, haben einen sehr guten Job gemacht. So ein Einsatz wird häufig genug ungenügend gewürdigt – egal ob beruflich oder privat. Deshalb an dieser Stelle nochmal meinen herzlichen Dank dafür.
Meine Löwin und ich sind jetzt seit knapp Eineinhalb Jahren bei den Trantüten, fühlten uns aber immer gut aufgehoben. Die Reise in den Spreewald bestätigte den positiven Gesamteindruck von den Trantüten, obwohl nach 25 Jahren des Bestehens es nicht immer alles rund läuft. Aber das Zusammengehörigkeitsgefühl ist da. Das ist es, was zählt.
Und meine Löwin und ich sind da gerne dabei.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Contramann: Bundesfreiwilligendienst 1

(geschrieben am 24.06.2011)
Ich kann mich noch gut erinnern, dass meine Eltern immer den folgenden Spruch brachten, wenn es um das 3. Reich ging:
„Aber das mit dem Autobahn bauen, das war gut.“
Die allererste Autobahn wurde übrigens 1932 von Konrad Adenauer, seinerzeit Oberbürgermeister von Köln, eröffnet. Näheres hierzu gibt es dort:
Soviel zur Historie. Jetzt, im Jahre 2011, wird die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt und damit fällt auch der Ersatzdienst, landläufig Zivildienst genannt, aus.
Jahrzehntelang leisteten leisteten junge Heranwachsende, je nach Gusto als Drückeberger verschrien oder als politisch korrekt eingestuft, ihren Beitrag in öffentlichen, zumeist sozialen Einrichtungen, weil sie den „Dienst an der Waffe“ nicht antreten wollten. Wer kennt ihn nicht, den Krankenwagenfahrer von der AWO oder den Zivi mit dem Arschlappen im Krankenhaus.
Damit soll einfach Schluß sein ?
Natürlich nicht ! Am 2.Mai 2011 wurde das Bundesfreiwilligendienstgesetz verkündet. Ab 1.7.2011 wird es umgesetzt.
Insbesondere im sozialen Bereich (u.a. in der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Altenpflege) sollen dann Freiwillige die Zivis ersetzen. Bei voller Arbeitszeit (über 27 Jahre ist Teilzeitarbeit möglich) soll hier ein Taschengeld von maximal 330,- € gezahlt werden. Immerhin ist eine pädagogische Begleitung angedacht.
Das Familienministerium sieht sich auf einem guten Weg und rechnet mit genügend Interessenten. Die spärlichen Medienberichte deuten jedoch auf einen Fehlschlag hin.
Hand aufs Herz: Wer hat schon Lust, für 330,- € max in Vollzeit die Lücken des sozialen Netzes auszufüllen? Der Hartz IV-Regelsatz ist da schon höher. 90,- € nebst Fahrtkosten sollen von der Anrechnung auf Hartz IV freibleiben. Wo ist da der Anreiz?
So wird dann wohl bald aus dem Bundesfreiwilligendienst die Freiwilligkeit gestrichen. Ach ne halt, gibt es ja schon: Bürgerarbeit.
So ist es recht: Soziale Arbeit zum Nulltarif, die Wohlfahrtsträger wirds freuen. Die Alten z. B. bezahlen ja auch nichts dafür, dass sie gefüttert werden.
Und wenn denn die ersten Hartz IV-Empfänger unter Androhung von Sanktionen im Altenheim oder in Kindergärten eingesetzt werden, können “wir” auch gleich wieder Leute zum Autobahnbau abstellen. War ja nicht alles schlecht damals.
Die Proteste werden erst dann laut, wenn der erste Kinderschänder im Kindergarten auffliegt. Der wird dann wohl ausnahmsweise bei der Eignungsprüfung übersehen worden sein.
Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ein Engagement in sozialen Diensten als Kindergärtnerin, Altenpfleger oder Krankenschwester verdient unser aller höchsten Respekt. In anderen Ländern jedoch ist das Ansehen dieser Berufe und damit ihre Bezahlung höher als in Deutschland. Diese Leistung nun noch quasi zum Nulltarif abrufen zu wollen ist schäbig.
Natürlich ist es in diesen Berufsfeldern schwer, Personal zu rekrutieren. Aber dann sollte man vielleicht überlegen, solche Arbeiten besser zu bezahlen und das Ganze durch Steuern und Abgaben rezufinanzieren.

Samstag, 1. Oktober 2011

Johnny Powers

(zuerst veröffentlicht 03.06.2002)
John Leon Joseph Pavlik wurde als Ältester von 5 Geschwistern in East Detroit geboren. Er wuchs nördlich von Detroit in Utica auf. Die Familie seines Vaters war die musikalische Seite; Die Mannschaft war mit Country auf Hochzeiten und Partys unterwegs.
Für 2,50 Dollar kaufte sich Johnny seine 1. Gitarre, saß vor dem Radio und spielte die Songs eines gewissen Lonnie Baron mit. 1953, mittlerweise 15, stieg er als Rhythmusgitarrist in der Band seines Bruders – Jimmy Williams and the Drifters – ein. Diese Gruppe trat im Radio auf und schaffte 2 Singles.
Schließlich war es ein Titel von Jack Scott, „baby she`s gone“, der ihn auf den richtigen Weg brachte. Ebenso die Songs von Elvis und Carl Perkins brachten ihn dazu, den Beat in seine eigenen Countrysongs einzubauen.
1956 zahlte er 100 Dollar an Fortune Records in Detroit, um seine erste Single „honey let`s go / your love“ aufzunehmen. Die Frau des Besitzers riet ihm, den Namen zu wechseln. Da er gerade einen Schokoriegel namens Power House müpfelte, bot sich Johnny Powers als Künstlername an.
Zuerst mit den Rockets, ab 1957 mit den Tom Cats als Backingband hatte er auf Fox einige regionale Hits und nahm viele Demos auf. Letztere wurden später als Bootleg veröffentlicht. Nicht unerwähnt bleiben sollte, das hierbei Stan Getz die Leadgitarre spielte.
1959 schaffte es sein Manager, ihn bei Sun für eine Single – 2with your love, with your kiss / be mine“ - unterzubringen. Da Sam Phillips kein Interesse mehr an diesem Sound, der sich 1959 kaum noch verkaufen ließ, hatte, blieb es bei der einen Single.
In den 60ern war Johnny Powers der 1. Weiße, der bei Motown unterschrieb und damit auch der einzige Musiker, der sowohl bei Sun als auch bei Motown Platten aufnahm. Das Verwunderliche daran ist, das anscheinend niemand sonst den Sprung vom Rock `n` Roll zum Soul wagte – aber schließlich kam Johnny Powers aus Detroit.
Long blonde hair“ ist wahrscheinlich sein bekanntestes Stück, kam aber auch nie in die Top 100. Wie viele andere jener Ära war er lokal so bekannt wie Elvis oder Jerry Lee, aber eine überregionale Vermarktung wie heute war seinerzeit sehr teuer; Außerdem war der Markt kleiner.
Wenn ich heute Johnny Powers oder andere Erfolglose jener Zeit höre, dies dann noch mit der Scene heute vergleiche, muß ich sagen, das heutzutage viel Schrott massenhaft gekauft wird, der seinerzeit in einem Studio nicht mal auf die Toilette gedurft hätte.